Wenn du mit dem Medikament so gut klar kommst, es dir hilft, du scheinbar gute Ärzte hast, die alles im Blick haben, dann stellt sich doch eigentlich gerade gar nicht die Frage ob man es absetzen sollte?
Und letztendlich ist es dann doch auch egal was Studien sagen, ob das Medi nun tatsächlich bei dir wirkt oder einfach nur der Placeboeffekt, ist dann ja egal, Hauptsache es wirkt?
Depressives Temperament - lebenslang Medikamente?
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Ich habe noch nie gehört, dass Antidepressiva die Persönlichkeit verändern. Und bei Neuroleptika kann man schwer sagen, was die Persönlichkeit verändert, das Medikament oder die Krankheit.Kieselberg hat geschrieben: ↑Di., 01.08.2017, 14:38Psychopharmaka können die Persönlichkeit auch verändern und können nun mal auch gefährliche Nebenwirkungen haben.
Nebenwirkungen kann es natürlich immer geben, aber deshalb hat man ja eine ganze Palette an Medikamenten und kann ausprobieren, was hilft. Man muss allerdings einem Antidepressivum auch Zeit geben, mehrere Wochen. Und ich würde sagen, wenn man eine reaktive Depression hat wegen objektiv beschissener Lebensumstände, und es ändert sich nichts an den Lebensumständen, dann hat es auch ein AD sehr schwer, sich durchzusetzen, weil die depressive Reaktion ja ständig neu ausgelöst wird. In so einem Fall wird man auch was an den Lebensumständen oder, wenn das nicht geht, an der Einstellung dazu ändern müssen.
Hallo!
Ich möchte auch nicht lebenslang meine Medi's nehmen, wenn es aber sein muss, dass ich das AD für immer nehmen muss, dann tue ich es. Es ist mir auch lieber normal durch's Leben zu gehen, als Depressionen und Ängste zu haben - eh klar .
Mit die Neuroleptika habe ich schon aufgehört und es geht mir gut "ohne" und mit die Lyrica höre ich jetzt als nächstes auf. Aber AD's nehme ich jetzt schon seit 2005 und habe es leider noch nicht geschafft davon wegzukommen. Jedes Mal, wenn ich dachte, so jetzt geht's mir schön länger gut, habe ich wieder eine Depression bekommen. Also ergab es sich leider noch nicht, damit aufzuhören. Aktuell nehme ich 150mg Venlafaxin.
Ich würde zusammenfassend sagen, lieber ein Leben mit Medi's, als ein Leben unter ständigen Leiden, Depressionen und Ängsten.
Ja NL können die Persönlichkeit verändern, müssen aber nicht. Jeder reagiert ja anders. Aber AD's verändern die Persönlichkeit nicht. Bei mir haben die NL die Persönlichkeit verändert. Ich wurde viel ruhiger, mir war fast alles egal, konnte nicht lachen und nicht weinen, nein, schön war das nicht. Jetzt - ohne - bin ich wieder die, die ich mal war - mit Höhen und Tiefen.
Liebe Grüße
Blume
Ich möchte auch nicht lebenslang meine Medi's nehmen, wenn es aber sein muss, dass ich das AD für immer nehmen muss, dann tue ich es. Es ist mir auch lieber normal durch's Leben zu gehen, als Depressionen und Ängste zu haben - eh klar .
Mit die Neuroleptika habe ich schon aufgehört und es geht mir gut "ohne" und mit die Lyrica höre ich jetzt als nächstes auf. Aber AD's nehme ich jetzt schon seit 2005 und habe es leider noch nicht geschafft davon wegzukommen. Jedes Mal, wenn ich dachte, so jetzt geht's mir schön länger gut, habe ich wieder eine Depression bekommen. Also ergab es sich leider noch nicht, damit aufzuhören. Aktuell nehme ich 150mg Venlafaxin.
Ich würde zusammenfassend sagen, lieber ein Leben mit Medi's, als ein Leben unter ständigen Leiden, Depressionen und Ängsten.
Ja NL können die Persönlichkeit verändern, müssen aber nicht. Jeder reagiert ja anders. Aber AD's verändern die Persönlichkeit nicht. Bei mir haben die NL die Persönlichkeit verändert. Ich wurde viel ruhiger, mir war fast alles egal, konnte nicht lachen und nicht weinen, nein, schön war das nicht. Jetzt - ohne - bin ich wieder die, die ich mal war - mit Höhen und Tiefen.
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Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.
Albert Einstein
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Klar kann die Persönlichkeit verändert werden. Wieviele werden durch Psychopharmaka erst richtig depressiv, oder begehen sogar Suizid nachdem sie mit den Medikamenten angefangen haben? Ist ja auch eine aufgeführte Nebenwirkung.
Ich hatte die ersten Jahre ein gern verschriebenes Medi, Citalopram, ich dachte wie schon geschrieben, anfangs auch dass es gegen Angst hilft, aber ich schätze dass das einfach mein großer Wunsch war dass sich mein Problem so leicht durch eine Tablette lösen lässt.
Ich hatte mich durch das Medikament in einen Zombie verwandelt, war charakterlich total verändert, meine Hemmschwelle für destruktives Verhalten ist extrem gesunken, es waren richtig üble Jahre und nach dem Absetzen war ich eben noch 2-3 Jahre völlig Gefühlsstumpf, es hatte also definitiv eine große Auswirkung auf meine Persönlichkeit.
Venlafaxin hatte ich nur 6-8 Wochen ausprobiert, aber selbst nach der kurzen Zeit hatte es schon extrem unangenehme Nebenwirkungen beim Absetzen, bei dem Medi ist auch bekannt dass das Absetzen scheinbar vielen Schwierigkeiten bereitet.
