Ich bin hier im Forum darauf gestoßen und habe mich extern mal versucht schlau zu machen, aber irgendwie habe ich das nicht so ganz hinbekommen bzw irgendwie reicht meine Vorstellungskraft nicht so aus für die Krankheit bzw um das zu verstehen.
Wie kann ich mir das Erleben einer MP vorstellen? Sind dort verschiedene Charaktere, die wiederum alles an Schwierigkeiten und Gefühlen, Bedürfnissen etc. haben in einem Körper "gefangen"? Und wie ist das, wenn es dann switscht?
Ich habe gelesen, dass es eine Höchstanzahl gibt. Die Zahl kann bis in die tausenden gehen. Kriegt man die dann innerhalb der Therapie alle heraus? Und vorallem stell ich mir so eine Therapie wegen MPS verdammt langwierig vor.
Freue mich auf eure Antworten.
Multiple Persönlichkeitsstörungen
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Multiple Persönlichkeitsstörungen
"Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft."
Maria von Ebner- Eschenbach
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Hey Britt,
selbst wenn du hier jetzt von Betroffen Erfahrungsberichte zu lesen bekommen würdest, so wird es deine Vorstellungskraft trotzdem sprengen
Aber ja, bei der dissoziativen Identitätsstörung handelt es sich um eigenständige Perönlichkeiten vereint in einer einzigen Person und ja die haben alle ihre eigenen Charakterzüge und Empfindungen.Es können Kinder sein, Erwachsene, Männer und Frauen. Es muss nicht jeder "schlimme" Gefühle in sich tragen.
Den switch kriegen die meisten Betroffenen selbst nicht mit.
Jede Therapie und jeder "Multiple" (diese Bezeichung ist veraltet) ist anders...
selbst wenn du hier jetzt von Betroffen Erfahrungsberichte zu lesen bekommen würdest, so wird es deine Vorstellungskraft trotzdem sprengen
Aber ja, bei der dissoziativen Identitätsstörung handelt es sich um eigenständige Perönlichkeiten vereint in einer einzigen Person und ja die haben alle ihre eigenen Charakterzüge und Empfindungen.Es können Kinder sein, Erwachsene, Männer und Frauen. Es muss nicht jeder "schlimme" Gefühle in sich tragen.
Den switch kriegen die meisten Betroffenen selbst nicht mit.
Jede Therapie und jeder "Multiple" (diese Bezeichung ist veraltet) ist anders...
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Hallo Britt_Stadler,
erst mal vorweg, ich empfinde die DIS jetzt nicht als „Krankheit“, wie du sagst, ich sage halt, ich ticke halt ein bisschen anders als viele andere/ „normale“. Da ich nach außen auch recht gut funktioniere, fällt es den meisten auch nicht auf, höchstens denen, mit denen ich über eine längere Zeit nonstop zusammen bin. Andere spiegeln es mir in der Regel nicht/manchmal schon/wundern sich vielleicht nur.
Ich gehöre jetzt nicht zu denen, die aus einigen autarken Persönlichkeiten bestehen, die voneinander nichts wissen. Ich habe so eine Art Co-Bewusstsein. Meistens agiere ich im außen und zu ca. 90% schreibe ich hier. Switches bekomme ich schon etliche mit. Ich sehe das dann irgendwie wie ein Beobachter durch eine Glasscheibe, bekomme auch das meiste dann mit, was da passiert, kann aber nicht eingreifen oder denjenigen zurückpfeifen. Am unangenehmsten empfinde ich natürlich die Alleingänge, also dieSwitches, die ich nicht mitbekomme. Da habe ich dann Zeit-Lücken im Alltag. Oder ich bekomme etwas von anderen zugetragen, was ich gemacht/gesagt/getan hab und hab keinerlei Erinnerung an die Situation. Besonders unangenehm empfinde ich es dann, wenn ich irgendwo auflaufe, weil ich etwas mache, was zuvor/ohne dass ich es mitbekommen habe schon jemand anderes gemacht hat. So als Beispiel: ich musste noch etwas für meinen einen Chef fertig machen und ihm geben. Machte ich am Wochenende. Als ich es unter der Wochen auf meinen Stick ziehen wollte, war es schon drauf, na ja, dachte mir nur, hab ich wohl schon am WE kopiert. Als ich dann in sein Büro ging und ihn den Stick geben wollte, schaute er mich nur wie ein Auto an und meinte: „Frau Wandelröschen, sie waren doch schon gestern Nachmittag hier und haben mir die Sachen gegeben.“ In solchen Situationen gerate ich dann immer in Erklärungsnot/ist Phantasie gefragt. Oder z.B. als ich eine gute Bekannte angerufen hatte, um ihr von einer stressigen Situation auf der Arbeit zu erzählen, um mit ihr (sie kennt die Bedingungen dort) nach einer Lösung zu suchen, sagte sie mir, das habe ich ihr doch schon erzählt, und wie ich da herumgewettert hätte, so kenne sie mich gar nicht, es sei ihr vorgekommen, als wenn xy neben ihr gestanden wäre (xy ist ihr 12-jähriger Sohn). Was sie da noch nicht wusste, einer meiner Innies ist ein 12-jähriger Junge.
