Psychoanalyse nach Freud

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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thesista
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Psychoanalyse nach Freud

Beitrag Di., 01.12.2009, 22:43

Hallo,
ich würde mich gerne psychoanalytisch untersuchen lassen und zwar nach der Methode von Freud oder Erikson.
Wir haben das im Pädagogik Leistungskurs sehr genau durchgenommen und ich habe gemerkt, dass viele negative Auswirkungen und Neurosen auf mich zutreffen. Da ich auch Probleme in meinem Umfeld habe, denke ich das wäre eine gute Investition.
Wir haben einen sehr tollen Schwarz-Weiß Film gesehen; ich kann den Titel nicht sagen, aber er lief glaube ich im ZDF oder ARD (aber wegen Schwarz-Weiß wohl schon sehr alt) und er handelte von Freuds Leben.
Der Film beschrieb eigtl. nur Freuds Leben anhand von einem Mädchen names Cecilie, an der er die Psychoanalyse durchgeführt hat.
Freud hat Cecilie dazu immer in eine Art Trance oder Schlaf versetzt, um so Geschehnisse aus ihrer Kindheit aufzudecken. Vllt. kennt ja jemand diesen Film und weiß was ich meine.
Ich würd gerne genau so ein Analyse mit mir machen lassen. Wird sowas noch durchgeführt, also auch mit "in Schlaf versetzen"? Und wie sieht das mit den Kosten aus?
Liebe Grüße

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rotezora
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Beitrag Di., 01.12.2009, 22:52

psychoanalyse kann von der krankenkasse übernommen werden, aber das musst du mit einem arzt ausmachen.

aber ich würd das nicht zu ernst nehmen, wenn du erschrieckst, weil viele der neurosen oder ähnlichem auf dich zutreffen. irgendwie erkennt man sich in so psychologischen theorien immer selbst wieder!
in meinem studium habe ich viele verschiedene psychologie seminare und glaub mir- jedes mal sitzen dann mind 20 leute im saal, die davon überzeugt zu sein dies und jenes störungsbild auch zu erfüllen.
man projeziert da gern was rein.

ansonsten, wenn du ein psychisches problem vermutest, ist es noch lange nicht gesagt, dass dir eine psychoanalyse da weiter hilft. gibt ja auch systemische beratung, verhaltentherapie,...

übrigens: freud war frauenfeindlich!!!!

bis denn, lg

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Dunkle
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Beitrag Di., 01.12.2009, 23:06

Liebe thesista,

Dein Interesse ist gut und schön, jedoch würde ich Dir raten, Dich erst einmal noch etwas mehr zu informieren, im INternet geht das ja auch einfach.

Hier auf dieser Seite findest Du auch einen guten Artikel über Analyse
http://www.psychotherapiepraxis.at/arti ... lyse.phtml
und dann schau auch mal hier nach:
http://www.dpv-psa.de/weitere-informati ... hoanalyse/

So ein wenig scheinen Deine bisherigen Infos durcheinander zu gehen.
thesista hat geschrieben:ich würde mich gerne psychoanalytisch untersuchen lassen und zwar nach der Methode von Freud oder Erikson.
wieso "untersuchen"?

Psychoanalyse ist ein anerkanntes psychotherapeutisches Heilverfahren, das unter Umständen mehr als drei Jahre in Anspruch nehmen kann.

Meines Wissens wirst Du wohl kaum einen praktizierenden Analytiker oder eine Analytikerin in Deutschland finden, die "sortenrein" nach Freud oder Erikson Analyse machen. Freud gilt heute viel eher als Wissenschafts-begründer der PsyA., für die therapeutische Praxis gibt es inzwischen differenziertere "Schulen" und Richtungen.

Lies Dich einfach mal ein wenig mehr durch die Materie.

Und dann frag Dich, ob Du da einfach nur "Interesse" hast oder meinst, dieses UNterfangen tatsächlich dringend zu Deiner Heilung zu brauchen.

Tatsächlich würde eine psychoanalytische Behandlung nach Antrag des Behandlers, der bis zu fünf Vorgespräch mit Dir führt, von der Krankenkasse übernommen.

Pauschalaussagen wie die über die Frauenfeindlichkeit von Freud haben somit auch ihre Gültigkeit verloren, denn Herr Dr. Freud lebte vor über 100 Jahren, als schätzungsweise 98% aller Männer nach unserem heutigen Sinn "frauenfeindlich" waren.

LG
dunkle

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humanist
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Beitrag Di., 01.12.2009, 23:26

....mfg..Freud war ein Revolutionär, hatte eine Idee, seine Methode trifft, bei 30% zu, mehr ist da nicht zu erwarten.

Daher

Kein Freud, reaker Kontakt mit der Person, danach ein Gespräch, dann ein reales Gespräch (nein ich rechne es nicht ab), DANN, redet man über die Therapie.

Wenn dies hier, auf Widerstand trifft, bist Du hier falsch und wendest Dich an die Stellen,die Hilfe anbieten, derer gibt es genug.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 01.12.2009, 23:46

Du bist in einem Alter in dem es im Leben viele Umbrüche geben kann, du ggf ein sehr arbeitsintensives Studium aufnehmen willst, zu einer Ausbildung wegziehen wirst.

Bei einer Psychoanalyse kannst du mit mehreren Jahren drei Sitzungen die Woche rechnen.

Ich würde mir gut überlegen, ob das in deine momentane praktische Lebensplanung passt. Und ich würde mir vorurteilsfrei die anderen von den Krankenkassen finanzierten Therapieverfahren ansehen, weil mit weniger Aufwand die genauso Behandlungserfolge erzielen.