Ich finde einfach das wird oft zu locker gesehen mit Medikamenten die so schwere Nebenwirkungen haben können, und immer der blöde Standardsatz "man muss erst mal Medikamente nehmen bevor eine Therapie greifen kann" ich habe eben wirklich einige Psychiater erlebt die diese Medis wie Smarties verschreiben ohne an die Folgen zu denken.
Ich persönlich bin lieber traurig als gefühlsstumpf, und um schlafen zu können trinken ich lieber ein, zwei Glas Wein, dürfte nicht ungesünder sein als täglich Medikamente :D aber jeder wie er will.
Ich hatte die ersten Jahre ein gern verschriebenes Medi, Citalopram, ich dachte wie schon geschrieben, anfangs auch dass es gegen Angst hilft, aber ich schätze dass das einfach mein großer Wunsch war dass sich mein Problem so leicht durch eine Tablette lösen lässt.
Ich hatte mich durch das Medikament in einen Zombie verwandelt, war charakterlich total verändert, meine Hemmschwelle für destruktives Verhalten ist extrem gesunken, es waren richtig üble Jahre und nach dem Absetzen war ich eben noch 2-3 Jahre völlig Gefühlsstumpf, es hatte also definitiv eine große Auswirkung auf meine Persönlichkeit.
Venlafaxin hatte ich nur 6-8 Wochen ausprobiert, aber selbst nach der kurzen Zeit hatte es schon extrem unangenehme Nebenwirkungen beim Absetzen, bei dem Medi ist auch bekannt dass das Absetzen scheinbar vielen Schwierigkeiten bereitet.
Ich finde einfach das wird oft zu locker gesehen mit Medikamenten die so schwere Nebenwirkungen haben können, und immer der blöde Standardsatz "man muss erst mal Medikamente nehmen bevor eine Therapie greifen kann" ich habe eben wirklich einige Psychiater erlebt die diese Medis wie Smarties verschreiben ohne an die Folgen zu denken.
Ich persönlich bin lieber traurig als gefühlsstumpf, und um schlafen zu können trinken ich lieber ein, zwei Glas Wein, dürfte nicht ungesünder sein als täglich Medikamente :D aber jeder wie er will.
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Mich haben die ADs auch nicht verändert. Eigentlich schon, aber in Gegenteil ich wurde gelassener, lockerer und angstfreier. Ich denke es ist umso schwieriger, je länger man die Krankheiten hat. Ich kenne mich ohne angststörung gad nicht. Ich habe sie seit Joch 3 Jahre als bin. für mich ist es deshalb umso schwieriger zu wissen, ob es überhaupt ohne Medi ginge.
Grad auch in diese Situation in der ich jetzt stecke...diese Episode ist anders als die anderen. Diese wurde ein beginnendes burnout diagnostiziert und ich empfinde einige Dinge anders als in den letzten Episoden. Auch die Erhöhung des Medi ist anders. Normalerweise hatte ich kaum Nebenwirkungen, diesmal jedoch Kopfschmerzen, unwirklichkeitsgefühle, Schwindel und eine komische Grundangst. Keine Panik, aber eine grundangst.
Ich weiß diesmal nicht, ob es von den Störungen kommt oder ob es vom Medi kommt. Bin mir auch nicht sicher ob es anschlägt. Diesmal ist alles irgendwie anders. das verunsichert mich.
Grad auch in diese Situation in der ich jetzt stecke...diese Episode ist anders als die anderen. Diese wurde ein beginnendes burnout diagnostiziert und ich empfinde einige Dinge anders als in den letzten Episoden. Auch die Erhöhung des Medi ist anders. Normalerweise hatte ich kaum Nebenwirkungen, diesmal jedoch Kopfschmerzen, unwirklichkeitsgefühle, Schwindel und eine komische Grundangst. Keine Panik, aber eine grundangst.
Ich weiß diesmal nicht, ob es von den Störungen kommt oder ob es vom Medi kommt. Bin mir auch nicht sicher ob es anschlägt. Diesmal ist alles irgendwie anders. das verunsichert mich.
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!
Du hast dich mit dem "depressiven Temperament" (was auch immer das sein soll, letztlich sicherlich eine Strukturstörung) abgefunden und akzeptierst sie. Dann problematisierst du eine lebenslange Medikamenteneinnahme um schließlich festzustellen, dass die Medikamente immer gut geholfen haben. Hmm, etwas widersprüchlich.
Sich mit seiner Störung einzurichten, bedeutet oft, dass Psychotherapie nicht wirksam werden kann, weil dann ja das eigene depressive Lebenskonstrukt hinterfragt wird.
Sich mit seiner Störung einzurichten, bedeutet oft, dass Psychotherapie nicht wirksam werden kann, weil dann ja das eigene depressive Lebenskonstrukt hinterfragt wird.
@Alatan: dass ich widersprüchlich bin, ist mir bewusst, gerade darin liegt ja meine Unsicherheit. Sonst würde ich ja nicht zweifeln. Deswegen möchte ich mich austauschen.
Nur weil ich mich mit meiner Störung eingerichtet habe, heißt das nicht dass Psychotherapie nicht wirksam sein kann. Im Gegenteil, ich bin mir meiner Verletzlichkeit bewusst und muss dahingehend an mir arbeiten, nicht über meine Grenzen zu gehen.
Nur weil ich mich mit meiner Störung eingerichtet habe, heißt das nicht dass Psychotherapie nicht wirksam sein kann. Im Gegenteil, ich bin mir meiner Verletzlichkeit bewusst und muss dahingehend an mir arbeiten, nicht über meine Grenzen zu gehen.
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!
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