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Fr., 06.09.2024, 07:48
Gerald Hüther hat es mit Verführung beschrieben. Der moderne Mensch wird nicht mehr mit Gewalt dazu gebracht, etwas zu tun oder zu lassen, er wird verführt. Es gibt ihm Vorteile, sich solidarisch zu fühlen, dem Schwachen zu helfen, mit Alexa das Licht zu steuern, mit Googel auf ein größeres als das eigene Hirn zugreifen zu können oder mit einem kleinen Pieks die Menschheit und mit dem Lastenrad die Erdtemperatur zu retten. Als er noch gezwungen wurde, konnte er sich als Subjekt erleben, was annehmen oder ablehnen kann. Heute hingegen, identifiziert sich der Fernsehzuschauer mit den Vorgaben und Zielen, mit den Errungenschaften und der "Demokratie" im Westen, er ist nicht mehr Opfer dieser Dinge, er ist diese Dinge. Er "ist mehr". Wir sind mehr. Dabei begibt sich "der User" auch in eine gewisse Abhängigkeit.
Und das macht es ihm unglaublich schwer, da raus zu kommen, er unterstützt nach Herzenskräften all die neuen heroischen Kämpfe gegen immer neue Hitlers und unsichtbaren Gefahren, wie die Viren, Frauenfeindlichkeit, die Rechten, Feinstaub oder Kohlendioxid. Und dass er - wie bei den Wahlen hierzulande sichtbar - einen Gegner angeboten bekommt, beflügelt ihn geradezu, den größten Schwachsinn noch zu verteidigen. Gegen die Ungläubigen.
Solange du, liebes Ziegenkind, die immer neuen, unsichtbaren Gefahren wie in einer Hypnoseszenerie annimmst, werden sie immer neue erfinden und diese steigern müssen. Tom Lausen, der die tatsächlichen Coronadaten wie kein zweiter kennt, meinte sinngemäß, dass du diese unsichtbaren "Gefahren" wirst sehen müssen, sonst kommen sie immer wieder. Wie der heißeste August seit 150.000 Jahren oder Putin bis Prag.
"Gegen Affenpocken hilft nur Lausen.", sagte der von mir geschätzte Sven Böttcher.
...und irgendwie trifft das wohl auch auf die immer neuen Kriege zu, bei denen ich gehofft hatte, dass wir nie wieder darauf reinfallen. Corona hat offenbar als Sozialexperiment auch hier den Weg bereitet. Den Weg der verhaltenen Akzeptanz "erforderlicher Kriege". Wir Demokraten gegen die Bösen. Dabei gibt es nur "dabei sein" oder zu den Bösen gehören. Die wehrhafte Demokratie ist in Fernsehermunde, die offenbar so in Gefahr ist, dass sie ihre eigenen Prinzipien verlässt, aus Angst, ihrer beraubt zu werden. Sie glauben ihre eigenen Märchen und schädigen sich selbst, schränken sich selbst ein. Welches verschlagene Hirn hat sich das nur ausgedacht und wozu.
Ein Lesetipp zur freiwilligen Annahme der Verführungen wäre Faust 1.Teil.
"Komm herein!", sagt Dr. Faust zu Mephisto. Mephisto antwortet: "Du musst es dreimal sagen."