Antidepressiva nehmen?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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hard_way
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Antidepressiva nehmen?

Beitrag Di., 02.12.2008, 19:42

Hallo,

da mein Leben einfach nicht rund laufen möchte, bin ich derzeit am überlegen antidepressiva zu nehmen!
Um einfach auf die richtige Bahn zu kommen. Jedoch habe ich eine gewisse Angst von Abhängigkeit und ich weis auch nicht wie die Wirkung ist.

Ich sehe es mittlerweile als einzigen Ausweg.
Ich hatte die Phase wo ich Selbstmord teils zur Aufmerksamkeit angekündigt habe, doch nun bin ich soweit, dass ich es weder groß Ankündigen würde, oder noch Angst davor habe - und das erschreckt mich.
Es halten mich derzeit nur noch wenige Menschen in meinem Leben, was auch der einzige Grund ist nicht diesen Schritt zu machen. Doch was ist wenn diese Menschen plötzlich nicht mehr da sind?
Ich will nicht unbedingt der sein über den gesprochen wird, wie feig er doch war und sich umgebracht hat. Abgesehen davon dieser Schritt mit viel Mut verbunden ist!
Ich habe im Laufe meines Lebens eine harte Schale aufgebaut, wirke nach aussen unantastbar auf die meisten. Meine Freunde kennen mich nicht Schwach. Doch innen breche ich zusammen und leide.


Ich wäre euuch sehr dankbar, wenn ihr mir Tipps geben könnt zum Thema Antidepressiva!

Danke!

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power
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Beitrag Mi., 03.12.2008, 18:35

hallo hardway!

aus deinem bericht geht nicht wirklich hervor was für ein problem du hast. das im leben nicht immer alles "rund" läuft,wie du es beschreibst, das ist so. das leben ist eine achterbahn. zum glück, denn sonst wärs vermutlich ziemlich langweilig!
wenn du schreibst, du hast selbstmordgedanken, dann kommen die ja nicht von irgendwo her. vll magst ja ein bisschen von dir erzählen? ich finds schwierig, dir ohne sonstige infos, tipps zu geben.

antidepressiva nimmt man nicht einfach so und nur weil man ads nimmt, heißt das noch lange nicht, dass alles wie weggeblasen ist. bist du in therapie? hast du schon mal mit jemandem (experten) darüber geredet?

lg power
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

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Bärenmarke
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Beitrag Do., 11.12.2008, 14:03

hallo hardway,

antidepressiva machen nicht abhängig!!!

Geh zu einem Neurologen und besprich Deine Gedanken/ Befürchtungen mit ihm. Er entscheidet dann, ob ADs angebracht sind und welche.

Liebe Grüße
Eire

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littlebuddha
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Beitrag Sa., 13.12.2008, 13:13

Lieber Hard_way!
Dein Name kündigt ja schon an, dass du nach außen den Harten miemst, der nix an sich ranlässt. Habe ich Recht? Doch genau das wäre auch ein Problem, was ich aus eigener Erfahrung sagen kann: Wer sich hart macht, verkümmert innerlich und geht ein wie eine Zimmerpflanze ohne Wasser und Licht. Und irgendwann ist man tot.

Statt dir "Tipps" zu Antidepressiva zu geben - was ich mangels Erfahung eh nicht könnte - würde ich dich wie meine Vorposter gerne fragen, warum du dich denn Umbringen möchtest. Was läuft schief in deinem Leben? Gibt es konkrete Gründe oder ist es eine tatsächlich krankhafte Depression? Vielleicht wäre eine Therapie ratsamer, denn Medikamente lindern nur Symptome, heilen aber nicht das Problem - und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Solange ich die Zyprexa nehme ist es OK, ich verliere meine belastenden Gefühle und alles ist gedämpft, was ich ab und zu sogar körperlich spüre (soll heißen, ich spüre wie meine Denk-/Fühlprozesse abgemildert werden in meinem Brain), höre ich auf das Zeug zu nehmen ist mein Bauplan im Brain gestört und ich habe wilde Assoziationen, soll heißen Halluzinationen.

Wenn du konkrete Lebensprobleme hast, zB Probleme im sozialen Umgang mit Mitmenschen hast oder ähnliches und dich DESWEGEN nicht wohl fühlst oder deprimiert bist (es also ein konkretes Problem gibt), würde ich dir sehr abraten von Medikamenten außer es geht wirklich nicht mehr. Aus deiner Nachricht geht nicht hervor, was der Grund für deine Depression ist. Was in deinem Leben "schief lief". Erzähl uns das doch, da können wir dir besser weiterhelfen.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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Die_Wartende
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Beitrag Sa., 13.12.2008, 17:31

Ich hab damals Cipralex bekommen. Mir war die erste Zeit wirklich schlecht drauf und ich hab nach dem Absetzen auch null Veränderung gespürt.
Nur AD können sicher nicht helfen, das ist wenn dann Unterstützung zu einer Therapie. Ist halt meine Meinung.
I hurt myself - so you can´t.

