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today hat geschrieben:ich denke, Rechthaber und Besserwisser bekämpfen zum einen die ihnen sehr nahe (unbewusste) existenzielle Einsamkeit und zum zweiten die Brüchigkeit der Bühne, auf der sich ihr >ich< inszeniert.
Meinem Eindruck nach was Wichtiges komprimiert auf den Punkt gebracht. (So was gefällt mir. Ganz viel Würze in der Kürze. *g*)
today hat geschrieben:Nur, was ist daraus für den Umgang mit ihnen herzuleiten?
Ich habe da so eine intuitive "Strategie". Die freilich als Hintergrund nicht theoriefrei ist. Manchmal habe ich auch Mitgefühl. Denk`mir, auf die Dauer muss das ganz schön anstrengend sein. Bin auch ganz freundlich zu ihnen (vor allem, wenn sie sich anständig benehmen ). Sind ja nicht durchweg "schlechte Menschen". Manchmal, wenn mir das "Theater" zu bunt wird, schieße ich auch mal scharf. Oder rolle innerlich mit den Augen und verlasse sie Aufführung. In dem Sinne aber keine durchdachte Strategie, weil es auch von meiner Stimmung abhängt.
Größere Schwierigkeiten habe ich mit Rechthabern, wenn sie sich m. E. doofer "stellen" als sie sind. Wenn sie ihr kognitives Vermögen erheblich unterschreiten. D. h. Gegenargumente oder - positionen im Endeffekt schlicht ignorieren und eigentlich immer wieder das selbe sagen, egal, was man eingewandt oder nur als andere, eigene Meinung kundgetan hat.
Gerade bei denen, wo eine Diskrepanz zwischen Intellekt und Verhalten auffällt/ unterstellt wird, liegt es m.E. nahe, dass sie die Arena, wo es um die Sache an sich geht, längst verlassen haben, und ins Außen verlegt haben, was im Innen zu reflektieren wäre.
Ist sicher nicht einfach, des anderen Gründe von sich abzuziehen und beim anderen zu belassen.
Aber das könnten die Schwierigkeiten sein, die man dann hat.
Beiderseitig.
So denke ich, jedenfalls, wenn ich nachdenke
für mich persönlich verhält es sich so, dass ich je nach Situation entweder scheindogmatisch meinen Standpunkt durchsetzte oder einen lösungsorientierten Diskurs mit allen Beteiligten anstrebe. Die Entscheidung für das Eine oder das Andere basiert auf einem opportunistischen Pragmatismus. So agiere ich beruflich.
Privat ist das was hier als Rechthaberei bzw. Besserwisserei bezeichnet wird so gut wie nie notwendig und wird folglich auch nicht praktiziert.
evolutionärer vorteil durch den wunsch, etwas - im zweckdienlichen Konkurenzkampf besser - zu verstehen?
das Gefühl der Hilflosigkeit, das auftritt, wenn man dem anderen intellektuell unterlegen ist, vermeiden - dieses ist gebunden an Angst, Nachteile an bspw. Anerkennung, Status, existentieller Sicherheit aufgrund mangelnder Bildung/Diskrusfähigkeit zu erfahren (eine reale gefahr in unserer (oder besser: meiner :P) Gesellschaft
Sadismus, Destruktivität, Aggression, den anderen in eine Situation- vielleicht nur scheinbarer- Hilflosigkeit bringen
Wut über die Dummheit des anderen, weil sie einem irgendeinen Nachteil bringt.
Kreativer Impuls zur Aufklärung des Anderen aus Mitleid
Spaß an den Lautempfindungen, die mit dem Hören der eigenen Stimme einhergehen
der Wut gegen Sprachlosigkeit Raum verschaffen, weil man von einem Zen-Buddhisten eine Kränkung erfahren hat
man möchte eine Frau beeindrucken, die intellektuelle Minderwertigkeitskomplexe hat
Ich habe auch eine Frage, warum macht man Parcour?
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha