Warum mehrmals wöchentlich Psychoanalyse?

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Prinzessin27
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 19:31

Echolotin hat geschrieben: Mo., 03.04.2017, 13:45 Der erste schock war dann als es darum ging, dass ich von der Gruppe in die (beantragte) Einzeltherapie wechsel, dass kein Einzeltherapieplatz frei ist. Ich bekam erstmal im Abstand von 2 Wochen feste Termine. Dazwischen als "Einspringer" bei Absagen anderer. Machte mich irre, wir sprachen darüber und ich bekam für den April wöchentliche Termine, gleicher tag, gleiche Uhrzeit. Dachte ok, geklärt.
Bis sich dann vor ein paar Wochen (2?!) herausgestellt hat, dass diese Termine nur für den April gelten, ab Mai hatte stand jemand anderes drin.
Hi Echolotin,
das fände ich auch nicht so optimal. Gut, es ist schon wichtig und gut jetzt einen regelmäßigen Termin in der Woche zu haben. Darauf kannst du dich zumindest verlassen. Das mit dem "Einspringen" sollte aber kein Dauerzustand sein.
Ich wundere mich nur, warum sie dir überhaupt Einzeltherapie (und die mehrmals in der Woche) anbietet, wenn sie es organisatorisch nicht leisten kann?
Echolotin hat geschrieben: Mo., 03.04.2017, 13:45 Schon die wöchentlichen Termine sind Ewigkeiten. Selbst wenn ein Termin einen oder zwei Tage her ist...das fühlt sich so viel länger und weit weg an. Und andererseits denke ich, dass ich da unfair bin, andere haben noch entferntere Termin oder eben gar keine Termine obwohl Bedarf an Therapie ist.
Deswegen bleibt diese "Ka.c.k.hoffnung" immer auf den zweiten Termin so präsent und lässt mich bei eben nicht, so abrutschen. Da kommt in meinem Kopf nichtmal der wöchentliche Termin an (weil so weit weg). Sie weiß das, ich habe es angesprochen.
Das kenne ich. Das Gefühl, dass wöchentliche Termine Ewigkeiten sein können.
Die Hoffnung verstehe ich vollkommen. Vielleicht wäre eine klare Ansage besser. 1 Mal die Woche (Punkt). Und wenn sie mehr Zeit hat, dann erst die 2. Stunde anbieten.

Mein Therapeut (auch Analytiker) war und ist da super genau und penibel. Also ganz am Anfang bei den 5 probatorischen Sitzungen hatten wir wöchentlich wechselnde Termine, was ich damals auch gut fand, da ich selbst eher flexibel und sprunghaft bin und mich nicht so gerne festlege. Dann begannen wir mit einmal in der Woche, exakt gleicher Tag, gleiche Uhrzeit (exakt gleiche Minute :-P ...ging mir auch manchmal auf den Keks ;-) ). Er machte mir auch klar, dass er das so haben will. Immer gleich, da das Sicherheit erzeugt. (Er gab mir sogar einen Urlaubsplan - ich soll mich grob nach seinen Jahresurlauben richten).
Beim 2. Termin, der dann hinzukam, war er auch immer so super genau und pünktlich. Nie eine Veränderung. Nie krank. Am Anfang fand ich ihn super krass penibel, kleinlich und empfand diese Genauigkeit auch etwas lächerlich. :roll: Ich bin eher der flexible Mensch...dachte mir "ist doch wurscht wann ich komme Hauptsache 2x die Woche". Teilweise kam mir seine exakte Regelmäßigkeit wie ein Korsett oder ein Gefängnis vor. So nach dem Motto: Ich darf und soll (!) mich jetzt genau zu den 2 geplanten Tagen und Uhrzeiten öffnen und über Probleme reden???!! Danach und davor nicht. Danach gehe ich wieder nach Hause und hänge mit dem Sch...wieder selbst da. Aber was ist, wenn es mir an anderen Tagen schlecht geht (nicht immer am Dienstag und Mittwoch)???? Machte mich manchmal sogar ein bissl böse.
Ich selbst bin super flexibel, ungenau, unpünktlich und eher der lockere Typ. Immer noch eine große Herausforderung da pünktlich zu erscheinen :lol:
Trotzdem lernte ich seine Genauigkeit und Regelmäßigkeit zu schätzen. Ich kann mich auf ihn verlassen. Und das ist wirklich auch ein schönes Gefühl. :-)

