Psychische Leiden durch Lockdown beeinflusst
Wild Mustang
Ich glaube Peponi meint es weniger vom Standpunkt, wer den Virus nicht aller bekommen kann.
Da sind wir uns glaub ich alle einig, das jeder den Virus bekommen kann.
Es geht viel mehr um die seelischen Leiden und hier sind sehr wohl Unterschiede vorhanden.
Ich habe zwar das Glück das ich in einem Haus mit einem Garten wohne, jedoch lebt einer meiner 2 Freunde ca. 80km entfernt und der andere 1000km.
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gerne mit seinen Freunden trifft(und ja telefonieren hilft, aber es ist halt nicht das gleiche) und ich merke sehr stark das die Einschränkung mich sehr massiv betrifft.
Auch gerne ins Kino oder Theater um mich abzulenken, beides aktuell nicht möglich.
Und mittlerweile mach ich mir auch Gedanken, wie viele Lockdowns noch kommen.
Letztes Jahr zum Sommer hin war wenigstens ein vorübergehende Verschnaufpause absehbar und da ich sowas dieses mal nicht sehe schlägt mir halt auch massiv aufs Gemüt.
Dadurch merke ich selber das ich emotional instabiler werde und wie gesagt alte Baustellen(z.b. Suizidgedanken, etc.) wieder aufbrechen.
Das raubt mir dann auch immer mehr den Mut und die Kraft.
Ich bewundere Menschen denen der Lockdown psychisch nichts anhaben kann, aber man kann nicht sagen das es nur eine Sache der Einstellung ist, es kommt auch darauf an welche Bedürfnisse die Person hat.
Ich glaube Peponi meint es weniger vom Standpunkt, wer den Virus nicht aller bekommen kann.
Da sind wir uns glaub ich alle einig, das jeder den Virus bekommen kann.
Es geht viel mehr um die seelischen Leiden und hier sind sehr wohl Unterschiede vorhanden.
Ich habe zwar das Glück das ich in einem Haus mit einem Garten wohne, jedoch lebt einer meiner 2 Freunde ca. 80km entfernt und der andere 1000km.
Ich bin ein Mensch, der sich sehr gerne mit seinen Freunden trifft(und ja telefonieren hilft, aber es ist halt nicht das gleiche) und ich merke sehr stark das die Einschränkung mich sehr massiv betrifft.
Auch gerne ins Kino oder Theater um mich abzulenken, beides aktuell nicht möglich.
Und mittlerweile mach ich mir auch Gedanken, wie viele Lockdowns noch kommen.
Letztes Jahr zum Sommer hin war wenigstens ein vorübergehende Verschnaufpause absehbar und da ich sowas dieses mal nicht sehe schlägt mir halt auch massiv aufs Gemüt.
Dadurch merke ich selber das ich emotional instabiler werde und wie gesagt alte Baustellen(z.b. Suizidgedanken, etc.) wieder aufbrechen.
Das raubt mir dann auch immer mehr den Mut und die Kraft.
Ich bewundere Menschen denen der Lockdown psychisch nichts anhaben kann, aber man kann nicht sagen das es nur eine Sache der Einstellung ist, es kommt auch darauf an welche Bedürfnisse die Person hat.
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Hier in diesem Thread geht es nach meinem Verständnis um das Erleben Einzelner von und den Umgang mit diesen neuen Lebensbedingungen durch Pandemie/Lockdown - nicht darum, wie man damit umgehen sollte.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
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Eben.
Aber das eigenen Empfinden hat viel mit der Einstellung zu tun ist nicht vollkommen unbeeinflusst von den Umständen und Vergleichsmöglichkeiten. Betrifft es nur mich oder alle?
Das fängt eben damit an, dass man denkt "mich trifft es mehr als die anderen" .
Klar kann man nur Seitenweise schreiben "ich leide mehr wie ihr". Nur das wäre für mich nicht interessant.
Gruß
Mustang
How about I be me?
Gegenfrage: Was bringt es dir, das Leiden von anderen Menschen relativieren zu müssen?
