Tiefenpsychologisch fundierte Therapie/Psychoanalyse?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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heissundkalt
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Tiefenpsychologisch fundierte Therapie/Psychoanalyse?

Beitrag Do., 15.01.2009, 01:02

Hallo!

ich habe zwei vorgespräche hinter mir - die therapeutin war mir gleich sehr sympathisch.
jetzt beantragen wir erstmal eine tiefenpsychologische therapie ( 25 sitzungen) ber der kasse, um danach zu entscheiden, ob und wie es weitergeht.
zu den gründen, warum ich eigentlich eine therapie beginnen wollte ist jetzt noch etwas dazugekommen...sehr akut, und deshalb hat die therapeutin mir auch das vorläufige ziel genannt, das mir auch absolut einleuchtet.es wird also erstmal nicht um die dinge gehen, die ich eigentlich angehen wollte...gut, wenn ich glück habe, gut mitarbeite und mit ein wenig mut werden sich veränderungen velleicht auch in diesen bereichen machen lassen...
zu meiner frage:
ich weiß, dass bei dieser therapieform aktuelle probleme im vordergrund stehen, habe auch gelesen, dass vergangene geschehnisse durchaus berücksichtigt werden...doch ganz verstehe ich die abgrenzung zur verhaltenstherapie und zur psychoanalyse nicht...schließlich wird doch bei jeder form beides - das vergangene und die gegenwart beleuchtet, oder?

vielleicht hat jemand da noch ein paar erklärungen...oder beispiele...

LG
K
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Siouxsie
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Beitrag Do., 15.01.2009, 12:24

Hallo, kalt!
Also die tiefenpsychologische Therapie unterscheidet sich von der ihr nahe stehenden Psychoanalyse vor allem durch das Setting: in der Regel findet hier nur eine Stunde die Woche statt, ihr sitzt euch gegenüber und im Zentrum stehn nicht so sehr diese ganze Übertragungsproblematik oder die Regression. Es ist eher im hier und jetzt, obwohl Deine Kindheit auch ordentlich durchleuchtet wird. Außerdem ist die Stundenanzahl insgesamt viiel kürzer, bei der Psychoanalyse kommt man wohl locker auf ein paar Hundert Stunden... Ich habe eine tiefenpsychologische Therapie hinter mir: Mir hat es sehr sehr viel gebracht.

Bei der Verhaltenstherapie (mache ich gerade...) geht es oft um eine praktischere Ausrichtung, d.h. Du bekommst in der Regel praktische Tipps (das habe ich bei der tiefenpsychologischen Richtung manchmal etwas vermisst...). Kindheit spielt insofern eine Rolle, dass geschaut wird, wo Deine Verhaltensmuster ihren Ursprung haben. Das ist natürlich nicht unerheblich, aber die Kindheit wird hier nicht wirklich aufgearbeitet. Natürlich wird jede Therapeut/jeder Therapeut individuell auf Dich eingehen, aber im Groben verläuft es so.

Was mich allerdings etwas wundert ist, dass ihr offenbar etwas divergierende Therapieziele habt? Bei mir haben sich beide Therapeutinnen (Tiefenpsychologin und jetzt die Verhaltenstherapeutin) sehr streng an meine Ziele gehalten, wobei sich die natürlich im Laufe "des Prozesses" manchmal veränderten...

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen! Alles Gute für Dich!

