Traumatherapie: TfP oder VT?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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MissingBonny
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Traumatherapie: TfP oder VT?

Beitrag So., 25.04.2021, 10:49

Hallo,

bin aktuell auf der Suche nach einem erfahrenen Traumatherapeuten - und dabei auf eine Frage gestossen, die ich mir irgendwie nicht beantworten kann...
Wie unterscheidet sich Traumatherapie bei tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeuten - im Vergleich zu Verhaltenstherapeutisch orientierten? Eine der beiden Ausbildungsrichtungen muss ja zunächst in Deutschland vorliegen, damit mit der KK abgerechnet werden kann.

Traumatherapie scheint ja jedoch nicht so stark in der "normalen" Ausbildung vermittelt werden, sondern eher bei speziellen Weiterbildungen etc... (So oder so Ähnlich wurde es mir zumindest von meinem Ex-Thera erklärt, der meinte, er habe eben keine diesbezüglichen Weiterbildungen und sei daher nicht mehr der richtige Ansprechpartner für mich... :neutral:)

Ich weiß schonmal, dass es verschiedene Ansätze gibt: Ego-State/ Arbeit mit Selbstanteilen, EMDR, ressourcenorientierte und imaginative Traumatherapie (nach Reddemann), etc... Manche Theras scheinen auch Elemente von körperorientierten Verfahren oder Gestalttherapie zu integrieren.

Kann man grundsätzlich einen Unterschied festmachen (also z.B. EMDR gibt es nur bei VT, oder so?) oder liegt es einzig und alleine an den absolvierten Weiterbildungen und die eigentliche Therapie bei Trauma unterscheidet sich unter Umständen gar nicht so stark zwischen den eigentlich zugrunde liegenden Verfahren? Normalerweise ist ja VT eher am aktuellen Umgang mit Problemen orientiert - aber ohne mich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, werde ich wohl meine Traumaspezifische Problematik etc. nicht loswerden - oder etwa doch?

Womit habt ihr gute oder auch schlechte Erfahrungen gemacht - besonders bei KPTBS /DESNOS?


Ich hoffe es ist verständlich, worauf ich hinauswollte. Habe grade ein bisschen viel Chaos im Kopf :anonym:

Viele Grüße


(Edit: Sorry - habe glaub ich im falschen Forumsbereich gepostet... Hätte wahrscheinlich eher zu
Psychotherapie-Methoden, -Finanzierung & -Ablauf gepasst - viellecht können die Mods das ja verschieben...) :red:

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chrysokoll
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Beitrag So., 25.04.2021, 19:29

Traumatherpeuten sind rar. Gute erst recht. Und noch viel mehr welche die einen Platz frei haben... von daher:
So viel Auswahl wirst du nicht haben.

Es gibt anerkannte Zusatzqualifikationen in Traumatherapie.
Und diese Traumatherapeuten mischen auch die Methoden, je nachdem welche Diagnose vorliegt und was die Patientin braucht, womit sie zurecht kommt.
Abgerechnet wird aber ein anerkanntes Therapieverfahren, VT oder TfP

Meine Traumatherapeutin macht Verhaltenstherapie und da merkt man schon die grundsätzliche Richtung (klar strukturiert, Hausaufgaben etc.)
Aber sie wendet sowohl Imagination an, mit der ich gut kann, als auch andere Dinge, wirklich auf mich zugeschnitten.
Sie war da echt ein Glücksgriff.

Ich habe auch eine kptbs Diagnose und Dissoziation und und.
Aber es hilft dir ja nicht wenn ich dir sage womit ich gut zurecht komme, das kann ja wiederum bei dir ganz anders sein.
Und es hängt auch von der Therapeutin ab, es kann gut sein dass ich woanders gar nicht gut mit diesen hypnotherapeutischen Sachen klar käme.

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 25.06.2021, 19:46

chrysokoll hat geschrieben: So., 25.04.2021, 19:29 Und diese Traumatherapeuten mischen auch die Methoden, je nachdem welche Diagnose vorliegt und was die Patientin braucht, womit sie zurecht kommt.
Abgerechnet wird aber ein anerkanntes Therapieverfahren, VT oder TfP
D.h. Traumatherapie bekommt man nur, wenn man selbst zahlt ?
Und das "einbauen" von Traumatherapie in Kassentherapien ist eigentlich offiziell nicht erlaubt?

Die letzte Frage soll nicht bewertend sein. Ich finde das schon gut, wenn Therapeuten einem helfen wollen und das dann einbauen.

