Hallo liebes Forum,
nach längerer Zeit beschäftigt mich einmal wieder eine Frage, zu der ich mich über Tipps und Ideen freue.
Kurz zu mir: ich bin seit mehr als 2 Jahren in Therapie, aufgrund einer Traumafolgestörung/komplexen dissoziativen Störung (Hintergrund RG/organisierte G****t). Ich komme aktuell gut voran, was zur Folge hat, dass immer mehr Erinnerungen hochkommen. Das Puzzle setzt sich allmählich zusammen. Natürlich stehe ich immer noch ganz am Anfang meiner Aufarbeitung, aber ich merke jetzt schon, dass mich das sehr viel Kraft kostet.
Ich könnte jetzt natürlich wieder alles bei Seite schieben und weitermachen wie bisher, aber ich möchte nicht mehr nur „funktionieren“. Auch wenn es echt hart ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und immer mehr zu erfahren, was mich sehr umhaut. Aber ich weiß, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Eigentlich arbeite ich mit nicht ganz 40 Stunden in Vollzeit, bin Mama und hab einen guten Studienabschluss; ich war immer erfolgreich, hab vieles geschafft und war stets durchgeplant.
Seit einiger Zeit geht das aber nicht mehr. Mir fehlt die Kraft, weiterzumachen wie bisher. Und ehrlich gesagt befinde ich mich nun an einem krassen Wendepunkt in meinem Leben: ich breche gerade alle Brücken zu meiner Herkunftsfamilie ab und alles steht Kopf, weil meine Vergangenheit nicht die ist, die ich dachte zu haben.
Lange Rede, kurzer Sinn: derzeit habe ich noch Urlaub, ich überlege aber mich erstmal krankschreiben zu lassen. Nicht um zu gammeln, sondern um mich zu sammeln. Aber ich möchte auch eine berufliche Neuorientierung, eine andere Wohnung finden und mich auf den Prozess der Verarbeitung konzentrieren. Gibt es hier TN, die mal in ähnlicher Situation waren? Habt ihr euch krankschreiben lassen? Habt ihr vorher mit eurem Arbeitgeber gesprochen?
Natürlich werde ich das alles mal mit meinem Therapeuten besprechen und ich habe auch schon eine Beratungsstelle angeschrieben. Dennoch interessieren mich eure Erfahrungswerte und Meinungen.
Liebe Grüße
Suspiria
Krankschreibung aufgrund Traumafolgestörung
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Hallo,
Bei mir ging es plötzlich gar nicht mehr mit der Arbeit und mußte in Rente gehen.
Ich weiß jetzt nicht genau was ich dir raten soll. Eine relativ kurze Krankschreibung wird dir vermutlich nicht wirklich Entlastung bringen, denke ich. Länger krankgeschrieben zu sein bringt finanzielle Einbußen. Es ist schwierig zu entscheiden.
Würdest du eine Neuorientierung denn kurzfristig schaffen?
Ich habe ja leider auch viele Ideen, aber kann sie letztlich gar nicht umsetzen. Es hapert auch an Durchhaltevermögen.
Wenn du dir eine längere Krankheitsphase erlauben kannst, wäre es wohl die beste Lösung um dich nur um Therapie zu kümmern und die Familie, also was maximal notwendig ist.
Mit dem Arbeitgeber sprechen finde ich heikel und würde eher abraten, außer vielleicht es ist ein ganz kleiner familiärer Betrieb, die auf dich angewiesen sind. Und wenn du dort eh gehen willst, würde ich auch nichts sagen.
LG candle
Bei mir ging es plötzlich gar nicht mehr mit der Arbeit und mußte in Rente gehen.
Ich weiß jetzt nicht genau was ich dir raten soll. Eine relativ kurze Krankschreibung wird dir vermutlich nicht wirklich Entlastung bringen, denke ich. Länger krankgeschrieben zu sein bringt finanzielle Einbußen. Es ist schwierig zu entscheiden.
Würdest du eine Neuorientierung denn kurzfristig schaffen?
Ich habe ja leider auch viele Ideen, aber kann sie letztlich gar nicht umsetzen. Es hapert auch an Durchhaltevermögen.
Wenn du dir eine längere Krankheitsphase erlauben kannst, wäre es wohl die beste Lösung um dich nur um Therapie zu kümmern und die Familie, also was maximal notwendig ist.
