Ich denke du hast es hiermit gut beschrieben: Ich habe die Befürchtung nicht mehr als "der Mann" zu gelten, wenn ich Schwächen und Ängste zeige. Wie soll ich sie "beschützen", wenn ich selbst Angst habe?aus diesen Zeilen klingt eine große Angst davor, Gefühle offen zu zeigen, so als ob du dich in den Augen eines anderen geradezu erniedrigen ("bloß stellen") würdest, wenn du ihm sagst, was du fühlst.
Ich vermute (!), dass es auch deiner Auffassung von Männlichkeit widerspricht, dich so zu öffnen, weil es in deinen Augen womöglich ein Eingeständnis von "Schwäche" wäre, Gefühle, Ängste, geheime Sehnsüchte etc. zuzugeben und zu formulieren.
Aber genau das, so glaube ich, ist es, was deine Frau von Dir erwarten würde und was euch beide einander annähern würde, was sie unter Emotionaler Nähe versteht.
Ich bin mir sicher, dass sie es keineswegs als Anzeichen von Schwäche oder mangelnder "Männlichkeit" auffassen würde, wenn du ihr mehr von deinen Gefühlen offenbaren würdest - im Gegenteil !
Außerdem wüßte ich nicht, wie ich meine Gefühle begründen sollte. So sagte ich vor einiger Zeit, dass ich Angst um unsere Ehe habe und davor sie zu verlieren. Sie fragte darauf hin warum. Ich meinte dann, dass es ein Gefühl ist, weil ich mit einem Bekannten gesprochen habe, der grad von seiner Frau nach 18 Jahren Ehe betrogen worden war. Ich sah "Parallelen", konnte diese aber nicht in Worte fassen und kam mir dabei ziemlich blöd vor, meiner Frau in gewisser Hinsicht zu unterstellen, dass sie mal fremdgehen wird.