Anpassungsstörung mit emotionaler Störung!?

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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JMH
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Beitrag Di., 30.11.2010, 23:20

Hallo Mia,

ich kann ENA nur zustimmen!

Wenn die Grund-Chemie zwischen dir und deiner Thera stimmt, bin ich sicher, dass sich auch das Vertrauen zwischen Euch mit der Zeit einstellen wird....und wer weiß, zu welcher Diagnose sie dann Zeit aufgrund ihrer eigenen Erkenntnisse kommen wird?

Was in so einem Klinikbericht steht, ist ja nicht in Stein gemeißelt.
Es ist ja auch eine Diagnose, die noch jede Menge Interpretationen, Tiefgang und Feinschliff zulässt.

Vor ca. einem Jahr, hatte ich als Anfangsdiagnose auch "Anpassungsstörung/Längere Belastungsreaktion" erhalten, und konnte mir darunter auch nicht wirklich so richtig etwas vorstellen.

Im Nachhinein betrachtet glaube ich, das so eine "Anpassungsstörung" gerne mal als Verdachts- oder Anfangsdiagnose in den Raum gestellt wird, wenn zwar klar ist, dass der Patient psychisch leidet, aber noch nicht wirklich sicher feststeht, wie stark und woran ganz genau....

Ich habe z.B. fast ein halbes Jahr gebraucht, um mich in der Therapiestunde soweit emotional zu öffnen, erstmals über einiges verdrängtes und traumatisches in meinem Leben sprechen zu können.
Und als ich das erste Mal von ganz tiefen Gefühlen übermannt wurde und weinen musste, habe ich mich über diesen "Kontrollverlust" fast in Grund und Boden geschämt. Und hätte sogar fast die Therapie abgebrochen.....weil es eben ab da erst ans "Eingemachte" ging.

Jetzt steht im Dezember eine Therapieverlängerung (ich mache TFP) an, und meine Diagnosen haben sich verändert und sind sehr viel konkreter geworden....

Du schlägst mit deiner Thera also jetzt quasi ein neues Kapitel auf.
Nutze diese Möglichkeit, um mit ihr gemeinsam heraus zu finden, was dich im Jetzt, Hier und Heute belastet...und nicht das, was vielleicht vor einiger Zeit war...

Ich drück dir fest die Daumen, JMH
Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Thread-EröffnerIn
miamarie
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Beitrag Mi., 01.12.2010, 12:05

Danke für eure lieben Worte!
Ja, ich hoffe auch, dass ich ein gutes Verhältnis zu meiner Thera bekommen werde.. daran kann ich heute gleich arbeiten:) Sogar in einer Doppelstunde!
Einen schönen 1. Dezember an alle!
Mia

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JMH
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Beitrag Mi., 01.12.2010, 22:23

Hallo Mia,

direkt eine Doppelstunde - DAS klingt ja schon mal sehr positiv.

Würde mich freuen, wenn du uns wissen lässt, wie es sich mit deiner Therapie entwickelt.

DD, JMH
Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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chandelle
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Beitrag Mi., 01.12.2010, 22:28

agonie hat geschrieben:
Denn nicht jeder Borderliner wurde missbraucht, hat Gewalt erlebt etc...
ich tippe mal auf 90-99%
Nun ja, es wurde hier nur getippt.

Ich glaube auch nicht, dass Borderline letztlich nur auf Gewalt basiert. Ich denke eher, dass mangelnde Struktur in diesen Familien ein großer Faktor ist bei dieser Störung.

chandelle

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miamarie
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 17:15

Also, in meiner Doppelstunde haben wir die meiste Zeit dazu benutzt meine unendlich vielen Therapieziele zusammenzufassen, zu ordnen und zu sortieren.. Danach haben wir noch versucht die ganzen Fragen aus einem komplizierten Brief von meinem Vater zu beantworten, was jedoch nicht so einfach war.

Zum Schluss hat sie mir ihr Therapiearmband erklärt und mir die erste Perle geschenkt (welche für den Anfang der Therapie steht). Dieses Armband besteht nun aus einem Band und einer hübsche Perle. Im laufe der Therapie sollen immer mehr dazu kommen und zwar immer dann wenn ich etwas besonderes erreicht habe oder etwas festhalten möchte. Somit entsteht am Ende ein Armband wo jede Perle für etwas ganz besonderes aus der Therapie steht, sodass man sich immer zurückerinnern kann...
Kenn jemand sowas ähnliches? Bzw. was haltet ihr davon?

Insgesamt waren es 2 gute Stunden und ich bin gespannt auf nächste Woche..!
Gruß Mia
Ps: @Chandelle: ich glaube auch, dass Gewalt und Struktur große Rollen spielen, jedoch ist es von Kind zu Kind unterschiedlich ob es von heftigen Gewalterlebnissen traumatisiert wird oder ob schon z.B. ein kleiner Vertrauensbruch der Mutter ausreicht, um ein Kind zu traumatisieren bzw. um es zu einem traumatischen Erlebnis zu machen. Damit will ich sagen, dass auch Borderliner aus Familien kommen in denen es keine krasse Gewalt oder Strukturlosigkeit gab, es kommt eben drauf an wie "sensibel" das Kind ist.. Würde ich jedenfalls sagen!?

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ENA
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 17:34

Das mit dem Therapiearmband hört sich ja echt klasse an! Ich kenne so etwas Ähnliches mit einer Schatzkiste, die man anlegt und in die man immer etwas reinlegt, wenn etwas besonders gut gelaufen ist oder wenn man eine gute Rückmeldung bekommen hat. Auch stärkende Gedichte, Fotos und kleine Gegenstände, die an etwas Positives erinnern, dürfen da hinein kommen!

...und schön, dass Deine Stunde so gut war!...Ihr habt ja auch schon ganz viel geschafft in dieser Stunde!...

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