Denn nichts anderes tust du, indem du sagst, man müsse sich eben anpassen, sonst macht man sich selbst zum Opfer, und überhaupt, sieh doch mal auf die Toten und das Leid anderswo. Ich bin selbst Lateinamerikanerin, der größte Teil meiner Familie lebt dort, und ich w e i s s, wie schwierig es in anderen Regionen ist und was dort momentan abgeht. Das bringt mir aber jetzt gerade genau gar nichts.
Es geht hier nicht um einen Schwanzvergleich, wer am meisten leidet. Es geht darum, zu akzeptieren, dass manche Menschen härter davon getroffen werden und es sie psychisch mehr aus dem Gleichgewicht bringt. Es ist schön für dich, dass es bei dir nicht der Fall ist. Freu dich darüber, aber hör auf, Menschen, denen es anders geht, ihr Leid abzusprechen.
Ich habe eine verdammt große Angst, Corona nicht zu überleben, und damit meine ich nicht die Krankheit, die habe ich schon hinter mir. Und Aussagen wie deine machen mich schlichtweg wütend. Mir tut es gerade sehr gut, von Max zu lesen, dass es ihm genauso geht wie mir und ich nicht allein bin mit dieser Verzweiflung. Ob dich das interessiert, ist mir dabei ehrlich gesagt egal, zumal keiner hier geschrieben hat "ich leide mehr als alle anderen". Sondern schlichtweg: mir geht es nicht gut mit dieser Situation.
Denn nichts anderes tust du, indem du sagst, man müsse sich eben anpassen, sonst macht man sich selbst zum Opfer, und überhaupt, sieh doch mal auf die Toten und das Leid anderswo. Ich bin selbst Lateinamerikanerin, der größte Teil meiner Familie lebt dort, und ich w e i s s, wie schwierig es in anderen Regionen ist und was dort momentan abgeht. Das bringt mir aber jetzt gerade genau gar nichts.
Es geht hier nicht um einen Schwanzvergleich, wer am meisten leidet. Es geht darum, zu akzeptieren, dass manche Menschen härter davon getroffen werden und es sie psychisch mehr aus dem Gleichgewicht bringt. Es ist schön für dich, dass es bei dir nicht der Fall ist. Freu dich darüber, aber hör auf, Menschen, denen es anders geht, ihr Leid abzusprechen.
Ich habe eine verdammt große Angst, Corona nicht zu überleben, und damit meine ich nicht die Krankheit, die habe ich schon hinter mir. Und Aussagen wie deine machen mich schlichtweg wütend. Mir tut es gerade sehr gut, von Max zu lesen, dass es ihm genauso geht wie mir und ich nicht allein bin mit dieser Verzweiflung. Ob dich das interessiert, ist mir dabei ehrlich gesagt egal, zumal keiner hier geschrieben hat "ich leide mehr als alle anderen". Sondern schlichtweg: mir geht es nicht gut mit dieser Situation.
silence like a cancer grows.
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Die Frage war ja "psychische Leiden durch Lockdown beeinflusst?"
Ja, natürlich.
Gruß
Mustang
Ja, natürlich.
Gruß
Mustang
How about I be me?
Das ist richtig und gleichzeitig völlig daneben.Wild Mustang hat geschrieben: ↑Mo., 25.01.2021, 15:17
Aber das eigenen Empfinden hat viel mit der Einstellung zu tun ist nicht vollkommen unbeeinflusst von den Umständen und Vergleichsmöglichkeiten. Betrifft es nur mich oder alle?
Das fängt eben damit an, dass man denkt "mich trifft es mehr als die anderen" .
Klar kann man nur Seitenweise schreiben "ich leide mehr wie ihr". Nur das wäre für mich nicht interessant.
Ja, natürlich wird das Empfinden, wie sehr die Pandemie belastet auch von der Einstellung des Einzelnen beeinflusst.
ABER...
So wie du das hier hinklatscht, Mustang, in diesem Kontext, ist das ein Schlag ins Gesicht deren, die gerade gar nicht mehr klarkommen. Die müssen eben einfach ihre Haltung ändern und sich klarmachen, dass ja schließlich alle irgendwie betroffen sind?
Es ist eben nicht immer so einfach. Ganz sicher nicht für Menschen, die psychisch angeschlagen sind und in einer gesamtgesellschaftlichen Krise auf ihre alten dysfunktionalen Muster zurück fallen, weil viele gute Bewältigungsstrategien weggefallen sind. Die von dem generellen Bedrohungsgefühl teilweise auch getriggert werden...