Ich finde solche wechselnden Termine wie du sie hast, Echolotin, kann man übergangsweise schon machen, aber irgendwann sollte sich eine Regelmäßigkeit schon einstellen (zumal du dir das ja auch wünscht).

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Echolotin
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 20:58

Landkärtchen hat geschrieben: Mo., 03.04.2017, 15:09 Arbeitet deine Therapeutin bewusst mit nur kurzen Abschnitten von regelmäßigen Terminen? Wie sieht das perspektivisch bei dir aus? Bist du beruflich zeitlich so flexibel, dass du trotzdem regelmäßige Termine bei deiner Therapeutin wahrnehmen könntest?
Ja scheinbar scheint sie es so zu handhaben. Oder dass einige in Einzeltherapie immer Springer sind.
Es gibt aber auch welche, sagte sie mir, die haben seit Jahren ihren festen Platz (ich habe in der Gruppe mitbekommen, dass sie diese auch erinnerte sich "ihren" Termin wieder zu sichern).
Wahrscheinlich ist zumindestens ein fester Tag eventuell auch Uhrzeit machbar, wenn ich wieder arbeiten gehe. Weil ich vorhabe immer einen bestimmten Tag in der Woche frei zu machen und das mit dem von mir angenommenen festen Termin da sogar sehr gut gepasst hätte.
Prinzessin27 hat geschrieben: Mo., 03.04.2017, 19:31 das fände ich auch nicht so optimal. Gut, es ist schon wichtig und gut jetzt einen regelmäßigen Termin in der Woche zu haben. Darauf kannst du dich zumindest verlassen. Das mit dem "Einspringen" sollte aber kein Dauerzustand sein.
Ich wundere mich nur, warum sie dir überhaupt Einzeltherapie (und die mehrmals in der Woche) anbietet, wenn sie es organisatorisch nicht leisten kann?

Die Hoffnung verstehe ich vollkommen. Vielleicht wäre eine klare Ansage besser. 1 Mal die Woche (Punkt). Und wenn sie mehr Zeit hat, dann erst die 2. Stunde anbieten.

Ich finde solche wechselnden Termine wie du sie hast, Echolotin, kann man übergangsweise schon machen, aber irgendwann sollte sich eine Regelmäßigkeit schon einstellen (zumal du dir das ja auch wünscht).
Sie ist der Meinung die Regeläßigkeit ist durch diese wöchentlichen Termine gegeben. Auch wenn es kein fester, sich wiederholender ist.

Die Option war lediglich übergangsweise in die Gruppe zurückzukehren, weil dieser Termin fest und regelmäßig ist. Sie drückte es so aus, dass mir die Gruppe da die Sicherheit geben kann und ich sie nicht afür brauche.

Sie ist Traumatherapeutin und gerade da verstehe ich das nicht, dass sie es so handhabt.

Ansonsten war ich froh und sie schien mir nach dem Fiasko mit der vorherigen Therapeutin als geeigneteste. Ich hatte bei mehreren Therapeuten Vorgespräche.

Problem ist vielleicht auch, dass das bei mir auch schon immer so ein wunder Punkt war. Mit Absagen/Verschiebungen konnte ich noch nie umgehen. Das weiß sie und gerade zuletzt hat mir die vorherige Therapeutin mit dem Terminthema auch noch so richtig zugesetzt.
Aber dahingehend sagt die jetzige halt auch, dass ist ein früheres Thema und hat halt nichts mit der Realität zu tun. Sie ist da auch wesentlich verständnisvoller als die vorherige, die nicht verstanden hat, was das mit mir gemacht hat.

