endlich geschafft-nach 9 Jahren weg vom Antidepressivum

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Schauspielerin
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endlich geschafft-nach 9 Jahren weg vom Antidepressivum

Beitrag So., 13.01.2008, 23:06

Ich bin total stolz und glücklich, denn endlich habe ich es geschafft, von meinem Antidepressivum loszukommen. Fluoxetin begleitete mich (nebst 2 Jahren Psychotherapie) wegen schweren Depressionen und Panikattacken ganz neun Jahre lang, durch alle Höhen und Tiefen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, es abzusetzten, lebe ich nun ohne Medikament und- es geht mir richtig !
Wünsche allen Foris, denen es momentan noch nicht gut geht, viel KRAFT
Alles Liebe
Schauspielerin
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

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Firestorm
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Beitrag So., 13.01.2008, 23:13

Großes Lob an Dich und Glückwunsch, dass Du das alles nun hinter Dir hast!

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candle
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Beitrag So., 13.01.2008, 23:18

Hallo Schauspielerin!
Wie lange hast Du Fluox schon abgesetzt?
Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Schauspielerin
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Beitrag So., 13.01.2008, 23:24

@firestorm
Danke für deine lieben Worte!
@candle
bin mittlerweile drei Monate ohne. Ich habe mir für das Absetzten lange Zeit gelassen, da ich schon mehrmals versucht hatte, Fluoxetin abzusetzten, doch leider bin immer viel zu schnell vorgegangen, anstatt es langsam auszuschleichen. Auch diesmal litt ich unter starken Absetztsymptomen und einer psychischen Abhängigkeit vom Medikament, doch ich verringerte die Dosis über ein dreiviertel Jahr und nun gehts endlich OHNE.
Alles Liebe
Schauspielerin, die endlich wieder fühlt, lacht, aktiv ist, sich selbst spürt.....
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

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candle
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Beitrag So., 13.01.2008, 23:34

Glückwunsch!
Das ist ja mal eine Erfolgsmeldung!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Sinja
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Beitrag So., 20.01.2008, 16:23

Hallo Schauspielerin,

auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Ich bin auch gerade dabei, abzusetzen. Habe schon auf die Hälfte reduziert.
Nehme mein Medi jetzt im August auch schon 9 Jahre

Ich hoffe ich schaffe es jetzt auch mal. Habe nur sooo wahnsinnige Angst, dass die Depressionen und
Zwangsgedanken wiederkommen War das bei Dir auch so?
Wie hast Du es geschafft, dass Du nicht bei jeder Verschlechterung Deines Zustandes gedacht hast,
es käme von der Reduktion des Medis und du solltest es besser wieder nehmen?
Oder sind die Ängste und Depressionen in keiner Weise wiedergekommen?

Liebe Grüße
Sinja

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Schauspielerin
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Beitrag So., 20.01.2008, 17:46

Liebe Sinja,
ich bin erst drei Monate ohne Antidepressivum, daher fehlen mir die Erfahrungswerte, wie ich damit umgehen kann, sollte es mir wieder schlecht gehen oder ich einen Rückfall erleiden. Neun Jahre ist, wie wir beide wissen, eine sehr lange Zeit. Bei mir war es auch schon eine psychische Abhängigkeit vom Medikament, ich konnte es mir nicht vorstellen, ohne zu sein. Wichtig ist, dass du es ganz langsam ausschleichst und dir wirklich Zeit damit lässt, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schlecht es einem geht, wenn man es zu schnell absetzt.
Doch so wie du es beschreibst, bist du auf dem richtigen Weg!
Wie fühlst du dich mit einer halbe Tablette? Hast oder hattest du auch Nebenwirkungen beim Absetzten? Was war bei dir der Auslöser, um von deinem Medikament wegzukommen?
Ich drücke dir fest die Daumen, du schaffst es!!!!!
Alles Liebe
Schauspielerin
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Sinja
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Beitrag So., 20.01.2008, 18:52

