Täter-Opfer

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britt_Stadler
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 162

Beitrag So., 11.11.2012, 18:47

Hey Fundevogel,


so ganz bin ich noch nicht raus gekommen. Erstmal nur für den Moment. Erstmal hab ich mir versucht bewusst zu machen, dass "Schwäche" zu lassen eigentlich eine Stärke ist. Da wir durchaus in einer Gesellschaft leben, in der man eben keine Schwäche zeigen darf und immer funktionieren muss.

Dann kommt hinzu, dass ich ja nicht dafür verantwortlich bin, dass ich Opfer geworden bin.

Als nächstes ist es so, dass ich diesen Kämpferanteil in mir habe, der es nicht zulässt, dass der "schwache" Teil sich mal äußern darf und dass es eben nichts verkehrtes ist. Und das versuche ich eben jetzt zu verbinden. Da war ich am Freitag in meiner Sitzung und das klingt ganz gut.
Ich schwanke nämlich zwischen "Ich bin stark genug und ich kann" und "Ich kann gar nichts mehr. Bin ein Versager etc" Und das zusammen zu bringen ist für mich jetzt der nächste Schritt.

Und was bei mir auch ganz schwer ist, ist, dass ich es nicht zu lassen kann mich auch mal selber zu betrauern und das gehört aber eben auch dazu und das lerne ich jetzt peu a peu. Hatte zwar dadurch die letzten zwei Wochen ne Depriphase mit allem drum und dran, aber es ist ja klar, dass, wenn man es nicht raus lässt, irgendwann mit aller Wucht zurück kommt.

Gruß

B.
"Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft."

Maria von Ebner- Eschenbach

Werbung

Benutzeravatar

Stehaufmanderl
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 50
Beiträge: 66

Beitrag Mo., 12.11.2012, 17:36

Hi Britt!
Britt_Stadler hat geschrieben:Hey Fundevogel,


so ganz bin ich noch nicht raus gekommen. Erstmal nur für den Moment. Erstmal hab ich mir versucht bewusst zu machen, dass "Schwäche" zu lassen eigentlich eine Stärke ist. Da wir durchaus in einer Gesellschaft leben, in der man eben keine Schwäche zeigen darf und immer funktionieren muss.

Das sehe ich als ein Hauptproblem unserer Gesellschaft, durch das vor allem junge Menschen unter enormen Druck kommen!

Dann kommt hinzu, dass ich ja nicht dafür verantwortlich bin, dass ich Opfer geworden bin.

Überdenke mal ob "bin" noch aktuell ist oder wie man dieses "Opfer sein" beenden kann.

Als nächstes ist es so, dass ich diesen Kämpferanteil in mir habe, der es nicht zulässt, dass der "schwache" Teil sich mal äußern darf und dass es eben nichts verkehrtes ist. Und das versuche ich eben jetzt zu verbinden. Da war ich am Freitag in meiner Sitzung und das klingt ganz gut.
Ich schwanke nämlich zwischen "Ich bin stark genug und ich kann" und "Ich kann gar nichts mehr. Bin ein Versager etc" Und das zusammen zu bringen ist für mich jetzt der nächste Schritt.

Bravo, das klingt ja schon gut! Wir werden aber nicht immer gleich gut/schlecht sein, mal sind wir stark, dann versagen wir bei etwas. Das ist in Wirklichkeit normal und sollte von uns als normal aktzeptiert werden können (ich mag das wort "normal" eigentlich nicht

Und was bei mir auch ganz schwer ist, ist, dass ich es nicht zu lassen kann mich auch mal selber zu betrauern und das gehört aber eben auch dazu und das lerne ich jetzt peu a peu. Hatte zwar dadurch die letzten zwei Wochen ne Depriphase mit allem drum und dran, aber es ist ja klar, dass, wenn man es nicht raus lässt, irgendwann mit aller Wucht zurück kommt.

Gruß

B.
Ich denke du bist auf dem rechten Weg!!

lg Stehaufmanderl
Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten
(aus China)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag