Haustiere - Menschenersatz?

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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 19:15

Mischlinge sind gesünder, das hat die Populationsgenetik längst nachgewiesen.
Gibt es dazu Studien?
Denn meines Wissens ist es eben so nicht. Wer lässt deine bei seiner "Unfallzucht" die Eltern entsprechend untersuchen. Werden die Geschwister untersucht, wurden die anderen Hunde die dort vermixt wurden untersucht?

Wenn Züchter sollte man sich schon soviel Zeit nehmen und die Pedigre genau studieren um eben keine Überaschung in Form von HD, ED etc zu erleben.
Aber leider ist die traurige Wahrheit das man lange suchen muss um auch einen guten Züchter zu finden.

Bei Mixen weißt eben nie was alles auf einen zu kommt. Habe hier zwei davon.
Ein Border Mix wo der MDR-1 Test noch austeht und wegen DSH Anteilen eben die übliche HD und ED untersuchung pflicht ist.

Podengo Portugues Grande Mix, grade 1,5 Jahre alt und schwerste HD.
Wird Goldimplantate bekommen und hoffen dann das es ihr hilft und sie nicht vorzeitig erlöst werden muss.

Ich würde bei Mixen genau wie bei Rassen sehr vorsichtig sein.
Wenn Eltern und Geschwister der Elterntiere nicht überprüfbar sind wäre das ganze für mich nicht mehr von Interesse.

Arbeite nebenbei auch im Tierschutz und erlebe daher fast täglich wie die Hunde wieder abgeschoben werden weil sie krank sind.

Lieber länger suchen, genau schauen und evtl etwas tiefer in die Tasche greifen als bei nen Kurzschlußkauf die doppelte Summe beim Tierarzt zu lassen.
Für mich kommt nur noch ein Rassehund der alten Zucht in frage...so sehr wie ich die beiden liebe...aber niewieder.

Wasserdrache
Wunder entstehen dann, wenn einer mehr tut, als er muss.
Hermann Gmeiner, Gründer der SOS-Kinderdörfer (1919-1986)

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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 20:15

@ Nurse_with_wound
gerade den Thread mal überflogen und deine Leidenschaft der Sokas bemerkt.
Hast du schon mal die Minni Bullis gesehen?
http://www.mini-bullterrier.de/ als Bsp. kenne die Züchter nicht.

Minnis sind von der scharfen Regelung befreit solange sie Papiere haben.
Allerdings noch mal Bundesland bezogen nachfragen.

Habe hier zwei in direkter Nachbarschaft und ich würde beide sofort mitnehmen.
Artgenossenverträglich und absolute Knutschkugeln.
Dann hast du noch das Thema Kind, ich würde ein Hund mit einem Kind eh nicht alleine lassen, das sollte denke nicht das primäre Thema sein.

Kenne aber auch eine die Sokas hält und ihre Tochter ohne bedenken bei den Hunden lassen kann. Sie wurden so gezüchtet das sie eine starke Menschenbezogenheit haben, allerdings ein Problem mit den Artgenossen haben was mit Kind dann argen Streß bedeuten kann. Zwecks der Liste fallen sie ja eh bei dir durchs Raster, daher der Tipp mit den Minnis.

Bei Hütehunden würde ich in deinem Fall auch Abstand halten, Hüten ist ein abgebrochener Jagdtrieb und wenn der nicht kompensiert wird, kann das fatale Folgen haben.
Auch die üblich als sooooo Familienfreundlichen Retriever Arten wäre ich etwas vorsichtig. Der Goldi hält sein Platz in der Beißstatistik recht weit oben, is aber ein Familienhund daher wird das ungern publik gemacht.

Hand aufs Herz, die tollen Labbis sind alle verfettet und daher so gemütlich ruhig.
Den Familienhund gibt es nicht, man kann schauen was einem optisch zusagt und dann anhand der Eigenschaften schauen ob die Rasse zu einem passt, im händelbarem Rahmen ist womit man arbeiten kann.

Hab aber auch keine ahnung wie der Wunsch bereits umgesetzt wurde oder noch besteht...wollte nur ein paar Zeilen dazu stehen lassen.

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Kelpie
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 20:47

Wasserdrache hat geschrieben:Gibt es dazu Studien?
Ja aber sicher doch. Fang mit Lektüre von Hellmuth Wachtel an. Nachher kannst dich dann in die speziellere Literatur einarbeiten.

Wasserdrache hat geschrieben:Denn meines Wissens ist es eben so nicht. Wer lässt deine bei seiner "Unfallzucht" die Eltern entsprechend untersuchen. Werden die Geschwister untersucht, wurden die anderen Hunde die dort vermixt wurden untersucht?
Vor 60 Jahren wurde kein Hund untersucht... und HD, ED, Pankreasinsuffizienz, Epilepsie etc etc. waren dem normalen, seit Generationen gemischten, auf der Straße gezeugten Haus-Bastardl unbekannt. Noch in meiner Kindheit hieß es, dass mensch die Finger von Rassehunden lässt, weil die alle deppert und krank sind.

