Hallo ENA!
Ich war nicht in einer 12-Schritte-Klinik. Ich habe nur davon gehört.
Ich muss dir sagen, dass ich mich kaum an den Schritten orientiere. Natürlich werden die Schritte in der Gruppe besprochen und ich sage dann was dazu. Aber ich arbeite nicht privat daran. Ich lasse mich in der Gruppe auf einige Gedanken ein, aber sonst mache ich nichts mit EA. das einzige, was ich besitze, ist das "heute"-Buch. Das ist ein immerwährender Kalender, in dem jeden Tag ein sinnvoller EA-Gedanke drin steht. Es gibt dann auch so merksätze. Für mich passt das aber unabhängig von EA.
Ich brauche die Gruppe vorwiegend wegen der Kontakte und weil ich dann lerne, über mich selbst zu sprechen. Ich lerne auch, indem ich den anderen zuhöre und überlege, ob das für mich passt. Es ist schön, zu wissen, dass man sich fallen lassen und das sagen kann, was man denkt. Man spürt in der Gruppe trotzdem, dass man willkommen ist, egal welche Probleme man hat. Ich gehe ja auch hin, wenn es mir gut geht.
Wenn ich was erzähle, kann schon jemand sagen, "ja, das ist bei auch so oder ich habe das so oder so erlebt." Das ist für mich Rückmeldung genug.
Es ist schwierig zu erklären, wie so eine Gruppe funktioniert. Am Anfang hat mich auch alles irritiert und genervt. Aber wenn man mal mit den Leuten vertraut ist, was eigentlich schnell geht, sie mal außerhalb der Gruppe trifft, was unternimmt, telefoniert und so, dann ist es wirklich sehr schön. Viele Leute kommen nur wenige Male und geben dann wieder auf. Ich finde, wenn man dabei bleibt, merkt man, dass man sich verändert. Durch das Nichtkommentieren lernt man, tolerant zu sein und den anderen so zu lassen, wie er ist. Man übt sich in Respekt vor den Problemen der anderen.
Wer hat Erfahrungen mit Emotions Anonymous (EA)?
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Genauso ging es mir auch, als ich damals hingegangen bin (Allgemein 12-Schritte-Gruppen). Ich bin dann nur wieder raus, weil ich dauernd (sicher nett gemeint) gefragt wurde, bei welchem Schritt ich bin und wie mir die Arbeit daran gelingt und ich mit diesen Schritten, so wie sie da in der Durchführung standen, nicht soviel anfangen konnte. Anderen wiederherum hat das sehr viel geholfen! Ich hatte dann mal ein längeres Gespräch mit jemanden und da habe ich u.a. den Satz fallen lassen, dass es mir gar nicht sooooo schrecklich geht! Da fing die andere Person an zu lachen und meinte dann, dass es mir ja auch gar nicht sooo schrecklich gehen muss und dass es ja auch gut ist, wenn es mir besser geht! (Nicht besser im Sinne von gut, sondern besser im Sinne von dem, wie es den anderen ging, die so tief in die 12-Schritte-Arbeit eintauchten (und nein, es gingen ihn nicht wegen der 12-Schritte schlecht! Ganz im Gegenteil!)). Das war eigentlich so der letzte Kontakt, den ich zu den Leuten da hatte. Es war schade drum, weil die so herzlich und offen waren und einen angenommen haben.xyz10 hat geschrieben:Ich muss dir sagen, dass ich mich kaum an den Schritten orientiere. Natürlich werden die Schritte in der Gruppe besprochen und ich sage dann was dazu. Aber ich arbeite nicht privat daran. Ich lasse mich in der Gruppe auf einige Gedanken ein, aber sonst mache ich nichts mit EA. das einzige, was ich besitze, ist das "heute"-Buch. Das ist ein immerwährender Kalender, in dem jeden Tag ein sinnvoller EA-Gedanke drin steht. [...] Ich brauche die Gruppe vorwiegend wegen der Kontakte [...] Ich lerne auch, indem ich den anderen zuhöre und überlege, ob das für mich passt. Es ist schön, zu wissen, dass man sich fallen lassen und das sagen kann, was man denkt. Man spürt in der Gruppe trotzdem, dass man willkommen ist, egal welche Probleme man hat. Ich gehe ja auch hin, wenn es mir gut geht.
