das wollte ich auch nicht sagen, dass es das immer sein muss. War es bei mir auch nicht, was früher sportl. Aktivitäten anging. Denn wenn individuell beim Sport auch der Leistungsaspekt eine Rolle spielt, dann geht es ja gerade auch darum, bisherige Leistungsgrenzen zu erweitern, um auf ein neues Niveau zu kommen... was ja nur geht, wenn man die bisherige Grenze überschreitet... und man auch mal am Limit (aka z.B. Maximalkraft, Maximalbelastung, etc. trainiert). Aber das macht eben nur einen Teile von dem aus, was bei vernüftiger Planung zusätzlich nötig ist (vgl. auch montagne, z.B. auch Regeneration, etc.). Auch ein Marathonläufer oder wer den Ironman bestehen will, läuft weiß Gott nicht nur Marathons zur Vorbereitung. Oder letzterer schwimmt eben nicht permanent bis zur Grenze der Erschöpfung in Gewässern umher... auch, um best. Risiken gerade nicht herbeizubeschwören (in dem Fall z.B. die der Überlastung und mithin ggf. Verletzung, die einen Totalausfall für längere Zeit bedeuten könnten).Lilly111 hat geschrieben:Stimmt. Man darf sich schon fragen, warum genau man an die eine oder andere Grenze geht. Aber ist es immer Kompensation?
Aber man kann sowas auch zur Kompensation nutzen, was insofern bedenklich ist, dass man eine Lücke nur vermeintlich schließt... nicht die, um die es eigentlich geht. Bei mir z.B. zum Teil auch Selbstbestätigung und -kontrolle, sich selbst süren, etc. Ist nicht per se negativ, weil das ja wirklich eine gute Quelle sein kann (für was auch immer, meinetwegen auch für Lebensfreude). Kann es aber IMO werden, wenn man wegen Exzessen in die Erschöpfung kommt (sich oft am Limit zu bewegen birgt dieses Risiko) oder man manches damit radikal ausblendet (z.B. dass Lebenfreude im alltäglichen Leben kaum vorhanden ist, um in deinem Bsp. zu bleiben).
Für mich macht es weniger die Art an sich aus, ob es schädlich sind (na gut, Exzess von Alk, Drogen oder Medis ist per se eher schädlich), sondern auch die Motivation bzw. das Risiko, das man dabei eingeht (Risikoverhalten ist da wohl ein Stichwort, das bereits jemand nannte). So kann jemand Raser sein und gleichzeitig wenig Risikoüberlegungen walten lassen... kick suchen (bzw. das Risiko macht geraden den Kick aus, z.B. auch S- oder U-Bahn-Surfen), und eigen- oder fremdgefährdung in kauf nehmen. Beim nächsten ist es vielleicht Leichtsinn oder Selbstüberschätzung... und wiederum ein anderer will dieses Risiko am liebsten gar nicht, fährt aber trotzdem schneller, soweit er das Risko meint im Rahmen halten zu können. Vom Naturell her bin ich eher ein sicherheitsbedachter Mensch... schließt weiß Gott nicht aus, dass ich manches auch wage (bin ich mancher Hinsicht gar nicht so ängstlich, obwohl best. Ängste einen Teil meiner Störung ausmachen. Erinnere mich in der Klinik, wo eine Gruppe von Patienten einen Termin im Hochseilpark arrangierten und auch mich fragten. Eine erzählte mir dann was von "iss auch gut, um Ängste überwinden zu lernen", etc. Dachte mir nur: Na ja, direkt Angstkonfrontation wäre das bei mir nicht... eher fun)... aber auf unkalkulierbares Risiko stehe ich absolut nicht (wobei manchem natürlich per se mehr Risiko innewohnt... und selbst beim noch so sicheren Autofahren ist man nicht dagegen gefeit, dass man selbst mal einen Fehler macht oder ein anderer.. oder höhere Gewalt).Klar, im Negativen, die andere Seite, Alkohol oder Drogen, ist es die klassische Kompensation. Verdrängung der Leere, das Nicht-hinschauen-wollen usw.
Allgemein: Grenzen ("vernüftig") überschreiten zu können, setzt auch voraus, sein Grenzen im wesentlichen wahren zu können und diese überhaupt zu erkennen bzw. zu antizipieren. Ich denke, die eine odere andere Grenzerfahrung kann auch daraus resultieren, wenn man des eben nicht kann oder sich selbst überschätzt. Alles andere sind relativ risikobesetzte Grenzerfahrungen... eben Spiel mit dem Feuer, das gut ausgehen kann, aber genauso nach hinten losgehen kann... worauf ich nicht wirklich stehe... und dem ich persönlich auch schwer etwas postives abgewinnen kann, wenn man eher auf Glück angewiesen ist. Weiß nicht, worin da der Nutzen bestehen soll... denn dann kann man ja bestenfalls sagen: Mit Glück habe ich xy geschafft... was nicht mal etwas in puncto Selbstwirksamkeit bringt. Sondern dabei geht es vielleicht wirklich eher darum, ein Manko (wie innere Leere), das so kompensiert werden soll/muss (mangels fehlender Alernativen). Muss es nicht, aber von der Tendenz her... umso mehr, je mehr man dabei selbst das Leben (eine absolute Grenze) aufs Spiel setzt? Montagne formulierte es besser:
Grenzerfahrungen durch höhere Gewalt, Traumata bzw. von aussen aufgezwungene meine ich nicht... gibt es natürlich auch.Ich glaube sich in Exremsituationen zu bringen, sei es durch Drogen, Risikoverhalten, Sport kann viel damit zu tun haben die Leere zu füllen, sich endlich zu spüren, muss es aber nicht zwangsläufig, denke ich.