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heissundkalt
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 01:34

Hallo Siouxsie,

vielen dank für die erläuterungen!
gelten dann 25 sitzungen als kurzzeittherapie? also das klingt beinahe so, als wäre die tiefenpsycholog. th. weniger "tiefgründig" als die psychoanalyse...aber das kommt jetzt wahscheinlich nur gerade bei mir so an...
und es geht doch in jedem fall darum, dass man HIER und JETZT etwas ändern will...und die vergangenheit ist der schlüssel...und gerade im sitzen - wenn man den adneren sieht - muß doch übertragung usw ein enormes thema sein...schon alleine, weil ich als patient viel mehr die reaktionen der thera beachte...also so richtig will mir das noch nicht einleuchte, aber vielleicht sehe ich das auch komplizierter als es ist.
den unterschied zur verhaltenstherapie habe ich wenigstens begriffen*g*

zum besseren verständnis:
nein, wir haben im grunde keine divergierenden ziele...ich kam mit einem bestimmten anliegen zu ihr (beziehungsunfähigkeit - besonders verbunden mit unfäigkeit sexuelle kontakte einzugehen, ich äußerte auch meinen verdacht auf mißbrauch - der nicht begründet sein muß)
nun geschah aber noch etwas: meine mutter leidet schon seit jahren an einer chronisch fortschreitenden sehr seltenen erkrankung...nun bleiben ihr noch 3 monate...sie kommt ins hospiz...deshalb schlug mir die therapeutin nach unserer zweiten sitzung das thema "abschied" vor als ziel...( habe auch fast nur darüber geredet)tja, und was soll ich sagen...jetzt habe ich noch viel mehr aufzuarbeiten als vorher ( das verhältnis zu meiner mutter war eng -aber z. t. kompliziert bzw. verworren...)
LG
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minds
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 05:53

Bei 25 Sitzungen handelt es sich um eine Kurzzeittherapie. Die Kasse genehmigt zunächst erst mal immer nur 25 Sitzungen, danach wird weiter entschieden, ob mehr notwendig ist.
Psychoanalyse wird, soweit ich weiß, angewendet, wenn ein wirklich schwerwiegendes Problem vorliegt, es erfolgt im Liegen. Gearbeitet wird sehr viel mit Assoziationen des Patienten, auch mit Traumdeutung. Verhaltenstherapie ist dann sinnvoll, wenn jemand Probleme hat, Alltagsdinge zu bewältigen (z. B. jemand bekommt sein Studium nicht auf die Reihe). Auch bei Ängsten ist Verhaltenstherapie sinnvoll. Der Patient wird dann vom Therapeuten mit den konkreten Ängsten konfrontiert (begibt sich mit ihm z. B. an einen Ort, wo er Angst hat). Es geht in der Verhaltenstherapie also darum, ein bestimmtes Verhalten zu verändern. Sicher wird dann auch geschaut, warum das so ist. Aber nach dem Warum wird mehr in der Tiefenpsych. fund. Therapie gefragt. Vielleicht ist es auch sinnvoll, beides zu machen: man schaut zuerst, wo die Probleme herkommen, welche Ursachen es hat in der Kindheit und wenn man das weiß, versucht man mithilfe einer Verhaltenstherapie die "Symptome", Verhaltensweisen, die durch die Umstände in der Kindheit entstanden sind, zu verändern.

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minds
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Beitrag Fr., 16.01.2009, 05:55

Übertragung ist in der tiefenpsychologisch fundierten Therapie genauso zentral wie in der Psychoanalyse. Ich glaube, dass es in der Psychoanalyse darum geht, auch peinliche, unangenehme Dinge assoziativ zu äußern, und damit der Patient nicht gehemmt ist, erfolgt das im Liegen.

Ich denke, es geht Deiner Therapeutin darum, erst mal die jetzigen Probleme, die Du hast, anzugehen, Dich quasi zu stabilisieren im Alltag (damit Du stark genug bist, um auch Dinge, die aus der Vergangenheit hochkommen, zu verkraften).

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heissundkalt
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Beitrag Sa., 17.01.2009, 22:53

minds hat geschrieben:Ich denke, es geht Deiner Therapeutin darum, erst mal die jetzigen Probleme, die Du hast, anzugehen, Dich quasi zu stabilisieren im Alltag (damit Du stark genug bist, um auch Dinge, die aus der Vergangenheit hochkommen, zu verkraften).
...ja, dann lag ich ganz richtig mit meiner vermutung*schluck*

danke, minds, für deine beiträge...