Klar ist es gut, wenn man sich klar macht, dass man nicht alleine damit ist... dass man versucht sich da herauszuarbeiten.
Aber: Manchmal muss man das auch erst einmal benennen dürfen , dass es gerade schwer ist und was schwer ist.
Ich muss sagen, ich sah das Thema damals weniger als Frage, mehr wollte ich diesem Thema einen Platz geben und es tut mir leid falls dadurch ein falscher Eindruck entstand.
Ich habe für mich irgendwann erkannt, das sich eine beschissene Situation besser ertragen lässt, wenn man jemanden kennt oder jemanden findet dem es genau so geht, man fühlt sich dann nicht mehr so allein mit dem Thema und für jene Personen, wollte ich dieses Thema aufmachen.
Ich möchte nicht das hier in diesem Thema böses Blut herrscht.
Wie schon gesagt, es mag sein das Leute die Pandemie leichter wegstecken nur ich eben nicht.
Wild Mustang ohne dir nahe zu treten, es gibt auch Menschen die es momentan nicht schaffen, jene die Leiden und denen quasi dann zusagen sie müssten sich nur bemühen, mag bei einigen vielleicht funktionieren ist aber meistens kontraproduktiv.
Es ist als würde ich einem depressivem Menschen sagen, er soll sich mal zusammennehmen bzw. er muss sich nur bemühen dann geht es schon(überspitzt gesagt). Ich bin mir sicher dies war nicht deine Absicht.
z.b. Depressive Menschen wären nicht depressiv wenn sie einfach die Wahl hätten, es ist meist ein größerer Auslöser der die Depression verursacht und den muss man aufarbeiten und das ist alles andere als einfach.
Wenn ich meine psychische Leiden sofort verschwinden lassen könnte, ich würde es tun, aber ich weiß das es bei mir viele Baustellen gibt z,b, fehlender Selbstwert und diese verschwinden nicht von einem auf das andere mal, manche verschwinden auch nie, sondern werden nur kleiner und mit denen versucht man zu leben.
Jedoch kann oft eine kleine Sache die Situation erträglicher machen, z.b. geht es mir jetzt gerade wo ich dies schreibe besser, da ich Musik, welche ich mag, höre.
Es kann auch ein guter Freund sein, es kann ein einfacher Satz sein wodurch man selbst in der dunkelsten Stunde Hoffnung findet oder vielleicht ist es einfach nur tröstlich das man mit der Situation nicht allein ist.
Ich will das wir hier Erfahrungen sammeln können, einen guten Diskurs führen können und einfach gut miteinander auskommen, ich weiß das es utopisch ist, aber es wäre dann so viel einfacher.
Ich habe für mich irgendwann erkannt, das sich eine beschissene Situation besser ertragen lässt, wenn man jemanden kennt oder jemanden findet dem es genau so geht, man fühlt sich dann nicht mehr so allein mit dem Thema und für jene Personen, wollte ich dieses Thema aufmachen.
Ich möchte nicht das hier in diesem Thema böses Blut herrscht.
Wie schon gesagt, es mag sein das Leute die Pandemie leichter wegstecken nur ich eben nicht.
Wild Mustang ohne dir nahe zu treten, es gibt auch Menschen die es momentan nicht schaffen, jene die Leiden und denen quasi dann zusagen sie müssten sich nur bemühen, mag bei einigen vielleicht funktionieren ist aber meistens kontraproduktiv.
Es ist als würde ich einem depressivem Menschen sagen, er soll sich mal zusammennehmen bzw. er muss sich nur bemühen dann geht es schon(überspitzt gesagt). Ich bin mir sicher dies war nicht deine Absicht.
z.b. Depressive Menschen wären nicht depressiv wenn sie einfach die Wahl hätten, es ist meist ein größerer Auslöser der die Depression verursacht und den muss man aufarbeiten und das ist alles andere als einfach.
Wenn ich meine psychische Leiden sofort verschwinden lassen könnte, ich würde es tun, aber ich weiß das es bei mir viele Baustellen gibt z,b, fehlender Selbstwert und diese verschwinden nicht von einem auf das andere mal, manche verschwinden auch nie, sondern werden nur kleiner und mit denen versucht man zu leben.
