Der Mensch als Tier

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Selene
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Beitrag Do., 19.11.2009, 10:31

Hallo Gothika!
Gothika hat geschrieben:Der Vogelgesang ist mE ein schlechtgewähltes Beispiel, da dieser genetisch determiniert ist.
Ja, das war auch nur der Einstieg, um zu zeigen, das Sprache - keine Sprache als Unterscheidung so einfach und klar eben nicht ist. Und wenn ein Schimpanse das Niveau eines Kleinkindes erreicht, dann ist das meines Erachtens kein allzu klarer qualitativer Unterschied mehr. Und die Schimpansensprache abstrahiert ja schon, verwendet Zeichen.
Gothika hat geschrieben:Aber das Weitergeben von Wissen und Erfahrung an nachfolgende Generationen zählt mE nicht zu Kultur, sondern zu sozialen Prägung bzw. besser gesagt dem sozialem Lernen.
Vgl. Wikipedia Kultur
In der Biologie wird der Kulturbegriff überwiegend für die Weitergabe von Erkenntnissen und Verhaltensmuster verwendet, welche nicht durch genetische Evolution weitergegeben werden. (...) Der Werkzeuggebrauch allein jedoch ist noch kein hinreichendes Merkmal, um diese Tätigkeit mit dem biologischen Kulturbegriff zu belegen. Denn für den Werkzeuggebrauch eines besonders geschickten Individuums kann der Kulturbegriff nicht in Anschlag gebracht werden, solange diese Fertigkeit nicht auch weitergegeben wird. (...) Japanische Makaken erlernten den Gebrauch von Wasser, womit sie Spreu von Getreide trennen konnten und sie konnten diese Fähigkeit weitergeben, sowohl horizontal wie vertikal.
Aber es gibt tatsächlich sehr viele unterschiedliche Definitionen von Kultur.

Und natürlich unterscheidet sich der Mensch von anderen Tieren allgemeinen und Menschenaffen insbesondere, sonst wäre er ja keine eigene Art.
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson

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hawi
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Beitrag Do., 19.11.2009, 10:50

Wir diskutieren die Unterschiede von Menschen zu anderen Tieren, Lebewesen!
Nur, da gibt es natürlich unendlich viele, auch je nach dem, mit welcher Spezies wir uns nun vergleichen!
So bald wir anfangen, daraus ein besser schlechter zu machen, einen Wettstreit, aus dem wir als Sieger hervorgehen möchten, frage ich mich wozu eigentlich?
Haben wir Komplexe (geht ja grad hier auch um Psyche), weil wir in so vielen Disziplinen, anderen Lebewesen unterlegen sind? Konstruieren wir nicht, je mehr wir drüber nachdenken, Vergleiche, Wettkämpfe so, dass nur ein Mensch sie gewinnen kann.
Logik, Planung?! Ich selbst weiß einfach zu wenig, um beurteilen zu können, sagen zu können, ob Menschen da anderen Spezies überlegen sind oder nicht. Frage mich aber, einfach unterstellt, es wäre so, was bringt es? Planung, Logik, beides hat ja nur Bedeutung, vieles andere auch, um etwas zu erreichen. Was hilft das beste Planungsvermögen wenn nichts vernünftiges dabei rauskommt. Z.B. Bauwerke, da steckt viel Planung, Logik drin, trotzdem können da grad Insekten vieles, das wir mit der tollsten Planung nicht schaffen

Vielleicht nicht ganz zum Thema passend, aber ein Artikel, den ich grad beim Googeln zu Logik/Evolution gefunden habe und der, vielleicht etwas lang, einiges von meinen Überzeugungen beinhaltet. Der nämlich schon im Grunde bezweifelt, dass unser (bisheriges) Denken uns weiter bringt, uns Verstehen lässt, nützliche Einsichten vermittelt
http://www.wbaudisch.de/Chaos.htm

Quintessenz für mich: Wir schaffen es (bislang) nicht, zuzugeben, dass wir nur Menschen sind, dass all unser Denken, unsere Theorien eigentlich mehr über uns als über das von uns Betrachtete, Bewertete, vermeintlich Verstandene aussagt

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Hamna
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Beitrag Do., 19.11.2009, 11:16

Z.B. Bauwerke, da steckt viel Planung, Logik drin, trotzdem können da grad Insekten vieles, das wir mit der tollsten Planung nicht schaffen
Stimmt, aber Insekten planen ihre Bauten nicht oder rechnen die Statik aus, so meinte ich das eigentlich In denen ist das angelegt (von wem eigentlich?), Instinkt. Hm, dies ist wohl eine Frage an die Biologin unter uns

Wenn wir uns das Tierreich anschauen, wie steht es da mit Forschung und Fortschritt? Womit ich auch wieder nicht sagen will, dass aller von Menschen erreichter Fortschritt immer zum Wohle des Planeten ist.

Naja, bin eh gerade verwirrt, weil ich merke, dass ich mir über diese Fragen noch nie so richtig Gedanken gemacht habe und mich dadurch etwas naiv und unbedarft in dieser Runde fühle

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Marja
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Beitrag Do., 19.11.2009, 19:50

Und wenn man bedenkt, daß uns so kleine Viren (die soviel ich weiß nicht zu den Lebewesen zählen) oder Bakterien den Menschen mit Leichtigkeit umbringen können, weil ein kompliziertes System nunmal schneller lahmzulegen ist als ein einfaches ---> (Beispiel Regenwurm, der weiterwächst, wenn man ihn durch die Hälfte teilt),
dann weiß man wieder, daß der Mensch zwar in der Nahrungskette derzeit ohne einen Feind leben kann, allerdings in kürzester Zeit ausgerottet werden kann, von diesen kleinen Biestern.

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Eremit
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 07:37

heart hat geschrieben:dann weiß man wieder, daß der Mensch zwar in der Nahrungskette derzeit ohne einen Feind leben kann, allerdings in kürzester Zeit ausgerottet werden kann, von diesen kleinen Biestern.
Diesen kleinen Biestern, die der Mensch sogar (unter anderem) für diesen Zweck züchtet - um sich selbst auszurotten. Soviel zum Thema "Überlegenheit".

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Marja
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 11:43

Eremit hat geschrieben:
heart hat geschrieben:dann weiß man wieder, daß der Mensch zwar in der Nahrungskette derzeit ohne einen Feind leben kann, allerdings in kürzester Zeit ausgerottet werden kann, von diesen kleinen Biestern.
Diesen kleinen Biestern, die der Mensch sogar (unter anderem) für diesen Zweck züchtet - um sich selbst auszurotten. Soviel zum Thema "Überlegenheit".
Unglaublich intelligent, der Mensch! Das Streben nach Macht und Geld. Sehr sozial und weise!

Hier kommt aber wieder zu tragen, daß unter- und unbewußte Mechanismen am Werken sind, vom freien Willen kann mMn keine Rede sein. Zumindest nicht in meinem persönlichen Empfinden. Ich glaube die Natur, also der Mensch ist so programmiert. Seine Verhaltensweisen sind praktisch auf der Festplatte gespeichert. Somit ist es leider gar nicht zum Lachen, sondern eigentlich zum Heulen.
Oder einfach nur zu sein, ohne es zu werten.

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