LG
ZW
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heissundkalt
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Beitrag Do., 22.01.2009, 00:13

Hallo,

einen zweiten thread darf ich nicht öffnen, aber ich muß das unbedingt loswerden:

habe mich heute furchtbar aufgeregt: Ich möchte eine therapie beginnen und muß ja dafür vom hausarzt einen konsiliarbericht ausfüllen lassen. ( ich bin direkt auf therapeutensuche gegangem - war vorher nicht beim allgemeinmediziner)

ich rufe da an und die erste frage der sprechstundenhilfe lautet: "Haben Sie eine Überweisung?"
ich war etwas verwirrt und meinte, ich hätte keine, wüßte nicht, dass ich eine brauchen würde und dass ich nur die quittung der bei der therapeutin bezahlten praxisgebühr hätte...
Da werde ich abgewimmelt. ohne ginge es nicht.

ich frage meine therapeutin, die mir antwortet, psycholog. psychotherapeuten könnten keine überweisungen ausstellen. versichertenkarte einlesen - das reicht.

ich rufe die arztpraxis an und erkläre die lage...

das problem"hätten sie öfter" und "ganz ehrlich suchen Sie sich einen anderen therapeuten". ohne überweisung geht nix.(!!!!)

jetzt habe ich einen termin bei einer blind gewählten praxis...auch bei dieser "netten" praxis war ich erst zwei mal, aber jetzt ist es eben jemand ganz fremdes...

aber WAS SOLL DAS?? geht es wirklich nur mit überweisung, oder wie? ich kapiere diese bürokratie nicht!!!

LG
-kalt-
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Dornenstrauch
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Beitrag Do., 22.01.2009, 00:21

@ kalt: also ich habe bisher in meinem Leben komischerweise noch nie einen konsiliarbericht benötigt (ging irgendwie problemlos ohne) und beim Hausarzt auch noch nie so ne komische Überweisung. Und mir ist auch nicht bekannt, dass Therpeuten eine Überweisung machen dürfen. Eigemtlich müsste vollauf der Zettel genügen auf dem steht, dass du die 10 € dieses Quartal schon bezahlt hast.
ich amch es immer so, dass ich zum hausarzt geh am Anfang von einem neuen Wuartal, die 10 € zahl und mir dann alle Überweisungen (u.a. eben auch zum Psychotherapeuten) geben lass.
lg

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heissundkalt
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Beitrag Do., 22.01.2009, 01:05

Dornenstrauch hat geschrieben:@ kalt: also ich habe bisher in meinem Leben komischerweise noch nie einen konsiliarbericht benötigt (ging irgendwie problemlos ohne)
...ich war ja vorher noch nicht beim hausarzt. hab mir direkt eine thera gesucht. sie meinte dann, ich bräuchte diesen bericht, weil der hausarzt bestätigen muß, dass ncihts "körperliches" gegen eine therapie spricht. und die krankenkasse braucht wohl den wisch auch. da stehen kurz die symptome oder dergleichen (depressionen,...) und kurze daten zur vorgeschichte.
Dornenstrauch hat geschrieben:Und mir ist auch nicht bekannt, dass Therpeuten eine Überweisung machen dürfen.
ja, eben! die therapeutin meinte eben, auch, dass dürften psychologische psychotherapeuten nicht (vielleicht psychater). deshalb habe ich die raktion der sprechstundenhilfe von der hausärztin auch nicht kapiert.
Dornenstrauch hat geschrieben: Eigemtlich müsste vollauf der Zettel genügen auf dem steht, dass du die 10 € dieses Quartal schon bezahlt hast.
...dache ich auch...ging nicht.
Dornenstrauch hat geschrieben: ich amch es immer so, dass ich zum hausarzt geh am Anfang von einem neuen Wuartal, die 10 € zahl und mir dann alle Überweisungen (u.a. eben auch zum Psychotherapeuten) geben lass.
lg
...okay, du gehst also ZUERST zum hausarzt...ich war eben vorher nicht da, und jetzt hab ich den salat.

