Hallo,
Meine Therapeutin hat mich in der letzten Therapiestunde ziemlich durcheinander gebracht :-/
Sie will, dass meine Eltern und ich eine systematische Therapie beginnen, da sie stabile Rahmenbedingungen benötigt um mit mir weiterzukommen.
Habt ihr Erfahrungen mit so einer Therapieform?
Dann möchte sie, dass ich eine Familienaufstellung mache. Ich fand die Idee mit der Familienaufstellung gut, bis mein Vater meinte, dass es nur Geldmacherei ist.
Wie findet ihr eine Familienaufstellung und vorallem bringt es einen weiter?
Lg. Mohnblume
Systematische Therapie und Familienaufstellung
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Systhemische Therapie finde ich grundsätzlich gut, eben weil es Zusammenhänge im sozialen Umfeld erkennbar machen. Familienaufstellungen, da kommt drauf an, wer das nach welcher Methode macht. Es kann gut werden, es kann aber auch ziemlich beeinflussend werden und voller Projektionen sein.
Weiterbringen kann beides, aber da kommt es wirklich auf das Wer, mit wem, in welcher Situation, wie und welcher genauen Methode an.
Weiterbringen kann beides, aber da kommt es wirklich auf das Wer, mit wem, in welcher Situation, wie und welcher genauen Methode an.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo Mohnblume,
ist deine Altersangabe hier korrekt? Wohnst du noch bei deinen Eltern? Gehst du jedes Mal mit ihnen zur Therapie?
Sonst stimme ich ENA zu. Wird diese Aufstellung (d)eine Therapeut(in) leiten und hat er/sie Erfahrungen damit? Oder wird er/sie dir jemand andedren oder irgendjemand anderen empfehlen, es dort zu machen? Wenn er systemisch arbeitender Therapeut ist, dann verwenden diese diese Methode meistens auf eine weniger beeinflussende Weise als das zb 'Familienaufsteller nach Hellinger' tun.
Wenn ich dich richtig verstehe, empfiehlt sie euch generell jemand anderen?
Ich weiß jetzt nicht wie es mit Klienten ist, die unter 18 bzw unter 16 sind, was Familienstellen anbelangt; bei Volljährigen Teilnehmern ist es, auch wenn die Methode so heißt, nicht unbedingt der Fall, dass die Familienmitglieder auch daran teilnehmen, sondern man sucht sich aus der Teilnehmergruppe Stellvertreter aus.
Das macht mit die Wirkung aus.
Dies kann durchaus mit Ängsten verbunden sein derjenigen, die dann nicht daran teilnehmen. "Was kommt dabei heraus, wenn ich nicht dabei bin?", "Stimmt das dann, was dabei herauskommt? Und was, wenn es nicht stimmt?", "Werde ich da als AbwesendeR beschuldigt, etwas getan bzw. etwas nicht getan zu haben?"
Es kann sehr wirkungsvoll sein. Deshalb könnte es sinnvoll sein, das bei ein und der selben Person zu machen, damit man danach weiter daran arbeiten kann.
Da deine jetzige Therapeutin dich und euch ja bereits ein wenig kennt: wie wäre es, sie zu fragen, ob sie jemanden empfehlen kann?
Schöner Gruß von
Miss Understood
ist deine Altersangabe hier korrekt? Wohnst du noch bei deinen Eltern? Gehst du jedes Mal mit ihnen zur Therapie?
Sonst stimme ich ENA zu. Wird diese Aufstellung (d)eine Therapeut(in) leiten und hat er/sie Erfahrungen damit? Oder wird er/sie dir jemand andedren oder irgendjemand anderen empfehlen, es dort zu machen? Wenn er systemisch arbeitender Therapeut ist, dann verwenden diese diese Methode meistens auf eine weniger beeinflussende Weise als das zb 'Familienaufsteller nach Hellinger' tun.
Wenn ich dich richtig verstehe, empfiehlt sie euch generell jemand anderen?
Ich weiß jetzt nicht wie es mit Klienten ist, die unter 18 bzw unter 16 sind, was Familienstellen anbelangt; bei Volljährigen Teilnehmern ist es, auch wenn die Methode so heißt, nicht unbedingt der Fall, dass die Familienmitglieder auch daran teilnehmen, sondern man sucht sich aus der Teilnehmergruppe Stellvertreter aus.
Das macht mit die Wirkung aus.
Dies kann durchaus mit Ängsten verbunden sein derjenigen, die dann nicht daran teilnehmen. "Was kommt dabei heraus, wenn ich nicht dabei bin?", "Stimmt das dann, was dabei herauskommt? Und was, wenn es nicht stimmt?", "Werde ich da als AbwesendeR beschuldigt, etwas getan bzw. etwas nicht getan zu haben?"
