Notfallmedikation vom Hausarzt?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Chloé
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Notfallmedikation vom Hausarzt?

Beitrag Mo., 30.05.2011, 21:58

Hallo zusammen,

ich befinde mich seit längerer Zeit in Verhaltenstherapie. In letzter Zeit geht es mir wieder extrem schlecht, so dass ich mit meiner Thera beschlossen habe wieder ADs zu nehmen. Doch leider ist der Termin bei der Psychiaterin erst in ner Woche. Ich weiß nicht wie ich es solange aushalten soll; und bin nun ernsthaft am Überlegen bei meinem Hausarzt wegen irgendwelchen schnell wirksamen Bedarfsmedis nachzufragen, da ich in der Uni funktionieren muss. Doch 1. hab' ich Angst davor wie er reagiert, 2. dass er mir nichts geben will und 3. ab wann weiß man eigentlich, dass man Notfallmedis braucht? Ich mein die letzten 2 Tage fühlten sich schrecklich an und ich habe Angst zusammenzubrechen, aber reicht das?

Würde gerne mal eure Meinungen dazu hören; auch dazu wie hoch überhaupt die Chancen sind von einem Hausarzt etwas verschrieben zu bekommen, so auf die Schnelle.

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sofa-held
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 22:11

Hi Chloé,

ich bekomme von meinem Hausarzt auf alle Fälle die ADs. Auch ein bestimmtes, wenn ich sage, dass ich das vom Psychiater auch bekomme, nur dieser auf Urlaub ist zb. Die Beratung vom HA finde ich sehr mangelhaft, aber das muss er auch nicht können.
Vorsicht: Hausärzte, vor allem ältere, verschreiben gerne Benzodiazepine.

LG sofa

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Mamamaus
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 22:25

Ich hatte auch mal Tavor bekommen aber von meiner Psychiaterin zusätzlich zu den AD am Anfang.

LG Mamamaus

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Chloé
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 23:59

Hm, danke schon mal für die schnellen Antworten.

Aber wie vermittel ich nem Arzt, dass er nicht versuchen braucht mich mit Baldrian oder Bachblüten abzuspeisen (weiß ich z.B. von ner Bekannten)? Ich meine, ich verstehe, dass Benzos gefährlich sind; aber was gibt es denn sonst, was irgendwie andeutungsweise "sofort" hilft? Es soll ja auch nur zum Überbrücken sein.

*ratlos bin* morgen ab zum Arzt, oder nochmal nen Tag abwarten....
weiß auch nicht...

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Di., 31.05.2011, 06:51

Liebe Chloé,

Antidepressiva helfen i.d.R. ohnehin nicht von einen auf den anderen Tag - ich würde Ihnen daher eher empfehlen, für die "eigentliche" Verschreibung auf den Psychiater-Termin in wenigen Tagen zu warten. Ihr Psychiater ist spezialisiert und kennt Sie (ebenfalls). Für unmittelbare, kurzfristige Hilfe kann ich mir durchaus vorstellen, dass Ihnen Ihr Hausarzt zur Überbrückung ein Beruhigungsmittel verschreibt oder pflanzliche bzw. homöopathische Wirkstoffe. Diese helfen auch unmittelbar und erfordern nicht dieselbe Fachkenntnis wie für Psychopharmaka.
Was er Ihnen "verschreiben soll" - tut mir leid, aber ich kenne Sie nicht und kann daher keine seriösen und professionellen einschlägigen Empfehlungen aus der Ferne abgeben. Deshalb ist für dergleichen ja auch ein Arztbesuch erforderlich!

Freundliche Grüße und alles Gute,
Richard L. Fellner

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Chloé
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 09:50

So, war heute nun beim Hausarzt.
Bin aber im Nachhinein nicht wirklich zufrieden.

Erst wollte er mir Baldrian aufquatschen (wie befürchtet). Als ich meinte, dass ich das damit nicht beseitigt bekomme, da Baldrian mich nicht mal bei leichter Unruhe beruhigt, schlug er ein AD vor. Musste ihm dann ewig erklären, dass ich ja nächste Woche eh nen Termin bei ner Psychiaterin habe und es jetzt eher um akute Zustände geht und eine Überbrückung. Daraufhin meinte er nur, dass er mir keine Benzos oder ähnl. verschreibt (hatte nicht mal gefragt; da war er schon leicht "aggressiv"), weil ich noch so jung bin und blabla. Hab' ich ja auch kein Problem mit; Hauptsache ich bekomme etwas was schnell hilft.
Er meinte dann, dass es auch was gibt was schnell hilft und hat mir Doxepin verschrieben (leider hatte ich als ich dort war nicht nachgefragt was das denn eigentlich nun ist). Also hab ich es jetzt mal ein wenig recherchiert: ein trizyklisches Antidepressivum; na super!

