Psychologe oder Psychiater?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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kev00800
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Psychologe oder Psychiater?

Beitrag Sa., 13.03.2010, 19:38

Liebe Forumsleser,
ich habe ein riesengroßes Problem. Ich hatte im August 2009 meine Stellung beim österreichischen Bundesheer. Für mich war von Anfang an klar den Zivildienst ableisten zu wollen, jedoch gab es bei den Formalitäten ein Missverständnis meinerseits was die Abgabefristen für den Zivildienstantrag betrifft. Lange Rede, kurzer Sinn - ich habe nun vorgestern meinen Einberufungsbefehl bekommen, jedoch lehne ich Waffengewalt sowie andere Formen der Gewalt strikt ab, weiters habe ich aufgrund meiner Homosexualität Angst vor Diskriminierung sowie körperlichen Übergriffen. Ich habe nun stundenlang telefoniert, um herausfinden zu können was nötig ist um diesen Einberufungsbefehl aufschieben zu lassen um meinen Zivildienstantrag einreichen zu können, dabei habe ich auch mit einem Betreuer des heerespsychologischen Dienstes gesprochen. Thema war unter anderem auch meine Homosexualität, die ich nach der Meinung des Betreuers in der Kaserne besser nicht zeigen soll da ich dadurch starke Schwierigkeiten bekommen kann. (Da ist also die immer wieder gepriesene Akzeptanz!). Er sagte er verstehe meine Bedenken und meine Angst und rät mir, einen Psychologen aufzusuchen, diesem meine Probleme zu schildern und dieser mir einen Befund mit den angeführten Angstzuständen und der Gewaltablehnung meinerseits auszustellen, der Besagt das ich psychisch nicht in der Lage bin den Wehrdienst unter angemessener psychischer Verfassung abzuleisten. Nun habe ich einen Psychologen kontaktiert, er sagte jedoch er dürfe keine Befunde ausstellen, hierfür müsse ich mich an einen Psychiater wenden. Wer ist nun die richtige Ansprechperson? Kann ein Psychiater denn einen Befund mit diesen Dingen ausstellen und muss dieser Befund vom Bundesheer dann auch berücksichtig werden und meine Tauglichkeit rückgängig gemacht werden? Ich hoffe ihr könnt mir helfen...
Ganz liebe Grüße
Kevin F.

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Phönixia
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:09

@Kevin
Nun habe ich einen Psychologen kontaktiert, er sagte jedoch er dürfe keine Befunde ausstellen, hierfür müsse ich mich an einen Psychiater wenden.
Da hast Du doch die Antwort: Der Psychiater ist dafür zuständig.

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kev00800
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:16

Ja nun hab ich aber vorhin das berufsbild des Psychiaters mal n bisschen durchgeschaut, und der is doch nur für psychische Krankheiten, aber nicht für mein Problem direkt zuständig.....den Krank bin ich ja nicht wirklich.....habe nur panische Angst vorm heer und ich bin einfach nicht in der Lage Waffen zu bedienen....und ein Psychiater kann sich diesen Problemem trotzdem annehmen?

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Phönixia
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:25

@Kevin,

ein Psychiater ist ein Arzt für psychische Krankheiten. Diese stellen Gutachten, Befunde etc aus. Er ist also der richtige Ansprechpartner dafür. Der Psychiater wird also feststellen, ob deine Symptomatik so schwerwiegend ist, dass du vom Wehrdienst befreit werden musst.
Hier in D ist es aber glaube ich so, dass es schon reicht wenn man sagt der Dienst an der Waffe verstößt gegen das eigene moralische Gewissen. Dann kann man Zivildienst stattdessen leisten.
Ich bin mir aber da nicht ganz sicher, aber die männlichen Forumsuser müssten das eigentlich wissen.