Mir kommt es vor, als ob du nach diesem Film da sowas wie eine quasimystische Erfahrung in der Hypnose erwartest die irgendwas aufdeckt, was dich dann von deinen Neurosen befreit. Ich glaube nicht, daß das so funktioniert.....

Ausserdem, eine Psychotherapie/Analyse wird von den Kassen nur finanziert wenn eine psychische Störung mit Krankheitswert vorhanden ist. Also wenn du irgenwelche Probleme hast, unter denen du wirklich LEIDEST. Die Krankenkassen haben keine finanziellen Mittel JEDEM der irgendeine Art von neurotischem Muster bei sich findet eine Therapie bezahlen, weil dann könnte man vermutlich die Hälfte der Bevölkerung oder mehr in Therapie schicken.

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eiskristall10
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 08:54

Hallo ich bin neu hier und stöbere schon seit einiger Zeit hier im Forum rum
Ich werde nächsten Monat auch eine Psychotherapie bei einem Psychiater beginnen...wegen Essstörungen u generalisierter Angststörung Psychoanalyse, um genau zu sein.
Könnt ihr mir sagen, was da auf mich zukommt? Ich habe keinen Thread über ein solches Thema gefunden...wenn schon eins da ist, habt ihr den Link?
Ich soll bis zum erstgespräch einen emotionalen Lebenslauf schreiben...was mir gar nicht so leicht fällt.
Könnt ihr mir ein paar tipps geben?
Werden in der Analyse auch Tests durchgeführt? Persönlichkeitstests, Angstfragebögen, Intelligenztests usw.?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, hab langsam doch ein bisschen angst vor der ganzen geschichte
liebe grüße

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Beitrag Mi., 26.05.2010, 11:43

Hi, schreib dir mal, bist ja ganz neu hier, erstmal herzlich willkommen.

Leider kann ich dir keine konkreten Infos schicken, vielleicht meldet sich noch jemand. Was ich aber nicht so versteh, du machst bei einem Psychiater eine Psychoanlyse.... bist du dir sicher.

Ich könnte mit der Aufgabenstellung auch nicht so viel anfangen, hat er gesagt, wie der Lebenslauf geschrieben sein soll, ist es Fließtext, oder Stationen in deinem Leben, deine damals gefühlten Gefühle. Ich weiß nicht, mir wurde so etwas noch nie aufgegeben.

weiter meine ich, ist ja vieles noch nicht so "bewusst", vieles schlummert doch vielleicht noch. wünsch dir alles Liebe, und dass dir vielleicht noch jemand mehr schreiben kann

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eiskristall10
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 12:33

hey, was meinst du damit, ob ich mir sicher bin? Ist das ungewöhnlich?

Wie lange dauert eine Psychoanalyse im kürzesten Fall?

Ja, er hat nur gesagt, ich solle meine schulische Laufbahn usw. aufschreiben, aber auch alle Ereignisse, die
ich als besonders wichtig empfinde oder die mich sehr geprägt habe, wann meine (Ess-) Probleme begannen und wie ich mich dabei gefühlt habe usw....
Hab mal gegoogelt und da kam da so eine Art Anleitung für so einen Lebensbericht...aber für Gestalttherapie.
Musste von euch noch niemand so etwas machen...??

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metropolis
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 12:40

Ich musste so einen Lebenslauf schreiben: 2 Seiten Fließtext, alles, was ich aus meiner Vergangenheit wichtig fand.

Mach dir nicht zu viele Gedanken. Das ist keine Klassenarbeit, auf die du eine Note bekommst. Mache es so, wie du denkst.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 12:42

eiskristall10 hat geschrieben: Ich werde nächsten Monat auch eine Psychotherapie bei einem Psychiater beginnen...wegen Essstörungen u generalisierter Angststörung Psychoanalyse, um genau zu sein.
Ehrlich gesagt, wenn du in einer einigermassen überschaubaren Zeit handfeste Hilfe im Umgang mit deinem Essproblem und deinen Ängsten haben willst, dann ist eine Analyse meiner Meinung nach nicht gerade das, wovon du dir eine grosse Hilfe erwarten solltest. Ich würde eher erst mal eine Verhaltenstherapie anpeilen um die Symptome anzugehen die dein Leben akut beeinträchtigen und Hilfsmittel im Umgang mit diesen zu erlernen, und dann, wenn das nicht langt was tiefenpsychologisches oder analytisches dranhängen um noch tiefer in die Ursachen einzusteigen.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 12:45

eiskristall10 hat geschrieben:
Wie lange dauert eine Psychoanalyse im kürzesten Fall?:
Mehrere Jahre mit im allgemeinen 3 Terminen in der Woche bei einer klassischen Analyse.

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Beitrag Mi., 26.05.2010, 15:04

hi, für mich ist es nicht so schlüssig, finde münchi´s Vorschlag gut.

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eiskristall10
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 22:02

danke für eure antworten!

ja, ich werde das mit der therapieform dann nochmal ansprechen...der psychiater sagte halt nur was von analyse und da hab ich gedacht, na der wird wohl wissen, was das beste ist.
wie ist das denn mit persönlichkeitstests usw.? werden die in der analyse gemacht? Wann werden intelligenztests gemacht? darf ein psychiater das überhaupt?

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 22:07

Meine Erfahrung ist, daß die aller-allermeisten halt das empfehlen was sie selbst machen weil sie das eh für das tollste halten und NICHT prüfen, ob etwas anderes ggf für den Patienten geeigneter ist.

Ich hab jedenfalls noch nie gehört, daß bei einer Essstörung eine Analyse die angemessene Ersttherapie wäre.

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