Verschlechterung durch falsche Behandlung?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 12:37

Dysfunction hat geschrieben:Vorher hab ich mehrmals nachgefragt wie es mit mir dort weitergehen soll,
Warum überlässt du denn deine therapeutische Zukunft diesen Leuten?

Dein ambulant behandelnder Arzt kann dich in jedliche psychotherapeutische Klinik überweisen oder du kannst eine Reha beantragen. Dabei hast du in Zusammenarbeit mit deinem behandenden Arzt jede Feiheit zu wählen, das einzige was du benötigst ist eine Krankenhauseinweisung und ein Vorgespräch, bzw einen Antrag auf Reha.

Wenn dir die vorgeschlagene DBT nix bringt kannst du dir jederzeit was anderes, passenderes suchen, du bist in keiner Weise an irgendwas gebunden was die sagen oder Abhängig von deren Entscheidungen.

Du kannst dir auch eine Klinik suchen und dort nachfragen wie du vorgehen musst wenn du dort aufgenommen werden willst.

Von daher, vergiss die Sache einfach und nimm deine Angelegenheiten selbst in die Hand.

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chandelle
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Beitrag So., 24.04.2011, 14:10

Nun ja kindl, ich weiß nicht was Dich heute wieder so aufregt?
münchnerkindl hat geschrieben: Wir hatten das in der Klinik und das ist definitiv etwas wovon auch jede "gesunde" Person profitiert.
Ist das dann besonders wirtschaftlich, wenn jedem die gleichen Methoden übergestülpt werden? Ich weiß ja nicht.

Würde mir jemand mit Skills kommen... wozu bitte?
Da ging es zB um praktische Übungen zum Thema Nähe, also durch Übungen bewusst erlebbar machen wo genau meine Wohlfühldistanz zu anderen Menschen ist, ab wann man Nähe als grenzüberschreitend erlebt, wie ich mich in so einer Situation souverän abgrenze, Umgehen mit "schwierigen" Menschen und Konfliktbewältigung.
Weil zB auch "gesunde" Menschen Konflikte haben und es auch für sie oft nicht einfach ist damit umzugehen.
Ich habe den Verdacht, dass es wirklich eher um die Borderline- Diagnose geht, aber nicht um PTBS, denn ich hatte ja nie ein Nähe- Distanz- Problem und auch kein Problem mit Kollegen. Ähäm...

Also gesunde Menschen machen DBT um sich vor Borderlinern zu schützen, kindle? Ist das nicht alles ein bißchen abgefahren- von der Verwaltung und Wirtschaftlichkeit, Rentabilität einer Klinik ganz zu schweigen?

Ich lasse mir schon nicht so leicht was aufschwatzen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 14:57

Soziales Kompetentztraining hat nichts mit DBT oder Borderline zu tun.

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chandelle
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:04

münchnerkindl hat geschrieben:Soziales Kompetentztraining hat nichts mit DBT oder Borderline zu tun.
Womit hat es dann etwas zu tun bzw. warum wird es in einer Klinik angeboten?

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:10

Das Modul Zwischenmenschliche Fertigkeiten soll dazu befähigen, Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen. Dabei geht es darum, in der Begegnung mit anderen abzuwägen, ob es in der jeweiligen Situation wichtiger ist die Beziehung aufrecht zu erhalten, oder den eigenen Willen durchzusetzen. Faktoren, die die soziale Kompetenz des betreffenden Teilnehmers beeinträchtigen, werden herausgearbeitet, sowie Faktoren, die seine Kompetenz fördern. Zu den jeweiligen Bereichen werden förderliche Selbstaussagen erarbeitet (z. B. „Ich kann mir selbst vertrauen. Ich darf mich selbst achten. Ich bin es wert, geachtet zu werden. Ich bin berechtigt, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht.“) Es soll dem Menschen möglich werden, auf eigenen Wünschen, Zielen und Meinungen bestehen zu können, ohne die Beziehung zum anderen zu gefährden, dabei von anderen Menschen respektiert zu werden und die eigene Selbstachtung aufrecht zu erhalten.

Dieses Modul ist verwandt mit dem sozialen Kompetenztraining. Es geht um die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, deren Äußerung, Durchsetzung und Abgrenzung gegenüber anderen. Soziale Selbstsicherheitsstrategien werden vermittelt und entsprechende Verhaltensweisen trainiert, mit dem Ziel, die Kompetenz im Umgang mit anderen zu stärken. Beispielsweise: „Wie kann ich fragen, wenn ich etwas brauche. Wie kann ich nein sagen oder mich besser durchsetzen. Wie kann ich mit Konflikten mit anderen Menschen angemessen und effektiv umgehen. Wie kann ich eine Beziehung pflegen.“


[Quelle: Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Dialektisc ... e_Therapie ]
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chandelle
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:13

Ähäm? Ist ja super, dass Du das nun zitiert hast, aber wenn das weder für Dich noch für mich notwendig ist? Ich denke da liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden Diagnosen um die es hier geht.