Mit dem Arbeitgeber sprechen finde ich heikel und würde eher abraten, außer vielleicht es ist ein ganz kleiner familiärer Betrieb, die auf dich angewiesen sind. Und wenn du dort eh gehen willst, würde ich auch nichts sagen.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung. Ich war zuletzt auch für sechs Monate krank geschrieben, weil ich mich allem nicht mehr gewachsen fühlte, auch aufgrund dessen, weil in der Therapie viel sehr Belastendes mich vollends beschäftigt hat.
Ich hatte auch den Gedanken, dass ich komplett was Neues machen muss, beruflich meine Ziele neu denken muss.
Mittlerweile arbeite ich wieder. Fast im selben Zeitrahmen und nahezu ähnliche Aufgaben wie vorher. Ich habe gemerkt, dass ich die Arbeit als Struktur brauche, weil ich sonst völlig in meinen eigenen Psycho-Gedanken versinke.
Ich habe auch gemerkt, dass ich immer noch später beruflich umdenken kann, aber nicht gerade jetzt, wo sich für mich durch die Therapie alles andere in meinem Leben völlig ändert. Da ist die Arbeit gerade noch der einzige zuverlässige Fixpunkt.
Es ist total schwer nach sechs Monaten krank wieder voll zu arbeiten und sich auf „banale“ Dinge zu konzentrieren, die nichts mit meinen Themen zu tun haben, aber es hält mich auch etwas in dieser für mich völlig unsicheren Welt.
Natürlich muss das jeder für sich und seine Situation entscheiden. Und wenn die Kraft ausgeht, dann ist es sicher auch richtig, für sich zu sorgen und sich krank zu melden. Aber das muss nicht der einzige mögliche Weg sein. Es muss für Dich stimmen. Für mich passte Krankmeldung nicht (stehe auch mitten drin in Aufarbeitung von rit. G….t, DIS, kPTBS, Bruch mit meiner Ursprungsfamilie etc.)
Ich hatte auch den Gedanken, dass ich komplett was Neues machen muss, beruflich meine Ziele neu denken muss.
Mittlerweile arbeite ich wieder. Fast im selben Zeitrahmen und nahezu ähnliche Aufgaben wie vorher. Ich habe gemerkt, dass ich die Arbeit als Struktur brauche, weil ich sonst völlig in meinen eigenen Psycho-Gedanken versinke.
Ich habe auch gemerkt, dass ich immer noch später beruflich umdenken kann, aber nicht gerade jetzt, wo sich für mich durch die Therapie alles andere in meinem Leben völlig ändert. Da ist die Arbeit gerade noch der einzige zuverlässige Fixpunkt.
Es ist total schwer nach sechs Monaten krank wieder voll zu arbeiten und sich auf „banale“ Dinge zu konzentrieren, die nichts mit meinen Themen zu tun haben, aber es hält mich auch etwas in dieser für mich völlig unsicheren Welt.
Natürlich muss das jeder für sich und seine Situation entscheiden. Und wenn die Kraft ausgeht, dann ist es sicher auch richtig, für sich zu sorgen und sich krank zu melden. Aber das muss nicht der einzige mögliche Weg sein. Es muss für Dich stimmen. Für mich passte Krankmeldung nicht (stehe auch mitten drin in Aufarbeitung von rit. G….t, DIS, kPTBS, Bruch mit meiner Ursprungsfamilie etc.)
Hi,
ich war insgesamt 3,5 Jahre aus dem Job draußen. Bin aktuell dabei, mich beruflich neu/umzuorientieren.
Bei mir ging auch von heute auf morgen gar nix mehr, nach über 20 Jahren funktionieren auf hohem und höchstem Niveau. Ich war am Ende nur noch fertig mit mir und der Welt, und war komplett handlungsunfähig. War 3 Jahre vorher schonmal für ca. 12 Monate krankgeschrieben. Am Anfang der 2. AU dachte ich, dass es wohl auch wieder ca. 1 Jahr dauern würde. Ging aber nicht, ich hatte 2 Rückkehrversuche im alten Job und die gingen beide daneben, weil ich weiter komplett überfordert war und aus der Überforderung auch nicht rausfinden konnte. Ich wollte eigentlich nur in den alten Job zurück (Teilzeit), um mich dann von dort aus neu zu orientieren. Aber selbst das funktionierte nicht.
offen mit dem AG habe ich erst geredet, als für mich klar war, dass ich dorthin nicht mehr zurückkehren werde.