oh man...was das alles für ein quatsch ist...
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Froschfee
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Beitrag Di., 03.03.2009, 19:28

Also ich kenne es auch so, dass man eine Überweisung benötigt von Hausarzt. Und wenn man zuerst in der psychiologischen Praxis war( wie in deinem Fall), dann bekommt man dort eine Überweisung zum Hausarzt und der Hausarzt kann einem dann weitere Überweisungen austellen. oder der therapeut lässt einem erst die 10 euro und man geht in ruhe zu seinem Hausarzt und lässt sich dann ne Überweisung geben... (war mal alles einfacher

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Emma
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 07:48

Also ich bezahl meine 10 Euro bei meinem Therapeuten (der normaler Psychotherapeut und kein Psychiater ist) und der stellt mir alle Überweisungen, die ich brauche einfach aus. Zum Hausarzt gibt er mir meist gleich mal pauschal eine mit, falls ich krank werden sollte und eine brauche. Ich bekomme von ihm aber auch alle anderen Überweisungen, also zum Augen- oder Frauenarzt.

Liebe Grüße,
Emma

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today
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Beitrag Sa., 07.03.2009, 19:29

und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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LadyS 2.0
sporadischer Gast
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Beitrag Do., 26.03.2009, 15:13

Hallo zusammen,

ich habe vor etwas über 1 Jahr eine Kurzzeittherapie genehmigt bekommen, tiefenpsychologisch fundiert. Die Verlängerung wurde von der Krankenkasse nicht übernommen. Mir war klar, dass ich über kurz oder lang wieder eine Therapie brauche, weil man in den 25 Stunden gerade mal an der Oberfläche kratzen konnte. Seit einiger Zeit habe ich nun eine ziemlich depressive Phase, bin unglücklich im Job, kann mich an nix mehr freuen, bin unsicher und scheu geworden ... Ich habe mich also an einen psychologische Beratungsstelle eines freien Trägers gewandt und war nun ein paar mal dort. Der Therapeut empfahl mir jetzt eine Psychoanalyse. Ich wäre da nie selbst drauf gekommen, aber finde es prinzipiell total stimmig. Ich dachte meine Depressionen sind das Problem, aber er sieht das Hauptproblem in meinen "Zwängen". Nicht im Sinne von Wasch/Putz/Zählzwang etc. sondern im Sinne von, ich bin sehr streng zu mir, lebe überhaupt nicht aus dem Bauch heraus, denke über alles zehn mal nach, kann überhaupt nicht auf meine inneren Bedüfnisse hören, weil ich die auch gar nicht kenne, entscheide im endeffekt immer nur nach dem kopf obwohl mir mein bauch etwas anderes sagen würde und bin dann unglücklich in situationen gefangen (so wie aktuell im Job).

Wie auch immer...ich habe mich jetzt mal nach Psychanalytikern umgeschaut, was nicht so leicht ist wie ich merke. Ein Problem sehe ich auch darin, dass ich zeitlich gar nicht flexibel bin. ich arbeite jeden tag von 9-18 h und gleitzeit ist gar nicht möglich. Eine Therapeutin meinte zu mir am Telefon ich würde keinen einzigen Therapeuten finden, der mich vor 9 oder nach 18 h behandelt. Aber wie ist das denn möglich? Wie soll man denn als Berufstätiger das schaffen? Zwischendurch mal verschwinden geht ja nicht so leicht. Und dann auch noch 2-3 Mal die Woche? Wie ist da eure Erfahrung?

