Weltwirtschaftskrise und die Angst vor der Zukunft
@ Entwurf, ja klar, wenn Du von Deinem sauer Erspartem etwas verlieren solltest, so ist das besonders bitter. Das Wort "Börsenspekulation" kommt mir aber durch Dich pejorativ gebraucht vor. Damit meinst Du aber sicher nicht den langfristig orientierten Investor. Der ehrliche Zocker (also ohne Insiderwissen o. ä.) wiederum riskiert den Verlust seines Einsatzes. Unmoralisch ist sein Verhalten nicht.
Ich war mal zwei/drei Jahre relativ stark an der Börse engagiert und habe rein gefühlsmäßig kurz vor dem Crash der sog. New Economy im Jahr 2000 alles liquidiert, was mir einen schönen Gewinn brachte. Seither habe ich die Finger von Aktien gelassen, denn so viel Glück mit dem Timing kommt nicht so schnell wieder. M. E. verkommt die Börse immer mehr zur Zockerbude. Z. Zt. wird darüber gestritten, ob die Profi-Software für Handel im Millisekundenbereich zulässig ist. Dagegen ist ganz offensichtlich der Privatanleger chancenlos.
@ Anastasius, ein wirklich aufschlußreicher Artikel, den Du verlinkt hast. Typisch, daß die IKB (mit damals schon starker staatlicher Beteiligung) und die Landesbanken von den Amis als "stupid german money" bezeichnet wurden, während die Deutsche Bank kräftig an den toxischen Papieren verdiente.
@ Dunkle, Diogenes in seiner Tonne ("Geh mir aus der Sonne!") ist eigentlich auch mein Traum. Er war auch sehr selbstzufrieden, masturbierte auf dem Marktplatz öffentlich, mußte dann aber doch beklagen, daß man durch Reiben das Hungergefühl nicht vertreiben kann. Er warf auch noch seinen Becher weg als er ein Kind beobachtete, daß das Wasser aus dem Brunnen mit bloßen Händen schöpfte. Jedenfalls könnten sich seine Landsleute heute von dieser Mentalität wenigstens eine kleine Scheibe abschneiden.
@ Selene, wirtschaftliches Wachstum ist eigentlich nur dort gerechtfertigt wo auch die Bevölkerung wächst. Andererseits - wenn solche Regionen wie China plötzlich auf dem Weltmarkt immer stärker werden, können wir nicht einfach zusehen. Letztlich ist kein Kraut gegen die unmäßige menschliche Gier gewachsen.
Ich war mal zwei/drei Jahre relativ stark an der Börse engagiert und habe rein gefühlsmäßig kurz vor dem Crash der sog. New Economy im Jahr 2000 alles liquidiert, was mir einen schönen Gewinn brachte. Seither habe ich die Finger von Aktien gelassen, denn so viel Glück mit dem Timing kommt nicht so schnell wieder. M. E. verkommt die Börse immer mehr zur Zockerbude. Z. Zt. wird darüber gestritten, ob die Profi-Software für Handel im Millisekundenbereich zulässig ist. Dagegen ist ganz offensichtlich der Privatanleger chancenlos.
@ Anastasius, ein wirklich aufschlußreicher Artikel, den Du verlinkt hast. Typisch, daß die IKB (mit damals schon starker staatlicher Beteiligung) und die Landesbanken von den Amis als "stupid german money" bezeichnet wurden, während die Deutsche Bank kräftig an den toxischen Papieren verdiente.
@ Dunkle, Diogenes in seiner Tonne ("Geh mir aus der Sonne!") ist eigentlich auch mein Traum. Er war auch sehr selbstzufrieden, masturbierte auf dem Marktplatz öffentlich, mußte dann aber doch beklagen, daß man durch Reiben das Hungergefühl nicht vertreiben kann. Er warf auch noch seinen Becher weg als er ein Kind beobachtete, daß das Wasser aus dem Brunnen mit bloßen Händen schöpfte. Jedenfalls könnten sich seine Landsleute heute von dieser Mentalität wenigstens eine kleine Scheibe abschneiden.
@ Selene, wirtschaftliches Wachstum ist eigentlich nur dort gerechtfertigt wo auch die Bevölkerung wächst. Andererseits - wenn solche Regionen wie China plötzlich auf dem Weltmarkt immer stärker werden, können wir nicht einfach zusehen. Letztlich ist kein Kraut gegen die unmäßige menschliche Gier gewachsen.