Es lief dann quasi parallel oder durch "Zufall" so ab, dass ich nach diesem einen Gespräch Urlaub hatte und dann auch nicht so viel Zeit hatte. Also fehlte ich erstmal bei den Meetings...und dann ging ich irgendwie nie wieder hin.
Ich trauere so ein bisschen diesen netten Menschen nach. Ich habe zwei von ihnen später nochmal gesehen, aber das Herzliche war weg, so, als wären wir andere Menschen, nur weil ich nicht mehr in diese Gruppe ging (ich war auch nicht lange da).
Tja, und so war dann meine Zeit in den 12-Schritte-Gruppen auch schon wieder zu Ende. Die Literatur (ich habe mehrere Bücher), habe ich immer noch da...und ich höre gerne, welche (positiven) Erfahrungen andere mit diesen Gruppen gemacht haben und wie sie mit den 12-Schritten und der Arbeit damit umgegangen sind.
Nur schade irgendwie, dass es, zumindestens in meiner Gruppe, irgendwie daran gebunden war, dass man in diese Meetings ging und mit den Schritten arbeitete, um den schönen, herzlich-offenen-warmen Kontakt zu waren.
...und da machten auch die ollen Räume nicht so viel aus. Hauptsache, das andere war da!
Wie reagieren denn die Leute eigentlich auf Dich in Bezug darauf, dass Du privat nicht an den Schritten arbeitest?
...und genau die Erfahrung habe ich leider nicht machen können . Eben weil der Kontakt dann so plötzlich auch wieder zu Ende war. Naja, kommt wohl auch auf die Gruppe an!xyz10 hat geschrieben:Aber wenn man mal mit den Leuten vertraut ist, was eigentlich schnell geht, sie mal außerhalb der Gruppe trifft, was unternimmt, telefoniert und so, dann ist es wirklich sehr schön.
Gute 24 Stunden, einen schönen Tag!,
ENA !
Danke ENA für deinen ausführlichen Beitrag!
Also die anderen finden das nicht schlimm, wenn ich nicht an den Schritten arbeite. Ich werde da nicht abgefragt. Wie ich schon früher mal gepostet habe, mag ich es nicht, wenn man mich in die Enge treibt und ich mag es nicht, so verreinahmt zu werden. Ich komme mir sonst vor wie in einer Sekte. Die Teilnahme muss freiwillig sein. In erster Linie geht es um die Genesung und nicht darum, wer am besten und tollsten mit den Schritten arbeitet.
Viele Menschen, die psychisch erkrankt oder belastet sind, sind ja sowieso viel allein und deswegen ist es gut, wenn man sich auch mal privat trifft und so, um über die alltäglichen Dinge zu sprechen.
In den Meetings besprechen wir auch, dass die Schritte schon krass formuliert sind und für die meisten so nicht passen. Zunächst mal sind es ja Schritte für Alkoholiker und dann sind sie auch noch aus dem Amerikanischen übersetzt. Manchmal klingt das also schon recht komisch und übertrieben. Wer sich von der Schritte-Arbeit durch und durch angesprochen fühlt, soll das auch gern machen. So kommt man sicher auch unabhängig von einer Therapie zu Erfolgen in Bezug auf Verhaltensänderungen etc.
ich hatte zwei schlimme Unfälle vor einer Weile und war mehrere Wochen nicht da. Es hat mir dann schon was gefehlt. Ich denke auch, dass ich nicht mehr hingehen würde, wenn ich mich nicht wirklich jede Woche neu dafür entscheiden würde. Es ist wichtig, dass man es sich fest vornimmt und wirklich will. Ansonsten lässt man es eh wieder bleiben.
Unsere Gruppe trägt sich durch die vielen netten Menschen, die auch kommen, wenn es ihnen gut geht und so die anderen stützen. Ich denke, dass wir ganz gut zusammenpassen. Leider muss ich bald wegziehen und ich werde nicht mehr hingehen können. Werde mir dann sicher eine neue Gruppe suchen.