Wenn ich jetzt auf die 3,5 Jahre zurückblicke, passt alles recht gut ineinander, und es hat sich alles organisch weiterentwickelt, so dass ich jetzt in einem Bereich unterwegs bin der insgesamt für mich viel besser passt, ich habe eine Traineestelle gefunden, so dass ich mich langsam dort einarbeiten kann ohne gleich zu viel Verantwortung zu übernehmen und momentan ist die größte Herausforderung die Vollzeitstelle, die mich viel Energie kostet.
Ich bin rückblickend froh dass ich mir die Zeit genommen habe, um mich neu zu sortieren und inzwischen würde ich sagen, ja das hat geklappt und ich sehe wieder Land. Zwischendrin war mir das aber gar nicht so klar, dass ich es ans Ufer schaffe und mir ist schon immer wieder der Hintern auf Grundeis gegangen, weil ich keine Perspektive sah, weil es immer wieder unsicher war, wie es finanziell weitergeht, weil meine Therapeutin zwischendurch auch ziemlich ratlos war und mir das auch sehr deutlich kommuniziert hat.
Wenn das mit der Traineestelle nicht geklappt hätte, hätte ich vermutlich über die Rentenversicherung eine (betriebliche?) Umschulung im gleichen Bereich gemacht. Das wäre ein anderes Qualifikationsniveau gewesen mit entsprechend geringeren Verdienstaussichten nach der Ausbildung/Umschulung. Aber mir war es wichtig, dass ich beruflich einen Bereich finde und dort Fuß fasse, wo ich besser andocken kann als das wo ich herkam (wo ich nach Abitur und Studium halt so reingestolpert bin...)
Insgesamt habe ich diese 3 Jahre ziemlich geackert. Mein "Job" war es, mich neu aufzustellen und zwar so, dass ich nicht immer wieder der Länge nach im Matsch lande. Neben meiner Gesprächstherapie war ich auch regelmäßig bei einer Kunsttherapeutin mit Trauma-Schwerpunkt, mit der ich viel und intensiv an der Gefühlsregulierung und an den Panikzuständen gearbeitet habe.
Wichtig ist es glaube ich, dass du ein Team hinter dir hast, das dir uneingeschränkt Rückendeckung gibt, auch gegenüber der Krankenkasse und dem Arbeitsamt (wenn das Krankengeld irgendwann auslaufen sollte). Stell dich darauf ein, dass der Verwaltungskram mit der KK auch mal stressig werden kann, bzw such dir dafür Unterstützung von einer Person deines Vertrauens.
Mich hat durch die Unsicherheit gerettet, dass ich alleine wohne und meine Wohnung dank altem Mietvertrag sehr günstig ist, ich war mir also ziemlich sicher, dass ich mich selbst irgendwie immer über die Runden bekomme... Das ist sicher noch mal etwas anderes, wenn Kinder mit im Spiel sind.
ich war insgesamt 3,5 Jahre aus dem Job draußen. Bin aktuell dabei, mich beruflich neu/umzuorientieren.
Bei mir ging auch von heute auf morgen gar nix mehr, nach über 20 Jahren funktionieren auf hohem und höchstem Niveau. Ich war am Ende nur noch fertig mit mir und der Welt, und war komplett handlungsunfähig. War 3 Jahre vorher schonmal für ca. 12 Monate krankgeschrieben. Am Anfang der 2. AU dachte ich, dass es wohl auch wieder ca. 1 Jahr dauern würde. Ging aber nicht, ich hatte 2 Rückkehrversuche im alten Job und die gingen beide daneben, weil ich weiter komplett überfordert war und aus der Überforderung auch nicht rausfinden konnte. Ich wollte eigentlich nur in den alten Job zurück (Teilzeit), um mich dann von dort aus neu zu orientieren. Aber selbst das funktionierte nicht.
offen mit dem AG habe ich erst geredet, als für mich klar war, dass ich dorthin nicht mehr zurückkehren werde.
Wenn ich jetzt auf die 3,5 Jahre zurückblicke, passt alles recht gut ineinander, und es hat sich alles organisch weiterentwickelt, so dass ich jetzt in einem Bereich unterwegs bin der insgesamt für mich viel besser passt, ich habe eine Traineestelle gefunden, so dass ich mich langsam dort einarbeiten kann ohne gleich zu viel Verantwortung zu übernehmen und momentan ist die größte Herausforderung die Vollzeitstelle, die mich viel Energie kostet.
