Tagebuch: Amitriptylin

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Wampe86
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Tagebuch: Amitriptylin

Beitrag Fr., 23.07.2010, 11:51

Meine "stark depressive Episode" dauert nun schon fast 2 Monate. 2 Monate in denen ich antriebs- & lustlos in meiner Bude versauere und auf Besserung hoffe. Nach jeweilis 5 Wöchiger Behandlung mit Citalopram und Venlafaxin hatte ich zwar sogut wie alle möglichen Nebenwirkungen, Stimmungsaufhellend oder antriebssteigern wirkten beide bei mir aber überhaupt nicht.

Ich werde von Tag zu Tag nervöser, zerbeiße mir die Lippen, piddle an den Fingernägeln, zittere den ganzen Tag, bin aggressiv, habe Schweißausbrüche und isoliere mich total von meiner Umwelt. Selbstverletzungsgedanken beherrschen meinen Tag, ich habe allerdings noch genug Dizplin diese nicht umzusetzen. Ich stelle mich lieber 10Minuten unter die eiskalte Dusche.


Mein neuer Psychiater machte auf Anhieb einen vertrauenserweckenden Eindruck und entschloss sich nach Ausgiebigen Gespräch dazu es mit Amitriptylin zu versuchen.


Hier also mein Tagebuch über meinen psychischen und körperlichen Zustand bei der Einnahme von Amitriptylin 75mg.
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TAG 1
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Tag 1: Mein wecker klingelte bereits um 6 Uhr, da ich bei meinem Hausarzt einen Termin für ein EKG hatte. Mein Psychiater wollte vor der Einnahme wissen, ob mit meinem Herz Kreislauf alles in Ordnung ist. Die Ergebnisses sind ok. Es ist jetzt 8:09 Uhr, ich esse ein halbes Brötchen und nehme die ersten 25mg Amitriptylin. Ich habe 75mg Tabletten, die man aber in 3 Stücke brechen kann. Sehr aufwendig...Ich bin gespannt.

Es ist jetzt 12:31 Uhr, ich lag den ganzen Vormittag im Bett. Ich habe das Gefühl 5 Tage nicht geschlafen zu haben, bin schlapp und müde, Arme und Beine fühlen sich schwer an. Gleich grille ich mit ein paar kleine Bratwürstchen und esse einen Salat dabei, dabei werde ich auch die nächsten 25mg einnehmen.

13:35 Uhr: nach dem Essen und einer Tasse Kaffee geht es mir derzeit ziemlich gut. Ich fühl mich entspannt. Versoüre einen leichten Druck an der linken Schläfe, sonst keinerlei Beschwerden.

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worst case
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 00:36

wampe was ist?

das hätte mich jetzt interessiert, wie es dir weiter geht.
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Blutmond
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 01:12

Amitriptylin war mein allererstes Psychopharmakon. Ich hatte es zur Nacht, und es hat mich echt müde gemacht. So müde, dass ich morgens gar nicht rechtzeitg aufstehen konnte. Deswegen war es auch das erste Medikament, dessen Einnahme ich abgebrochen habe.

Aber vielleicht war die Dosis für mich auch zu hoch. Nur man hat es mir damals verschrieben ohne weitere Kontrolltermine. Jetzt habe ich einen anderen Psychiater.

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Beitrag Mo., 02.08.2010, 01:29

ja blutmond, das aufsteh problem kenne ich nur zu gut....keine ahnung wie oft ich nicht pünktlich war deswegen...
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Blutmond
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 01:39

Naja, es ist bei mir echt schon lange her. Es war noch vor meinem ersten Zusammenbruch 2003. Und vielleicht hätte ich diesen Zusammenbruch nicht, wenn ich diese Tabletten nicht weg gelassen hätte. Andererseits musste ich 2 Kinder schulfertig machen und auch selbst nicht zu spät in der Schule sein (ich hatte damals Umschulung).

Ich habe dieses Medikament bekommen wärend der Ferien und anfangs ging es mir damit auch besser. Aber ich konnte es mir nicht leisten immer wieder zu verschlafen.

