Anpassungsstörung?!

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Engel22
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Anpassungsstörung?!

Beitrag Mi., 25.01.2012, 12:06

Hallo
ich weiß gar nicht ob das Thema hier richtig ist, aber keine ahnung wo ich das sonst unterbringen soll.
hab auch schon gesucht aber hier steht nicht wirklich viel darüber bis jetzt und die Beiträge sind auch schon etwas älter.
was versteht ihr unter Anpassungsstörung?
wer von euch hat so eine Diagnose schon bekommen?
wie sind bei euch die Symptome dazu?

Ich kann mit der Diagnose rein gar nix anfangen!
und auch schlecht i.wo einordnen.
Mir kommt das eher wie so ein Sammelbegriff vor für alles wo keiner weiß was es wirklich ist.

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Hamna
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 12:16

Hab ich gefunden:

Definition Anpassungsstörung
(Quelle: http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/icd-10/)

Das ICD 10 definiert Anpassungsstörungen wie folgt:
Zustand von subjektivem Leid und emotionaler Beeinträchtigung, die soziale Funktionen und Leistungen behindern und während eines Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen, wie auch schwerer körperlicher Erkrankung, auftreten.
Definitionsgemäss handelt es sich dabei um relativ kurzzeitige Symptome (d.h. bis zu 6 Monaten), die als Reaktion auf eine oder mehrere belastende Lebensereignisse ("Stressor") aufgetreten sind. Es muss also ein klarer zeitlicher Zusammenhang (maximal 1 bis 3 Monate) bestehen. Es kommt dabei offenbar weniger auf die schwere der einzelnen Lebensereignisse an als vielmehr auf die subjektive Auswirkung für den Betroffenen und seine Bewältigungsfähigkeiten. Nicht selten führt eine Häufung von verschiedenen Belastungen in einer kritischen Lebenssituation (z.B. Veränderungen) zum Auftreten einer Anpassungsstörung. Die Betroffenen erleben dies dann häufiger als plötzliches Ereignis ("Dekompensation", "Nervenzusammenbruch", "Burn-out")

Die Diagnose wird häufig gestellt, nicht immer wird dabei aber eine gründliche Abgrenzung zu anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen) vorgenommen. Besonders wichtig (und im Einzelfall schwierig) ist die Abgrenzung zur sog. Posttraumatischen Belastungsstörung, die auf ein akutes oder chronisches (komplexes) Trauma zurückzuführen ist. Diese Erkrankungen sind zumeist hinsichtlich der Dauer, dem Schweregrad bzw. den Auswirkungen auf die Lebensqualität und soziale Kontakte deutlich schwerwiegender als die Anpassungsstörung.

Welche verschiedenen Formen von Anpassungsstörungen gibt es?
In der klinischen Praxis macht die Unterscheidung der verschiedenen Formen einer Anpassungsstörung recht wenig Sinn. Grundsätzlich kann man aber schauen, ob eher ängstliche oder depressive Merkmale vorherschen und sich danach in der Ausrichtung der Therapie richten. Somit unterscheidet man :

- Anpassungsstörung mit depressiver Grundstimmung

- Anpassungstörung mit Angst

- Gemischte Anpassungstörung mit Depression und Angst

- Anpassungstörung mit Störung des Sozialverhaltens

- Anpassungsstörung mit gestörtem Sozialverhalten und Depressionen

- Anpassungsstörung nicht näher bezeichnet (Rest)

Welche Ursachen hat eine Anpassungsstörungen?
Bereits der Begriff macht deutlich, dass es ein Zusammenwirken einer individuellen persönlichen Veranlagung ("Disposition"), eigenen Bewältigungs- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie den auftretenden Belastungen ("Stressoren") geht. Immer wenn die individuellen Coping-Möglichkeiten für eine Änderung oder Anpassung an die Belastungsfaktoren nicht - oder nicht mehr - ausreichen, kann es zu einer "gestörten" Anpassung kommen. Diese Beschreibung wird auch als "Diathese-Stress-Modell bezeichnet.

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Engel22
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 12:21

ja das hab ich auch schon gelesen....
aber ich weder ne geiselnahme noch ne naturkatastrophe noch einen tod von jmd nahestehenden gehabt noch sonst etwas. ich habe auch kein aggresives verhalten oder i.welche unsozialen sachen an mir, oder noch ein suchtverhalten. und auch die klare begrenzung gibt es bei mir nicht, i.wie finde ich mich darin so gar nicht wieder.