Hallo liebe Schauspielerin,

danke für Deine schnelle Antwort

Ich fühle mich eigentlich nicht viel anders mit der halben Dosis. Nehme seit dem 20.12.07 die Hälfte.
Die ersten zwei Wochen hatte ich leichte Zaps (Stromschläge im Kopf), was aber erträglich war.
In der letzten Woche war ich auf der Arbeit total aggressiv....keine Ahnung ob es daher kommt. Hatte ich aber letztes Mal wo ich auf 50 mg runtergegangen bin auch....also denke ich dass es daher kommt.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon öfter auf 50 mg war....am Anfang habe ich lange Zeit nur 50 mg genommen. Und als ich dann trotz Medi Depressionen bekam, habe ich dann auf 100 mg erhöht und dann ging es mir wieder besser. Ich weiß mittlerweile, dass 50 mg reichen solange nichts Tiefgreifendes in meinem Leben passiert. Passiert dann doch etwas, kriege ich wieder Depressionen trotz Medi, welche ich dann nur mit 100 mg in den Griff kriege.

Bislang habe ich mir immer gesagt, dass das Wichtigste ist, dass es mir gut geht. Dann nehme ich das Medi eben weiter.
Aber Ende letzten Jahres ist bei mir eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse festgestellt worden.
Naja, da ich nie Probleme mit der Schilddrüse hatte, habe ich gedacht dass es vielleicht durch die Langzeiteinnahme meines Antidepressivums gekommen ist. Das weiß man natürlich nicht, könnte aber so sein. Naja, und auf der anderen Seite interessiert es mich schon, wie ich mich ohne Medi fühle...ob mich das Medi irgendwie verändert hat.

Wie gesagt, 50 mg kenne ich schon....spannend wird es wenn ich weiter runter gehe. Damit warte ich aber noch 3 Monate, denke ich.

Danke für Deine guten Wünsche. Klar schaffe ich es wohl irgendwie. Nur muss ich mir auch überlegen, was ich zuerst in Angriff nehme: das Absetzen des Medis oder endlich mal den Absprung bei meiner immer ungeliebteren Arbeitstelle zu schaffen. Ich habe immer gedacht ich nehme das Medi nochmal weiter, falls ich doch noch was andres mache oder studiere und es mir dann nicht schlecht geht...aber ich habe in den letzten Jahren doch irgendwie den Hintern nicht hochbekommen. Und wenn es mir ohne Medi dann schlechter gehen sollte, kann ich den beruflichen Wechsel ganz vergessen.

Liebe Grüße
Sinja

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power
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 15:03

gratulier dir schauspielerin!

ich nehm paroxat schon seit 3 jahren und ich will langsam auch damit aufhören, aber ich hab auch angst, dass dann meine depris, zwänge und PAs wiederkommen. aber ich will nicht ewig die medikamente nehmen...das problem ist,dass es mir die meiste zeit im jahr recht gut geht und dann plötzlich kommt wieder was! :(( naja...

aber irgendwann werd ich auch ohne medis leben können!!!
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

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Schauspielerin
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 19:55

@Sinja
Du hast absolut recht, immer schön eines nach dem anderen und nie zuviel auf einmal!
An deiner Stelle würde ich das Projekt Arbeitsplatzwechsel zuerst in Angriff nehmen und warten, bis hier alles wieder so läuft, dass du dich wohlfühlst und erst dann das Medikament langsam und stufenweise reduzieren.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald einen entsprechenden neuen Job findest!

@Power
Die Sorge, dass Depressionen und (in meinem Fall) die Panik wieder kommen könnten, habe ich auch- und das nicht zu knapp!
zb. liege ich im Moment gerade mit einer richtigen Grippe im Bett und verbinde die körperliche Schwäche und "Hilflosigkeit" (nicht hinausgehen können, weinerlich sein,nichts schaffen können, Schmerzen haben...) mit einem möglichen Rückfall, blöd, ich weiss selbst. Die Logik sagt mir, dass körperliche Krankheit nichts damit zu tun hat, doch die Angst davor, noch einmal so "tief zu fallen", lässt mich stundenweise zweifeln. Ich fühle mich, wie wenn Engelchen ("es ist nichts, rede dir nichts ein") und Teufelchen ("es geht wieder bergab") in mir kämpfen, zumal ich ja noch nicht so lange OHNE bin.
Doch diesmal bin ich wild entschlossen, wenn es nur irgendwie möglich und machbar ist, nicht mehr zu Fluoxetin zu greifen.