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worst case
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 03:47

und seitdem gehts dir gut?
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Blutmond
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 08:30

Naja, wie die Begrife "erster Zusammenbruch" und "erster Medikamentenabbruch" hindeuten, hatte ich eine Reihe davon. Und aus einer Anpassungstörung und depressiver Episode etwickelte sich ein ganzes Sammelsurium an Diagnosen, bis hin zur Psychose.

Aber das lag nicht am Amitriptylin, @Wampe, sondern viel mehr daran, dass ich es weggelassen habe. Mir scheint, dass dein Psychiater dich nicht mit einem Rezept einfach ins Blaue hinein ziehen lässt. Rede mit ihm, wenn dir der Termindruck am Morgen so zu schaffen macht, vielleicht muss man an der Dosis einwenig feinjustieren. Und Nebenwirkungen, wie auch Müdigkeit, nehmen langsam ab, je länger die Behandlung dauert.

LG,
Blutmond.

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Wampe86
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 12:18

Hallo Leute,

enschuldigt, dass ich mein Vorhaben hier nicht weitergeführt habe. Ich bin mittlerweile dabei Amitritylin wieder abzusetzen.

Ich habe extreme Wahnvorstellungen, extreme ALbträume und bin gegenüber allen Reizen total überempfindlich. Ich springe an die Decke wenn irgendwo eine Türe knallt, Vögelgezwitscher bringt mich zum Brodeln, bin vom allem und genervt.

Außerdem habe ich innerhalb von 2 Wochen mit Amitriptylin trotz Kohlenhydratreduzierter und fettarmer Ernährung 8 Kilo zugenommen. Ich fühle mich extrem aufgedunsen, habe Wassereinlagerungen.

Ich habe mir vor 3 Tagen einfach so den Kopf kahl rasiert und hatte anschließend ekel und Panikattacke von meiner Kopfhaut und den Nachwachsenen Haaren.

Leider hat mir Amytriptylin auch nicht geholfen.

Es gibt aber insofern einen Erfolg zu vermelden, dass Therapeutin und Psychiater zum entschluss gekommen sind, dass ich keine Depression habe, sondern eher eine tiefsitzende Persönlichkeitsstörung. Die Therapiestunde heute war die bisher beste, denn meine Therapeutin war offen und ehrlich und hat mir ihren verdacht der Persönlichkeitsstörung erklärt und ich fühlte mich zum ersten Mal verstanden und richtig eingeschätzt.

Einen letzzten Versuch mit Medikamenten starte ich nioch, ansonsten muss es doch irgendwie ohne gehen bzw werde ich eine Klinik besuchen.

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Der Krisenpeter
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 12:41

Hallo.
Dir scheint es nicht gut zu gehen, doch überlege bitte für dich selbst, ob du die Nebenwirkungen in Kauf nehmen willst, die von Ärzten und der Pharmaindustrie unterspielt werden und permanent sein können.
Immer dann wenn du glaubst das es nicht schlimmer werden kann, beweisen dir die Drogen (auch medikamente genannt) das es noch schlimmer geht.
Es ist klüger du sauerst in deiner Bude rum, bevor du durch die Medikamente vergiftet und Suizidal wirst ..
Die Happy pill gibt es leider im Leben nicht.
SSRI ist eine Pille für Jedermann -
Depressive, Pädophile , Sex-Täter , Ängstliche Leute , gestresste ,
Das ist das Kranke an dem Gesundheitssystem, welches viele Suizide verursacht at.

Ich hoffe du erkundigst dich vorher, im Web wie die Medikamente auf andere Leute gewirkt haben, und entscheidest dann erst ob du's wirklich nehmen willst



Gute Besserung und hoer auf deinen Instinkt

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Beitrag Mo., 02.08.2010, 12:57

eieiei wampe, kann ich absolut nachvollziehen.
diese med. wirken zentral, da gibt es manchmal schon seltsame begleiterscheinungen. kenne ich nur zu gut, und wenn sie nach dem absetzen weg sind, hat die häufige annahme der behandelnden ärzte, dass es die krankheit ist, keinen halt.
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