Es kann sehr wirkungsvoll sein. Deshalb könnte es sinnvoll sein, das bei ein und der selben Person zu machen, damit man danach weiter daran arbeiten kann.
Da deine jetzige Therapeutin dich und euch ja bereits ein wenig kennt: wie wäre es, sie zu fragen, ob sie jemanden empfehlen kann?
Schöner Gruß von
Miss Understood
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- Psychotherapeut
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Liebe Mohnblume,
die Therapiemethode heißt korrekt "Systemische Therapie" bzw. "Systemische Familientherapie".
Über sog. System-Aufstellungen findest Du auf meiner Website ebenfalls einen recht umfangreichen Einführungsartikel,
der Deine Unklarheiten hoffentlich beseitigt.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
die Therapiemethode heißt korrekt "Systemische Therapie" bzw. "Systemische Familientherapie".
Über sog. System-Aufstellungen findest Du auf meiner Website ebenfalls einen recht umfangreichen Einführungsartikel,
der Deine Unklarheiten hoffentlich beseitigt.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Vielen Dank für die Antworten.
@Miss_Understood
Ja die Altersangabe ist korrekt. Ich habe eine Einzeltherapie. Meine Therapeutin will uns für die Systemische Therapie in eine Beratungsstelle schicken und die Familienaufstellung würde Ihre Kollegin machen. Ich gehe weiterhin zu Ihr in Einzeltherapie ohne Eltern.
Was bewirkt der Stellvertreter in der Aufstellung?
Meine Eltern sind gegen beides und meinen, dass man durch die Aufstellung irgendwie beeinflusst werden kann. Meine Mutter will, dass ich bei meiner Therapeutin aufhöre, weil sie mich anscheinend von den beiden wegbekommen will.
Was meiner Meinung nach nicht stimmt.
Naja, ich werde es in der nächsten Therapiestunde auf jeden Fall nochmal ansprechen.
@Miss_Understood
Ja die Altersangabe ist korrekt. Ich habe eine Einzeltherapie. Meine Therapeutin will uns für die Systemische Therapie in eine Beratungsstelle schicken und die Familienaufstellung würde Ihre Kollegin machen. Ich gehe weiterhin zu Ihr in Einzeltherapie ohne Eltern.
Was bewirkt der Stellvertreter in der Aufstellung?
Meine Eltern sind gegen beides und meinen, dass man durch die Aufstellung irgendwie beeinflusst werden kann. Meine Mutter will, dass ich bei meiner Therapeutin aufhöre, weil sie mich anscheinend von den beiden wegbekommen will.
Was meiner Meinung nach nicht stimmt.
Naja, ich werde es in der nächsten Therapiestunde auf jeden Fall nochmal ansprechen.
Der Stellvertreter ist derjenige, der bewusst oder unbewusst, für jemand anderen eintritt, an seiner Stelle handelt, fühlt, denkt. Wie es sich auswirkt, kann man so nicht sagen. Das kommt auf die Protagonisten, also "Mitspieler" an und darauf, worum es geht.
Vielleicht mal ein recht einfaches Beispiel: Manche Eltern sind als Kind nicht richtig gefördert worden, haben einen schlechten Abschluss und wollen nun, das wenigstens das Kind es besser hat. Sie versuchen, dass es viel schafft, identifizieren sich mit ihm und fühlen sich selber schlecht und als Versager, wenn das Kind es nicht schafft. Manche machen dem Kind Druck, was dann mitunter die Folge hat, dass beide Parteien, aber zumindestens eine Partei Sorgen hat, es ihm nicht gut geht, ggf. krank wird, etc. .
...oder: Es gibt immer wieder Streit zwischen den Eltern. Beide können nicht miteinander reden. Das Kind bekommt nun eine Art Vermittlerfunktion und versucht Dinge zu klären und zu lenken, die die Eltern tun sollten, fühlt sich dann ggf. auch noch schuldig, wenn es nicht klappt, dabei ist es eigentlich gar nicht seine Aufgabe und seine Fähigkeit, die Probleme der Eltern lösen zu können.
Dabei sollte man nicht die Eltern generell nur als Schuldige und das Kind als Opfer sehen. Auch die Eltern haben Gründe, das zu tun, was man verstehen lernen kann. ...und das Verstehen kann helfen, dass es anders wird, ohne dass es eine Entschuldigung dafür ist, was geschehen ist. Das Verstehen kann Druck nehmen und Veränderung herbei führen.