Ich bin jetzt am überlegen ob ich es nicht doch wieder mit tiefenpsychologisch fundiert probiere, auch wenn ich denke dass Psychoanalyse sich bei mir schon anbieten würde. Sind die Unterschiede denn wirklich so groß in den beiden Therapieformen (abgesehen von der häufigkeit der sitzungen und der dauer der behandlung, und der couch?)?

Über Anregungen bin ich dankbar!

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Bärenmarke
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Beiträge: 54

Beitrag Do., 26.03.2009, 17:52

Hallo Lady,

meine Therapeutin hat auch Termine um 19.00 Uhr. Aber die sind natürlich auch immer schnell vergeben. Also, es ist schwer, aber nicht unmöglich, einen solchen Termin zu bekommen.

Wenn Du von 9 bis 18 Uhr arbeitest, wie sieht das dann mit Deiner Mittagspause aus? Du kannst doch keine 45 Stunden-Woche haben.

Vielleicht kann man sich auch bei einer Beratungsstelle erkundigen, wie man das unter einen Hut bringen kann: Vollzeit-Arbeit und Therapie. Da muss es doch Möglichkeiten geben. und Erfahrungswerte.

Und das Terminproblem hast Du doch unabhängig von der Therapierichtung, oder? Oder würdest Du bei der tiefenpsychl. Richtung jemanden kennen, der zeitlich flexibler ist?

Zu den Unterschieden zwischen den Therapieformen kann ich Dir leider nichts sagen, da ich nur die Pschoanalyse kenne.

Viele Grüße
Bärenmarke

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Dunkle
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Beiträge: 839

Beitrag Do., 26.03.2009, 19:41

Hallo LadyS,

ich finde auch, dass die Auskunft, die Du bekommen hast über die Arbeitszeiten von Analytikern nicht stimmt. Ich kenne Analytiker, die auch schon um 7 Uhr mit dem ersten Patienten beginnen... ALso, nachfragen lohnt!!

Ich mache seit 2 1/2 Jahren Analyse mit vier Wochenstunden. 2 Tage davon liegen die Analysestunden jeweils vor oder nach der Arbeit, einmal nehme ich eine etwas verlängerte Mittagspause dafür und einmal komme ich eben erst um 11, arbeite das aber anders auf. Ich arbeite wegen meinem Kind zwar nicht voll, aber ich denke, das ist Absprache-Sache... Übrigens, die Analyse ist je letztendlich eine Gesundheitsmaßnahme!! Nicht vergessen, Du gehst da nicht zu Deinem Vergnügen hin, sondern es ist harte Arbeit.

Weiß ja nicht, wie Dein Arbeitgeber so drauf ist, aber vielleicht kannst Du, wenn es soweit ist, mal im Vertrauen mit Deinen Vorgesetzten darüber reden... Wenn Du Dir vorher überlegst, wie Du die Zeiten einfach ersetzt, an einem anderen Tag dafür länger bleibst, ist es vielleicht doch möglich.

Ich finde es toll und bedenkenswert, dass Du ziemlich gut weißt, dass Analyse für DIch das Richtige ist. Dann setz das auch um! JA, Du hast in einer Analyse viel mehr Zeit, in aller Ruhe und Breite auf Deine Probleme zuzugehen. Ich persönlich weiß, dass ich mit einmal in der Woche (Tiefenpsychologisch fundierte Therapien sind eben nur so begrenzt...) nie hingekommen wäre.

Ich bin auch wegen Depression in Behandlung - daher, liebe Lady, verpass die Chance nicht, sonst wird die Depression größer und Du bist am Ende eh arbeitsunfähig. Letztendlich ist eine Therapie ja arbeitskraft-erhaltend!! Aber Du musst Dir die Zeit auch nehmen, Du musst Dich entscheiden, auch etwas aufzuwenden für diese Chance, Dein Innenleben zu ändern, und sei es eben der Versuch, die Analyse mit Deiner Arbeitszeit zu vereinbaren....

Viel GLück für Dich!
Dunkle

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