Die mittelgroßen Mix-Hunde, die meine Familie in der Nachkriegszeit hielt, wurden im Durchschnitt 15 Jahre alt. Dies trotz Bombenangriffen, Lebensmittel-Marken und fehlender tierärztlicher Versorgung.
Heute haben wir TA-Praxen an jeder Ecke und die Lebenserwartung der "liebeoll und überlegt" gezüchteten Hunde/Katzen/Frettchen/Hasen sinkt und sinkt und sinkt. Jagdgebrauchs-Frettchen früher - 12 Jahre. Rassefrettchen heute - unter 8 Jahre.

Als im Jänner mein Hund starb - ein schwer HD-kranker DSH-Husky-Mix - riet mir der Tierarzt zu einem ECHTEN Mischling, nicht zu einer Rassekreuzung. Ein rasseloser Straßen- oder Bauernhund, aufgewachsen ohne großartige Pflege in irgendeinem Dorf.
Und so eine Hündin hab ich jetzt. Sie ist gesund und ihr Nachwuchs strotzt vor Lebenskraft.
Für mich NIE WIEDER Rassehunde oder deren direkte Kreuzungen.


Was mein TA außerdedm sagte - unbedingt Hände weg von seltenen Rassen. Mich hätte ein Harzer Fuchs gereizt. Der ist ebensowenig ratsam wie ein Mini-Bullterrier. Aus genetischen Gründen - die Zuchtbasis ist zu klein.
Wasserdrache hat geschrieben:Wenn Züchter sollte man sich schon soviel Zeit nehmen und die Pedigre genau studieren um eben keine Überaschung in Form von HD, ED etc zu erleben.
Ja, und nachschauen, wie oft sich die Namen der Zuchttiere wiederholen. Kommt ein Name zweimal vor, kann man den Scheiß gleich vergessen.

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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 20:56

hach...hänge noch in der Warteliste von dem Buch...dir größten Irrtümer der Tiermedizin.
Den nach der Epigenetik scheint es alles etwas anders auszuschauen.

Der Saluki als Uralte Rassezucht erreicht ja auch noch dieses Alter...zumindest der Tatzi hält die Alterstufe ohne starke beinträchtigungen.

Teilweise zuviel Information die auf einen prasseln, hab leider auch nur nen 24 Stunden Tag ...grummel. Wissensdurst erfordert mehr Stunden als vorhanden.

Werd mir den Autor mal ansehen..danke für den Tip.

Wasserdrache
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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 20:59

Mal ein beeindruckendes Video was die Arbeit der Labradore in pur zeigt

[video][/video]

waaah..diese Muskelpakete.....sieht man im normalen Straßenbild nirgends
Zuletzt geändert von Wasserdrache am Sa., 14.08.2010, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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chandelle
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:01

Als Rassehundbesitzer kann ich sagen, dass sich mein Hund noch immer bester Gesundheit erfreut. Nicht nur Genetik spielt eine Rolle, sondern auch wie ein Hund leben darf. Ja, die Seele spielt da auch eine große Rolle und dass Menschen ihre Hunde nicht gerne Hunde sein lassen. Ich darf oft bemerken, dass Tierrituale komplett aberzogen wurden. Ein Hund muß oft zum Couchpotatoe mutieren, und das ist nicht artgerecht. Das ist ein weites Feld, ich könnte viel schreiben dazu was keine Studie hergibt.

Inzwischen sind Hundezuchten sehr gut "erarbeitet" mit frischen Genpoolen, dass ich meine, dass der Trend für Bastarde oder Mischlinge heute keinen Bestand mehr hat.

Viele Grüße!
chandelle, die gerne noch mehr Hunde hätte.

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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:12

Bewegung, Ernährung, Bedürfnisse....keine Frage, auch die sollten optimalst wie möglich gestillt werden.

Nur sind gute Züchter die auf ein gutes Genpool achten und die Rasse nicht zur Showzucht verkommen lassen immer schwerer zu finden.

Preise vor Gesundheit, selbst Spitzenrassen wie unter anderem der Saluki ist davor nicht mehr geschützt.

Schön das du einen Hund aus einer gesunden Zuchtlinie bekommen hast.

Wasserdrache

Edit: über die kranken Haltungsbedingungen (die es teilweise gibt) kann man sich sicher tod diskutieren.
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chandelle
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:15

Man kann auch das Glas halb leer oder halb voll sehen.

chandelle

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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:24

????????????????????????????????????
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Wasserdrache
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:28

chandelle hat geschrieben:Man kann auch das Glas halb leer oder halb voll sehen.

chandelle
solch impliziten andeutungen können sehr anstrengend sein
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chandelle
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:33

Was soll ich sagen, wenn Du den Erwerb Deiner Hunde negativ betrachtest? Für mich zählt die emotionale Bindung. Und ja, ich habe mein Hund Hund sein lassen. Viele Beschäftigen sich aber nicht mit der Hundesprache. Und ich habe sehr lange gebraucht einen Hund zu wählen. Ich habe vile Züchter angeschaut, viele Rassen bevor ich mich entschieden habe was ja einige ungünstige Faktoren ausschaltet.

Um zum Thema zu kommen: Ein Hund ist kein Ersatz für eine Beziehung.

chandelle

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Hiob
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Beitrag Sa., 12.01.2019, 15:22

Manchmal fragt man sich, ob das ganze Land in eine Irrenanstalt verwandelt werden soll...
...und ob das wirklich so schlecht sein muss...könnt ja auch lustig werden...



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