"Mein veruweifeltes Plädoyer gegen der Allmacht der biologischen Psychiatrie."
Ich bin jetzt 53, aber ich habe schon Psychopharmaka geschluckt, als ich 22 war. Also, mehr als 30 Jahre.
Haben sie mich geheilt? Eher, den Verlauf der Krankheit chronifieziert und dann nach der Eireise in BRD in2001 ich habe mich für das "Wundermittel" Prozak entschieden. 10 Jahre. Immer bergab. Dann das rest ich war mit Trevilor. (Venlafaxin).
In zwei verschiedenen Foren meine Threads wurden gelöscht, denn ich verunsicherte die Leute und stellte sehr unangenehme Fragen... Warum man sollte oder warum man dafür entscheidet AD zu schlucken?
Bringen Psychopharmaka( Psychodrogen) wirklich die Heilung? Oder es geht nur um den Profit der Pharma-Konzernen, die kümmern niemals über unsere Gesundheit, und wollen nur die Kohle, koste, was es wolle?
Als der Venlafaxin aus der Pille, die als ob meine Depression mildern sollte, ins Killer verwandelte, der genau das provozierte, was er, angeblich, bekämpfen sollte, ich habe begonnen zu recherschieren.
Und das schreibt M.Rufer:
Oder noch härter:So ist denn auch für die allermeisten klar, dass die Balance der Neurotransmitter die psychische Befindlichkeit des " kranken" wie auch des "gesunden" Menschen bestimmt. Damit wird der Konsum von Psychopharmaka, die angeblich eine gestörte Konzentration der Neurotransmitter zu korrigieren vermögen, zur unangefochtenen Selbstverständlichkeit. Dass es sich dabei um nichts anderes als eine schlecht belegte Hypothese handelt, fällt kaum jemandem mehr auf.
Es gibt nun die neuen Antidepressiva (vor allem die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und die neuen, respektive die atypischen Neuroleptika. Die Werbung spricht von grossen Vorteilen dieser wesentlich teureren Psychopharmaka, besserer Wirksamkeit, besserer Verträglichkeit. Nichts davon ist wahr. Eine therapeutische, bzw. eine heilende Wirkung ist auch für keine dieser neuen Substanzen nachgewiesen. Und noch immer ist es oft kaum zu entscheiden, ob die Beschwerden der Betroffenen "krankheits"- oder behandlungsbedingt sind. Die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer vergrössern die Tendenz, Selbstmord zu begehen. Atypische Neuroleptika bewirken eine bisweilen enorme Gewichtszunahme, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Schlaganfälle. Zusammen mit plötzlichem Herztod und einer Zunahme der Suizide erklärt dies die verkürzte Lebenserwartung der KonsumentInnen dieser "Wundermittel".
Desungeachtet macht die Pharmaindustrie mit diesen Substanzen fette Gewinne. Wie es dazu kommt, zeigt unter anderem eine der Parolen, die der ehemalige Pharmachef des Pharmamultis Novartis, Thomas Ebeling, vor einigen Jahren an seine Mitarbeiter verschickte: "Do whatever it takes. Kill to win – No prisoners." Es zeigt sich hier eine Haltung, in der der Verkaufserfolg erste Priorität hat, und das Wohl der PatientInnen keine Rolle mehr spielt.
[Quelle: Rufer, Marc, 2006: Neuromythologie und die Macht der Psychiatrie. In: Widerspruch Heft 50, Zürich, S. 145-156]
Und das war nur der Anfang.Auch die neuen Antidepressiva, die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), verändern das Transmittersystem; im synaptischen Spalt steigt die Konzentration von Serotonin. Der Organismus reagiert jedoch mit einer Abnahme der Rezeptoren: Folge der Down-Regulation, des Kompensationsversuchs des Körpers auf von außen kommende Eingriffe. Auf die Dauer kommt es zu einer verminderten Serotoninwirkung. Marc Rufer, Arzt und Psychotherapeut in Zürich, warnte denn auch: "Wenn die Serotoninmangel-Hypothese der Depression richtig wäre, müssten die SSRI schwerste Depressionen bewirken."
LG.
Igor