Tavor / Diazepam / Lorazepam

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
Benutzeravatar

Tristezza
ModeratorIn
weiblich/female, 60
Beiträge: 2268

Beitrag Mo., 03.12.2012, 23:43

WhoCares hat geschrieben:Er verglich das mit Alkohol, unter dessen Einfluss man ja auch enthemmt sein kann. Hat Lorazepam bei jemandem von euch enthemmt gewirkt?
Bei mir ist es so, dass Alkohol zu intensiveren Gefühlen und Gefühlsausdruck (wie Weinen) führt, während Lorazepam mich in eine friedliche, entspannte Stimmung bringt. Aber mag sein, dass es bei jedem anders wirkt. Ich würde es einfach mal mit der geringsten Dosis probieren (0,25 mg), evtl. hat die schon eine starke Wirkung.

Werbung

Benutzeravatar

WhoCares
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 114

Beitrag Di., 04.12.2012, 00:18

Danke fuer die Antworten.
Widow hat geschrieben:Kannst Du es mal ausprobieren, wenn es Dir relativ gut geht?
Er meinte auch, ich solle es einfach mal ausprobieren, wenn es mir gut geht, um zu wissen, wie es auf mich wirkt. Werde ich am Wochenende machen, wenn ich nicht arbeiten muss.
Leider habe ich den naechsten Termin mit ihm erst Ende Februar, aber ich kann ihn anrufen, wenn ich damit nicht klar komme.
Widow hat geschrieben:PS: Andere Skills helfen nicht bei Deinem Schneiddruck?
Meistens schon, aber nicht immer. Das ist so als absolute Notloesung gedacht, wenn alles andere gar nicht mehr hilft. Ich bin in letzter Zeit ein paar mal ganz schoen gecrashed, da waere die Einnahme davon vermutlich hilfreich fuer meine Sicherheit gewesen . Ich hoffe, dass alleine das Wissen, dass ich etwas in der Hinterhand habe fuer den Notfall, mir hilft.
Tristezza hat geschrieben: während Lorazepam mich in eine friedliche, entspannte Stimmung bringt
Das haette ich auch gedacht, daher hatte mich seine Aussage gewundert. Dass man sich dadurch womoeglich mehr selber verletzen koennte, taucht auch nicht wirklich im Internet auf, wenn man nach Nebenwirkungen sucht.


Danke auch fuer die Warnungen mit der Suchtgefahr. Ich hoffe, wenn ich es wirklich nur als Notfallmedikament benutze, dass ich davor sicher bin.

Ich wuensche euch alles Gute,
WhoCares
"Could be worse ... could be raining" (aus Young Frankenstein, 1974)

Benutzeravatar

zyankali club
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 40
Beiträge: 26

Beitrag Sa., 22.12.2012, 16:01

heaven hat geschrieben:... ich soll dreimal täglich 2,5mg Tavor nehmen. Jetzt wollte ich fragen nach welcher Zeit man abhängig werden kann?
Nach der ersten Einnahme kannst Du abhängig werden. Aber daran stirbst Du nicht, ist schließlich kein Zyankali. Allerdings ist der Entzug u. U. sehr unangenehm und erfolgt ausschleichend.
Zyankali Club

Benutzeravatar

Martha-L.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 64

Beitrag Di., 26.12.2017, 21:12

Hallo,

mich würde interessieren, ob Tavor Dissoziationen verstärkt, oder ist es allein verantwortlich für Amnesien?

Ich habe 3 Tage morgens und nachmittags 1mg Tavor bekommen, abends entweder Atosil 25mg oder Dipiperon 20mg.

Die Zeit VOR der ersten Einnahme von Tavor kann ich nicht erinnern, dann fehlt mir ein kompletter Tag und für die anderen Tage sind nur noch Fetzen vorhanden. Ist es möglich, dass Tavor so etwas macht oder wurden die Dissoziationen eher verstärkt oder gar nichts von beiden?

Vielen Dank,
Martha

Werbung

Benutzeravatar

alatan
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1006

Beitrag Di., 26.12.2017, 22:52

Es macht Amnesien und verstärkt damit natürlich auch eine Dissoziationsneigung.

Der sinnvolle Indikationsbereich für Benzos ist viel kleiner, als es in der Praxis leider gehandhabt wird.