Ich bin rückblickend froh dass ich mir die Zeit genommen habe, um mich neu zu sortieren und inzwischen würde ich sagen, ja das hat geklappt und ich sehe wieder Land. Zwischendrin war mir das aber gar nicht so klar, dass ich es ans Ufer schaffe und mir ist schon immer wieder der Hintern auf Grundeis gegangen, weil ich keine Perspektive sah, weil es immer wieder unsicher war, wie es finanziell weitergeht, weil meine Therapeutin zwischendurch auch ziemlich ratlos war und mir das auch sehr deutlich kommuniziert hat.
Wenn das mit der Traineestelle nicht geklappt hätte, hätte ich vermutlich über die Rentenversicherung eine (betriebliche?) Umschulung im gleichen Bereich gemacht. Das wäre ein anderes Qualifikationsniveau gewesen mit entsprechend geringeren Verdienstaussichten nach der Ausbildung/Umschulung. Aber mir war es wichtig, dass ich beruflich einen Bereich finde und dort Fuß fasse, wo ich besser andocken kann als das wo ich herkam (wo ich nach Abitur und Studium halt so reingestolpert bin...)
Insgesamt habe ich diese 3 Jahre ziemlich geackert. Mein "Job" war es, mich neu aufzustellen und zwar so, dass ich nicht immer wieder der Länge nach im Matsch lande. Neben meiner Gesprächstherapie war ich auch regelmäßig bei einer Kunsttherapeutin mit Trauma-Schwerpunkt, mit der ich viel und intensiv an der Gefühlsregulierung und an den Panikzuständen gearbeitet habe.
Wichtig ist es glaube ich, dass du ein Team hinter dir hast, das dir uneingeschränkt Rückendeckung gibt, auch gegenüber der Krankenkasse und dem Arbeitsamt (wenn das Krankengeld irgendwann auslaufen sollte). Stell dich darauf ein, dass der Verwaltungskram mit der KK auch mal stressig werden kann, bzw such dir dafür Unterstützung von einer Person deines Vertrauens.
Mich hat durch die Unsicherheit gerettet, dass ich alleine wohne und meine Wohnung dank altem Mietvertrag sehr günstig ist, ich war mir also ziemlich sicher, dass ich mich selbst irgendwie immer über die Runden bekomme... Das ist sicher noch mal etwas anderes, wenn Kinder mit im Spiel sind.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Wow, vielen Dank für eure ganzen Antworten
Ich melde mich in Kürze ausführlich zurück
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Guten Abend
Erst einmal: noch mal vielen Dank für eure Antworten, auf die ich nun einzeln eingehen möchte.
@candle.: Ja, dass es jetzt plötzlich so ist, dass ich nicht mehr arbeiten kann/möchte, denke ich bei mir auch. Bzw. hat es sich in den letzten Wochen schon mehr oder minder angekündigt: ich war immer unkonzentrierter, konnte mich nur schwer motivieren und habe viele Sachen vergessen (z. B. Absprachen mit Kolleg:innen).
Ebenso bin ich der Meinung, dass eine mehrwöchige Krankschreibung mir jetzt auch nichts bringen würde. Zumal mir mein Job auch immer Halt gegeben hat. Und vor den finanziellen Einbußen habe ich auch Angst.
Mein Arbeitgeber ist schon sehr sehr fair, aber ich würde jetzt auch nicht direkt mit meinem Arbeitgeber reden, wieso weshalb warum. Aktuell bin ich noch im Urlaub und könnte nächsten Montag quasi ganz normal, nach zwei Wochen Urlaub, wieder einsteigen. Tatsächlich hatte ich auch schon überlegt mich woanders zu bewerben, weil sich meine Tätigkeit in eine Richtung entwickelt hat, mit der ich mich nicht mehr identifizieren kann. Vor kurzem hatte ich sogar schon neue Bewerbungsbilder gemacht, meine ganzen Bewerbungsunterlagen zusammengesammelt, um sie aktualisieren, und ein Zwischenzeugnis bekomme ich auch noch (hatte ich vor meinem Urlaub angefordert).