An sich hat sie eine vielfältige Arbeitsweise und das kommt mir schon entgegen, weil halt auch andere Möglichkeiten als "reden" da sind.

Andererseits habe ich den Eindruck, dass diese wechselhafte Terminregelung auch eben halt viel auslöst. Als ob sie damit eben auch schaut, wie kann derjenige damit umgehen, wer sichert sich seine Termine möglichst schnell, wer holt sie sich wieder, wenn sie anderen vergeben werden.
Es ist auch so, dass es im März tatsächlich geklappt hat trotz Abruf einen wöchentlichen Termin zu haben. Aber ich hab ihr auch gesagt, dass diese Erfahrung für mich noch nicht dazu führt darin vertrauen zu können.

Ihrer Meinung nach ist es bei mir eben auch die Angst, hinten runterzufallen, als eine Erfahrung die ich irgendwann gemacht habe um eben nicht darin zu vertrauen, dass das so organisiert wird.

Einerseits bin ich wütend, weil mich das so instabil macht und mir Therapiezeit raubt aber andererseits ist es eben auch eines meiner Themen. Letzte Woche hatte ich 2 Termine und nach dem zweiten habe ich gedacht, vielleicht klappt es auch so mit der Regelung wie es ist. Und dass ich das wieder spüren kann, dass ich da meinen Platz habe. Jetzt ist es wieder weg. Ich kann nur immer wieder darüber reden und eindeutiger geht der "Beweis" ja nicht, dass ich mit der Regelung wie sie ist nicht klarkomme.

Danke für eure Erfahrung.

LG eine erschöpfte Echolotin :ertrink: :ertrink: :cry!: :cry!:

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Ophelia12
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Beitrag Di., 04.04.2017, 08:53

Prinzessin27 hat geschrieben: Mo., 03.04.2017, 19:15
Ich finde mich so seltsam in dieser therapeutischen Beziehung. So - bzw. in dem Maße kenne ich das nicht. Das ständige zumachen und dann doch wieder hin wollen. Oder dann wieder Zuneigung zu empfinden. Manchmal finde ich ihn super, voll cool, :-P und vertrauenswürdig, fühle mich verstanden. Dann empfinde ich ihn wieder als kalt, zu neutral....zu wenig kommunikativ (hört nur zu...).
Gerade jetzt denke ich mir..."ach...die 3. Stunde brauche ich ja gar nicht". :roll: Ha....vor zwei Wochen fand ich die 3. Stunde noch eine gute und sinnvolle Idee. Jetzt denke ich eher 2 Stunden sind auch super. Ich komme doch total gut zurecht. :anonym: Ist ja nur die Angst da noch tiefer reinzugehen.
Hm....Aber eine Lücke gibt es immer. Und immer, wenn diese 7 Tage vorbei sind, rücken die Themen der letzten Woche so weit in den Hintergrund, dass ich es teilweise echt schwer finde anzuknüpfen (doch gäbe es noch eine Menge dazu zu sagen). Letzte Woche war mir das alles super präsent. Jetzt ist es weit weg. Manchmal fühle ich mich immer so als würde ich jede Woche wieder "neu" anfangen. Kennt ihr das auch?
Hi Du. ,

jaa dieses hin und her kenne ich momentan auch. Dabei kenne ich sie schon echt lange,aber seit neusten habe ich immer wieder mal das Gefühl von Unnahbarkeit, Unberührbarkeit , dass ich unwillkommen bin, Kälte und Distanziertheit bei ihr. Das macht mich unsicher. Ich frage mich " ist sie wirklich so?" oder "bin ich das?" Stülpe ich ihr Verhaltensweisen meiner Mutter auf. ? Ist das jetzt ein Nebenkriegsschauplatz., den in erster Linie ich mit meiner Mutter auszutragen habe. ? Etc..und mir fällt das auch erst immer Tage später auf. In der Therapie merke ich schon das etwas komisch läuft aber ich kann das nicht in Worte fassen. Noch nicht erfassen.

ich fremdel oft zu Anfang der Stunde. Und ich brauche etwas um mich wieder an sie zu gewöhnen.

