Danke cupa,
es stimmt, in einem längeren Beitrag wird es klarer. Ich kam auf das Theme, weil ich vor ein paar Tagen im Fernsehen eine längere Sendung (einen Vortrag, der stellenweise an Comedy-Entertainment erinnerte auf wissenschaftlicher Folie) von Precht sah.
Das vorherige Buch ("Wer bin ich . . . ") kenne ich. Er schreibt ganz gut und kennt sich in einigem gut aus. Aber (ich kann das nur eingeschränkt auf den Bereich der Philosophie sagen), er wird m. E. viel "zu hoch gehandelt". Für allererste Einsteiger wohl anregend, aber m. E. zu oberflächlich, machmal des Witzes halber. Um nicht mißverstanden zu werden, ich schätze Einführungen in verständlicher Spache sehr. Und die gibt es auch.
Gruß
Anastasius
R. D. Precht - Liebe als unordentliches Gefühl
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Precht arbeitet sich von der Steinzeit bis in die Moderne vor. Das liest sich flüssig und unterhaltsam und vermittelt nebenbei die wichtigsten Theorien aus Philosophie, Psychologie und Soziologie. Große Namen wie Charles Robert Darwin, Niklas Luhmann, Ulrich Beck und Margaret Mead werden kurz, aber für den Zweck ausreichend behandelt. Allerdings: Wer sich schon eingehend mit der Materie beschäftigt hat, wird hier vermutlich nicht viel Neues erfahren. Das Buch richtet sich an den gänzlich unkundigen LeserAnastasius hat geschrieben: Für allererste Einsteiger wohl anregend, aber m. E. zu oberflächlich, machmal des Witzes halber. Um nicht mißverstanden zu werden, ich schätze Einführungen in verständlicher Spache sehr. Und die gibt es auch.
© stern.de
Ihr ollen Labertaschen! Was ist besser als das Leben selbst???
candle
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
candle hat geschrieben:Was ist besser als das Leben selbst???
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Ich würde Precht vermutlich zustimmen. Falls ich das Buch kaufen würde. Was ich nicht tun werde. Einfach allein aus dem Grund, dass ich mir Thesen über die Evolution und Hormone lieber von NATURWISSENSCHAFTLERN anhöre. "Philosophen", die mit Biochemie argumentieren sind mir genauso suspekt wie Naturwissenschaftler, die über ihre Grenzen hinaus rumphilosophieren...
Und ja, das mit den Antagonisten stimmt. Es gibt ein sog. Wohlfühl-Treue-Hormon ("Oxytocin") und es gibt "anregenden" Neurotransmitter. Das ganze als körperliche Kampfstoffe zu bezeichnen, da beginnt es schon, dass mir die naturwissenschaftliche Nüchternheit fehlt.
Zu behaupten, ein Mensch könne nicht gleichzeitig Geborgenheit und Leidenschaft geben, weil man von dem ganzen (noch immer nicht gänzlich erforschen) Neurotransmitter und Hormoncocktail im Körper sich zwei oder drei herauspickt... nein, so wird keine Rundesache draus. Zumal JEDES Hormon (etc.pp) einen Antagonisten hat. Also wenn, dann müsste es auf alles gelten.
Ich gehe mal stark davon aus, dass er sich ohnehin nur an die Biochemie gewagt hat, um seine Thesen zu untermauern. Denn davon abgesehen, würde ich ihnen definitiv zustimmen. In meinen Augen sind sowieso 90% aller Beziehungen (mindestens) Zweckbeziehungen, nur dass sie eben "romantisch verklärt" wahrgenommen werden, weil es im Laufe der Jahrhunderte "unmodern" und nahezu "tabu" und "verpönt" wurde, es zuzugeben.
Vielleicht wehren sich manche nur so gegen die These, weil sie noch nicht (wie z.B. ich) die Erfahrung gemacht haben, jahrelang UNTER der Armutsgrenze zu leben und genau zu wissen, dass man in der heutigen Zeit (mit Kind) nicht 100%ig alleine und ohne staatliche Hilfe überleben kann, wenn man erst mal eine gewisse unter Grenze unterschrittet hat... So nach einigen Jahren, ja, da prägt es auch den Blick auf die Liebe und verändert den Blick auf die "Romantik." Ich zumindest scheine die nächsten 2 bis 5 Jahre nur zwei Optionen haben: Weiterhin absolut abhängig von meinen Eltern sein, nicht wirklich leben und nicht sterben können und aus Ermangelung meiner Alternativen den ganzen Tag im Forum rumhängen bevor ich mich doch noch erhänge... ODER... ich suche mir einen Kerl, der vielleicht nicht Liebe auf dem ersten Blick ist, nicht DER karamtische Verbündtete seit 500 Jahren, und mache es so wie 90% aller anderen auch: Verwechsele Sex, Hormene,Freundschaft und starkes Liebehaben mit "LIEBE". Verwerflich wäre das nicht. Weil das nämlich alle tun. Sie gestehen es sich nur nicht ein bzw. sie wissen nicht, was sie verpassen... (und 10 Jahre und 2 Therapien später heißt es dann zum Partner: Pech gehabt, ich bin weg, achso, ich habe jetzt erkannt, dass ich dich nie geliebt habe, ich wusste nur nicht, was wirklich liebe ist... Tschö mit ö).
