In meiner heutigen Therapiestunde hat meine Therapeutin den Begriff "geringe Frustrationstoleranz" verwendet und bezüglich eines Beispieles aus meinem Leben gemeint, dass ich das haben könnte. Aus Gründen, die ich im Laufe dieses Posts noch erläutern werde, hat mich diese Bemerkung jedoch etwas verwirrt, also habe ich mal im Internet recherchiert, was geringe Frunstrationstoleranz eigentlich ofiziell bedeutet. Auf der Seite palverlag.de las ich:
https://www.palverlag.de/lebenshilfe-ab ... ranfz.htmlUnter Frustrationstoleranz verstehen wir die Fähigkeit, mit Enttäuschungen oder Frustration umzugehen. Wir unterscheiden uns darin wie gut wir damit umgehen können, dass unsere Wünsche nicht erfüllt oder nicht so schnell erfüllt werden, wie wir es erwarten oder gar forden.
So weit so gut aber mein Problem ist, dass diese Definition (meiner Meinung nach) nicht wirklich zu der Gegebenheit zu passen scheint, von der ich meine Therapeutin erzählt habe. Wir redeten über starkes Vermeidungsverhalten meinderseits, welches vermutlich durch innere, teilweise unbewusste Ängste ausgelöst wird. Nach einer Weile erzählte ich ihr davon wie ich als Kind (in Reitsstunden) zweimal vom Pferd
geworfen wurde und seitdem nie mehr ohne Angst reiten konnte. Auch nicht als ich viele Jahre später wieder Reitstunden nahm. Und da es Millionen von Menschen gibt, die ebenfalls schon oft vom Pferd fielen und trotzdem leidenschaftliche und selbstbewusste Reiter blieben, frage ich mich, ob sich hier vielleicht mein persönliches Problem zeigt: Vielleicht reagiere ich einfach besonders sensibel auf negative Erfahrungen. Vielleicht passiert es bei mir viel schneller, dass wenn ich Im Rahmen einer bestimmten Situation schmerzhafte Erfahrungen mache, ich einfach besonders schnell eine Angst vor dieser spezifischen Situation entwickelle.
Das alles habe ich ihr erzählt und dann hat sie im Bezug von dieser Reitererfahrung den Begriff "geringe Frustrationstoleranz" verwendet. Aber was hat denn dieses Erlebnis und die Angst, die daraus entstand mit Enttäuschungen und Frustration zu tun? Ich habe (wie bereits erwähnt) als Erwachsene wieder Reitstunden genommen, aber auch nach drei Jahren war die Angst vom Pferd runtergeworfen zu werden, immer noch nicht verschwunden.
Ich verstehe nicht ganz, weiso meine Therapeutin so etwas gesagt hat. Was ist eure Meinung dazu?