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kev00800
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:32

Phönixia hat geschrieben:@Kevin,

ein Psychiater ist ein Arzt für psychische Krankheiten. Diese stellen Gutachten, Befunde etc aus. Er ist also der richtige Ansprechpartner dafür. Der Psychiater wird also feststellen, ob deine Symptomatik so schwerwiegend ist, dass du vom Wehrdienst befreit werden musst.
Hier in D ist es aber glaube ich so, dass es schon reicht wenn man sagt der Dienst an der Waffe verstößt gegen das eigene moralische Gewissen. Dann kann man Zivildienst stattdessen leisten.
Ich bin mir aber da nicht ganz sicher, aber die männlichen Forumsuser müssten das eigentlich wissen.
Ja in Ö funzt das genau so, nur wie gesagt wurde die Abgabefrist für den Ziviantrag von mißverstanden und dadurch kann ich ihn nicht mehr abgeben, außer mein Einberufungsbefehl wird außerordentlich aufgeschoben oder ich werde durch den Befund untauglich geschrieben, dann müsste ich auch keinen Zivi machen.....aber mir würde es ja schon reichen eine verlängerung der Frist durch Aufschieben zu erreichen um den Antrag doch noch abgeben zu können

lg

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Phönixia
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:46

probier das halt mal mit dem Psychiater. Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie leicht oder schwer es ist so einen Befund zu bekommen, der einen für den Wehrdienst psychisch untauglich erklärt.
Ist vielleicht auch von Arzt zu Arzt verschieden.
Ich kann Dir leider nicht sagen, wie Du noch einen Aufschub oder Fristverlängerung bekommen kannst.
Aber vielleicht können Dir hier ja männliche User helfen.

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kev00800
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 20:47

Ich danke dir trotzdem für die Antwort, hat schon mal sehr geholfen zu wissen, dass ich bei einem Psychiater doch richtig bin. lg

Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link rechts auf dieser Seite. Danke.

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ernestoblo
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 15:01

Ich befinde mich momentan in einer ähnlichen, genauso miesen Lage. Ich habe meine zivildiensterklärung knapp nicht mehr in der frist versandt (ein tag!) und bekam daraufhin meinen einberufungsbefehl. bei meiner stellung hatte ich aus einer spontanen bauchentscheidung (vollkommen unüberdacht und unreflektiert!) die sog. verzichtserklärung auf die sechsmonatige bedenkfrist unterschrieben und hatte eine woche später die erleuchtung, jedoch war sie zu spät. mir sträubt es immer wieder sämtliche haare und an manchen tagen bin ich von dieser zukunftsaussicht gelähmt. daher die frage: wie geht der prozess vonstatten?

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Siyah
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Beitrag Di., 27.04.2010, 14:41

Hallo,

es geht darum, dass meine schwester seelische probleme hat..diese haben schon vor jahren angefangen, doch wurden leider immer wieder verdrängt.
sie hatte eine schmerzhafte trennung hinter sich, wurde jahrelang betrogen. vor ca. 1 jahr hat sie jemanden neues kennengelernt, sich mit ihm verlobt..doch auch diese beziehung ist vor einer woche geendet. sie wird das nicht verkraften befürchte ich, was ihr selber auch bewusst ist.

nun ist meine frage, ob in solch einer situation ein psychiater oder ein psychologe gefragt ist? leider kenne ich mich absolut nicht mit sowas aus, daher bitte ich um eure hilfe!

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candle
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Beitrag Di., 27.04.2010, 15:06

Hallo Siyah!

Will Deine Schwester denn Hilfe?

Ich denke, dass es in Deiner Stadt auch Krisenzentren gibt wo Du erstmal anfragen kannst. Mit einem Therapeuten wird es dauern und den muß sie selber suchen. Da wäre Hausarzt oder Psychiater die erste Anlaufstelle um eine Überweisung zum Psychologen zu bekommen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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Jack85
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Beitrag So., 31.03.2019, 19:59

Hallo Forumsgemeinde,

Ich (männlich, 33 Jahre alt/jung, aus Freiburg im Breisgau) suche das was im Betreff steht, weiß aber nicht was genau davon ich aufsuchen sollte bzw. was für meine Problematik(en) das Richtige ist.

zu meiner Situation:
seit ich denken kann leide ich an einer sozialen Phobie welche schon etwas an der Lebensqualität nagt, wenn auch nicht übermäßig einschränkt.
Zudem habe ich oft starke Sinneskrisen und frage mich was das Ganze (Leben) überhaupt soll... .
Auch mein Singledasein frustriert mich stark, da ich schon sehr viele Jahre ohne Partnerin bin, und durch die wenigen Möglichkeiten jemanden kennen zu lernen auch kein Land in Sicht ist. Auch ein paar sexuelle Vorlieben die nicht wirklich in einer Beziehung unterzubringen sind sorgen hier zusätzlich für reichlich Verwirrung.
Schlafstörungen kamen die letzten Jahre auch noch hin zu bzw. sind wahrscheinlich die Folgen... .