Bei mir gibt es ca. 6, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, weiblich und männlich. Vom Charakter her sehr unterschiedlich, auch Linkshänder und Rechtshänder dabei. Einen Namen hat bei mir aber nur einer, schon immer gehabt, weiß nicht, woher er ihn hat. Mein Thera kann drei zuverlässig unterscheiden und bekommt die Wechsel auch mit. Sie sind aber auch unterschiedlich häufig „mit dabei“, zwei lassen sich fast nie blicken.
Ich bin nicht wegen der DIS in Behandlung, sondern wegen anderer Traumafolgestörungen.
Meine Ex-Thera kam mit den anderen nicht so klar, erkannte die Wechsel oft nicht, was dann äußerst kontraproduktiv war, ignorierte es/glaubte mir nicht. Machte dann einen Therawechsel notwendig.
Mein jetziger Thera hat zwar kaum praktische Erfahrung mit Leuten wie unsereiner, berücksichtigt es aber und geht wirklich ganz anders mit uns um, konnte schon viel mit ihm bearbeiten.
Langwierig, ja das ist die Therapie, mache VT. Schon ganz am Anfang als meinem Thera die ganze Bandbreite so allmählich klar wurde, sagte er was in der Richtung wie, da sind die 80 Std viel zu wenig. Ju, da hat er recht, die laufen jetzt bald aus, aber er hat schon gesagt, dass wir eine Lösung zum Weitermachen finden werden, eigentlich bräuchte ja jeder von uns seine 80 Std VT, dann würde ein Schuh draus, aber da macht ja leider die KK nicht mit.
Aber: ich bin hier nicht repräsentativ. Jeder ist anders, jeder hat sein eigenes/anderes System, auch wenn es vielleich Parallelen gibt. Und das war jetzt nur ein klitzekleiner Einblick.
erst mal vorweg, ich empfinde die DIS jetzt nicht als „Krankheit“, wie du sagst, ich sage halt, ich ticke halt ein bisschen anders als viele andere/ „normale“. Da ich nach außen auch recht gut funktioniere, fällt es den meisten auch nicht auf, höchstens denen, mit denen ich über eine längere Zeit nonstop zusammen bin. Andere spiegeln es mir in der Regel nicht/manchmal schon/wundern sich vielleicht nur.
