Warum vertrage ich Psychopharmaka nicht?

[yeswecan]

Hallo an alle. In 12 Jahren hatte ich drei schwerwiegendere Depressionen, dazwischen völlig beschwerdefrei. Bei der ersten gar keine Medikamente, bei der zweiten haben wirs versucht mit a) Cymbalta, das war der Horrortrip meines Lebens, ich war 40 Stunden am Stück wach von einer einzigen Tablette und war währenddessen 30 km wandern, ein wahr gewordener Albtraum, das war sehr extrem von dieser einen Tablette b) Trevilor, das hatte ähnliche Unruhezuständige zur Folge, wenn auch nicht so extrem, aber trotz der halben Dosis hatte ich ständige Unruhe und konnte nicht schlafen, deswegen bekam ich c) Trimiparin, da konnte ich dann wenigstens schlafen, hatte aber Zuckungen im Bett. In Therapie wurden die Tabletten abgesetzt, deren notwendige Dosis für die Wirkung ich sowiesie aufgrund der Nebenwirkungen nicht erreicht habe. Gestern der nächste Versuch. 30 mg Mirtazapim, ich nehme nur ein Viertel, also keine 8 mg und was ist? Ich schlafe 11 Stunden am Stück und heute waren bis zum Abend die Augen auf Halbmast. Erwähnen möchte ich noch, dass ich letztes Jahr in einer guten Phase Champix genommen habe, um mit dem Rauchen aufzuhören und binnen einer Woche solch eine Todessehnsucht hatte, wie in der schlimmsten Depression nicht. Langer Rede kurzer Sinn, bisher waren die Nebenwirkungen einfach nicht zu tragen. Ein einfaches Beruhigungsmittel wie z. B. Bromazepam vertrage ich bestens, stellt mich ruhig, wenn ich übermäßig unruhig bin während des Tages und hat für mich keine Nebenwirkungen, ich kann völlig normal arbeiten oder denken, (nur kleine Dosis davon, ist klar). Alle anderen Medikamente, die ich im Laufe meines Lebens genommen habe von Antibiotikum über Cortison und Schmerzmittel habe ich immer gut vertragen. Aber speziell bei Psychopharmaka habe ich den Eindruck, dass selbst minimale Dosen solche Nebenwirkungen haben, dass ich binnen 48 Stunden das Medikament absetzen muss, um im Berufsleben noch funktionsfähig sein zu können hinsichtlich Konzentration oder genügend Schlaf in der Nacht. Habt ihr eine Ahnung, wie sowas zustandekommt?

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[münchnerkindl]

Wilkommen im Club. Mir geht es ähnlich, ich habe schon vor jahren jedliche Versuche mit Psychopharmaka aufgegeben deshalb.

Entweder ich kann nicht mehr schlafen, oder ich kriege Panikattacken, oder meine dissoziativen Zustände werden schlimmer statt besser, oder ich krieg Anfälle sexueller Fantasien, oder ich werde euphorisch von dem Zeugs statt stimmungsmässig aufgeheitert, oder......

[autumnflower]

Aber speziell bei Psychopharmaka habe ich den Eindruck, dass selbst minimale Dosen solche Nebenwirkungen haben, dass ich binnen 48 Stunden das Medikament absetzen muss, um im Berufsleben noch funktionsfähig sein zu können hinsichtlich Konzentration oder genügend Schlaf in der Nacht. Habt ihr eine Ahnung, wie sowas zustandekommt?

Empfindliches Nervensystem? Mir sagte das ein Arzt, als ich ein Medikament nicht vertragen habe. Mirtazapin nehme ich übrigens auch, mit 15mg angefangen und das hat mich erstmal umgehauen. Mein Körper gewöhnt sich scheinbar an die Medikamente, ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiss ich nicht. Jedenfalls nehme ich mittlerweile 30mg und vertrage sie ganz gut. Ich verstehe das auch nicht.