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Ich weiß noch, als ich vor Jahren zum ersten Mal das Wort "Stabilitätspakt" hörte und das damit eben den Mitgliedsstaaten vorgeschrieben wird wie hoch die Neuverschuldung eines Landes maximal sein darf. Wofür das gut sein soll ist auch klar, es geht um die Stabilität des Euros. Bis dahin war alles verständlich für mich, nur dann hieß es, wenn ein Land den Stabilitätspakt nicht erfüllt, sprich sich zu hoch verschuldet gibt es u.a Sanktionen in Form von Geldstrafen. Und das verstand ich nicht mehr, wenn ein Land zuviele Schulden macht (also kein Geld hat) muss es Strafe zahlen. Wie kann das funktionieren? So dachte ich all die Jahre, ich versteh das bloß nicht wie das gehen soll, weil ich ja kein Finanzexperte bin und nur die das durchschauen wie man ohne Geld Strafe zahlt. Heute weiß ich, nein, dass das nicht funktioniert wussten alle, nur alle hofften es wird nie der Fall eintreten dass ein EU Land pleite geht. Und der Grund dafür ist - zumindest in Griechenland ein strukturelles Problem, die haben nicht nur jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt, da versickerte auch viel über dunkle Kanäle. Und dass diese trockengelegt wurde bezweifle ich. Ich glaube hier werden wieder viele Milliarden ganz einfach verschwinden und niemand weiß warum. Einer EU die es nicht schaffte zu verhindern dass sowas wie in Griechenland überhaupt passieren konnte kann ich nicht vertrauen.
Im Moment hab ich ein schlechtes Gefühl was unsere nähere Zukunft betrifft, ich glaube die Finanzkrise 2.0 steht vor der Türe. Und diesmal wird es noch schlimmer, da die Ressourcen fehlen, sprich es ist kein Geld mehr da um die Wirtschaft zu stützen. Aber wahrscheinlich verstehe ich Laie das wieder nicht. Vielleicht erklärt mir ein Finanzexperte irgendwann wie es sein kann dass Länder die alle kein Geld haben sich gegenseitig mit Krediten stützen können. Mein Hausverstand sagt, ich muss Geld haben um es verborgen zu können, was da nun passiert erinnert mich an ein Pyramidenspiel.
LG, comus
Im Moment hab ich ein schlechtes Gefühl was unsere nähere Zukunft betrifft, ich glaube die Finanzkrise 2.0 steht vor der Türe. Und diesmal wird es noch schlimmer, da die Ressourcen fehlen, sprich es ist kein Geld mehr da um die Wirtschaft zu stützen. Aber wahrscheinlich verstehe ich Laie das wieder nicht. Vielleicht erklärt mir ein Finanzexperte irgendwann wie es sein kann dass Länder die alle kein Geld haben sich gegenseitig mit Krediten stützen können. Mein Hausverstand sagt, ich muss Geld haben um es verborgen zu können, was da nun passiert erinnert mich an ein Pyramidenspiel.
LG, comus
Der Staat braucht nur Papier, Farbe und 'ne Druckerpresse.comus hat geschrieben: Mein Hausverstand sagt, ich muss Geld haben um es verborgen zu können
Und wo kriege ich das?Sir hat geschrieben:Der Staat braucht nur Papier, Farbe und 'ne Druckerpresse.
Gruß
Anastasius
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Oh danke, vielen Dank Moni.,
Norbert Blüm hatte doch recht mit seinem Versprechen: "Die Renten sind sicher."
Nur hat er nicht gleich mit verraten, wie es geht.
Gruß
Anastasius
Norbert Blüm hatte doch recht mit seinem Versprechen: "Die Renten sind sicher."
Nur hat er nicht gleich mit verraten, wie es geht.
Aber klar. Tausender, versteht sich. Wie viel darf`s denn sein? Eine Rolle oder gleich eine Palette?Moni. hat geschrieben:Ach so, und bitte teilen Anastasius.
Gruß
Anastasius
Guten Abend,
ich lass mir den Thread nicht durch. Wahrscheinlich postete Folgendes bereits jemand. Wie dem auch sei, ich möchte dennoch all diejenigen, welche sich Geld ersparten, höflich dazu auffordern dieses zu investieren. Aber bitte nicht in Fonds etc., außer Sie machen dies beruflich, sondern in z.B. Immobilien, Kunst, Gold, etc.. Ich war in den vergangenen Wochen mit nichts anderem beschäftigt.
Egal was seitens der Medien, der Politiker oder sonst wem erzählt wird; es gibt in dieser Krise keinen Weg zurück. Es wird in einer neuen Währung enden. Keine Sorge, der Doller wird höchstwahrscheinlich zuerst durch eine neue Währung ersetzt. Vor zwei Jahren hätte ich darauf noch gewettet. Jetzt nicht mehr.
