SNRI's vs Phytotherapie (Jarsin)

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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SNRI's vs Phytotherapie (Jarsin)

Beitrag Fr., 07.03.2014, 23:53

Hallo Zusammen

Ich bin seit einer Weile wieder so weit aus meinem Depressions-Schub raus, dass ich endlich wieder Lust habe Sport zu machen. Dies war schon immer der Indikator dafür gewesen, dass es wieder Bergauf geht.

Leider hat dies bis jetzt immer nur dann geklappt, wenn ich irgend ein Medikament genommen habe. Früher war es Venlafaxin, später Trimipramin und jetzt Johanniskraut (Jarsin) in Kombination mit Relaxane. Ich bin froh, dass Johanniskraut mehr oder weniger genau so gut wirkt wie die früheren Medikamente. Von einem Placeboeffekt gehe ich nicht aus, da es haufenweise Studien gibt, die die Wirkung von Johanniskraut belegen, insbesondere in der Kombination mit Passionsblumenextrakt (in Relaxane enthalten).


Vorteile von Johanniskraut:

- Ich habe keine Nebenwirkungen. Es wird immer wieder von Lichtempfindlichkeit gesprochen, das kann ich jedoch nicht bestätigen. Ich nehme 1200mg am Morgen je 1x 400mg Mittags und Abends.

-Ich habe auch kein extremes Schwitzen wie damals auf Venlafaxin. Ausserdem habe ich eine normale Erektion, was bei Venlafaxin manchmal eingeschränkt war.

- Auf Venlafaxin hatte ich immer ein sehr "unnatürliches" Glücksgefühl. Hätte ich nicht gewusst, dass ich es zu mir nehme, hätte ich mich über meinen Zustand gewundert.


Einziger Nachteil gegenüber Venlafaxin:

Auf Venlafaxin hatte ich ein viel schwächeres Schmerzempfinden. Ich habe sowieso das gefühl, dass ich im Vergleich zu anderen Menschen eine tiefere Schmerzschwelle habe (Hypersensibel). Diesen positiven Nebeneffekt habe ich leider bei Jarsin nicht feststellen können. Es sind ganz eigenartige Schmerzen, die ich beim Krafttraining habe. Es verzieht mir das Gesicht und ich muss mich sehr konzentrieren, um ihn zu ignorieren, aber es ist nicht der gleiche Schmerz wie sonst. Er strahlt vom Hals über den Nacken nach unten. Diese Schmerzen bringt Johanniskraut leider nicht weg.

Ich habe hier eine Theorie: Johanniskraut wirkt nicht nur serotonerg und noradrenerg, sondern auch dopaminerg und auf Glutamat- und GABA-Rezeptoren im Verhältnis Serotonin:Dopamin:Noradrenalin:GABA:Glutamat = 2:1:5:1:11. Venlafaxin wirkt hauptsächlich nur auf Serotonin und marginal auf Noradrenalin bei höherer Dosierung. Somit sind ja die anderen Botenstoffe im Verhältnis zu Serotonin viel mehr erniedrigt. Somit fehlt bei mir immer noch genug Serotonin für die Schmerzhemmende Wirkung. Ich kann also höchstens noch mittags 400mg oder 800mg erhöhen, dann ist aber auch Schluss, da bereits total 2.8g.

Betreffend der Schmerzen dürft ihr mich auch nicht falsch verstehen. Ich bin bereits in der Physiotherapie und meine Rückenschmerzen werden behandelt. Ich habe nur das gefühl, dass ich meine Schmerzschwelle auf ein erträgliches Niveau bringen muss, damit Sport dauerhaft spass macht.

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saffiatou
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 12:08

In der Klinik hat der Arzt mir gesagt, daß Naturheilmittel
genauso schädliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
mit anderen Medikamenten haben kann, wie andere Medikamente.
Er meinte auch, daß man Johanniskraut nicht länger als 6 Monate
einnehmen soll. Er hat mir damals von Johanniskraut abgeraten.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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