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Echolotin
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Beitrag Di., 04.04.2017, 08:55

Ich hab mal das was mich betrifft in meinen Blog kopiert. Dort gehört es eher hin als hier.
Wollte das Thema nicht so sprengen, sorry.

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Ophelia12
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Beitrag Di., 04.04.2017, 08:56

Hi Echolotin,

Ich habs gesehen :).. du sprengst aber nicht das Thema. Das mache ich gerade schon; )

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Prinzessin27
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Beitrag Di., 04.04.2017, 15:19

Ihr sprengt beide das Thema nicht!
Finde den Austausch echr interessant !

So, es steht fest: nach Ostern beginnen wir mit der dritten Stunde!

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Ophelia12
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Beitrag Di., 04.04.2017, 17:32

Hi Prinzessin. ,

Hast du dich getraut das anzusprechen. Schön :)

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Prinzessin27
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Beitrag Mi., 05.04.2017, 07:49

Ophelia12 hat geschrieben: Di., 04.04.2017, 08:53 Dabei kenne ich sie schon echt lange,aber seit neusten habe ich immer wieder mal das Gefühl von Unnahbarkeit, Unberührbarkeit , dass ich unwillkommen bin, Kälte und Distanziertheit bei ihr. Das macht mich unsicher. Ich frage mich " ist sie wirklich so?" oder "bin ich das?" Stülpe ich ihr Verhaltensweisen meiner Mutter auf. ?
Hast du ihr das gesagt?

Ja, meiner kommt mir manchmal auch super vertraut und nah vor und zu anderen Zeiten extrem distanziert. Momentan eher distanziert, aber ich kann das auch nicht so wirklich fest machen an was das liegt. Habe das aber noch nicht angesprochen. Vermutlich ist es so, da ich innerlich immer wieder auf Abstand gehe.

Ja, ich habe mich getraut. In den nächsten Woche tasten wir uns jetzt langsam ran (Osterpause, dann noch ein paar Mal 2 die Woche und dann 3x). Ich bin echt gespannt wie das wird. Es war gar nicht schwer ihn darauf anzusprechen, da er sofort meinte, ja, ich habe Zeit. Wir können das versuchen und alles wäre beprechbar - auch keine Einbahnstraße, falls es mir zu viel wird.

Vielleicht haben wir dieses Gefühlschaos in der Therapie, da es um Beziehungen geht? Und Beziehungen sind einerseits wunderschön, aber andererseits auch immer Arbeit :-> Und wenn man sich im therapeutischen Rahmen trifft, sind die Beziehungen in der Regel ja sehr intensiv. Vor allem bei mehrmals wöchentlich. Wobei ich wieder bei der Ausgangsfrage wäre beziehungsweise, die für mich zum Teil beantwortet habe.

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Ophelia12
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Beitrag Mi., 05.04.2017, 20:29

Hi,
Ich habs ihr in Ansätzen gesagt. Glauben aber, dass da auch viel von mir kommt und ich jede "komischkeit" auf mich beziehe.
Sie meint ich wäre sehr sensibel was Segen und Fluch ist und Dinge auf mich beziehe die vielleicht gar nicht auf mich bezogen sind. Hm.

Ja, dass ist doch schön das es dann doch so easy ging mit der Anfrage.

Das trifft es ganz gut was du über Beziehungen sagst. Ich hab manchmal das Gefühl als ob ich diese Nähe dann irgendwie zerstören muss.

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Wald123
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Beitrag Di., 20.02.2018, 16:14

Bei meinem Psychotherapeuten ist genau das gleiche: Er sollte auch eine dritte Stunde dazu geben bzw. haben wir es so gemacht, aber ich merke keine Veränderung.

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