Orgasmusstörung durch Antidepressiva

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Mamamaus
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Orgasmusstörung durch Antidepressiva

Beitrag Di., 09.03.2010, 09:02

Hallo, hat vielleicht jemand das gleiche Problem wie ich. Ich nehme seit 3 1/2 Jahren das Antidepressiva Fluoxetin 20 mg. Seither habe ich Probleme einen Orgasmus zu erreichen. Wenn ich mit meinem Mann schlafe klappt es überhaupt nicht, ich bin zwar wahnsinnig erregt, aber bis zum Orgasmus komme ich nie, auch wenn er mich zusätzlich mit der Hand stimuliert. Auch in der Selbstbefriedigung hat sich einiges geändert, früher bin ich nach 5 Minuten schon zum Orgasmus gekommen, heute ist es so, dass es nur mit der Hand gar nicht mehr geht und es nur noch klappt wenn ich einen Vibrator benutze und auch da dauert es mindestens 1/2 bis 1 Stunde bis es klappt, meistens schaue ich mir auch erotische Filme an, weil ich sehr starke Reize brauche bis es klappt. Ich habe wegen Babywunsch eine Weile abgesetzt, da hat es wunderbar funktioniert schon nach kurzer Zeit beim Sex einen Orgasmus zu erreichen. Nach einem Depressionsrückfall in der SS wurde mir aber geraten das AD nach der Geburt wieder zu nehmen, ich hatte nach ersten Kind starke Depressionen. Wenn da nur das Problem mit der Sexualität nicht wäre, ansonsten geht es mir mit den Medikamenten gut. Eine Weile verzichten ist ok, aber über Jahre macht das Ganze zur Belastung. An wenn kann ich mich mit den Problemen wenden, ich trau mich leider nicht mit meiner Psychiaterin darüber zu reden. Sie würde wahrscheinlich sagen, dass ich froh sein muss wenn ich sonst stabil bin aber es belastet auch meine Ehe. Mein Mann ist sehr frustriert, dass er mich nicht mehr befriedigen kann und ich hab ständig Lust, weil ich ja dauernd un unbefriedigt bin, also die Libido an sich ist nicht beeinträchtigt. Lust und Frust sind sehr nah beeinander. An wen kann ich mich mit dem Problem wenden???

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cremoso
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Beitrag Di., 09.03.2010, 10:28

Ich kenns das die Lust dann halt weg ist durch viele Antis. Und wenn keine Lust da ist, kommt man auch net so leicht zum Orgasmus. Bzw. ich kokmm dann halt gar net. Wobei ich jetzt ein Mann bin. Die Frau funktioniert ja anders.

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Mamamaus
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Beitrag Di., 09.03.2010, 10:53

Hallo, danke für die Antwort. An der Lust liegt es bei mir nicht, Lust hab ich oft, ich bekomme nur keinen Orgasmus bzw. ganz ganz schwer. Über eine gewisse Zeit ist das ja ok, aber über viele Jahre hinweg belastet es doch schon sehr. Mein Arzt würde mir halt empfehlen die Medis noch längere Zeit zu nehmen also sprich noch ein paar Jahre sie meinte auch, vielleicht mein Leben lang, es würde ja kein Nachteil entstehen und man wäre stabil, von wegen kein Nachteil, ich empfinde diese Störung als sehr großen Nachteil. Mein Kinderwunsch ist auch abgeschlossen, ich hab jetzt 2 und möchte keine weiteren. Bei mir ist die Depression nach der Geburt des 1 Kindes entstanden und ohne Medis gab es immer wieder nach kurzer Zeit einen Rückfall. Da heißt es auch was besser ist Pest oder Cholera. Wie ist es dann bei Dir, wie geht Deine Partnerin mit den sexuellen Problemen um???

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wetterwax
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Beitrag Di., 09.03.2010, 14:50

Hi Tanja,

ich hatte mit SSRI´s auch Probleme. bei Pram war meine Libido quasi nicht mehr vorhanden, mit Sertralin war es besser, es hat aber, so wie du geschrieben hast, auch bei der SB ewig gedauert bis ich gekommen bin. Ich nehme seit einiger Zeit Wellbutrin, das hat überhaupt keinen Einfluss auf meine Libidio, wenn eher verstärkend Und wenn du schon eine Psychiaterin hast, würde ich das Problem doch mal ansprechen, da gibt es ja einige AD´s auf dem Markt

lg W.
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Tröte
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Beitrag Di., 09.03.2010, 15:25

Hallo Tanja,
hast Du Deinem Arzt von diesem Problem erzählt ?
Ich habe eine zeitlang Citalopram genommen und hatte anfänglich auch das Problem nicht zum Orgasmus kommen zu können.
Das hat sich dann aber gelegt (gut, ich konnte nicht mehr so schnell und mehrmals hintereinander kommen, aber man ist ja zufrieden, wenn
es überhaupt klappt ), bis die Dosis erhöht wurde und ich einige Zeit brauchte mich daran zu gewöhnen.
Ggf. hilft Dir ja ein Medikamentenwechsel....

LG Tröte
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Mamamaus
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Beitrag Di., 09.03.2010, 20:38

Hallo, danke für die Antworten. Nein meiner Ärztin habe ich nichts von den Problemen gesagt. Hat mir jemand einen Tipp wie ich am besten mein Problem schildere ohne, dass es mir all zu peinlich sein muss???