@Gespensterkind: „vollends beschäftigt“ bringt es auf den Punkt. Ich kann mich nur noch schwer auf meine Arbeit konzentrieren, weil mich die ganzen Bilder, die hochkommen, so beschäftigen. Dann noch mal diese ganze Betrachtung auf Metaebene, denn ich muss mich jetzt mit Diagnosen und Themen auseinandersetzen, von denen ich niemals gedacht hätte, dass diese irgendetwas mit mir und meinem Leben zu tun hätten. Meine Kolleg:innen haben natürlich nicht die Info, dass es mir aktuell so geht und wundern sich, was mit mir los ist.
Generell glaube ich aber auch, dass bei mir gerade ein großer Umbruch im Gange ist. Ich weiß nun, dass meine Vergangenheit anders aussieht als ich gedacht hatte. Ich schaue der Realität nun ins Gesicht, was sich absolut richtig anfühlt. Meine „Wurzeln“ sind nur eine Illusion gewesen. Dass sehe ich aber auch als Chance für eine Neuorientierung und einen Neubeginn.
Da ich auch erst Anfang 30 bin, möchte ich eigentlich auch nicht aufhören zu arbeiten. Meine Idee war, mich mal in Sachen beruflicher Perspektiven und neue Themengebieten beraten zu lassen.
@lisbeth: Ich finde es echt stark, was du da hinter dich gebracht hast. Und ich finde es auch mutig, sich einzugestehen, dass man ab einem gewissen Punkt eben nicht mehr funktioniert. So wie andere, die unsere Art von Päckchen nicht tragen müssen. Tatsächlich würde ich, wenn ich mir diese „Auszeit“ auch nehmen würde, nicht denken, dass ich nun in Ruhe nur noch rumliegen kann. Es ist halt so ein krasser Gegensatz: einerseits bin ich eine waschechte Macherin, hab immer alles gegeben. Nicht nur beruflich, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Das hat mich stets hochgehalten. Doch jetzt fühlt es sich so an, als wäre der Akku, den ich jahrelang hatte, plötzlich leer. Von heute auf morgen. Das ist für mich eine sehr ungewohnte Situation, aber ich mache mir auch keine Vorwürfe. Denn ich habe schlimmer Dinge erlebt und dafür noch ziemlich viel hinbekommen. Der Preis des Nicht-mehr-Verdrängens ist dann wohl, dass man an anderer Stelle weniger Kraft hat, z. B. für die Arbeit.
Erst einmal: noch mal vielen Dank für eure Antworten, auf die ich nun einzeln eingehen möchte.
@candle.: Ja, dass es jetzt plötzlich so ist, dass ich nicht mehr arbeiten kann/möchte, denke ich bei mir auch. Bzw. hat es sich in den letzten Wochen schon mehr oder minder angekündigt: ich war immer unkonzentrierter, konnte mich nur schwer motivieren und habe viele Sachen vergessen (z. B. Absprachen mit Kolleg:innen).
Ebenso bin ich der Meinung, dass eine mehrwöchige Krankschreibung mir jetzt auch nichts bringen würde. Zumal mir mein Job auch immer Halt gegeben hat. Und vor den finanziellen Einbußen habe ich auch Angst.
Mein Arbeitgeber ist schon sehr sehr fair, aber ich würde jetzt auch nicht direkt mit meinem Arbeitgeber reden, wieso weshalb warum. Aktuell bin ich noch im Urlaub und könnte nächsten Montag quasi ganz normal, nach zwei Wochen Urlaub, wieder einsteigen. Tatsächlich hatte ich auch schon überlegt mich woanders zu bewerben, weil sich meine Tätigkeit in eine Richtung entwickelt hat, mit der ich mich nicht mehr identifizieren kann. Vor kurzem hatte ich sogar schon neue Bewerbungsbilder gemacht, meine ganzen Bewerbungsunterlagen zusammengesammelt, um sie aktualisieren, und ein Zwischenzeugnis bekomme ich auch noch (hatte ich vor meinem Urlaub angefordert).
@Gespensterkind: „vollends beschäftigt“ bringt es auf den Punkt. Ich kann mich nur noch schwer auf meine Arbeit konzentrieren, weil mich die ganzen Bilder, die hochkommen, so beschäftigen. Dann noch mal diese ganze Betrachtung auf Metaebene, denn ich muss mich jetzt mit Diagnosen und Themen auseinandersetzen, von denen ich niemals gedacht hätte, dass diese irgendetwas mit mir und meinem Leben zu tun hätten. Meine Kolleg:innen haben natürlich nicht die Info, dass es mir aktuell so geht und wundern sich, was mit mir los ist.