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Anne1997
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 13:03

[quote="Engel22"]Mir kommt das eher wie so ein Sammelbegriff vor für alles wo keiner weiß was es wirklich ist.[/quote]

Hallo Engel22,

ja, das liegst Du ganz richtig.
Der Begriff "Anspassungsstörung" kann ziemlich sinnvoll sein (und ist wohl deswegen auch so beliebt in der Verwendung), da er eine Vielzahl von Symptomen umfasst.
Er bedeutet ja "nur", dass die Anpassung an das, was der Klient/Patient sich wünscht, nicht gelingt, er anders reagiert als er möchte, er sich "un-passend" fühlt, glaubt, mit bestimmten (Lebens-)Themen, Situationen nicht umgehen zu können, z.B. traurig zu sein, die Gedanken kreisen zu lassen, sich viele Sorgen zu machen, mit Gefühlen nicht passend für sich umgehen zu können, das Leben nicht so gestalten oder genießen zu können, wie man möchte, sich eingeschränkt fühlen.
Dafür kann es viele Ursachen geben: Schulwechsel, Umzug, Wegzug von engen Freunden, Arbeitsplatzwechsel, Lebensumbrüche (Geburt, Heirat, Krankheit, Todesfälle, Scheidung Eltern etc.) usw.

Viele Jugendliche, Heranwachsende und (junge) Erwachsene erhalten dieses Diagnose, um nicht gleich zu stigmatisieren, einseitig festzulegen, z.B. auf Borderline, Depression etc.
Das ist sinnvoll, weil sich in diesem (auch in Deinem) Alter einfach so viel ändert und man "nachkommen muss", was eben nicht einfach ist und der eine tut sich eben schwerer, der andere leichter damit.
[quote="Engel22"]und auch die klare begrenzung gibt es bei mir nicht[/quote]
Genau ... deshalb kann diese Beschreibung für Dich Sinn machen.
Ich würde mir an Deiner Stelle nicht so viele Gedanken um den Begriff (diese kommen und gehen und wandeln sich im Laufe der Zeit) machen, sondern eher so genau wie möglich bei Dir selbst schauen: was fällt Dir konkret gerade schwer, in welchen Situationen hinterfragst Du Dich öfter, wo findest Du Dein Verhalten selbst unpassend (das können ganz kleine Dinge sein, z.B. der ganz normale Umgang mit Menschen, begrüßen, kennenlernen, sich austauschen...), was "stört" Dich, was findest Du an Dir gut, was gefällt Dir?
Und dies alles würde ich in der Therapie einfach ansprechen - sie ist ja für Dich da, nicht für den "Begriff" (dafür zahlt dann die Krankenkasse).

Soweit mal vorerst!
Herzliche Grüße,
Anne

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Engel22
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 13:15

danke anne,
ich fand deinen beitrag schon toll vorallem den letzten satz finde ich gut.
in der diagnose für die krankenkasse hat sie glaube auch depressive episonde oder sowas, weil ich ja antidepressiva bekommen habe sagte sie müssen sie ja sowas schreiben. sie hat es auch ein wenig versucht zu erklären es geht wohl darum das ich gefühle habe, aber diese dem jenigen gar nicht erwieder kann, weil ich mich dadurch angreifbar mache und die kontrolle verlieren könnte. sie meinte bei mir muss imm eralles kontrolliert ablaufen, ich denke das sie das in richtung beziehung auch sieht.

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Engel22
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Beitrag Mi., 18.04.2012, 16:44

Hallo, der Begriff wird wohl vermehrt bei Personen in jungen Jahren gewählt, er ist eine Art Sammelbegriff, für alles wo die Symptome nicht für eine andere Diagnose ausreichen oder nicht passen. Da aber eine Diagnose vorliegen muss für die Abrechnung wird diese Diagnose gerne verwendet, weil sie großen Spielraum lässt und sich nicht genau festlegt auf i.was was nicht 100% passt.

Kann man sicher auch viel hinein interpretieren.

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Stehaufmanderl
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Beitrag Di., 16.10.2012, 22:17

Engel22 hat geschrieben:Hallo, der Begriff wird wohl vermehrt bei Personen in jungen Jahren gewählt, er ist eine Art Sammelbegriff, für alles wo die Symptome nicht für eine andere Diagnose ausreichen oder nicht passen. Da aber eine Diagnose vorliegen muss für die Abrechnung wird diese Diagnose gerne verwendet, weil sie großen Spielraum lässt und sich nicht genau festlegt auf i.was was nicht 100% passt.

Kann man sicher auch viel hinein interpretieren.