Da ist also ein bunter Mix an verschiedenen, zum Teil von einander unabhängigen Problemen die mir nun Kopfzerbrechen darüber bereiten zu wem ich überhaupt gehen soll.

Muss ich zum Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, psychologischer Psychotherapeut... etc. ?

Kennt jemand einen oder eine in Freiburg die mit diesen Problemen gut weiterhelfen kann. (Und kann am besten noch sagen ob die Praxis noch Patienten annimmt)? Wäre auch bereit ca. 20-30km zu fahren.

Im Voraus Danke,

Grüße Jack


shesmovedon
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Beitrag So., 31.03.2019, 20:02

Naja, wenn du Medikamente (bspw gegen die Schlafstörungen oder soziale Phobie) nehmen willst, dann solltest du zum Psychiater. Willst du es aber erstmal mit Psychotherapeuten, dann zum psychologischen Psychotherapeuten.

(Hinweis Admin: gilt für Deutschland. In Österreich und der Schweiz wäre es schlicht ein "Psychotherapeut" (den Begriff "psychologischer Psychotherapeut" gibt es hier nicht)).

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~~~
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Beitrag So., 31.03.2019, 20:10

Ich würde erst mal zu einem "Psychologischen Psychotherapeut" ... die haben eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung.
(Auch wenn ich mich immer wieder Frage wie kommt man auf den Begriff psychologischer Psychotherapeut? XD, egal, sorry offtopic)


Wenn du deine Schlafstörungen gar nicht in den Griff bekommst kannst su zum Psychiater um dir eventuell Medikamente verschreiben. Aber das würde icb als letzte Möglichkeit sehen. Denn das ändert ja nichts. Dadurch unterdrückt man nur die Symptome und lernt nicht damit umzugehen. Aber wenn du natürlich schon fast umkippst vor Schlafmangel kannst du natürlich für nen kürzeren Zeitraum übergangsweise auch mal Medikamente zum Schlafen nehmen.
Aber wenn du nix veränderst, kommt das natürlich ohne Medikamente wieder.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Schneerose
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Beitrag Mo., 01.04.2019, 06:46

Guten Morgen,

meine Erfahrung ist diese, aber aus österreichischer Sicht: (in männl. Form geschrieben, gilt naütürlich auch für Frauen)
Psychiater ist auf jeden Fall die einzige Person im ganzen Kreis, die Medikamente verschreiben darf,
dieser hat meist auch eine Psychotherapeutische Ausbildung, führt diese aber eher weniger durch, da eben der Schwerpunkt auf der Medizin liegt...
Psychotherapeut: da arbeitest du dann schon wirklich an dir - ich empfinde "die sogeannte Beziehung" als sehr intensiv während dieses Prozesses.
Psychologe ist für mich eine super Anlaufstelle, und vorallem es entsteht bei Weitem diese Abhängigkeit nicht so schnell - empfinde ich persönlich als sehr angenehm, damit ich mir mehr selber helfen kann - sprich Selbsthilfe fähig zu sein.

LG Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Jack85
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Beitrag Mo., 01.04.2019, 18:16

Also wenn ich das richtig verstanden habe:

Psychiater: wenn etwas auf medikamentösem Wege geschehen soll.
Psychologe: habe ich nicht wirklich verstanden ehrlich gesagt.
Psychotherapeut: Gespräche, Tipps, Ratschläge... (ohne Medikamente)
psychologischer Psychotherapeut: vereinfacht gesagt, das gleiche wie ein Psychotherapeut nur in besser.

korrekt?

Ich denke dann sollte ich (zumindest erstmal) zum psychologischen Psychotherapeuten.
Sind keine Südbadner hier dir mir sagen können zu wem man da in Freiburg und Umgebung gehen kann,
oder zumindest von wem man sich fern halten sollte? Damit würdet ihr mir sehr helfen.

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