Hallo ihr Lieben,
ich habe schon die ganze Zeit überlegt ob ich hier schreiben kann aber ich versuch es mal. Ich habe in den letzten Monaten total das Vertrauen zu den Ärzten verlohren. Ich war immer gegen Medikamente aber als die Depressionen und das selbst verletzende Verhalten so stark wurde, hab ich mich darauf ein gelassen.
Ich habe von September 2010 - März 2012 15 verschiedene Medikamente bekommen. Ich liste das mal etwas auf.
Angefangen hat alles mit Citalopram. Die haben nichts gebracht. Dann bekam ich Venlaflaxin und Dominal 80mg. Dann habe ich Seroquel und Seroquel pro long genommen. Diese wurden angesetzt und ich hab Taxilan bekommen bei Bedarf. Ich war wohl noch nicht ruhig genug und habe in der Klinik Diazepam 60!!!mg bekommen. Wurde entlassen ohne das Zeug und es ging mir schlecht. Dann hab ich Tavor bis 3mg bekommen und Risperdal. Davon ging es mir noch schlechter. Dann bekam ich Haldol. Auch davon hab ich nur Nebenwirkungen gehabt. Dann kam Abilify Promethazin und Valdoxan dran. Zum schlafen hab ich Zopiclon genommen und eine Zeiit lang auch Valproat.
Natürlich nicht alles auf einmal sondern nach einander. Also ein Paar wurden zusammen gegeben. Ich habe in dieser ganzen Zeit nicht mehr gemerkt, was jetzt Nebenwirkungen und was Depressionen sind. Ich hab das wirklich sehr schrecklich gefunden und will am liebsten nie wieder zu irgendeinem Arzt. Diagnostiziert wurden schwere Depressionen, eine posttraumatische Belastungsstörung und Bilimie. Dann stand da Borderline, was nach ein Paar Tests aber wohl doch nicht der Fall war.
Wisst ihr, ob das der Normalfall ist??? Habt ihr sowas auch erlebt? Vielleicht stelle ich mich an und es war gar nicht so schlimm aber ich fühle mich irgendwie... verängstigt. Nächste Woche muss ich zu einer neuen Ärztin und ich hab jetzt schon Panik!
Danke, fürs lesen.
Liebe Grüße =)
Tabletten- durcheinander
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Hallo Honest2211,
den "Normalfall" gibt es nicht. Vielleicht einen Optimalfall, d.h. wenn das erste AD sofort anspringt und sich deine Symptome nicht vermehren sondern reduzieren. Aber alles ist und bleibt ein Individualfall.
Ärztewechsel können (müssen nicht!) bei Andeutungen deinerseits schon einen Medikamentenwechsel mit sich bringen. Gerade in Kliniken wird auch gerne zu Medikamenten gegriffen (insb. zu Benzos). Aber alles nur soweit du es auch möchtest. Nun kann es schon sein, dass du nicht mehr ganz unterscheiden kannst, ob es Zeichen deiner Depression oder aber Nebenwirkungen deiner Medikamente sind. Dies kenne ich auch. In deiner Situation ist es schwierig, ganz rational und nüchtern zu entscheiden. Man befindet sich schließlich in einer sehr hilfebedürftigen Phase und ist dankbar für alles, was man bekommt und Hilfe verspricht. Dadurch entsteht eben auch die Gefahr der Anhäufung von Medikamenten.
Ich kann dir nur von mir berichten. Angefangen hat alles vor 10 Monaten. Seitdem habe ich auch fünf chemische ADs und drei homöopathische Präparate ausprobiert. Vor kurzem stand wieder ein Wechsel des ADs zur Debatte. Ich habe mich schließlich dagegen entschieden, da ich endlich etwas Stabilität in mein Leben bekommen möchte. Ein Wechsel bedeutet schließlich immer Ausschleichen des aktuellen ADs, Ausprobieren des Neuen inkl. sämtlicher Nebenwirkungen und Wochen der Instabilität.
Hast du denn das Gefühl, dass dir dein derzeitiges AD nichts bringt bzw. dass die Nebenwirkungen nicht tragbar sind? Versuche dich ein wenig auf dein eigenes Gefühl auch mit zu verlassen, ganz konzentriert in dich reinzuhören. Ein Arzt kann dir nicht sagen, wie es dir damit geht. Er kann nur anhand deiner Aussagen eine neue oder veränderte Empfehlung aussprechen.
Machst du nebenher Therapie?
Liebe Grüße
Mary-Lou
den "Normalfall" gibt es nicht. Vielleicht einen Optimalfall, d.h. wenn das erste AD sofort anspringt und sich deine Symptome nicht vermehren sondern reduzieren. Aber alles ist und bleibt ein Individualfall.