Jedoch kann oft eine kleine Sache die Situation erträglicher machen, z.b. geht es mir jetzt gerade wo ich dies schreibe besser, da ich Musik, welche ich mag, höre.
Es kann auch ein guter Freund sein, es kann ein einfacher Satz sein wodurch man selbst in der dunkelsten Stunde Hoffnung findet oder vielleicht ist es einfach nur tröstlich das man mit der Situation nicht allein ist.
Ich will das wir hier Erfahrungen sammeln können, einen guten Diskurs führen können und einfach gut miteinander auskommen, ich weiß das es utopisch ist, aber es wäre dann so viel einfacher.
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Ich weiß von etlichen Menschen, auch von mir, dass sie die Ausnahmesituation konstruktiv nutzen und manches plötzlich möglich wurde, was lange unmöglich erschien.
Konstruktive Anpassung, oder halt "mach das Beste draus" .
Die, die jetzt psychisch besonders leiden, taten das wohl auch schon vorher, als alles easy war und die meisten Menschen voll gut drauf waren.
Ich finde es auch gut, dass jetzt auch mal "die normalen" Menschen mal merken wie das ist, wenn man von äußeren Einflüssen eingeschränkt wird. Irgendwie sind wir plötzlich alle gleich.
Gruß
Mustang
How about I be me?
Wild Mustang
Ich würde sagen, es schafft generell vielleicht mehr Verständnis für psychische Leiden.
Ich würde sagen, es schafft generell vielleicht mehr Verständnis für psychische Leiden.
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Ja, das kann gut sein. Weil jetzt ganz normale Menschen Erfahrungen machen, die sonnst "uns" vorbehalten bleiben.
Vor allem der Kontrollverlust. Manche kriegen davon Paranoia und Aggressionen.
Gruß
Mustang
How about I be me?
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Genau.Wild Mustang hat geschrieben: ↑So., 24.01.2021, 08:53 Bei mir ist es das Gegenteil.
Mir tut der Lockdown gut.
Gruß
Mustang
Ich war mal bei der Restaurierung eines großen alten Hauses in Frankfurt dabei, und wir hatten unseren Elektrokram im Keller gelagert.
In dem Nebenkeller stand noch an die Wand gemalt: "Ruhe bewahren. Nicht rauchen".
Wahrscheinlich noch aus der Zeit der Bombennächte.
Lockdown der etwas anderen Art.
Nur habe ich nie begriffen, warum man sich im Keller verkriechen sollte, wo man doch ahnen musste, dass das ganze Haus über einem zusammenbricht, und man verschüttet wird.
In der Kindheit kamen die Großeltern immer zu uns nach oben, wenn ein Gewitter aufkam.
Obwohl der Blitz doch zuerst oben einschlägt.
Usw.
Gr.gr.
Da schließe ich mich an.peponi hat geschrieben: ↑Mo., 25.01.2021, 12:07
Deshalb kann ich jedes einzelne Wort, das sgtmax1 schreibt, nachvollziehen. Diese Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Die Müdigkeit. Die Verzweiflung. Das Gefühl, dass es für immer so bleibt wie jetzt. Die dunklen Gedanken, die sich aufdrängen. Einfach Schluss machen zu wollen, weil dieses Leben so nicht lebenswert ist.
Leider ist das Thema bei vielen Leuten ideologisch verblendet, weil am Lockdown einfach nichts schlecht sein DARF. Egal wie, man muss es sich schönreden. Deshalb gibt es auch kaum Worte der Empathie, stattdessen Kundgebungen, wie toll man selber alles findet oder dass man doch nur xyz tun müsste, und schon wäre alles gut. Selber schuld, wenn es einem schlecht geht.
Eine Depression im Lockdown ist genauso eine Depression wie sonst auch. Und da weiß eigentlich jeder, dass er nicht mit Ratschlägen kommen braucht.
Ich weiß auch nicht, was helfen könnte. Die Politik hätte die Chance, ein Licht am Ende des Tunnels aufzuzeigen, immerhin gäbe es dann Hoffnung auf Verbesserung, und Hoffnung ist wichtig, stattdessen wird schön weiter Panik geschürt.
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