Mitgefühl in der 'zivilisierten' Welt

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 17:46

September hat geschrieben:Ich habe Dich nicht falsch verstanden. Herablassend auf jemanden herunterzublicken bedeutet dass man ihn entwertet und sich über ihn stellt... ich denke man versucht zu verstehen...
Vielleicht täusche ich mich - aber ich habe den Eindruck, bei deinen Worten immer so etwas wir Herablassung durchklingen zu hören.

Für mich hat "Der Versuch zu verstehen" schon einen Hauch von Herablassung.
Der Andere ist ein höchst-komplexes Individuum. Ich kann nie mehr als einen winzigen Bruchteil von ihm verstehen. Ich kann ihn und sein "So-Sein" achten - mehr kann ich nicht und mehr steht mir auch nicht zu.
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Thread-EröffnerIn
September
Helferlein
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 20:46

Wenn ich verstehen meine, meine ich nicht herablassen. Doch meinst du herablassen, kann ich nicht verstehen, wenn du mir das zwischen Zeilen zu übertragen versuchst.
Ich habe Achtung vor Dir, als Mensch und vor jedem anderen, aber ich wollte verstehen was Du andeuten möchtest, nun habe ich es etwas verstanden (so meine Ausdrucksweise).

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SamuelZ.
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2154

Beitrag Sa., 20.11.2010, 21:03

Hallo September,

das Buch steht auf meiner Liste der noch zu lesenden Bücher ganz oben seit ich mich intensiver mit Vipassana-Meditationen beschäftige.
„Liebe und Mitgefühl zu entwickeln bringt doppelten Nutzen: Die Erfahrung zeigt, dass diese Empfindungen nicht nur uns selbst besonders guttun, sondern andere Wesen die daraus sich ergebenden Verhaltensweisen ebenfalls als wohltuend empfinden.“
Mein erster Gedanke war, ob die deutsche Übersetzung von "Mitgefühl" das englische oder französische Original (das ich nicht kenne) wirklich wiedergibt oder ob wir Deutschen beim Wort "Mitgefühl" nicht ganz andere Assoziationen haben als es der Autor beabsichtigt hat.

Ich verstehe es zunächst so, dass wir uns selbst diese Gefühle entgegenbringen. Es gibt eine "Vergebungs-Meditation" in der man sich selbst all das vergibt, was man sich selbst und seinem "liebenden Ich" angetan hat, z.B. über die Stimmen des Inneren Kritikers. Ist man mit sich selbst besser im Einklang, hat die Stimmen des Inneren Kritikers besänftigt, dann braucht man nicht mehr soviel ins Außen zu projizieren und anderen somit schaden.

Hoffe, das macht ein wenig Sinn.

lg Sandy

PS: Was deinen drängelnden Autofahrer angeht, sage ich mir immer, dass solche Menschen ebenfalls bedrängt werden. Häufig bestätigt sich dies, wenn ich sehe, wer HINTER dem Drängler fährt. Häufig haben Drängler einen starken inneren Antreiber, also ebenfalls innere Stimmen, die sie nicht ruhen lassen, also projizieren sie ihr Gefühl von Bedrängnis auf andere, indem sie selbst zum "Antreiber" werden. Damit kann ich sogar Mitgefühl entwickeln und mich somit von dem Gefühl des "Bedrängtwerdens" und dem Ärger etwas distanzieren.

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Thread-EröffnerIn
September
Helferlein
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männlich/male, 32
Beiträge: 56

Beitrag So., 21.11.2010, 14:14

wow, ich glaube du weißt wovon Du sprichst, es klingt stimmig was Du sagst.
hmm, aber wenn ich nun sage: Ihn treibt etwas, daher treibt er
dann versuche ich mir sozusagen deutlich zu machen, dass er auch leidet
ja und ich kann es auch sehr deutlich spüren, denn sicherlich machte ich auch schon den Fehler und reagierte auf
meine Ungeduld indem ich andere Ungeduldig machte....
das ist gut....
Vipassana Meditation, habe schon von dieser Meditationsform gehört, kannst Du mir eine Gruppe aus der Nähe meiner Umgebung empfehlen, würde mich sehr interessieren.
Liebe Grüsse
September

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