Kosten von Antidepressiva

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Winston
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Kosten von Antidepressiva

Beitrag Mo., 22.06.2009, 13:08

Hallo,

kennt jemand eine Preisliste der Antidepressiva. Und ist vom Preis vielleicht sogar auf die Stärke des Medikamentes zu schließen. (Also das bei sehr schweren Depressionen härtere (und ggf. teuerere) Medikamente verschrieben werden?

Und gibt es vielleicht auch eine Abstufung der verschiedenen Arten, also ist z.B. ein SNRI "stärker" als ein SSRI usw.?

Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion anfangen und mir ist klar, dass Medikamente bei jeder Person unterschiedlich wirken. Aber auch die Ärzte müssen sich ja für irgendein Medikament entscheiden, bzw eine Rangfolge haben. Kann mir dazu jemand vielleicht etwas sagen oder hat eine Vermutung?

Die Frage kam bei mir auf, da mein Arzt eine Zeit lang von einem Medikament gesprochen hat (irgendwas mit C..), aber als ich dann eine totale Tiefphase direkt während dem Gespräch hatte, dann doch auf ein anderes Medikament (Trevilor) gekommen sind, was er als "Königsklasse" bezeichnete.

Gruß,
Winston

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clematis
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 13:28

hey,

es gibt gefühlte 100.000 verschiedene arzeneimittel mit dem gleichen wirkstoff. d.h. neben den original-präperaten (sagen wir z.b. wirkstoff fluoxetin/fluctin) gibt es wieder ganz viele generika-firmen (z.b. ratiopharm), die dieses medikament "nachgemacht" haben. die unterschiedlichen nachmacher-firmen machen also auch wieder unterschiedliche preise.

die ad´s haben nicht alle den einen wirkstoff und das unterscheidungskriterium ist nicht die "reinheit" des stoffes oder die dosis. es sind z.t. ganz unterschiedliche wirkungsmechanismen. der arzt wird dir ein medikament geben, dass auf dich am besten passt. natürlich kann es vorkommen, dass dir ein medikament weniger hilft als das andere. ich behaupte, das hat nix mit dem preis zu tun. natürlich sind präparate von originalfirmen oft besser - weil die die rezeptur erfunden und getestet haben (geforscht haben) - die sind aber auch erheblich teurer. ich behaupte, dass der preis kein kriterium ist. solltest du natürlich kein ad finden, dass du verträgst, kannst du mit deinem arzt besprechen, ob ein originalpräparat helfen könnte.

wieso einzelne wirkstoffkombinationen unterschiedlich teuer sind, weiß ich nicht. wissen vielleicht andere hier, die sich da auskennen. (vielleicht ist es bei bestimmten stoffen kostenaufwendiger zu forschen; oder die gewinnung des stoffes ist preisintensiver...)

ärzte entscheiden sich meist für medikamente, mit denen sie gute erfahrungen gemacht haben. von welcher firma das medikament kommt ist sicher preisabhängig und hat nicht minder mit dem einsatz des jeweiligen pharmareferenten zu tun.

und nein, ich habe keine liste. du kannst dir aber sicher mit hilfe des internets eine liste zusammenstellen. (die könnte gefühlte 30 seiten lang werden) fakt ist, wenn dein arzt wegen seines budgets abstriche machen muss, bleibt dir wohl nur, das teuerste selbst zu zahlen.


lg, clematis
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis."
Woody Allen

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Wölfin
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 14:03

Bei mir kosten alle Packungen 5 Euro.

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MelaNiete
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Beiträge: 141

Beitrag Di., 23.06.2009, 18:35

Hallo,
Winston hat geschrieben:kennt jemand eine Preisliste der Antidepressiva.
Du kannst bei einer Online-Versandapotheke den jeweiligen Wirkstoffnamen eingeben. Da wird der Preis normalerweise angezeigt (zumindest wenn man die Option "Privatrezept" auswählt). Ich kenne mich mit Versandapotheken nicht so gut aus, aber z.B. bei DocMorris ist diese Preisabfrage ohne Anmeldung möglich.
Und ist vom Preis vielleicht sogar auf die Stärke des Medikamentes zu schließen. (Also das bei sehr schweren Depressionen härtere (und ggf. teuerere) Medikamente verschrieben werden?
Nein. Medikamente sind vor allem dann teuer, wenn der Patentschutz noch nicht abgelaufen ist (es also keine billigen Nachahmerprodukte geben darf) und wenn die Nachfrage eher gering ist.
Und gibt es vielleicht auch eine Abstufung der verschiedenen Arten, also ist z.B. ein SNRI "stärker" als ein SSRI usw.?
Das ist individuell verschieden und hängt nicht an der Wirkstoffklasse, auch wenn manche Pharmaunternehmen dies suggerieren, um ihre neuen Produkte "schmackhaft" zu machen.
Spontanes Beispiel: Cymbalta (SNRI) hat nicht mehr Responder als sein Vorgänger Fluoxetin (SSRI) und weniger Responder als Cipralex (SSRI).
Die alten, klassischen MAO-Hemmer und einige Trizyklika (z.B. Clomipramin) gelten immer noch als relativ stark und helfen oft in Fällen, in denen andere Medikamente zu keiner Besserung führen.
Aber auch die Ärzte müssen sich ja für irgendein Medikament entscheiden, bzw eine Rangfolge haben. Kann mir dazu jemand vielleicht etwas sagen oder hat eine Vermutung?
Jeder Arzt hat bestimmte "Lieblingsmedikamente", die er gut kennt und deshalb gerne verschreibt, während er auf andere seltener zurückgreift. Das ist von Arzt zu Arzt verschieden. Jüngere Ärzte verordnen allgemein lieber neuere Medikamente (die sie eben während ihrer Ausbildung kennenlernen, weil die Pharmavertreter, die die Kliniken besuchen, hauptsächlich neue, noch patentgeschützte Medikamente mitbringen – die dann auch zum Einsatz kommen), ältere Ärzte bevorzugen häufig die "bewährten".

VG, Melanie
Dosis sola venenum facit. (Paracelsus)

Über mich: viewtopic.php?f=34&t=6483
Dort schreibe ich auch: Depri.ch – Psychiatriegespraech.de

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