Jahrelang Medikamente (Psychopharmaka)

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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cath-erine
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Jahrelang Medikamente (Psychopharmaka)

Beitrag Sa., 11.10.2014, 09:01

Hallo,
ich bin nun 33 jahre alt, und nehme seit 12 Jahren Medikamente.
Begonnen hat es mit meiner Angst, Panikstöhrung plus meinen Depris.
Ich war bevor ich mit Medikamenten angefangen habe schon 4 jahre in Psychotherapie, jedoch wurde es immer schlimmer, somit nahm ich auf Anraten meiner Ärztin Paroxat und Xanor ein.
Ich muss dazu sagen ich habe nie selbst davor irgendetwas ausprobiert, (weder mit Medikamenten, sonstigen Drogen. Ein einziges mal einen Vollrausch mit 14. danach hab ich nie wieder einen tropfen alk. getrunken bis heute).
(Ansonsten bin ich leider zusätzlich nikotinsüchtig und starke raucherin).

Mit den Medikamenten ging es mir soweit wieder besser, dass ich mich zumindest zuhause auf ein eträgliches Level brachte und ich so halb wegs funktionierte und auch arbeiten konnte, jedoch nur von zuhause. Meine Welt war mein eigens geschaffenes Gefängnis meine Wohnung die ich 10 jahre nicht verlassen habe. Egal welche Zahnschmerzen ich hatte oder was auch immer, die Angst war immer größer.
Zwischendurch verschlechterte sich mein Psychischer Zustand doch wieder und meine Ärztin hat Xanor erhöt. und somit brauchte ich so gegen 2007 7 stück am tag um durch zuhalten, habe aber null lebensqualität gehabt. Bis ich mich freiwillig doch in ein Spital begab. Dort wurde in sehr rascher Zeit xanor wieder auf meine tägliche drei halben (0,5mg Xanor) gebracht, jedoch paroxat um 20mg erhöt und dazu noch trittico gegeben.
Raus gehen wollte ich danach noch immer nicht, egal welche therapie ich dazu gemacht habe.
Danach kam eine Serie von versuchen Xanor ganz auszuschleichen, und ein weiteres Medikament dazu zugeben, also ich hab fast alle Seratonin wiederaufnahmen hemmer durch, doch erfolgslos, ich hab kein anderes als paroxat Ver-Er-tragen.
Ich hasse es süchtig zu sein.
Zurzeit mache ich keine Psychotherapie mehr, seit etwa 2 jahren. Vor einem Jahr habe ich begonnen wieder raus zugehen, zahnarztermine, usw. alles wieder zuschaffen, ämter, ärzte und sogar einkaufen zu gehen, spatzieren zu gehen, usw. manche dinge mach ich noch ohne besondere freude, aber ich übe halt.
Medikamente - habe ich nicht getauscht, auch keine Dosen verändert.
Mein Problem ist, dass ich nach 10 jahren einnahme von Paroxat recht viele Nebenwirkungen habe bzw folgeschäden.
Nun habe ich über 3 wochen lange versucht von paroxat auf sertralin zu tauschen, obwohl ich gar keine neuen Medikamente mehr möchte, ich möchte nur am liebsten eins haben. wenn überhaupt.
Im moment fühle ich mich als ob ich ein tablettenabhängier zombie wäre.
Der Sertralin tausch ist gescheitert.
Mein Körper und meine Seele haben sich so gewährt, und ich bin in einer ganz tiefen schwarzen grube. Hab Selbstmordgedanken, ganz massiv, meine Autoagression ist wieder so stark, Panikattacken alles das volle programm.
Seit zwei tagen versucht man wieder zurück zu tauschen.
Dennoch ist es gerade die HÖLLE.
Meine Frage ist nun, hat denn jemand schon mehr als nur 1,2,3 medikamente gleichzeitig über einen langen zeitraum eingenommen und ist ein Leben ohne Medikamente auch irgendwann möglich?
Ich denk mir immer ich kann doch nicht so "schwach" sein. Meine Oma hat ihre heimliche Mormphiumpflastersucht überstanden. Ich hab zurzeit einfach so extrem ängste total zu verblöden, total verkrebst zu sein, so einen Rückfall zu erleiden dass ich, alles was ich mir jetzt binnen eines jahres so hart erkämpft habe wieder verlieren werde, und wenn ich diese gedanken länger spinnen lasse, bin ich kurz davor aufzugeben, durchzudrehen und mich immer mehr mit dem gedanken anzufreunden dass jeder sowieso sterben muss also warum nicht früher solange nur dieses drama aufhört.

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Beitrag Fr., 17.10.2014, 20:29

hallo. ich habe gerade deinen beitrag zufällig gelesen.
bei mir ist einiges ähnlich wie bei dir aufgetreten, deshalb kann ich dazu was sagen.
also ich bin mir nicht sicher dass es sich um Nebenwirkungen von paroxat handelt die
nach so vielen jahren auftreten und du deshalb zu sertralin wechseln sollst. normalerweise
treten nach jahren keine Nebenwirkungen auf, es kann aber sein dass der grund des wechsels
auf sertralin deshalb angeraten wurde weil der Wirkstoff von paroxat bei dir seine Wirkung verloren hat und deshalb ein neues ad verabreicht werden muss bzw. sollte. die Nebenwirkungen können aber ausdruck einer Schwankung bzw. verstärkten angstsymptomatik sein. das würde bedeuten dass die Nebenwirkung eher mit unregelmässiger einnahme des xanor (entzug) bzw. momentaner zusätzlicher belastungskrise zu tun haben. auch wenn das paroxat und das sertralin beides aus der ssri-gruppe sind muss das nicht bedeuten dass du den neuen Wirkstoff auch vertragen wirst bzw. dir dieser hilft. leider ist dazu aber ein Zeitraum von zumindest 2-3 Wochen abzuwarten bzw. auszuhalten, wenn möglich in enger ärztlicher Betreuung. was die anzahl der Medikamente betrifft würde ich mir die wenigsten sorgen machen, das ist nicht das ziel, und hat auch nicht Aussagekraft darüber wie krank du bist. ziel ist allererst dass es dir besser geht und du bald wieder stabiler wirst. wünsche dir alles gute, weiß dass Umstellungen die hölle sind, aber du kannst dir sicher sein, es wird besser, leider brauchst du wieder geduld, viel durchhaltekraft, und! oft dem Arzt mitteilen! damit dieser erkennen kann ob er bei sertralin festhält bzw. vorübergehend begleitend die xanor-dosis leicht erhöhen muss um die anfangs starken Nebenwirkungen abzuschwächen. Sollte es dir nach max. 4 Wochen schlecht gehen musst du druck auf den Arzt machen das Medikament abzubrechen und ein neues zu probieren. weil Ärzte die subjektive von dir wahrgenommene "hölle" distanzierter betrachten und gerne 8 Wochen probieren ob das medikament passt.
liebe grüße!

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