Mit freundlichen Grüßen
ich lass mir den Thread nicht durch. Wahrscheinlich postete Folgendes bereits jemand. Wie dem auch sei, ich möchte dennoch all diejenigen, welche sich Geld ersparten, höflich dazu auffordern dieses zu investieren. Aber bitte nicht in Fonds etc., außer Sie machen dies beruflich, sondern in z.B. Immobilien, Kunst, Gold, etc.. Ich war in den vergangenen Wochen mit nichts anderem beschäftigt.
Egal was seitens der Medien, der Politiker oder sonst wem erzählt wird; es gibt in dieser Krise keinen Weg zurück. Es wird in einer neuen Währung enden. Keine Sorge, der Doller wird höchstwahrscheinlich zuerst durch eine neue Währung ersetzt. Vor zwei Jahren hätte ich darauf noch gewettet. Jetzt nicht mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Wird ja echt immer doller ...||| hat geschrieben: ... der Doller wird höchstwahrscheinlich ...
nicht so schlimm. ich hab'n faible für frechdachse.Dunkle hat geschrieben:Und sorry, falls ich zu flapsig war.
atomenergie, genmanipulation, krieg mit anderen ländern und auch grund- und andere rechtsaushöhlung kann man als flankierende maßnahmen für den freien markt ansehen. wirtschaftswachstum setzt das vorhandensein einer (aubaufähigen) menge von energie voraus, die verheißungen der genmanipulation erlauben vielfältige anwendungsbereiche (medizin, pharmazie, landwirtschaft, versicherungen etc.) und gewinne hieraus, krieg zerstört viel, das wieder aufgebaut werden muss und beseitigt oder unterwirft jene, die sich dem freien markt widersetzen. das aushöhlen von z.b. arbeitnehmerrechten unterstützt den kapitalismus, die "terrorgefahr" und daraus folgende grundrechtseinschränkungen fördern die transformation des menschen zum gehorsamen, beliebig manipulierbaren arbeitstieren, die jederzeit überwacht werden dürfen - die überwachungsindustrie freut sich freilich auch.Selene hat geschrieben:Der Mensch/der Staat pfuscht in allen anderen Bereichen massiv und völlig anmaßend herum: Da wird Atomenergie verwendet, deren Müll noch was weiß ich wie lange strahlt, da wird in Genen rummanipuliert, Grundrechte ausgehölt unter dem kleinsten Vorwand, in andere Länder einmarschiert, aber nur in die freien Märkte traut man sich nicht einzugreifen, davor hat man mehr Respekt als vor allem anderen...
es ist empörend.
ich wollte sagen, dass ich nicht durch börsenspekulationen zu irgendeinem reichtum gelangt bin, sondern dass ich mir meinen besitz durch arbeit und eher geringverzinste bankprodukte erworben habe, also nicht durch das abschöpfen von wahnsinnsrenditen auf knopfdruck, für das ich keinerlei wirkliche arbeit geleistet habe.Sir hat geschrieben:Das Wort "Börsenspekulation" kommt mir aber durch Dich pejorativ gebraucht vor. Damit meinst Du aber sicher nicht den langfristig orientierten Investor.
na, da hast du ja nochmal kurz vor knapp die kurve gekriegt. das muss einem wirklich erst einmal gelingen. wenn's gut läuft hört ja kaum jemand auf die warner, die es zweifelsfrei gegeben hat.
d.h. real-time börsensoftware?Sir hat geschrieben:Profi-Software für Handel im Millisekundenbereich
und die börsen von der realwirtschaft. man munkelt, dass ca. 858 billionen dollar an derivaten auf den märkten unterwegs sind. dagegen stehen ca. 54 billionen dollar an weltweitem bruttoinlandsprodukt (2007). den derivaten steht absolut nichts mehr reales gegenüber. (eine derivateschein stellt aber einen anspruch auf etwas reales dar - da kann man sich ausrechnen, wie lange die welt arbeiten muss, um die derivate zu bedienen.)MrN hat geschrieben:Der soziale Fortschritt entkoppelt sich zunehmend vom wirtschaftlichen Erfolg.
es entkoppelt sich überhaupt alles. das fängt schon in den familien an.
yep. man sieht das ja auch an den "elite"hochschulen in deutschland: bereits fetten gänsen wird der allerwerteste nochmals geschmiert. oder man denke im hochschulbereich an die verwendung von studiengebühren zur förderung hochbegabter. hä? hochbegabte, die das studium eh schnell durchziehen, sollen noch gefördert werden von meinem geld, das eigentlich zur verbesserung meiner studiensituation gedacht war?MrN hat geschrieben:Was mir Sorgen macht ist, daß die Politik derzeit zunehmend Eliten bildet und bedient.
der mittelbau wird allenorts zerbröselt. am ende gibt's nur noch eine elite, der es gegeben ist, über die unterschicht zu befehlen. moderner feudalismus.
