Falsche Voraussetzungen für eine Therapie?

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flizi
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Falsche Voraussetzungen für eine Therapie?

Beitrag Do., 29.10.2009, 10:53

Hallo,

Ich bin ein absoluter Neuling hier, für mich ist das Thema Therapie insgesamt erst seit August aktuell.
Deswegen auch meine Frage:
Ist es möglich das man sich entschließt eine Therapie zu beginnen, auch froh darüber ist den Schritt zu wagen, aber eigentlich gar nicht dafür geeignet ist?

Das klingt jetzt nicht wirklich sinnvoll, oder? Ich versuch es einfach mal zu erklären:

Ich habe Ende August beschlossen mir Rat zu holen, da ich aber nicht regelmäßig an einem Ort war und ja auch nur einen Rat haben wollte habe ich beschlossen es mit Onlineberatung zu versuchen... Das ging auch sehr gut so weit, aber im laufe der Zeit wurde ich immer nervöser und konnte nicht mehr abschalten und so kam von beiden Seiten der Wunsch es doch einmal Face-to-Face zu versuchen.
Naja, das habe ich dann vor 2 Wochen auch mal versucht, sozusagen ein Erstgespräch mit Vorgeschichte.
Nun mein Problem, so wie ich es mir vorgestellt habe, und es hier auch von vielen geschrieben wurde, sollte es mich doch entspannen die Therapie zu machen. Viele schreiben aber auch von einer art Mauer, die sie haben und die durchdrungen werden muss. Außerdem scheinen alle sehr genau zu wissen was das Problem ist (Panikattacken, Depression...).
Das trifft auf mich alles nicht zu.
Seit dem ersten Gespräch scheint mein Kopf gar nicht mehr still zu stehen, ich bin nervöser als vorher. Ich habe irgendwie Angst vor dem nächsten Gespräch, male mir aus was kommt. Mit sich darauf freuen, oder Entsprannung hat das nicht viel zu tun. Auch weiß ich nicht genau was ich habe, ich mein ich kann Beispiele geben, es versuchen zu erklären, aber ich könnte nicht sagen es sind Panikattacken, oder so. Auch eine Mauer scheint es nicht zu geben, ich weiß worüber ich gern reden möchte, wüsste nur nicht wie man es anfangen sollte. Das passt alles gar nicht zu dem was Andere hier schreiben und ich es mir vorgestellt habe. Wobei ich eigentlich auch nicht mit vielen Emails/Terminen gerechnet hätte am Anfang. Deswegen die Frage, kann man sich eine Therapie wünschen obwohl man sie nicht braucht, oder obwohl man eigentlich kein Problem hat das tragisch genug ist für so etwas?
Sorry für den etwas verworrenen Text, aber für eine Antwort wäre ich irgendwie Dankbar.

flizi

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candle
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Beitrag Do., 29.10.2009, 10:57

Hallo flizi!

Was wären denn für Dich andere Alternativen?

candle
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flizi
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Beitrag Do., 29.10.2009, 11:02

Hallo candle,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Naja, das ist ja irgendwie das dumme, wenn ich noch Alternativen gesehen hätte hätte ich mich damals nicht gemeldet, obwohl ich es wahrscheinlich auch einfach so weiter laufen lassen könnte, nicht schön aber selten. Mein Leben bricht nicht zusammen, es bröckelt halt nur... Ich glaube ich wäre ruhiger würde ich es einfach weiter laufen lassen.
flizi

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candle
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Beitrag Do., 29.10.2009, 11:07

Wenn es "bröckelt" und bemerkst das schon so, dann ist eine Therapie doch gut? Ich habe leider so lange gewartet bis ich zusammengeklappt bin.

Wenn Du jetzt anfängst, dann ist es jetzt so, auch der richtige Zeitpunkt. Darüber mache Dir mal keine Sorgen.

Jedes Problem hat seine Berechtigung und man darf sich dazu alles zu Hilfe nehmen- auch Therapie.

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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flizi
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Beitrag Do., 29.10.2009, 11:12

Danke für den Zuspruch. Aber... was mache ich dann falsch. Es sollte es doch besser machen nicht schlechter. Wie soll diese fixe Idee enden? Das ich ein Nervenbündel werde? Das macht doch keinen Sinn?

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candle
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Beitrag Do., 29.10.2009, 11:13

Alles ergibt irgendwie Sinn im Leben. Das wirst Du aber erst später erfahren.

Wenn Du magst, kannst Du Deine Probleme ja beschreiben. Vielleicht macht es einiges sichtbarer.

candle
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flizi
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Beitrag Do., 29.10.2009, 11:28

Wahrscheinlich hast du recht und ich muss erstmal abwarten. Nächste Woche hab ich wieder einen Termin, bis dahin muss es halt so gehen...
Darüber schreiben möchte ich irgendwie nicht, es ist schwer zu erklären und eigentlich eine Lappalie - das ist es ja gerade - der Sinn des Lebens oder mein weiterer Weg, das war nie mein Problem, nur manchmal spielt mein Kopf einfach nicht mit.
Naja, wie auch immer.
Ich danke dir ganz doll.
Vielleicht schreibe ich später noch mal.

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 30.10.2009, 00:06

Hallo flizi,

also mir ging es in zweierlei Hinsicht ähnlich wie Dir:
Ich wußte keine explizite Diagnose. Ok, psychosomatische Beschwerden hatte ich, aber so "rein" psychische Diagnosen wußte ich nicht, bin daher nicht wegen solch einer Störung hingegangen, sondern weil es mir einfach irgendwie nicht gutging und konnte daher die Dinge, die in meinem Leben nicht gut waren, auch konkret benennen.
Von daher ging es mir da auch so, daß ich immer ganz konkret wußte, was ich wissen oder bereden wollte.
Und da hatte ich auch keine Hemmungen, drüber zu reden.

Freu Dich doch, daß es so bei Dir ist, das macht es doch einfacher! Du mußt Dich doch nicht daran orientieren, wie die Leute hier schreiben. Außerdem glaube ich kaum, daß die Leute, die hier schreiben, repräsentativ sind für alle Leute, die eine Therapie machen. Ich denke, hier sind im Schnitt mehr Leute dabei, denen es sehr schlecht geht oder die besondere SChwierigkeiten mit einer Therapie haben. Wäre es anders, warum hätten sie dieses Forum suchen sollen?!

Viele Grüße

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Lilly83
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Beitrag Do., 19.11.2009, 21:11

Ich denke, ich kann dich beruhigen.
Bei mir ist es eigentlich so ähnlich.
Ich weiß auch nicht, was mein Problem ist und eigentlich hab ich kein ersichtliches Problem, aber es geht mir trotzdem schlecht. Und durch die Tatsache, dass es eigentlich kein Problem gibt, gehts mir noch schlechter, weil ich mich einfach nicht verstehen kann.
Bei mir wurde es als Depressionen vom Arzt bezeichnet und ich hatte jetzt meine erste Therapie.
Gebracht hat mir die erste Stunde eigentlich nichts. Ich hab geweint, wegen nichts, ich wusste nicht, was ich sagen soll, aber irgendwie hat die Thera doch einen Weg gefunden. Sie spricht mit mir über mein Leben, meine Kindheit und vielleicht werde wir da irgendwo was finden, das uns bzw. mich weiterbringt.

Ich denke, es ist der richtige Weg, auch wenn es sich erstmal falsch anfühlt.

ICh wünsch dir alles Gute.

LG, Lilly!

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