Risperdal Erfahrungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Meereszauber
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Risperdal Erfahrungen

Beitrag Fr., 20.06.2008, 19:33

Hallo zusammen,

ich habe das Forum nicht vergessen und ich habe heute mal eine Frage:
seit einigen Jahren habe ich mit einer Frau zu tun, die an einer bipolaren Störung leidet (ich verwende das Wort "Störung" nur ungerne).
Diese Frau war nun einige Monate in der Psychiatrie, sie hatte einen schwereren Schub (sie war lange krankheitsuneinsichtig und hat Medikamente verweigert) und wurde auf nun Risperdal eingestellt (sie bekommt es -so habe ich es verstanden- injiziert).

Ich habe sie heute seit etwa einem halben Jahr zum ersten Mal wiedergesehen: sie war in einem völlig desolatem Zustand, konnte sich kaum artikulieren und war in einer viel schlimmeren Verfassung als im Zeitraum vor dem Schub.

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass eine bipolare Störung mit Lithium behandelt wird.

Grossartig "einmischen" kann ich mich nicht in die Belange der Frau, da wir in einer Art "Geschäftsbeziehung" stehen und ich eine gewisse Distanz einhalten muss. Jedoch überlege ich mir, bei einer Fachkraft meine Bedenken zu äussern, wenn sie denn gerechtfertigt sind.
Die Frau steht seit Kurzem unter Betreuung.

Meine Frage:
wird denn Risperdal i.d.R. bei einer bipolaren Störung eingesetzt? Und wenn ja: können die Nebenwirkungen des Medikamentes zu völliger Desorientierung führen?
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Augustinus

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 20:05

Meereszauber hat geschrieben: wird denn Risperdal i.d.R. bei einer bipolaren Störung eingesetzt? Und wenn ja: können die Nebenwirkungen des Medikamentes zu völliger Desorientierung führen?
Gegen Manie und die Wahnideen, die Überdrehtheit die dabei auftreten. Also gegen diese Symptome. (Hast Du schonmal jemanden manisch erlebt? Ist wirklich nicht schön..)

Ja, Nebenwirkung kann völlige Desorientierung sein.

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Meereszauber
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 20:24

Hallo Münchnerkindl,

danke für Deine schnelle Reaktion!
Ich/wir habe(n) mit dieser Frau seit mehreren Jahren regelmässig zu tun, weil das zu einer Art ehrenamtlichen Aufgabengebiet gehört (bitte nicht böse sein, wenn ich -was die Beziehung betrifft- nicht so ins Detail gehe. Ich stehe da auch unter Schweigepflicht und muss ein bisschen "Spuren verwischen").

Etwa im Sommer letzten Jahres hatte ich das Gefühl, dass sich bei ihr ein manischer Schub ankündigt: sie plante völlig irreale Dinge und wirkte immer "überdrehter".

Trotz Allem konnte sie sich aber noch einigermassen verständlich arikulieren. Was wir heute mit der medikamentösen Behandlung erlebt haben, haben wir weitaus bedenklicher empfunden als in dem Zeitraum, in dem sich der Schub angekündigt hat.

Wir wissen aus sicherer Quelle, dass der Schub seinen Höhepunkt wohl Anfang des Jahres erreicht hatte:
sie halluzinierte und warf Gegenstände auf die Strasse, redete völlig wirr, die Polizei musste geholt werden usw....

Sie wirkte nicht nur desorientiert, sondern auch depressiv, weinte viel usw usw.

Wir machen uns Sorgen um sie.

(Hinweis Admin: bitte in Normalschrift schreiben - siehe Netiquette.)
Herzliche Grüße
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 21:04

Hm, ich habe einen Freund der mansich depressiv ist.

Der ohne Lithium auch in die Manie verfällt und ist in der Psychiatrie wärend der Manie auch mit Neuroleptika behandelt worde um ihn da wieder runterzubekommen. (Ist bei einem Absetzversuch des Lithiums passiert).

Mit Lithium verläuft das ganze aber wesentlich milder und er braucht nur zeitweise Schlafmittel gegen die Unruhe.