Jetzt soll ich also ein Antidepressivum einnehmen, wo explizit in der Packungsbeilage beschrieben ist, dass es erst (wie eigentlich alle ADs) nach Wochen wirkt. Dabei brauch ich doch SOFORT etwas! Außerdem muss ich ja dann das erst wieder absetzen, wenn mir die Psychiaterin nächste Woche ein anderes verschreibt. Weiterhin habe ich extra betont, dass ich nichts schlafanstoßendes möchte, da ich zurzeit eh mehr schlafe als gut ist. Aber praktischerweise wird dieses AD auch besonders bei Schlafstörungen eingesetzt und wirkt stark sedierend.
AHHHH! Bin gerade mehr als verwirrt und auch ein bisschen sauer auf den Arzt!
Dabei habe ich extra betont, dass es um "Soforthilfe" geht.

Bin jetzt echt am Überlegen ob ich es überhaupt nehmen soll. Ich mein bis nächste Woche hilft es mir nicht; ganz im Gegenteil ich kanns dann ja gleich wieder absetzen wenn ich was anderes bekomme.

Was mach ich nun? Nehmen, nicht nehmen, zu einem anderen Arzt?

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sofa-held
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 12:01

der Hausarzt hat sich doch richtig verhalten, du solltest deine Einstellung überdenken, du möchtest schnell wieder funktionieren... das wird so nicht gehen. Auch wenn du beim Psychiater warst, der kann dir auch nur ein AD geben, das auch nicht sofort wirkt. Trizyklisch heißt, dass es ein besonders komplex wirkendes moderne Antidrepressum ist, als nicht minderwertig.

Du kannst von einem Antidepressum nicht erwarten, dass es sofort wirkt und deine Probleme sofort ausgeschalten sind. Vielleicht denkt man so, wenn man Anfang 20 ist. Aber du musst einen Weg finden, wie du das Studium entweder ohne Medis oder zumindest mit einem ordentlichen AD schaffst. Etwas das schnell stark wirkt und keine Spätfolgen hat, gibt es nicht. Glaub mir, wenn es das gebe, ich würde es auch haben wollen. lg sofa

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blumen_mädchen
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Beiträge: 407

Beitrag Mi., 01.06.2011, 14:30

Liebe Chloe!

nachdem dir der Arzt AD verschrieben hat und nicht ein Medi wie du es erwartet hast, ist es vl doch besser auf den Psychiater zu warten. Er wird dir ja wahrscheinlich eine Medikation für längere Zeit verschreiben also brauchst du mit denen vom Arzt gleich gar nicht anfangen, da sie erstens sowieso erst nach längerer Zeit wirken und zweitens ist das absetzen und anfangen von neuen Medis manchmal gar nicht so locker wegen den Nebenwirkungen.

Da ich kein Facharzt bin will ich dir auf keinen Fall irgend etwas vorschlagen sondern nur ein Beispiel geben: Ich selber habe am Anfang zusätzlich noch Xanor verschrieben bekommen, die setzt man ungefähr nach 2 - 3 Wochen wieder ab weil sie abhängig machen, sind aber so etwas wie eine Notfallmedikamentation bis zur Wirkung der AD. Also solche Medis gibt es schon.

Wie Sofa Held schon erwähnt hat, selbst mit den Medis wird nicht alles mit der Einnahme verschwinden, doch ich denke dass du damit schon einen Schritt nach vorne gemacht hast und mit einer zusätzlichen Therapie auch tolle Chancen hast das ganze wieder in den Griff zu bekommen.

lg

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kalina
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 15:06

Hallo,

ich hab bis jetzt mit dem Hausartz auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die bei der ich war, die kannte sich garnicht aus, also jetzt nicht nur mit Psychiater-technischen Medikamenten sondern auch mit ganz anderen Medikamenten, bei denen sie sich eigentlich auskennen sollte...Ich vertrau der also auch gar nicht. Und wenn man akut psychische Probleme hat, mit denen man es nicht aushält dann wollen die einem immer irgendwas pflanzliches verschreiben, und wenn man mal ehrlich is: das zeug wirkt eh nicht....

Ich hätt auch gesagt, dass für den NOtfall jetzt Xanor die richtige Wahl wär und von einer Packung wirst auch nicht sofort süchtig, also eine Packung hätt dir der Hausarzt schon verschreiben können. Vl. zu einem anderen gehn und Xanor verlangen?
Oder gibt es bei euch vl. so etwas wie den psychosozialen Dienst den wir in Österreich haben? Weil da kann man auch im Notfall hingehen und kriegt Notfalls-Medikamente....ich kanns auf jden Fall gut verstehen, wenn man sofort etwas braucht um gewisse Situationen zu ertragen!

Alles Gute für dich!

glg
kalina

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Goldbeere
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 15:22

Hallo Chloé,

dieses Forum ist nicht dazu geeignet, die Empfehlungen des Hausarztes zu kommentieren hinsichtlich "nehmen oder nicht nehmen". Im Zweifelsfall besteht die Moeglichkeit, einen anderen Arzt zu konsultieren, oder sich gegebenenfalls krankschreiben zu lassen und auf den Psychiatertermin zu warten. Nachdem solche Entscheidungen allerdings wirklich mit Fachleuten abgesprochen werden sollten, schliesse ich diesen Thread und er wird demnaechst entfernt.

Viele Gruesse
Goldbeere
Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Leonard Cohen

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