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kelly
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Beitrag Sa., 13.12.2008, 20:05

Ich schlucke nun schon seit Anfang 2006 Medikamente !
Mal sehen wann Schluß ist damit..wann es ohn geht ?!

LG kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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MissionImpossible
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 10:58

Antidepressiva können unterstützen, sind aber nie die Lösung.

Du solltest vielleicht eine Psychotherapie in Erwägung ziehen, um herauszufinden und zu bekämpfen, weswegen du dich so schlecht fühlst.

Ich hatte ursprünglich wegen Angstbeschwerden Paroxetin genommen, doch die Nebenwirkungen haben mir gar nicht gepasst, also habe ich es (nach Rücksprache mit meiner Therapeutin) abgesetzt.

Mir ging es jett einige Monate recht gut, aber vor zwei Wochen habe ich begonnen extreme Depressionen zu bekommen, wo ich dann zweimal starke Beruhigungsmittel nahm, um überhaupt über den Tag zu kommen.

Jetzt habe ich das Problem mit meiner Therapeutin besprochen und versuche alternative Lösungen zu finden, was bisher auch recht gut klappt. Die Gespräche mit ihr haben mir im Endeffekt mindestens so viel gebracht, wie die ADs.

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LeZebra
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 15:27

Ich habe mir vor ca. 6 Jahren selbst Prozac (Fluctin) verschrieben und 1,5 Jahre genommen. Ich bin nach Spanien geflogen und habe mich dort eingedeckt. Es half mir, aus dem Tal der Depression zu entkommen.

Seit Juni diesen Jahres habe ich wieder Probleme und nehme seit September wieder Fluctin. Diesmal haqbe ich es mir vom Neurologen verschreiben lassen. Parallel habe ich diesmal beschlossen eine Therapie zu machen. Die erste Stunde habe ich bereits hinter mir.

Problem: Man weiß nicht genau, ob Antidepressiva überhaupt wirken und wie sie wirken:

http://www.cochrane.org/reviews/en/ab004851.html

Es ist im Prinzip eine Black Box. Oben schmeisst man was rein und unten kommt hoffentlich etwas raus, das weniger depressiv ist als vorher. Selbst wenn eines Tages herauskommt, dass sie nicht wirken, sollte man die positiven Seiten des Placebo Effektes nicht unterschätzen.

Viel Erfolg

LeZebra

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Elena Malika
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 19:45

Die_Wartende hat geschrieben:Ich hab damals Cipralex bekommen. Mir war die erste Zeit wirklich schlecht drauf und ich hab nach dem Absetzen auch null Veränderung gespürt.
Versteh ich das richtig, dass es dir nach dem Absetzen wieder gleich mies wie vorher ging?
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AdoLife
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Beitrag Do., 04.06.2009, 16:55

Hallo,

meine Therapeutin, bei der ich seit 3 Monaten bin, hat mir heute vorgeschlagen Antidepressiva zu nehmen.
Da mir bereits die Schlaftabletten, welche ich zu Beginn etwa eine Woche genommen habe, eher unangenehm waren, weil ich da nix mehr mitbekommen hab, wenn es zum Beispiel geklingelt hat und morgens auch trotzdem müde war, bin ich eher skeptisch was Medikamente anbetrifft. Es klingt zwar verlockend sich dadurch mal wieder besser zu fühlen, konzentrieren zu können etc. aber haben Antidepressiva nicht endlose Nebenwirkungen? Mir graut es da vor Abhängigkeit, Gewichtszunahme, Persönlichkeitsveränderung oder ähnliches...
Außerdem hab ich mal gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit kurz nach Beginn einer medikamentösen Behandlung Suizid zu begehen steigt...?
Und müsste das nicht irgendwie vorher neurologisch abgeklärt werden was da genau schief läuft/an Stoffen fehlt oder so?

Auf der einen Seite sehe ich es als Chance einer Veränderung, auf der anderen Seite graut es mir vor den etwaigen negativen Aspekten.

Wie seht ihr das? Was habt ihr für Erfahrungen?

Freu mich über eure Antworten!
*AdoLife*
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ChildInTime
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Beitrag Do., 04.06.2009, 23:09

Hallo AdoLife!

Ich kann dir nur meine persönlichen Erfahrungen mit Antidepressiva erzählen und die waren bei mir immer gut. Nebenwirkungen hatte ich am Anfang meistens (Übelkeit,...) aber das verging schnell und ich persönlich möchte sie nicht missen, denn es ging gar nicht anders! Ich nehme derzeit Citalopram, vertrage sie sehr gut, es gibt keine Gewichtszunahme..., wenn dein Therapeut dir rät du solltest Antidepressiva nehmen würd ich mich natürlich informieren, es gibt so viele verschiedene Medikamente,ich habe mit Citalopram die besten Erfahrungen gemacht. Nehme zusätzlich Trittico am Abend, da ich ziemliche Schlafprobleme habe.

