||| hat geschrieben:Ja, dies kann, aber muss sich nicht als Automatismus manifestieren. Ich kenne eigentlich kaum Menschen die privat genauso agieren wie in ihrem Beruf.
nun, da haben sie glück. ich kenne durchaus einige, die das tun. nicht gerade angenehm. ich meide den kontakt, wo immer es geht.
||| hat geschrieben:Antwort: Einfühlungsvermögen. Aber worauf wollen Sie hinaus?
ja, einfühlungsvermögen, gar identifikation mit dem anderen, spielt auch eine rolle. und das bild, was man von sich selbst gewinnt: ich bin derjenige, der den anderen in die arbeitslosigkeit entlässt, mein urteil ist maßgeblich für dieses resultat.
das schlechte gewissen kommt möglicherweise daher, dass man doch nicht alles getan hat, um einen mitarbeiter zu halten. dass man bezogen auf die einschränkungen bei der entscheidungsfindung möglicherweise doch zu restriktiv war, um dem menschlichen gegenüber gerecht zu werden. dass man bewusst dinge ausgeblendet hat, die doch eine einbeziehung in die entscheidung verdient gehabt hätten.
||| hat geschrieben:Ja, es gibt Menschen dieses Typs. Aber die Mehrheit stellen diese ja wohl nicht dar, oder?
ich hoffe nicht. mich interessiert aber hier nicht die frage nach der mehrheit, sondern die frage: will ich ein workaholic sein? oder jemand, der menschen auf effizienz und wirtschaftlichkeit reduziert?
meine antwort - sie ahnen es -, lautet: nein, nicht, sofern ich das irgend vermeiden kann. und ich hab's bis jetzt immer noch vermeiden können.
||| hat geschrieben:Mit anderen Worten: Man müht sich ja ab eine passende freie Tätigkeit für den gefährdeten Arbeitnehmer im Betrieb zu finden. Alles andere wäre ja auch nicht besonders intelligent. Genau dies ist durch bereits genanntes Schema gegeben:
"1.) MitarbeiterIn macht einen Fehler.
2.) MitarbeiterIn wird augenblicklich auf den Fehler aufmerksam gemacht.
3.) Der Fehler wird besprochen und es wird gemeinsam eine Lösung gefunden diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden.
4.) Dieses Schema wird zweimal wiederholt.
5.) Beim dritten Mal wird MitarbeiterIn vor die Wahl gestellt selbst zu kündigen oder gekündigt zu werden."
nein, es ist eben nicht durch dieses schema gegeben. sie bemühen sich hier in ausführung des schemas ja gerade nicht, einen
anderen platz zu finden, sondern darum, dass der mitarbeiter am
selben platz keine weiteren fehler macht.
und ich denke, wenn punkt 5.) erreicht ist, könnte man durchaus die überlegung anstellen, ob ein anderer platz für den mitarbeiter ein besserer wäre, statt ihn vor die tür zu setzen.
||| hat geschrieben:Dieses Spiel könnte man unendlich spielen, die Möglichkeit dazu hat man aber meistens nicht. Dazu kommt, wie in diesem Thread von anderen bereits erwähnt, dass, bei aller Freundschaft, solch ein Kollege Mehrarbeit für seine Kollegen verursacht, was für deren Stimmung nicht gerade förderlich ist. Ich halte es daher für durchaus nachvollziehbar schlussendlich zu 5.) zu kommen.
ich habe so einen kollegen, der aufgrund seiner routinetätigkeit gelegentlich fehler macht und mir dadurch mehrarbeit verursacht. ich laufe aber deswegen nicht zum vorgesetzten. gerade weil ich weiss, dass sich bei einer solchen tätigkeit fehler einschleichen. ich weise ihn lediglich auf den fehler hin und siehe da: es bessert sich für wochen. ich werde jedenfalls nicht müde, ihn aufmerksam zu machen.
||| hat geschrieben:Außer man verfügt über ein dermaßen großes Vermögen die "[...]persönliche situation des betroffenen mit einzubeziehen[...]", dass dies wiederum zu einem durchaus selbstschädigenden Verhalten führt.
man kann das spiel sicher nicht unendlich lange weitertreiben. und wenn es zu einem beträchtlichen schaden käme oder dieser doch zu erwarten wäre, müsste man tatsächlich die notbremse ziehen. nur ist das natürlich ein extremfall.
kreativität und einfühlsamkeit im umgang mit mitarbeitern und ihrem einsatz: das ist auch vermögen. soft skills - werden die nicht heute verlangt?
||| hat geschrieben:Dann darf ich Ihnen ebenso meine herzliche Anteilnahme aussprechen, denn wen Sie nicht ebenfalls unter anderem in diesen Kategorien über sich denken, dann haben Sie es nicht gerade leicht, oder? Entschuldigen Sie bitte die Ironie, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.
oh bitte, es war durchaus als einladung zum widerspruch gemeint. und ganz im gegenteil: ich habe es sehr leicht, denn es schläft sich wohl mit gutem gewissen.
grüße
entwurf