Ich habe keine Vergleichswerte, also ob es auch mansich depressive Menschen gibt die trotz Lithium oder anderen Stimmungsstabilisatoren Manien bekommen. Normalerweise ist eine manisch depressive Person ja nur schubweise manisch, von daher hab ich keine Ahnung wie es kommt daß sie dauerhaft Neuroleptika schlucken soll.

Aber die Depressivität ist eine typische Nebenwirkung von Neuroleptika. Hab selbst mal welche ausprobiert gegen einige Symptome die meine Persönlichkeitsstörung mir macht. Wenn ich mal dringend Depressionen brauche muss ich mir nur welche reinpfeifen Manche Leute vertragen sie besser, andere, so wie ich schlechter, aber diese Art von Medikamenten ist sozusagen in vielen Fällen "das geringere Übel"

Aber ich schätze daß die Frau einen gerichtlich bestellten Betreuer für ihre gesundheitlcihen Angelegenheiten hat und somit kein Mitspracherecht was ihre Behandlung angeht...

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Meereszauber
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 21:25

....danke für Deine ganzen Gedanken!!!
Wie das juristisch mit der Betreuung bei der benannten Frau geregelt ist, weiss ich leider nicht. Ist eine gesetzliche Betreuung mit dem gleichzusetzen, was früher eine Entmündigung war?

Kann ein Betreuer in dem Fall quasi "über den Kopf" der Frau entscheiden?

Ich selbst denke darüber nach, meine Bedenken an einer meiner "Hauptansprechstellen" zu äussern, so dass man vielleicht noch mal genauer hinsieht, ob das mit der Dosierung stimmt.

Direkt kann ich das nicht tun, da sind mir die Hände gebunden....aber indirekt über einen "Zwischenschalter" wäre es vielleicht einen Versuch wert?
Herzliche Grüße
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 21:59

Meereszauber hat geschrieben: Kann ein Betreuer in dem Fall quasi "über den Kopf" der Frau entscheiden?

Ich selbst denke darüber nach, meine Bedenken an einer meiner "Hauptansprechstellen" zu äussern, so dass man vielleicht noch mal genauer hinsieht, ob das mit der Dosierung stimmt.

Direkt kann ich das nicht tun, da sind mir die Hände gebunden....aber indirekt über einen "Zwischenschalter" wäre es vielleicht einen Versuch wert?
Wenn jemand fremdgefährdend ist kann das Mitspracherecht bei der Behandlung in der Tat gegen null gehen... (Möbelwürfe aus dem Fenster..) Und leider gibt es eine Menge Psychiater die im Grunde besser aus dem Verkehr gezogen gehören. Wenn sie an so jemanden geraten sein sollte und einen Gerichtsbeschluss wegen Fremdgefährdung dann hat sie echt ein Problem am Hals

Ich habe keine Ahnung ob Du da Einfluss nehmen kannst, ich würde es an Deiner Stelle auf jeden Fall probieren!

Viel Glück,

Petra

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Meereszauber
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Beitrag Sa., 21.06.2008, 06:42

Guten Morgen!

Ich denke, ich werde am Montag mal mit meiner "Zwischenschaltstelle" telefonieren.
Die Frau sagte mir z.B., dass sie sich bei dem behandelnden Neurologen nicht gut betreut fühlt. Sie würde ins Zimmer gehen und die Spritze wortlos verabreicht bekommen. Kein Wort würde gesprochen werden.
Ich habe sie gefragt, ob sie denn nicht den Arzt wechseln kann oder sich ggf. eine zweite Meinung im Bezug auf das Medikament bzw. die Dosierung einholen kann.
Ich schliesse mich heute auch mal mit den anderen Leuten kurz, die mit ihr regelmässig zu tun haben, um mal nach deren Eindrücken zu fragen.

Danke Dir - und hab' ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Meereszauber





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elias
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:09

Hi,
der Arzt wird sagen: die Deorietierung kommt nicht vom Medi sondern von der Krankheit.
Haben sie bei mir auch gesagt, aber seit ich ein anderes Medi bekomme geht es mir auch besser.
Guter Spruch: " Ärzte geben Medikamente, von denen sie nur wenig wissen in Menschenkörper, von denen sie noch weniger wissen, gegen Krankheiten, die sie nicht verstehen."
mfg
elias

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Beitrag So., 22.06.2008, 19:21

Hallo Elias,

als "Laie" gehe ich davon aus, dass gerade die Desorientierung bei einer angemessenen Medikamentengabe eben kein Erscheinungsbild sein sollte (ich kenne mich nicht so gut aus...).
Gerade deswegen mache ich mir Sorgen.
Ich habe im engeren Bekanntenkreis eine liebe Bekannte, die an Schizpophrenie leidet, Medis nimmt und so gut im Leben integriert ist, dass man nichts merkt, wenn man nichts weiss.