Es kann schon sein, dass du einiges durchprobieren musst bis du das richtige gefunden hast, aber ich - für meine Person - muss sagen, dass ich sehr froh darüber bin, dass mir Antidepressiva so gut helfen.

Liebe Grüße!


...ja, das gefällt mir wirklich!

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AdoLife
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 00:08

Danke erstmal für deine Schilderung. Auf jeden Fall gut direkt mal ne positive Erfahrung zu hören
Ich bin dennoch sehr abgeschreckt und male mir eigentlich nur das Schlimmste an Nebenwirkungen aus, weil ich eh so ein Gefühl der Sinnlosigkeit mit mir rumtrage, dass alles was ich versuche eh nix bringt...
Und ich frage mich, ob wenn ich bei ner Psychologin statt Psychaterin Therapie machen würde die Frage nach Medikamente überhaupt aufgekommen wäre, weil soweit ich das verstanden habe dürfen ja nur Psychiater welche verschreiben. Profitieren die irgendwie davon wenn man was nimmt?
Und wenn ich verschiedenes durchprobieren muss, kann das ja ewig dauern, oder? Hab gelesen, dass das ne Zeit dauert bis sich die Wirkung entfaltet...

Gibt es denn auch Alternativmöglichkeiten, die man noch ausprobieren könnte? Dachte wenn ich vielleicht zweimal statt einmal pro Woche ne Therapiestunde hätte, würd das vielleicht mehr bringen - sozusagen viel hilft viel ^^ aber hab ich mich noch net getraut das anzusprechen...
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comus
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 00:10

AdoLife hat geschrieben:Was habt ihr für Erfahrungen?
Sehr gute, auch wenn da eine jahrelange Skepsis vorausging bis ich diesen Schritt mal wagte ein AD auszuprobieren. Aus heutiger Sicht sage ich, meine Zweifel waren unbegründet, Nebenwirkungen hab ich auch fast keine. Ein AD ist kein Wundermittel, aber es kann eine persönliche Veränderung und Weiterentwicklung unterstützen. Deine Persönlichkeit verändert es auch nicht, es verändert deine Stimmung, genauso wie es auch die Depression tut. Ich kenne beides und kann sagen, kein Vergleich.

LG, comus

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AdoLife
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Beiträge: 405

Beitrag Fr., 05.06.2009, 14:21

comus dein Beitrag klingt sehr positiv und macht mir Hoffnung, aber ich frage mich, ob ich wirklich an dem Punkt bin wo es nicht mehr anders geht oder ob ich es mir damit auch zu einfach machen würde. Das fällt mir grad alles schwer abzuwägen, weil ich auch immer denke vielleicht gibt es irreversible Nebenwirkungen, die man gar nicht sofort erkennt, sondern erst später wenn das Medikament schon abgesetzt ist. Schwierig irgendwie...


Ich hab grad noch gelesen, dass Johanniskraut den gleichen Effekt mit weniger Nebenwirkungen auf pflanzlicher Basis haben soll - stimmt das? Klingt doch irgnedwie nach ner guten Alternative ^^
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Murmeltier82
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Beitrag Do., 11.06.2009, 12:35

Hallo liebes Forum!

Ich habe eine Frage. Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben.

Ich habe vor drei Wochen eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie begonnen. Hat erstmal schon ewig Zeit gedauert mich zu überwinden, mir einzugestehen, dass ich Hilfe benötige. Dann beim ersten Gespräche auch noch die Diagnose Depression zu bekommen, war sehr hart. Auch wenn ich es ja selber schon vermutet hatte. Meine wirren Gedanken sind dadurch die letzen Wochen zunächst noch schlimmer geworden.

Jetzt bin ich sehr froh dort hinzugehen. Ich denke es wird mir helfen. Allerdings hat mir mein Therapeut in der letzten Stunde zu Antidepressiva geraten. Das war wieder ein neuer Schock für mich.

Er meinte meine Depression wäre so stark, dass es mir helfen könnte, aus diesem ersten Tiefen Loch besser heraus zu kommen. Er beschrieb es so: Wenn man Zahnschmerzen hat und erst in ein paar Tagen einen Termin beim Zahnarzt hat, könnte man ja auch mit den Schmerzen bis zum Termin leben oder es sich durch Schmerzmittel ein wenig leichter machen.

Jedenfalls hat er mir bis zur nächsten Stunde mit auf dem Weg gegeben, mir das mal durch den Kopf gehen zu lassen. Mir zu überlegen ob ich nicht doch eine Zeit lang diese Medikamente nehmen könnte.

Bin eigentlich eher gegen Medikamente, aber so wie mein Therapeut das erläutert hat, kann ich das schon nachvollziehen.

Jetzt ist die Frage: Antidepressiva nehmen, ja oder nein?

Vielleicht wisst ihr ja einen Rat für mich, oder könnt über Erfahrungen berichten.

Vielen Dank schon mal!

lg Murmeltier

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