Ach, zum Teil ist es schon recht lächerlich, was Menschen sich ob der Liebe und Partnerschaft vormachen und welche überfrachteten Erwartungen sie an sich, das Leben und den Partner haben, während sie gleichzeitig eine Zweckpartnerschaft leben ohne es zu wissen bzw. sich einzugestehen...
In Anbetracht der berühmt-berüchtigen Scheidungsraten ist es wirklich eine Verblödung noch an die "romantische Liebe" zu glauben. Sie existiert nur in ganz, ganz wenigen Ausnahme-Fällen. Und leider kann man nicht von Luft und Liebe existieren. So fern ich das richtig umreiße, behauptet Precht ja nicht, dass die Menschen sich nicht mehr VER-lieben würden. So scheinen ihnen aber einige zu interpretieren.
Genauso wie eigentlich jeder weiß, dass nach 30 bis 50 Jahren mit EINEM Partner die Liebe sich mehr zur "Geborgenheit" wandelt... (ach so, nein, das hat man ja vergessen, kommt ja auch kaum noch vor, und wenn die Leidenschaft nachlässt muss ein Sex-Therapeut her oder der Partner wird ausgewechselt). Wenn das Bedürfnis nach "Sicherheit, Vertrauen, Geborgenheit" (was ebenfalls Liebe ist!) wichtiger wird als SEX und romantische Verklärung...
...wo liegt das das Problem? Vielleicht an Prechts populäre Wortwahl, die falsche Assoziationen weckt? Dass eben Werte wie Sicherheit, Vertrauen, Geborgenheit als Gegenpol als "Zweckbeziehung" bezeichnet werden, was im Verkehrsmund negativ belegt ist. Ich glaube nicht, dass er einen Tod der "LIEBE" prognostiziert. Sondern nur der "romantischen Liebe", wobei das in seiner Disziplin ein relativ feststehender geisteswissenschaftlicher Begriff ist, aber die Leser was ganz anderes darunter verstehen. Ich denke, der will einfach nur auf klugscheißerisch sagen, dass das Bedürfnis nach einem verantwortungsvollen, sicheren Partner größer werden wird. Was recht logisch ist.
Und ja, das mit den Antagonisten stimmt. Es gibt ein sog. Wohlfühl-Treue-Hormon ("Oxytocin") und es gibt "anregenden" Neurotransmitter. Das ganze als körperliche Kampfstoffe zu bezeichnen, da beginnt es schon, dass mir die naturwissenschaftliche Nüchternheit fehlt.
Zu behaupten, ein Mensch könne nicht gleichzeitig Geborgenheit und Leidenschaft geben, weil man von dem ganzen (noch immer nicht gänzlich erforschen) Neurotransmitter und Hormoncocktail im Körper sich zwei oder drei herauspickt... nein, so wird keine Rundesache draus. Zumal JEDES Hormon (etc.pp) einen Antagonisten hat. Also wenn, dann müsste es auf alles gelten.
Ich gehe mal stark davon aus, dass er sich ohnehin nur an die Biochemie gewagt hat, um seine Thesen zu untermauern. Denn davon abgesehen, würde ich ihnen definitiv zustimmen. In meinen Augen sind sowieso 90% aller Beziehungen (mindestens) Zweckbeziehungen, nur dass sie eben "romantisch verklärt" wahrgenommen werden, weil es im Laufe der Jahrhunderte "unmodern" und nahezu "tabu" und "verpönt" wurde, es zuzugeben.