Wenn es hier Leute gibt, die Traumatherapie machen - wie läuft das denn bei euch? Zahlt ihr selbst? Läuft es in einer Kassentherapie?
Und mich würde das auch interessieren: das sind meist Verhaltenstherapeuten, die das anbieten, oder?

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saffiatou
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Beitrag Fr., 25.06.2021, 19:54

Die Therapie (tfp, VT, Analyse) wird bei der Kasse abgerechnet, das sind der Therapeut hat noch zusätzlich eine Ausbildung zum Traumatherapeuten, dieses fließt in die Behandlung mit ein.

Ich hatte eine „normale“ tfp und fühlte mich dort besser und sicherer aufgehoben, als in der Traumatherapie (tfp) die ich jetzt mache, das kann natürlich an der thera liegen… aber ich würde mich nicht nochmal für eine Traumathera entscheiden, sondern eine ohne.

Wegen der Richtung, das liegt an dir, wenn du besser mit vlt. zurechtkommst, dann wird das die Richtung sein. Vielleicht versuchst du möglichst viele Sprechstunden bei unterschiedlichen Theras zu vereinbaren und dann kannst du fragen, wie sie arbeiten, welche Methoden, etc.
never know better than the natives. Kofi Annan

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 25.06.2021, 21:20

diesoderdas hat geschrieben: Fr., 25.06.2021, 19:46
D.h. Traumatherapie bekommt man nur, wenn man selbst zahlt ?
Und das "einbauen" von Traumatherapie in Kassentherapien ist eigentlich offiziell nicht erlaubt?
zweinmal nein.

Selbstverständlich bekommt man Traumatherapie "auf Kasse"

Eine Qualifikation in Traumatherapie ist immer eine Zusatzqualifikation, die Therapeuten drauf setzen können.

Es sind dann bei Kassenfinanzierung immer Verhaltenstherapeuten oder TfP mit dieser Zusatzqualifikation.
Und selbstverständlich ist die Anwendung der traumatherapeutischen Elemente offiziell erlaubt und explizit so vorgesehen.

Welches Verfahren dir da mehr liegt musst du selber entscheiden.
Ich hab es nicht so sehr vom Verfahren abhängig gemacht, sondern von der Sympathie, also welche Therapeutin mir liegt (und ja, auch wer einen Platz frei hat, aber ich hatte tatsächlich Auswahl!)

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 25.06.2021, 21:30

Okay, ich fand´s nur komisch, dass auf der Therapeutensuchmaschine, zu der mir hier vorhin jemand den Link gab, Traumatherapie unter Privatleistung aufgeführt war.
Daher dachte ich, es gibt nur die "reinen" Kassentherapien (also VT, Analyse, TfP oder neuerdings systemisch).
Und dass Elemente von anderen Methoden eben eher inoffiziell einfließen.

Danke für eure Info :-)

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Sa., 26.06.2021, 10:39

Hallo,
also ich selbst schwöre auf VT, aber unbedingt mit Zusatz Traumatherapeut, denn ich habe megaschlechte Erfahrungen mit TP gemacht: Angeblich könne ich die reale Gefahr gar nicht richtig einschätzen, denn meine Mutter hätte im Alter von soundsoviel Jahren irgendwas verkehrt gemacht und dass mir Täter XY Angst mache, läge nur an meiner Mutter. Inzwischen hat XY gemordet!
Somit bin ich alles andere als unparteiisch. Bei Deiner Diagnose kann es aber ganz anders sein. Aber auch VT guckt, was damals passiert ist, aber wie Du heute damit umgehst. Alles andere ergibt für mich keinen praktischen Wert.

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Scars
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Beitrag Mi., 30.06.2021, 13:02

Hey! Ich habe noch keine Traumatherapie gemacht, würde aber aus meiner anderen Erfahrung und Umfeld sagen: es ist nicht überall Trauma drin, wo Trauma drauf steht (und andersrum). Deswegen würde ich egal welches Richtlinienverfahren du wählst immer explizit nach den Qualifikationen fragen und gegebenenfalls direkt über die Dachverbände nach Therapeuten schauen (z.B. DeGPT). Was mir auch aufgefallen ist, dass jüngere Therapeuten aufmerksamer zu sein scheinen bei dem Thema und scheinbar irgendwie mehr Plan haben, unabhängig von ihrer Ausrichtung.
Remember to leave pawprints on hearts.

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