Ich gehöre jetzt nicht zu denen, die aus einigen autarken Persönlichkeiten bestehen, die voneinander nichts wissen. Ich habe so eine Art Co-Bewusstsein. Meistens agiere ich im außen und zu ca. 90% schreibe ich hier. Switches bekomme ich schon etliche mit. Ich sehe das dann irgendwie wie ein Beobachter durch eine Glasscheibe, bekomme auch das meiste dann mit, was da passiert, kann aber nicht eingreifen oder denjenigen zurückpfeifen. Am unangenehmsten empfinde ich natürlich die Alleingänge, also dieSwitches, die ich nicht mitbekomme. Da habe ich dann Zeit-Lücken im Alltag. Oder ich bekomme etwas von anderen zugetragen, was ich gemacht/gesagt/getan hab und hab keinerlei Erinnerung an die Situation. Besonders unangenehm empfinde ich es dann, wenn ich irgendwo auflaufe, weil ich etwas mache, was zuvor/ohne dass ich es mitbekommen habe schon jemand anderes gemacht hat. So als Beispiel: ich musste noch etwas für meinen einen Chef fertig machen und ihm geben. Machte ich am Wochenende. Als ich es unter der Wochen auf meinen Stick ziehen wollte, war es schon drauf, na ja, dachte mir nur, hab ich wohl schon am WE kopiert. Als ich dann in sein Büro ging und ihn den Stick geben wollte, schaute er mich nur wie ein Auto an und meinte: „Frau Wandelröschen, sie waren doch schon gestern Nachmittag hier und haben mir die Sachen gegeben.“ In solchen Situationen gerate ich dann immer in Erklärungsnot/ist Phantasie gefragt. Oder z.B. als ich eine gute Bekannte angerufen hatte, um ihr von einer stressigen Situation auf der Arbeit zu erzählen, um mit ihr (sie kennt die Bedingungen dort) nach einer Lösung zu suchen, sagte sie mir, das habe ich ihr doch schon erzählt, und wie ich da herumgewettert hätte, so kenne sie mich gar nicht, es sei ihr vorgekommen, als wenn xy neben ihr gestanden wäre (xy ist ihr 12-jähriger Sohn). Was sie da noch nicht wusste, einer meiner Innies ist ein 12-jähriger Junge.
Bei mir gibt es ca. 6, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, weiblich und männlich. Vom Charakter her sehr unterschiedlich, auch Linkshänder und Rechtshänder dabei. Einen Namen hat bei mir aber nur einer, schon immer gehabt, weiß nicht, woher er ihn hat. Mein Thera kann drei zuverlässig unterscheiden und bekommt die Wechsel auch mit. Sie sind aber auch unterschiedlich häufig „mit dabei“, zwei lassen sich fast nie blicken.
Ich bin nicht wegen der DIS in Behandlung, sondern wegen anderer Traumafolgestörungen.
Meine Ex-Thera kam mit den anderen nicht so klar, erkannte die Wechsel oft nicht, was dann äußerst kontraproduktiv war, ignorierte es/glaubte mir nicht. Machte dann einen Therawechsel notwendig.
Mein jetziger Thera hat zwar kaum praktische Erfahrung mit Leuten wie unsereiner, berücksichtigt es aber und geht wirklich ganz anders mit uns um, konnte schon viel mit ihm bearbeiten.
Langwierig, ja das ist die Therapie, mache VT. Schon ganz am Anfang als meinem Thera die ganze Bandbreite so allmählich klar wurde, sagte er was in der Richtung wie, da sind die 80 Std viel zu wenig. Ju, da hat er recht, die laufen jetzt bald aus, aber er hat schon gesagt, dass wir eine Lösung zum Weitermachen finden werden, eigentlich bräuchte ja jeder von uns seine 80 Std VT, dann würde ein Schuh draus, aber da macht ja leider die KK nicht mit.
Aber: ich bin hier nicht repräsentativ. Jeder ist anders, jeder hat sein eigenes/anderes System, auch wenn es vielleich Parallelen gibt. Und das war jetzt nur ein klitzekleiner Einblick.
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
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Jetzt kann ich mir darunter einigermaßen was vorstellen.
Ich habs jetzt Krankheit getauft, weil es der Name ja so her gibt. Die sichtweisen sind natürlich unterschiedlich und ich wollte dir bzw anderen Betroffenen auf keinenfall zu nahe treten.
Bezeichne mich ja auch nicht als Krank. Mein verhalten entspricht halt nur nicht der Norm
Mehr dann per PN.
Ich habs jetzt Krankheit getauft, weil es der Name ja so her gibt. Die sichtweisen sind natürlich unterschiedlich und ich wollte dir bzw anderen Betroffenen auf keinenfall zu nahe treten.
Bezeichne mich ja auch nicht als Krank. Mein verhalten entspricht halt nur nicht der Norm
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Maria von Ebner- Eschenbach
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