Vielleicht wehren sich manche nur so gegen die These, weil sie noch nicht (wie z.B. ich) die Erfahrung gemacht haben, jahrelang UNTER der Armutsgrenze zu leben und genau zu wissen, dass man in der heutigen Zeit (mit Kind) nicht 100%ig alleine und ohne staatliche Hilfe überleben kann, wenn man erst mal eine gewisse unter Grenze unterschrittet hat... So nach einigen Jahren, ja, da prägt es auch den Blick auf die Liebe und verändert den Blick auf die "Romantik." Ich zumindest scheine die nächsten 2 bis 5 Jahre nur zwei Optionen haben: Weiterhin absolut abhängig von meinen Eltern sein, nicht wirklich leben und nicht sterben können und aus Ermangelung meiner Alternativen den ganzen Tag im Forum rumhängen bevor ich mich doch noch erhänge... ODER... ich suche mir einen Kerl, der vielleicht nicht Liebe auf dem ersten Blick ist, nicht DER karamtische Verbündtete seit 500 Jahren, und mache es so wie 90% aller anderen auch: Verwechsele Sex, Hormene,Freundschaft und starkes Liebehaben mit "LIEBE". Verwerflich wäre das nicht. Weil das nämlich alle tun. Sie gestehen es sich nur nicht ein bzw. sie wissen nicht, was sie verpassen... (und 10 Jahre und 2 Therapien später heißt es dann zum Partner: Pech gehabt, ich bin weg, achso, ich habe jetzt erkannt, dass ich dich nie geliebt habe, ich wusste nur nicht, was wirklich liebe ist... Tschö mit ö).
Ach, zum Teil ist es schon recht lächerlich, was Menschen sich ob der Liebe und Partnerschaft vormachen und welche überfrachteten Erwartungen sie an sich, das Leben und den Partner haben, während sie gleichzeitig eine Zweckpartnerschaft leben ohne es zu wissen bzw. sich einzugestehen...
In Anbetracht der berühmt-berüchtigen Scheidungsraten ist es wirklich eine Verblödung noch an die "romantische Liebe" zu glauben. Sie existiert nur in ganz, ganz wenigen Ausnahme-Fällen. Und leider kann man nicht von Luft und Liebe existieren. So fern ich das richtig umreiße, behauptet Precht ja nicht, dass die Menschen sich nicht mehr VER-lieben würden. So scheinen ihnen aber einige zu interpretieren.
Genauso wie eigentlich jeder weiß, dass nach 30 bis 50 Jahren mit EINEM Partner die Liebe sich mehr zur "Geborgenheit" wandelt... (ach so, nein, das hat man ja vergessen, kommt ja auch kaum noch vor, und wenn die Leidenschaft nachlässt muss ein Sex-Therapeut her oder der Partner wird ausgewechselt). Wenn das Bedürfnis nach "Sicherheit, Vertrauen, Geborgenheit" (was ebenfalls Liebe ist!) wichtiger wird als SEX und romantische Verklärung...
...wo liegt das das Problem? Vielleicht an Prechts populäre Wortwahl, die falsche Assoziationen weckt? Dass eben Werte wie Sicherheit, Vertrauen, Geborgenheit als Gegenpol als "Zweckbeziehung" bezeichnet werden, was im Verkehrsmund negativ belegt ist. Ich glaube nicht, dass er einen Tod der "LIEBE" prognostiziert. Sondern nur der "romantischen Liebe", wobei das in seiner Disziplin ein relativ feststehender geisteswissenschaftlicher Begriff ist, aber die Leser was ganz anderes darunter verstehen. Ich denke, der will einfach nur auf klugscheißerisch sagen, dass das Bedürfnis nach einem verantwortungsvollen, sicheren Partner größer werden wird. Was recht logisch ist.
"Liebe verwechseln" - das klingt irgendwie bitter. "Hormone, Freundschaft und starkes Liebhaben" - was bitte IST das anderes als Liebe? So kann sie sich doch durchaus zusammensetzen.und mache es so wie 90% aller anderen auch: Verwechsele Sex, Hormene,Freundschaft und starkes Liebehaben mit "LIEBE".
Liebe ist ja kein eindeutig definierbares Gefühl. Am ehesten wird sie mit "starker, persönlicher Zuwendung" erklärt - klingt das so romantisch? Nee, eigentlich nicht. Nicht umsonst wird seit altersher die Liebe unterteilt in Eros, Agape und Philia.
Wenn nach langen Jahren Beziehung Freundschaft und Zuwendung übrigbleibt - es kommt sicher auch immer dann eine gewisse Geborgenheit hinzu. Das kommt der Liebe dann doch ziemlich gleich, jedenfalls fühlt es sich dann wohl so an, und viele Menschen würden alles dafür geben. Alles eine Frage der Definition.
Eve
P.S. Ich muss dauernd Edits schreiben. Ein vielgründiges Thema.
Zuletzt geändert von Eve... am Sa., 02.01.2010, 13:10, insgesamt 3-mal geändert.
@ Gothika
Deine Gedanken gefallen mir. Ist für Dich der Gedanke an die Verwirklichung Deiner zweiten Option so grausam?
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