[sofa-held]

Ein einfaches Beruhigungsmittel wie z. B. Bromazepam vertrage ich bestens,

schon klar. Das ist das Heroin unter den Medikamenten, das verträgt jeder bestens. Warte mal ab, wenn du die ersten Entzugserscheinungen hat und nicht mehr ohne normal sein kannst.

du darfst AD und Benzodiazipine (wozu dieses gehört) nicht durcheinderbringen. AD sind für eine dauerhafte Therapie geeignet, Benzos nicht.

Ich kenn das Problem, kein AD zu finden, dass man veträgt. Ich habs dann doch gefunden, und kann mich drauf verlassen, dass wenn eine depressive Welle kommt, dass ich das vertrage. Vielleich suchst du einfach weiter und versucht dem Facharzt die Nebenwirkungen genau zu schildern, damit er auf ein anderes AD ausweichen kann.

lg sofa.

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[kalina]

Ich vertrag das Medikament, welches ich eigentlich unbedingt weiternehmen wollt auch nicht. Ich weiss, dass es schon viele Beiträge über Cipralex gibt usw. Aber ich vertrag es eigentlich gut, bis auf den ständigen scheiss Durchfall!!! Ich wills aber nicht absetzen....aber werd ich wohl müssen! Hab schon mit meinem Psychiater drüber gesprochen...der hat gemeint, das liegt am Serotonin und dann kann ich nur eines kriegen welches mehr mit Noradrenalin funktioniert, aber ich will kein Adrenalin, ich will Serotonin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ahhhhhhh, das nervt.

ich will die Cipralex vertragen sofort!

[unterwegs]

aber ich will kein Adrenalin, ich will Serotonin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wieso denn eigentlich unbedingt? Bei mir hat Cipralex einfach schleichend aufgehört zu wirken - nun ist Venlafaxin (SNRI) an der Reihe - soll mir recht sein, wenn es denn hilft - reagiere im Moment auch sehr empfindlich drauf.

Vielleich suchst du einfach weiter und versucht dem Facharzt die Nebenwirkungen genau zu schildern, damit er auf ein anderes AD ausweichen kann.

- finde ich auch. Und hoffe, du findest bald was - bzw. dein Doc.
Die Palette ist ja doch wohl recht breit...

Alles Gute!

[kalina]

Ja ich will kein Adrenalin haben weil ich Seroton lieber hab! Und ich will keine Antriebssteigerung sondern einfach glücklich sein. Und alles was ich will is deshalb Seroton und nicht Andrenalin, das will ich nicht, das regt mich sicher nur unnötig auf!

Versteht vl. keiner is aber so...ja braucht eh keiner mehr Antworten...versteht ich eh...

[blumen_mädchen]

Hy (:

das tut mir Leid dass du da so schlechte Erfahrungen mit den Tabletten gemacht hast. Leider ists bei manchen schwerer und bei manchen leichter, aber ich würde ebenfalls empfehlen einen Facharzt aufzusuchen und weiter zu probieren. Ich weis es ist nicht angenehm, aber wenn du das Richtige endlich gefunden hast zahlt es sich schon aus auch

Und kalina
SNRI sind eh Serotonin und Noradrenalin WiederaufnahmeHemmer

[MrN]

Hi,
ich hatte vor Jahren das Problem, daß ich selbst bei homöopathischen Dosierungen die verschriebene Dosis noch bis um 10x verkleinern mußte. Bei chemischen Mitteln ist selbst die kleinstmögliche Dosierung viel zu stark für mich. Paradoxe Wirkungen (verstärkung der eigentlich zu behandelnden Symptome) treten dann auch mal auf.

Übrigens kenne ich das seit meiner Jugendzeit, als ich erste Versuche mit Kaffee angestellt habe. Auch da ist eine "normale Dosis" viel zu stark für mich... Teebeutel, die für ein, zwei Tassen gedacht sind, ergeben bei mir eine ganze Kanne usw.

mögliche Ursachen: HSP (High Sensitive Person), Dissoziative Störungen, MCS (Multiple Chemical Sensitivity)
LG
MrN

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