Meine Befürchtung ist, dass die Ärzte die benannte Frau (um die ich mir Sorgen mache) als "hoffnungslosen Fall" abstempeln. Ich kenne viele Details aus ihrem Leben und bin immer wieder bestürzt, wie schnell sie einen "Stempel" aufgedrückt bekommen kann.

Ich würde mir wünschen, dass sie so eingestellt wird, dass es ihr selbst dabei besser geht und dass man sie mit Würde behandelt.
Andererseits muss ich Abstand bewahren, eben weil wir nicht in einer "privaten Beziehung" stehen, sondern ich ihr gegenüber quasi eine "Aufgabe" habe und gerade mit mir selbst versuche auszumachen, ob und wo ich "eingreifen" darf.



Für mich ist das im Moment schwierig.....
ich werde mich morgen jedenfalls mal an "meine" Ansprechstelle wenden und hoffe, dass sich ein gangbarer Weg findet.
Herzliche Grüße
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:22

elias hat geschrieben:Hi,
der Arzt wird sagen: die Deorietierung kommt nicht vom Medi sondern von der Krankheit.

Das kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Ich wäre mit einem anderen Neuroleptikum mal annähernd vergewaltigt worden weil ich komplett unfähig war eine Situation korrekt einzuschätzen und einen fremden Mann mit zu mir in die Wohnung genommen habe. Nicht lustig, oder?

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Meereszauber
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:28

Nein, das ist ganz und gar nicht lustig.

Ich halte es für wünschenswert, dass sie einen Arzt hat, der sich wirklich ihrer annimmt und sie als individuelle Persönlichkeit sieht.
Lieber ein bisschen mehr Zeit nimmt, ihr zuhört und sie eben vorsichtig und mit Bedacht einstellt.

Am Beispiel der Frau in meinem Bekanntenkreis bekomme ich mit, wie man würdig und angemessen behandelt wird, da gibt es immer wieder Gespräche mit dem Arzt, die länger dauern und die Patientin wird als Persönlichkeit betrachtet und nicht "pauschal" medikamentiert.

Ich habe sicher nicht "viel Ahnung", aber ein merkwürdiges Bauchgefühl......
Herzliche Grüße
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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.06.2008, 19:38

In München könnte ich einen brauchbaren Psychiater nennen...

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Meereszauber
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Beitrag So., 22.06.2008, 20:41

...hast 'ne PN!
Herzliche Grüße
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Beitrag Mo., 23.06.2008, 12:28

Update:

ich habe gerade mit meiner "Zwischenschaltstelle" ein längeres Telefonat geführt - der Betreuer wird gebeten, sich das mit der Medikation nochmal anzusehen und ich wurde von meiner Stelle gebeten, die Bezugspersonen am Laufenden zu halten.

Jetzt geht es mir besser!
Herzliche Grüße
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Zeigel
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 10:43

Hellau Zusammen

Bei mia wurde heute ein psychose (karackterStörung) festgestellt .

Sch´...se genau das Wovor ich 1 jahr lang angst hatte es zu habe , nunja Rückgängich kann ich es nicht machen

Der Psychater wa mia aber direckt sympatich und ehr meinte "ehr glaubt das es heilbar ist" , naja hat mich nicht gerade berügt . Ehr hat mia Jetzt risperdal 0,5 Verschrieben und einen Termin bei Einem Jugendpsychater gemacht der sehr gut sein soll .

Meine Frage is : hat einer Von euch erfahrungen mit risperdal 0,5 ? ging es euch danach besser oder wurdet ihr sogar dardurch Geheilt ?!

Würde mich sehr Über antworten Freuen

Mfg Zeigel



Ich Weiß ich bin BALLA BALLA . aber wills nicht mehr sein :D

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