Ärztewechsel können (müssen nicht!) bei Andeutungen deinerseits schon einen Medikamentenwechsel mit sich bringen. Gerade in Kliniken wird auch gerne zu Medikamenten gegriffen (insb. zu Benzos). Aber alles nur soweit du es auch möchtest. Nun kann es schon sein, dass du nicht mehr ganz unterscheiden kannst, ob es Zeichen deiner Depression oder aber Nebenwirkungen deiner Medikamente sind. Dies kenne ich auch. In deiner Situation ist es schwierig, ganz rational und nüchtern zu entscheiden. Man befindet sich schließlich in einer sehr hilfebedürftigen Phase und ist dankbar für alles, was man bekommt und Hilfe verspricht. Dadurch entsteht eben auch die Gefahr der Anhäufung von Medikamenten.
Ich kann dir nur von mir berichten. Angefangen hat alles vor 10 Monaten. Seitdem habe ich auch fünf chemische ADs und drei homöopathische Präparate ausprobiert. Vor kurzem stand wieder ein Wechsel des ADs zur Debatte. Ich habe mich schließlich dagegen entschieden, da ich endlich etwas Stabilität in mein Leben bekommen möchte. Ein Wechsel bedeutet schließlich immer Ausschleichen des aktuellen ADs, Ausprobieren des Neuen inkl. sämtlicher Nebenwirkungen und Wochen der Instabilität.
Hast du denn das Gefühl, dass dir dein derzeitiges AD nichts bringt bzw. dass die Nebenwirkungen nicht tragbar sind? Versuche dich ein wenig auf dein eigenes Gefühl auch mit zu verlassen, ganz konzentriert in dich reinzuhören. Ein Arzt kann dir nicht sagen, wie es dir damit geht. Er kann nur anhand deiner Aussagen eine neue oder veränderte Empfehlung aussprechen.
Machst du nebenher Therapie?
Liebe Grüße
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
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Vielen Dank für deine Antwort.
Ich mache seid 3 Jahren eine ambulante Therapie. In den sehr tiefen und schlechten Phasen, ist nur die Therapeutin auch oft ratlos.
Das zu Medikamenten gegriffen wird, wenn ich es auch möchte stimmt leider nicht immer.. gerade bei den benzos habe ich mich sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Es fielen Sätze wie, wenn Sie das nicht nehmen, werden Sie entlassen, oder in eine Akutpsychiatrie verlegt...
Ich hoffe, der Arztwechsel steuert nicht in die nächste Kriese! Es beruhigt mich schon, dass bei dir auch etwas getestet wurde.. ich dachte schon, mein Körper ist der Einzige, der nicht alles verträgt
Liebe Grüße
Ich mache seid 3 Jahren eine ambulante Therapie. In den sehr tiefen und schlechten Phasen, ist nur die Therapeutin auch oft ratlos.
Hmm also am Anfang war es ganz gut. Ich habe mich tatsächlich ganz stabil gefühlt. Leider ist das jetzt nicht mehr der Fall. Ich habe sehr starke Kopfschmerzen bekommen und die Depressionen schleichen sich wieder ein.Hast du denn das Gefühl, dass dir dein derzeitiges AD nichts bringt bzw. dass die Nebenwirkungen nicht tragbar sind?
Das zu Medikamenten gegriffen wird, wenn ich es auch möchte stimmt leider nicht immer.. gerade bei den benzos habe ich mich sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Es fielen Sätze wie, wenn Sie das nicht nehmen, werden Sie entlassen, oder in eine Akutpsychiatrie verlegt...
Ich hoffe, der Arztwechsel steuert nicht in die nächste Kriese! Es beruhigt mich schon, dass bei dir auch etwas getestet wurde.. ich dachte schon, mein Körper ist der Einzige, der nicht alles verträgt
Liebe Grüße
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Hast du schon mal über eine stationäre Therapie nachgedacht?Honest2211 hat geschrieben:Vielen Dank für deine Antwort.
Ich mache seid 3 Jahren eine ambulante Therapie. In den sehr tiefen und schlechten Phasen, ist nur die Therapeutin auch oft ratlos.
Ist dir in der Therapie einigermassen klar geworden woher diese Depressionen kommen? Hast du dort Strategien entwickelt wie du dir da selbst helfen kannst um die Depressionen zu verbessern?
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Ich habe das Bedürfnis, über meine Medikation zu schreiben, aber wenn ich mich hier so durchklicke, sehe ich, was mit den dialektverunstalteten Bezeichnungen in Kliniken gemeint war und diese Erinnerungen will ich nicht, und die Suche ergibt bei mir keine Ergebnisse für die Kombi Quetiapin und Paroxetin.
Ich vermute, dass die Nebenwirkungen in Kombination anders sind, und ich könnte sie sowieso nicht mehr unterscheiden.
Das o.g. nicht-unterscheiden-können zwischen Krankheitssymptomen und Nebenwirkumgen (was ich bemerke: und Absetzsymptomen noch dazu) kenne ich.
Wie sollte man auch, wenn die Symptome gleich sind ??