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Tröte
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 10:18

mhhh...so richtig unpeinlich kann man es sicher nicht sagen....
aber ich würd sagen, dass ich (seitdem ich die antidepressiva nehme) sexuelle funktionsstörungen hätte...
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Mamamaus
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 20:00

Hallo Tröte, ich werde meinen ganzen Mut zusammennehmen und es versuchen zu erklären, irgendwie wird es schon gehen und ich hoffe, dass meine Ärztin positiv reagiert und auch nicht zu sehr ins Detail geht bei den Fragen die dann kommen. Drückt mir die Daumen.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 20:56

Tanja1980 hat geschrieben:Hallo, danke für die Antworten. Nein meiner Ärztin habe ich nichts von den Problemen gesagt. Hat mir jemand einen Tipp wie ich am besten mein Problem schildere ohne, dass es mir all zu peinlich sein muss???
Es steht ja bei vielen Psychopharmaka sogar im Beipackzettel.

Zu sagen "ich kann keinen Orgasmus mehr bekommen" sollte langen daß sie im Bilde ist.

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Mamamaus
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 21:21

Hallo Münchnerkindl. Ja schon aber sie wird wahrscheinlich näher nachfragen, gerade wenn sie fragen würde ob es bei der SB noch klappt, kann ich doch schlecht sagen, dass es mit einem Vibrator mit Mühe und Not noch klappt und ansonsten nicht mehr, da würde ich ja im Boden versinken, aber ich denke diese Info ist schon wichtig, weil ja nicht vollständige Orgasmuslosigkeit besteht. Ich würde mich so sehr dafür schämen ihr das zu erzählen, es hat ja wahrscheinlich nicht gerade jeder Zuhause so ein Ding in der Nachttischschublade, bei mir war es eher ein Experiment was noch geht und was nicht mehr und jetzt ist es der einzigste Weg ab und an mal einen Orgasmus zu bekommen, was mich in der Sexualität mit meinem Mann nicht weiterbringt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 21:38

ich glaube nicht, daß ein Arzt da so ins Detail nachfragt..

Es ist ausserdem schon so gut wie Orgasmusunfähig. Sag einfach, es geht nicht und fertig.

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Mamamaus
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Beitrag Do., 11.03.2010, 12:01

Hallo Münchnerkindl,

danke für die Antwort. Ich denke auch dass es reicht wenn ich sage dass es mit dem Orgasmus nicht mehr geht.

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Tröte
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Beitrag Di., 23.03.2010, 18:51

und hast du dich getraut ?

lg tröte
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Mamamaus
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Beitrag Di., 23.03.2010, 21:17

Hallo Tröte, bei meiner Ärztin habe ich erst in 4 Wochen einen Termin. Aber ich mache nebenbei noch eine Gesprächstherapie in der ich das Thema mal etwas angesprochen habe, wir hatten es von der Gewichtszunahme durch AD als Nebenwirkung. Ich habe dann nur gesagt, dass ich in sexueller Hinsicht etwas Probleme habe. Sie schaute dann in einem Buch nach und meinte bei meinem Medikament wäre das als Nebenwirkung aufgeführt, sie meinte nur ob es Libido- und Orgasmus Störungen seien, ich habe das dann bejaht. Sie meinte nur ich solle bei meinem nächsten Termin diese Nebenwirkungen ansprechen und ob es eventuell ein anderes Medikament für mich gibt was besser ist. Dann hat sie schnell das Thema gewechselt, ich glaube es war ihr selbst super peinlich über das Thema zu reden. Naja, das schlimmste steht mir in 4 Wochen bevor bei meinem Termin bei meiner Psychiaterin, wünsch mir Glück, dass ich es schaffe drüber zu reden.

Viele Grüsse
Tanja1980

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Mamamaus
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Beitrag Fr., 23.04.2010, 08:11

Ich wollte mich mal wieder melden. Ich hatte diese Woche einen Termin bei meiner Psychiaterin und habe ihr einfac h gesagt, dass ich im sexuellen Bereich durch die Medikamente Probleme habe, sie hat gut reagiert, und meinte, dass das ein großes Problem der Medikamente sei und sie es oft so handhabt, dass man über die Sommermonate die Medikamente absetzt oder zumindest reduziert und sie über den Winter wieder nimmt wenn man es benötigen sollte. Ein anderes Medikament kimmt für mich nicht in Frage, da Fluoxetin das einzige ist bei dem man nicht so stark zunimmt, bei allen anderen ist das noch viel heftiger und ich reagiere sogar bei Fluoxetin mit leichter Gewichtszunahme, noch mehr kann ich nicht ertragen. Ich nehme jetzt seit 3 Tagen nur noch 10 mg aber leider sind die Absetzsymptome sehr stark, mir ist übel, schwindelig und habe total Migräne ich hoffe das legt sich bald, ob ich ganz absetze weiß ich nicht, mal schauen wie es mir mit 10 mg geht, wenn das gut wäre wäre es ein Versuch wert. Ich bin nur so froh, dass es endlich raus ist und ich drüber sprechen konnte, es kamen auch keine detailierten Nachfragen, das wäre mir sehr peinlich gewesen.

Viele Grüsse
Tanja

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