...aber...wie gesagt: Das kommt auf die individuelle Person an und ne genaue Beschreibung bzw. gar Therapie und Vorhersage des Ausgangs der Aufstellung kann per Internet nicht gemacht werden.
Wenn Deine Eltern aber keine Aufstellung wollen, sehe ich keine guten Chancen, dass das gelingt. Da sehe ich es als Aufgabe der Therapeutin, das mit denen zu klären, ohne Dich da mit reinzuziehen. Wenn Deine Eltern nicht wollen, müssen sie nicht und ich glaube kaum, dass die Aufstellung hilfreich sein wird, wenn soviele Blockaden da sind.
Das andere ist Dein Gefühl, dass Deine Mutter Dich von der Therapie wegbringen will. Das würde ich einmal mit ihr, aber auch mit der Therapeutin besprechen. Erstmal ohne Eltern, ggf. später mit. Wenn es Dir gut tut, warum sollst Du dann weg?
Ich vermute, Deine Mutter hat Sorgen, dass Du Dich immer mehr von Ihnen entfernst.
Ich würde, wie gesagt, mit allen nochmal sprechen.
Liebe Grüße und viel Erfolg.
Nachtrag: Ich finde es gut, dass die Aufstellung woanders sein sollte. Eine Vermischung Deiner Einzeltherapie ohne Eltern mit der Familienarbeit im Sinne der Aufstellung fände ich nicht so günstig, weil sich was vermischen könnte, was Deine Einzeltherapie stören könnte. Von daher finde ich die Vorgehensweise Deiner Therapeutin gut.
Nur, nicht desto trotz: zwingen kann man Deine Eltern nicht.
Vielleicht mal ein recht einfaches Beispiel: Manche Eltern sind als Kind nicht richtig gefördert worden, haben einen schlechten Abschluss und wollen nun, das wenigstens das Kind es besser hat. Sie versuchen, dass es viel schafft, identifizieren sich mit ihm und fühlen sich selber schlecht und als Versager, wenn das Kind es nicht schafft. Manche machen dem Kind Druck, was dann mitunter die Folge hat, dass beide Parteien, aber zumindestens eine Partei Sorgen hat, es ihm nicht gut geht, ggf. krank wird, etc. .
...oder: Es gibt immer wieder Streit zwischen den Eltern. Beide können nicht miteinander reden. Das Kind bekommt nun eine Art Vermittlerfunktion und versucht Dinge zu klären und zu lenken, die die Eltern tun sollten, fühlt sich dann ggf. auch noch schuldig, wenn es nicht klappt, dabei ist es eigentlich gar nicht seine Aufgabe und seine Fähigkeit, die Probleme der Eltern lösen zu können.
Dabei sollte man nicht die Eltern generell nur als Schuldige und das Kind als Opfer sehen. Auch die Eltern haben Gründe, das zu tun, was man verstehen lernen kann. ...und das Verstehen kann helfen, dass es anders wird, ohne dass es eine Entschuldigung dafür ist, was geschehen ist. Das Verstehen kann Druck nehmen und Veränderung herbei führen.
...aber...wie gesagt: Das kommt auf die individuelle Person an und ne genaue Beschreibung bzw. gar Therapie und Vorhersage des Ausgangs der Aufstellung kann per Internet nicht gemacht werden.
Wenn Deine Eltern aber keine Aufstellung wollen, sehe ich keine guten Chancen, dass das gelingt. Da sehe ich es als Aufgabe der Therapeutin, das mit denen zu klären, ohne Dich da mit reinzuziehen. Wenn Deine Eltern nicht wollen, müssen sie nicht und ich glaube kaum, dass die Aufstellung hilfreich sein wird, wenn soviele Blockaden da sind.
Das andere ist Dein Gefühl, dass Deine Mutter Dich von der Therapie wegbringen will. Das würde ich einmal mit ihr, aber auch mit der Therapeutin besprechen. Erstmal ohne Eltern, ggf. später mit. Wenn es Dir gut tut, warum sollst Du dann weg?
Ich vermute, Deine Mutter hat Sorgen, dass Du Dich immer mehr von Ihnen entfernst.
Ich würde, wie gesagt, mit allen nochmal sprechen.
Liebe Grüße und viel Erfolg.
Nachtrag: Ich finde es gut, dass die Aufstellung woanders sein sollte. Eine Vermischung Deiner Einzeltherapie ohne Eltern mit der Familienarbeit im Sinne der Aufstellung fände ich nicht so günstig, weil sich was vermischen könnte, was Deine Einzeltherapie stören könnte. Von daher finde ich die Vorgehensweise Deiner Therapeutin gut.
Nur, nicht desto trotz: zwingen kann man Deine Eltern nicht.
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