überlege dir mal, dass die federal reserve bank - eine im hohen grade private bank - den dollar druckt und den amerikanern gegen zinsen zur verfügung stellt. woher kommen diese zinsen? na, indem man noch mehr geld von der fed nimmt, dass wieder verzinst wird...comus hat geschrieben:So dachte ich all die Jahre, ich versteh das bloß nicht wie das gehen soll, weil ich ja kein Finanzexperte bin und nur die das durchschauen wie man ohne Geld Strafe zahlt.
ich will jetzt keine verschwörungstheorie aufstellen, aber vieleicht ist das pleitegehen von staaten, wofür freilich deren bürger geradezustehen haben, so gewollt?comus hat geschrieben:Heute weiß ich, nein, dass das nicht funktioniert wussten alle, nur alle hofften es wird nie der Fall eintreten dass ein EU Land pleite geht.
es ist noch 1.0, comus. sie ist nämlich nie überstanden worden. aber wenn du' schon sagst:comus hat geschrieben:ich glaube die Finanzkrise 2.0 steht vor der Türe
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872 ... 77,00.html
zur arbeitnehmerfreundlichen zeit zwischen 0.25 und 1.10 uhr heute nacht. ein schelm, wer böses dabei denkt...
es ist ein pyramidenspiel. eines, bei dem bernie madoff wie ein waisenknabe aussieht.comus hat geschrieben:was da nun passiert erinnert mich an ein Pyramidenspiel.
Anastasius hat geschrieben:Aber klar. Tausender, versteht sich. Wie viel darf`s denn sein? Eine Rolle oder gleich eine Palette?
"Genug, wenn's kommt. Ist immer zuwenig, wenn's da ist."
Wilhelm Busch
......
Die aktuellen Nachrichten: http://wirtschaft.t-online.de/haushalts ... 5508/index
Ob`s noch einer überblickt? Finanzexperten, Politiker.... ich zweifel.
RP-Online: "Kaum zu glauben: Über 90 Jahre nach dem Versailler Vertrag zahlt die Bundesrepublik Deutschland noch immer Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg. Im Oktober 2010 werden alle Schulden beglichen sein."
Gruß
Moni
na, dann können wir froh sein, dass wir uns mit dem 2+4-vertrag keinen friedensvertrag eingehandelt haben. die frage nach reparationen wurde bei der londoner schuldenkonferenz damals vertagt, bis deutschland einen friedensvertrag bekommt...Moni. hat geschrieben:RP-Online: "Kaum zu glauben: Über 90 Jahre nach dem Versailler Vertrag zahlt die Bundesrepublik Deutschland noch immer Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg. Im Oktober 2010 werden alle Schulden beglichen sein."
Ich muß mich berichtigen: Es geht nicht um Milli-, auch nicht um Mikro-, es geht um Nanosekunden.Entwurf hat geschrieben:d.h. real-time börsensoftware?Sir hat geschrieben:Profi-Software für Handel im Millisekundenbereich
Bißchen Kurspflege für Ihre Assets.||| hat geschrieben:
ich möchte dennoch all diejenigen, welche sich Geld ersparten, höflich dazu auffordern dieses zu investieren. Aber bitte nicht in Fonds etc., außer Sie machen dies beruflich, sondern in z.B. Immobilien, Kunst, Gold, etc.. Ich war in den vergangenen Wochen mit nichts anderem beschäftigt.
Guten Abend,
das ist schon keine Kurspflege mehr, dass ist reine Rettung des Erworbenen. Meine Familie erlebte bereits zwei Entwertungen. Zweimal mussten wir alles neu aufbauen. Plötzlich war all das mühsam beseite geschaffte Geld nichts mehr wert. Mein Großvater sagte immer, dass er froh gewesen sei, Goldmünzen gegen Brot tauschen zu können. Das wird mir wahrscheinlich nicht passieren, aber sicher ist sicher.
Mit freundlichen Grüßen
das ist schon keine Kurspflege mehr, dass ist reine Rettung des Erworbenen. Meine Familie erlebte bereits zwei Entwertungen. Zweimal mussten wir alles neu aufbauen. Plötzlich war all das mühsam beseite geschaffte Geld nichts mehr wert. Mein Großvater sagte immer, dass er froh gewesen sei, Goldmünzen gegen Brot tauschen zu können. Das wird mir wahrscheinlich nicht passieren, aber sicher ist sicher.
Mit freundlichen Grüßen
Ja, so sehe ich das auch.||| hat geschrieben:das ist schon keine Kurspflege mehr ...
*hüstel*MrN hat geschrieben:Ja, so sehe ich das auch.||| hat geschrieben:das ist schon keine Kurspflege mehr ...
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