Naja, dem kann ich nicht ganz zustimmen. Ich glaube man darf die einzelnen Bezeichnungen (Anpassungsstörung etc) nicht für klar abgrenzbare Krankheitsbilder halten. Ich hatte eine Anpassungsstörung und nebenbei noch einige andere Dinge (Depression, posttraumatische Blastungsdepression, Burnout) und ich kann dir sagen, dass die Grenzen hier in vielen Bereich fließend oder überlappend sind. Ich hatte ganz klar eine Anpassungsstörung und vor einer Woche hat sich ein Sachverständiger über diese Diagnose gewundert und sie angezweifelt. Ja, 6 Monate später muss man nicht zur gleichen Diagnose kommen wie während der Akutphase einer Erkrankung. Bei vorliegen mehrerer Erscheinungsformen kann man auch geteilter darüber Meinung sein was jetzt die Hauptursache ist.
Klar, dass das dann in einem Ankreuzformular mit nur einem Kreuz schwer zu präzisieren ist.

lg Stehaufmanderl
Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten
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Engel22
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Beitrag So., 21.10.2012, 16:57

Hallo Stehaufmanderl,
Bei diesem Begriff kann man wohl nicht viel falsch machen... weil er halt sehr vielfältig ist. Ich gebe dir recht ich denke auch das viele Faktoren zusammen kommen und das es wohl auch nicht nur ein Erkrankungsbild ist. Ich finde nur interessant das man über diese Diagnose nicht viel ließt oder das sich auch kaum einer präziese dazu äußert, ist immer sehr schwammig. Wo man hingegen bei anderen Erkrankungsbildern klarere Abgrenzugen macht. Ich denke sowieso das es ungemein schwer ist nach ein paar Stunden eine Diagnose erstellen zu sollen, zumal das ja auch nicht immer ohne Folgen ist / bleibt.

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sandrin
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 13:39

Wieder eine Diagnose, die die Welt nicht braucht. Ungefähr so wie Essstörung nicht näher bezeichnet oder so.

Aber interessanter Thread, mir geht es da wie dir, Engel.


xhader
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Beitrag So., 08.03.2015, 22:00

Guten Tag
Ich hatte einen sehr schweren Autounfall als Beifahrer und lag fast 1 monat im koma.
Hatte ein schweres schädelhirntrauma mit scher verletzung und mit einer Gehirnblutung auf der linken Gehirnhälfte deswegen kann es zu Schreibfehlern kommen da mein 5. Finger an der rechten Hand taub ist.
Nach der langen aufwachphase hatte ich mit extremen Ängsten zu tuhen ich dachte zum Beispiel das Jemand rein kommt und mich Nachts umbringt ich hatte hölische angst vor dem Tod bin teilweise nicht schlafen gegangen damit ich mitbekomme wenn jemand einbrechen würde.
Diese Phase ging knapp 2 Monate so dass ich wieder zu meinen Eltern gezogen bin, wir haben mir damals auch meinen Terapheuten besorgt da ich echt am Ende war.
Ohne Übergang habe ich Depressionen bekommen und starkes Gedakenrassen weshalb ich auch ein Antidepressiva bekommen habe.
Zu den Depressionen und dem Gedankenrassen hab ich sorge das ich Borderliner bin obwohl alle Ärtzte und Auch mein Terapheut nicht glauben das ich einer wäre.
Mein Therapeut sagt auch ich wäre eigentlich zu alt dafür,mit 19,er sagte auch das dies eine reaktion darauf sei wenn man in der Schule viele Probleme mit anderen Kindern hatte und die Eltern nicht gut zu einem sind, jedoch läst mich der Gedanke nicht los.
Obwohl ich nie wirklich stress in der schule hatte ich war eigentlich immer sehr beliebt klar gab es zeiten in dennen man nicht mit allen zurecht kam aber es war immer Inordnung.
Dazu habe ich wahrscheinlich die Besten Eltern die man sich nur vorstellen kann.
Einer meiner Eltern hat Boderline kommt aber gut damit zurecht hat z.B damals die Diagnose mit 15 bekommen, dass würde doch gut dazu passen das mein Terapheut gesagt hat ich sei zu alt dafür.
Mein Terapheut hat mir als Diagnosse die Anpassungsstörung gegeben die auch zu 100 % dazu passt.
Jedoch kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken und wenn ich im Internet gucke dann hilft mir das auch nicht weiter deswegen möchte ich euch Fragen.
Ich habe auch gelesen das Magischesdenken auf Boderline passt doch jeder Mensch hat das doch, ich auch.
Ich weiß nicht mehr weiter ich hatte auch oft den Gedanken an Selbstmord aber keine Sorge ich würde das nie tuhhen ich stelle mich der Kranheit und rede auch sehr offen darüber.
Habt ihr vielleicht eine Idee oder einen Tipp ?

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