Ich kenne meine Nebenwirkungen seit einem Absetzversuch vor 1 Jahr(von 50 mg Quetiapin und 15 mg Paroxetin) sehr genau: Mundtrockenheit, beschleunigter Herzschlag, Schwitzen, etwas mehr Wassereinlagerungen im Gewebe, gesteigerter Appetit, Konzentrationsschwäche, leichte Muskelschwäche.
Bei den Absetzerscheinungen hört es aber auf.
Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr darauf zu achten, obwohl es mich teilweise schon verwirrt, z. B. wenn ich den Eindruck habe, das ich extrem viel Spucke im Mund habe,und mir denke, das das wohl normal ist.
Ich hatte auch öfter den Eindruck, das mein Körper aktiv versucht, diesen Nebenwirkungen/ Absetzerscheinungen entgegenzuwirken, also totales Chaos im Grunde genommen.
Die Medikamente machen, dass ich stabiler bin (ich nehme aktuell 75 mg Quetiapin und 15 mg Paroxetin, reduziere aktuell nicht), nur woher soll ich wissen, dass mein Körper nicht diesen "Normalzustand" nach 20 Jahren Einnahme von Medikamenten dieser Art ( immer die Kombi AD und NL, diese beiden Medikamente seit 13 Jahren) bei einer Traumatisierung und meinem stressigen Leben einfach braucht, als Sicherheit, weil damit eine Sache gleich bleiben würde? Ich stand länger als mein halbes Leben lang ununterbrochen unter Psychopharmaka, lange davon in hohen Dosen. Mir erscheint da die Aussage, dass etwas körperlich und psychisch nicht abhängig machen würde, in anderem Licht.
Natürlich ist "Abhängigkeit" medizinisch definiert, aber an der Definition habe ich inzwischen leider Zweifel...
Bezogen darauf, wir schnell alleine der Körper wieder in der Lage dazu ist, die Funktion der Medikamente wieder zu übernehmen. Bei Serotoninwiederaufnahmehemmern könnte ich mir vorstellen, dass das nicht so ratzfatz geht und Körper und Seele einiges abverlangt. Ich finde die Verharmlosung meiner Medikation unmöglich und ersehne den Tag, ab dem dieses Gemurks ein Ende hat.
Ich vermute, dass die Nebenwirkungen in Kombination anders sind, und ich könnte sie sowieso nicht mehr unterscheiden.
Das o.g. nicht-unterscheiden-können zwischen Krankheitssymptomen und Nebenwirkumgen (was ich bemerke: und Absetzsymptomen noch dazu) kenne ich.
Wie sollte man auch, wenn die Symptome gleich sind ??
Ich kenne meine Nebenwirkungen seit einem Absetzversuch vor 1 Jahr(von 50 mg Quetiapin und 15 mg Paroxetin) sehr genau: Mundtrockenheit, beschleunigter Herzschlag, Schwitzen, etwas mehr Wassereinlagerungen im Gewebe, gesteigerter Appetit, Konzentrationsschwäche, leichte Muskelschwäche.
Bei den Absetzerscheinungen hört es aber auf.
Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr darauf zu achten, obwohl es mich teilweise schon verwirrt, z. B. wenn ich den Eindruck habe, das ich extrem viel Spucke im Mund habe,und mir denke, das das wohl normal ist.
Ich hatte auch öfter den Eindruck, das mein Körper aktiv versucht, diesen Nebenwirkungen/ Absetzerscheinungen entgegenzuwirken, also totales Chaos im Grunde genommen.
Die Medikamente machen, dass ich stabiler bin (ich nehme aktuell 75 mg Quetiapin und 15 mg Paroxetin, reduziere aktuell nicht), nur woher soll ich wissen, dass mein Körper nicht diesen "Normalzustand" nach 20 Jahren Einnahme von Medikamenten dieser Art ( immer die Kombi AD und NL, diese beiden Medikamente seit 13 Jahren) bei einer Traumatisierung und meinem stressigen Leben einfach braucht, als Sicherheit, weil damit eine Sache gleich bleiben würde? Ich stand länger als mein halbes Leben lang ununterbrochen unter Psychopharmaka, lange davon in hohen Dosen. Mir erscheint da die Aussage, dass etwas körperlich und psychisch nicht abhängig machen würde, in anderem Licht.
Natürlich ist "Abhängigkeit" medizinisch definiert, aber an der Definition habe ich inzwischen leider Zweifel...
Bezogen darauf, wir schnell alleine der Körper wieder in der Lage dazu ist, die Funktion der Medikamente wieder zu übernehmen. Bei Serotoninwiederaufnahmehemmern könnte ich mir vorstellen, dass das nicht so ratzfatz geht und Körper und Seele einiges abverlangt. Ich finde die Verharmlosung meiner Medikation unmöglich und ersehne den Tag, ab dem dieses Gemurks ein Ende hat.
sorry, ich kann mir das nicht durchlesen, die inkompetenz und dummheit der behandelnden ärzte verursacht mir zu viel übelkeit...
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