Benutzeravatar

Martha-L.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 64

Beitrag Di., 26.12.2017, 23:10

OK. Danke schon mal.

Heißt das jetzt, dass Tavor etwas verstärkt, was schon da ist? Oder bekommen "normale" Menschen auch Amnesien davon? Welche Medikation wäre zur Beruhigung sinnvoller bei Dissos? Also damit das nicht noch verstärkt wird (Falls Jemand Erfahrung damit hat)?

Danke, Martha

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Mi., 27.12.2017, 12:25

Bitte Medikamentenempfehlungen den Ärzten überlassen.
Entsprechenden Beitrag entfernt.

mfg Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

Benutzeravatar

werve
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 362

Beitrag Mi., 27.12.2017, 19:59

Elfchen hat geschrieben: Mi., 27.12.2017, 12:25 Bitte Medikamentenempfehlungen den Ärzten überlassen.
Entsprechenden Beitrag entfernt.


Ok, na gut:
Die Entfernung des vorherigen Beitrags war nicht notwendig, weil da alles korrekt erwähnt wurde. "Normale" Menschen reagieren meist mit Amnesien auf Benzodiazepine. Medikamente sind generell keine Lösung für Dissoziationen, bei starker Unruhe gibt es z. B. Butyrophene, aber auch nicht ideal, die können u. a. Herzrhythmusstörungen verursachen.

Benutzeravatar

Martha-L.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 64

Beitrag Mi., 27.12.2017, 20:25

werve hat geschrieben: Mi., 27.12.2017, 19:59 "Normale" Menschen reagieren meist mit Amnesien auf Benzodiazepine.
Und was bedeutet das für dissoziative Menschen? Normalerweise habe ich ne Amnesie für meine Amnesien. Aber hier ist es mir wirklich aufgefallen, dass da was fehlt. Da liegt wahrscheinlich der Knackpunkt. Eine durch Tavor herbeigeführte Amnesie fällt mir auf, die anderne "normalen" durch Dissos halt nicht. Irgendwie so. Danke.

Benutzeravatar

alatan
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1006

Beitrag Do., 28.12.2017, 06:47

Die "Tavor-Amnesie" muss einem auch nicht unbedingt auffallen. Im leider gelöschten Beitrag schrieb ich, dass Amnesien und Dissoziationen etwas Gemeinsames haben, nämlich das "Ausweichen" aus der Realität, wenn natürlich hier die Amnesie medikamentenbedingt ist, aber auf Hirnebene ist es ähnlich.

Benutzeravatar

Martha-L.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 64

Beitrag Do., 28.12.2017, 13:37

OK, dann ist es wahrscheinlich, der deutlich große Zeitraum. Ich habe sonst wahrscheinlich eher kleinere Lücken, die mir erst "auffallen", wenn Andere mich auf etwas hinweisen. Ach was weiß ich. Hatte dort TB geführt zzgl. des Arztbriefes, konnte ich dann nachvollziehen, dass ein Tag fehlt...bzw. wusste ich ja den Zeitraum, den ich dort verbrachte.

Tavor enthemmt ja m.E. Machte es auch suizidal? Oder verstärkt es hier auch wieder nur etwas was da ist? Wie gesagt, es war morgens und nachmittags/abends je 1mg Tavor, was ja jetzt nich soo viel ist.

Danke, Martha

Benutzeravatar

alatan
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1006

Beitrag Fr., 29.12.2017, 06:51

Enthemmen kann man nicht sagen, eher entspannen, es wird ja gerade auch bei akuter Suizidalität eingesetzt, um die Anspannung zu nehmen. Allerdings gibt es sogenannte paradoxe Reaktionen auf Benzos, die dann zu Agitiertheit und Unruhe führen.

Benutzeravatar

Martha-L.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 64

Beitrag Fr., 29.12.2017, 16:07

alatan hat geschrieben: Fr., 29.12.2017, 06:51 Enthemmen kann man nicht sagen, eher entspannen, es wird ja gerade auch bei akuter Suizidalität eingesetzt, um die Anspannung zu nehmen. Allerdings gibt es sogenannte paradoxe Reaktionen auf Benzos, die dann zu Agitiertheit und Unruhe führen.
Na ja, "entspannt" war ich mE. nicht in einigen Situationen, aber das würde diesen Thread sprengen :roll:
Danke, Martha

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag