Tipps für stationären Aufenthalt

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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NoLimits
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Tipps für stationären Aufenthalt

Beitrag Do., 18.02.2016, 18:51

Hallo liebe Community,

anfang März muss ich in die stationäre Psychotherapie, weil mein Thera meint, dass es besser so wäre. Ich gehe da mit gemischten Gefühlen hin und weiß überhaupt nicht, was mich da alles erwartet und wie man sich da verhalten soll und auch der Umgang mit den Anderen. Bei mir besteht der Verdacht auf Borderline und ich soll eine DBT machen.

Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie man da am Besten möglichst viel mitnehmen kann, sodass es auch sinnvoll ist das zu machen? Und mir vielleicht ein wenig die Angst nehmen? Habe so bedenken mit dem Umgang, ob man da viel miteinander redet oder ob man ständig beschäftigt ist mit Zeug. Was passiert, wenn man nichts essen will? Was passiert wenn man äußert, dass man gerade Selbstmordgedanken hat? Wird man dann gleich auf die geschlossene Station verlegt und fixiert? Habe da schon ziemlich viel beängstigendes gelesen.

Wäre toll Eure Erfahrungen zu lesen, vielleicht macht mir das Mut.

Grüße NoLimits
You are too concerned about what was and what will be. There is a saying: yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today is a gift. That is why it is called the present.

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Rubey
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Beiträge: 184

Beitrag Do., 18.02.2016, 21:07

Hallo NoLimits,

ich habe eine ambulante DBT gemacht und kenne die DBT-Station hier im Ort recht gut.

Jede DBT-Klinik/Station ist sich immer sehr ähnlich. Es wird nach Modulen gearbeitet, die ebenfalls immer den selben Ablauf haben. Auch Selbstverletzungen oder Hungern wird in jeder Klinik gleich gehandelt, jedenfalls bei DBT. Wenn du googelst, dann findest du recht viel und ich bin mir sicher, dass es in der Klinik, in die du sollst, auch so sein wird.

LG

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Sarana
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1017

Beitrag Fr., 19.02.2016, 20:17

Hallo NoLimits.

Es kann auf solchen Stationen einen sehr, sehr guten Zusammenhalt geben, aber leider laufen auch manchmal recht "komische" Gestalten dort rum, was beim Thema "Psychotherapie" aber auch nicht groß verwundert. Es kann vorkommen, dass du nach der ein oder anderen Therapie ziemlich fertig bist und erstmal Zeit für dich brauchst, aber meistens gibt es sogar zu viel Freiraum. Wenn du Pech hast, sogar beinahe therapiefreie Tage, weil du an entsprechenden Angeboten (wie z.B. Entspannungsverfahren) gar nicht teilnimmst.

Wenn du sagst, dass du nicht garantieren kannst, dir nichts anzutun, kommst du auf die geschlossene, aber ich habe auch erlebt, dass ein einfaches Gespräch mit dem dazu gerufenen Psychiater reicht. Fixiert wirst du nur, wenn du gerade dich und/oder andere gefährdest und mit "normalen" Methoden nichts mehr zu machen ist - wenn du mit Stühlen nach den Menschen wirfst und brüllst, dass du alle umbringen wirst oder vergleichbares also. "Horrorpsychiatrien" wirds auch geben, aber sie sind mit Sicherheit nicht die Regel.

Wie mit Hungern umgegangen wird, kann ich nicht sagen, aber ich vermute mal stark, dass ein "Vertrag" mit dir abgeschlossen werden würde, in dem geregelt ist, wieviel du wann essen sollst. Verstößt du dagegen, gibts dann Sanktionen wie z.B. Therapieausschluss, Zimmerarrest, Besuchsverbot, derartige Späßchen halt. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie kreativ man dort ist, weil ich immer schön brav mitgemacht hab...

Ich glaub, Google ist da jetzt eher kontraproduktiv, wenn du deiner eigenen Aussage nach schon so viel beängstigendes gelesen hast. Es ist ziemlich leicht, seinem Frust ein wenig Luft zu machen, indem man schlechte Klinikbewertungen schreibt, und bedenke: auch wenn es hart klingt, die Rezension wurde vermutlich von einem psychisch kranken Menschen verfasst, und es gibt sehr viele verschiedene Arten von "psychisch krank". Ich bins, und kann klare Texte wie diesen hier schreiben (und das beileibe nicht immer...), andere sinds auch, und können das nicht mehr.

So, als Abschluss zum Roman hier: Du wirst vermutlich nen guten Stapel Unterlagen bekommen, "Hausaufgaben" machen müssen, von Therapeuten zu verschiedensten Tagebüchern und Notizen und haste nicht gesehen aufgefordert werden, also es wird schon versucht, die Inhalte auch bleibend zu vermitteln. Es liegt letztendlich an dir, wenn du zum Beispiel in einer Therapie nicht ganz mitkommst, kannst du bei Gelegenheit einen Therapeuten, Arzt oder Pfleger fragen, was du da tun kannst.

Hoffe, es war in Ordnung, so viel zu schreiben.

Lieben Gruß,
Sarana
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
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