Bis dann
Gruß
xyz10
Also die anderen finden das nicht schlimm, wenn ich nicht an den Schritten arbeite. Ich werde da nicht abgefragt. Wie ich schon früher mal gepostet habe, mag ich es nicht, wenn man mich in die Enge treibt und ich mag es nicht, so verreinahmt zu werden. Ich komme mir sonst vor wie in einer Sekte. Die Teilnahme muss freiwillig sein. In erster Linie geht es um die Genesung und nicht darum, wer am besten und tollsten mit den Schritten arbeitet.
Viele Menschen, die psychisch erkrankt oder belastet sind, sind ja sowieso viel allein und deswegen ist es gut, wenn man sich auch mal privat trifft und so, um über die alltäglichen Dinge zu sprechen.
In den Meetings besprechen wir auch, dass die Schritte schon krass formuliert sind und für die meisten so nicht passen. Zunächst mal sind es ja Schritte für Alkoholiker und dann sind sie auch noch aus dem Amerikanischen übersetzt. Manchmal klingt das also schon recht komisch und übertrieben. Wer sich von der Schritte-Arbeit durch und durch angesprochen fühlt, soll das auch gern machen. So kommt man sicher auch unabhängig von einer Therapie zu Erfolgen in Bezug auf Verhaltensänderungen etc.
ich hatte zwei schlimme Unfälle vor einer Weile und war mehrere Wochen nicht da. Es hat mir dann schon was gefehlt. Ich denke auch, dass ich nicht mehr hingehen würde, wenn ich mich nicht wirklich jede Woche neu dafür entscheiden würde. Es ist wichtig, dass man es sich fest vornimmt und wirklich will. Ansonsten lässt man es eh wieder bleiben.
Unsere Gruppe trägt sich durch die vielen netten Menschen, die auch kommen, wenn es ihnen gut geht und so die anderen stützen. Ich denke, dass wir ganz gut zusammenpassen. Leider muss ich bald wegziehen und ich werde nicht mehr hingehen können. Werde mir dann sicher eine neue Gruppe suchen.
Bis dann
Gruß
xyz10
Schweigen ist manchmal die beste Antwort.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Liebe ENA,
nein, ich war bisher noch nicht da. Die Gruppe hier trifft sich zu einer sehr ungünstigen Uhrzeit, ich hätte da zu oft gefehlt, das hätte ich selbst nicht so gut gefunden, und ich glaube, dass ich es dadurch dann auch letztlich nicht lange durchgehalten hätte. Im Augenblick bin ich auch gut ausgelastet mit Abschlussarbeit, Thera, Krankengymnastik und einer Zweier-SHG - also zweiwöchentlichen Treffen mit einer Freundin, die auch mit Depressionen zu tun hat und mit der ich gerade das "Übungsbuch Kognitive Verhaltenstherapie für Dummies" durcharbeite. Aber ich schließe nicht aus, dass ich es irgendwann vielleicht doch noch ausprobiere.
Danke auch Dir, xyz10, für Deinen Erfahrungsbericht!
Liebe Grüße
Dampfnudel
nein, ich war bisher noch nicht da. Die Gruppe hier trifft sich zu einer sehr ungünstigen Uhrzeit, ich hätte da zu oft gefehlt, das hätte ich selbst nicht so gut gefunden, und ich glaube, dass ich es dadurch dann auch letztlich nicht lange durchgehalten hätte. Im Augenblick bin ich auch gut ausgelastet mit Abschlussarbeit, Thera, Krankengymnastik und einer Zweier-SHG - also zweiwöchentlichen Treffen mit einer Freundin, die auch mit Depressionen zu tun hat und mit der ich gerade das "Übungsbuch Kognitive Verhaltenstherapie für Dummies" durcharbeite. Aber ich schließe nicht aus, dass ich es irgendwann vielleicht doch noch ausprobiere.
Danke auch Dir, xyz10, für Deinen Erfahrungsbericht!
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
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