Generell glaube ich aber auch, dass bei mir gerade ein großer Umbruch im Gange ist. Ich weiß nun, dass meine Vergangenheit anders aussieht als ich gedacht hatte. Ich schaue der Realität nun ins Gesicht, was sich absolut richtig anfühlt. Meine „Wurzeln“ sind nur eine Illusion gewesen. Dass sehe ich aber auch als Chance für eine Neuorientierung und einen Neubeginn.
Da ich auch erst Anfang 30 bin, möchte ich eigentlich auch nicht aufhören zu arbeiten. Meine Idee war, mich mal in Sachen beruflicher Perspektiven und neue Themengebieten beraten zu lassen.
@lisbeth: Ich finde es echt stark, was du da hinter dich gebracht hast. Und ich finde es auch mutig, sich einzugestehen, dass man ab einem gewissen Punkt eben nicht mehr funktioniert. So wie andere, die unsere Art von Päckchen nicht tragen müssen. Tatsächlich würde ich, wenn ich mir diese „Auszeit“ auch nehmen würde, nicht denken, dass ich nun in Ruhe nur noch rumliegen kann. Es ist halt so ein krasser Gegensatz: einerseits bin ich eine waschechte Macherin, hab immer alles gegeben. Nicht nur beruflich, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Das hat mich stets hochgehalten. Doch jetzt fühlt es sich so an, als wäre der Akku, den ich jahrelang hatte, plötzlich leer. Von heute auf morgen. Das ist für mich eine sehr ungewohnte Situation, aber ich mache mir auch keine Vorwürfe. Denn ich habe schlimmer Dinge erlebt und dafür noch ziemlich viel hinbekommen. Der Preis des Nicht-mehr-Verdrängens ist dann wohl, dass man an anderer Stelle weniger Kraft hat, z. B. für die Arbeit.
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Pass auf dich auf und sag dem Therapeuten bescheid wenn zu viel auf einmal hochkommt. Therapie ist kein Leistungssport wo möglichst viel möglichst schnell hochkommen muss damit das besser wird.
Wenn du überfordert bist weil es zu intensiv wird, dann muss der da drauf eingehen und das Vorgehen anpassen!
Wenn du überfordert bist weil es zu intensiv wird, dann muss der da drauf eingehen und das Vorgehen anpassen!
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Hey münchnerkindl,
vielen Dank für deine Antwort. Keine Sorge, es ist jetzt nicht so, dass mich nun alles völlig überrollt. Es hat sich mehr und mehr aufgebaut und mein Therapeut achtet da schon sehr drauf. Er versucht mich auch zwischendurch zu bremsen. Wahrscheinlich muss ich noch ausloten wie viel ich wann vertrage.
Generell habe ich da wirklich Glück an einen echten Fachmann geraten zu sein, wo alles wirklich passt. Hat auch fast acht Jahre gedauert, bis ich endlich den passenden Therapieplatz gefunden habe.
Ich fühle mich auch nicht unter Druck gesetzt. Es ist mehr das Gefühl, dass nun alles zur richtigen Zeit kommt und ich mir nun überlegen muss, ob ich weiterhin funktionieren möchte oder nun die beruflichen Karten auch neu mische.
Viele Grüße
Suspiria
vielen Dank für deine Antwort. Keine Sorge, es ist jetzt nicht so, dass mich nun alles völlig überrollt. Es hat sich mehr und mehr aufgebaut und mein Therapeut achtet da schon sehr drauf. Er versucht mich auch zwischendurch zu bremsen. Wahrscheinlich muss ich noch ausloten wie viel ich wann vertrage.
Generell habe ich da wirklich Glück an einen echten Fachmann geraten zu sein, wo alles wirklich passt. Hat auch fast acht Jahre gedauert, bis ich endlich den passenden Therapieplatz gefunden habe.
Ich fühle mich auch nicht unter Druck gesetzt. Es ist mehr das Gefühl, dass nun alles zur richtigen Zeit kommt und ich mir nun überlegen muss, ob ich weiterhin funktionieren möchte oder nun die beruflichen Karten auch neu mische.
Viele Grüße
Suspiria
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Das hört sich doch echt gut an.
Der Therapeut ist nicht zufällig in München?
Der Therapeut ist nicht zufällig in München?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Hauptsache ich verwende „nun“ inflationär
Ne, ist er nicht. Ist ein anderer Teil von Deutschland
Ne, ist er nicht. Ist ein anderer Teil von Deutschland
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