Laß dich nicht unterkriegen, es gibt auch ein Leben ohne Medikament, wenn die Zeit, der Kopf und der Körper reif dafür sind- und wie sagt mein Mann immer :,, Auch nicht psychisch kranke Menschen haben gute und schlechte Tage!"

Alles Liebe
Schauspielerin, die sich über eure lieben Wünsche sehr freut...
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delis
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 21:25

Wieso setzt du es ab?
Ich nehme das zeug auch.

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Schauspielerin
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Beitrag Mo., 21.01.2008, 23:55

@ober mir
Darauf erwartest du jetzt aber keine ernsthafte Antwort-

Schauspielerin
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

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delis
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Beitrag Di., 22.01.2008, 08:15

Leider ja... . Ich bin gerade am runterdosieren, ich werde es jetzt absetzten. Auf den Wunsch meiner Eltern. Nun gut, ich nehme es erst seid einem Jahr aber ich sehe um ehrlich zu sein keinen wirklichen Grund. Ich habe eher Angst als das ich mir davon ein besseres Leben verspreche. Ich habe es gegen Zwangsgedeanken bekommen. Und es hatte noch einen viel viel positiveren Einfluss auf mich. Ich bin Kontaktfreudiger geworden, ich fühle mich wohl in meiner Haut und empfinde mich um einiges "Geistreicher".
Wieso soll ich mich den von diesem Trohn herunter begeben?. Klar hat es Körperliche Auswirkung, aber das ist auch der einzig relevante Grund. Ich will hier niemanden angreifen, ich will nur einen Grund. Das sollte kein geflame oder derartiges sein .

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power
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Beitrag Di., 22.01.2008, 09:43

@schauspielerin:

das spiel mit "engelchen&teufel" kenn ich nur allzu gut!!! im mom gehts mir auch so! ich empfinde es als extrem anstrengen,mich ständig selbst aufzumuntern und mir gut zuzusprechen! das zehrt an den nerven! und dann immer wieder "es kommt wieder" und "was ist,wenn ich das mein ganzes leben haben?",etc...bei mir war es mit 17 und 19 sehr schlimm und ich hab immer angst, dass es wieder so schlimm werden könnte! und dann sagen mir freunde immer, dass es eh schon so viel besser geworden ist und ich soll zufrieden sein; das wird nicht mehr so schlimm, und eigentlich haben sie recht, aber ich zweifel halt sehr oft an mir! v.a. wenn ich eine periode hatte, in der es mir sehr gut ging und dann alles wieder kommt (PAs, depri, zwänge), dann bin ich im ersten mom immer so verzweifelt, weil es doch so gut war und nun hab ich das schon wieder! es ist echt gemein!!! und manchmal hab ich angst, dass ich das alles nicht mehr packe und mir dann was antue! aber ich liebe das leben und ich will leben!!!

@delis: es kommt halt drauf an! vielleicht ginge es dir ohne den medis auch so gut! das kannst du nicht wissen. sollte es so sein,dann ist es natürlich viel gescheiter, keine medis zu nehmen, aber ich denke, das musst du selbst rausfinden! aber nur absetzen, weil deine eltern das wollen, find ich nicht richtig! man muss sich selbst dazu bereitfühlen und sicher sein! sonst geht das nicht gut!!!

schönen tag an alle!
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

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Sinja
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Beitrag Di., 22.01.2008, 20:05

Hallo delis,
Wieso soll ich mich den von diesem Trohn herunter begeben?
Diese Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. So dachte ich auch lange....und würde auch heute noch so denken. Nur ist bei mir ja eine Erkrankung der Schilddrüse festgestellt worden...und es könnte doch sein, dass es von der Langzeiteinnahme meines Medis kommt.
Ich will hier niemanden angreifen, ich will nur einen Grund.
Mein Grund ist wie oben genannt die Sache mit der Schilddrüse.
Und vielleicht auch ein wenig die Neugier, wie ich mich ohne Medi fühle.
Nach so einer langen Zeit.

Ich kann Dich auf jeden Fall gut verstehen.
Aber wieso wollen denn Deine Eltern, dass Du es wieder absetzt? Haben Sie Angst, Du kommst sonst gar nicht mehr davon los?
Sagt Dein Arzt denn auch, Du sollst es wieder absetzen?
Machst Du eine Psychotherapie?

Liebe Grüße
Sinja

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