Es ist wohl doch mal eine Differenzierung notwendig in Kliniken.

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:34

Es war auf die Aussage bezogen, daß dieses Training nichts mit DBT / Borderline zu tun hat...

Im Grunde ging es mir auch gar nicht um diese ganze DBT-Diskussion. Sondern eher, um die Nichtberücksichtigung eines Traumas... Bzw. die Auswirkung darauf.




____

Ich bin ganz Deiner Meinung. Ich habe gelesen, daß die Diagnose häufig "übersehen" wird, es bzw noch nicht einmal eine wirkliche ICD-Kategorisierung dafür gibt. Ist ja dann irgendwie klar, daß man sich da mit einer anderen behilft. Ist ja auch viel einfacher.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:41

Dysfunction hat geschrieben:Es war auf die Aussage bezogen, daß dieses Training nichts mit DBT / Borderline zu tun hat... .
Naja, soziales Kompetenztraining gibt es AUCH im DBT. DBT ist eine Synthese von vielen Komponenten plus einigen Weiterentwicklungen. ZB wurden auch Achtsamkeitstraining das an den Zen Buddhismus angelehnt ist hereingenommen. Na und? Ist soziales Kompetenztraining deshalb für dich ungeeignet, nur weil es AUCH in einem speziellen Training für Borderlinepatienten angewendet wird?

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:46

Mit Sicherheit nicht. Aber ein solches mit und auf BPS-Patienten ausgerichtetes schon.
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chandelle
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:53

OK, ich hatte irgendwo gehofft mich hier mit einem reinen PTBSler austauschen zu können, weil ich die Problematiken doch etwas anders sehe.

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neko
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Beitrag So., 24.04.2011, 16:44

Krass. was ist ein reinerPTBSer? Gibt es das überhaupt? Ist das nicht eine recht komplexe Sache, mit individuell recht unterschiedlichen Ausprägungen? Reinheitsgebote sind für mich immer noch eine Sache, die v.a. mit deutschem Bier zu tun hat.

Ich fand MüKis Einwürfe recht treffend. Ich hab nix mit BL zu tun, in einer Trauma-Klinik aber auch mal soziales Kompetenztraining mitgemacht, auf das die oben genannte Beschreibung auch gepasst hätte. Ich hab im RL keine sichtbaren Beziehungsprobleme. Ich hab einen stabilen Freundeskreis, bin beruflich in viele Netzwerke eingebunden und hab mich immer als sozial kompetent wahrgenommen. Und doch. Diese Geschichte mal darauf zu achten, wie ich mich von Menschen abgrenze nd schütze und v.a. wie es mir dabei geht, das fand ich für mich sehr lehrreich. Ich könnte mir vorstellen, dass da jeder was von haben kann - vorausgesetzt natürlich, das läuft nicht nach banalem Schema F ab (und das soll es ja auch geben). Traumatische Erfahrungen haben ja oft mit Grenzüberschreitungen zu tun. Bei mir ist das auch so. Von daher bleibt es in der Regel nicht aus, dass man mit Grenzziehung manchmal Schwierigkeiten hat. Und dabei muss - das hatte ich ja gesagt - Schwierigkeiten haben nicht heißen, dass man sozial irgendwie auffällig ist. Ich hab immer funktioniert, ich wirkte immer elbstbewußt, kommunikativ, zugänglich. Und doch weiß ich mittlerweile, dass ich viel zu oft versäumt hab, frühzeitig und angemessen für mich zu sorgen. Ich hab das oft gar nicht gemerkt. Aber jetzt, wo ich es anders mache, merke ich, da hat immer was gefehlt.

Ich möchte niemandem auf den Schlipps treten, aber ich erinnere mich aus den anderen threads von manchem, der hier schreibt, brauche ich alles nicht, dass da auch schon mal das festhalten an der ein oder anderen beziehung dabei war, die einem nicht so gut tut. Ganz deutlich: das soll nicht heißen, bäh du bist inkompetent. Aber vielleicht lohnt es sich darüber nachzudenken, dass KEIN Trauma ohne Folgen für die Beziehungsfähigkeit in der Gegenwart bleibt. Da soll man sich nicht in die Tasche lügen. Aber - auch das hab ich schon gesagt - es gibt total viele saudoofe solcher Trainings. Ist nur kein Argument gegen die Sache an sich.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 17:27

chandelle hat geschrieben:OK, ich hatte irgendwo gehofft mich hier mit einem reinen PTBSler austauschen zu können, weil ich die Problematiken doch etwas anders sehe.

Ich bin Besitzerin einer komplexen PTBS die auch schon ab und zu dem Borderline Verdacht zum Opfer gefallen ist.

Was aber so nicht passt da ich keinerlei Schwarz-Weiss seh Tendenzen habe, ein ziemlich normales Sozialverhalten aufweise, mir also nicht massenhaft Leute aus dem Leben graule und unter Freunden und Bekannten eher unkompliziert bin so lange niemand meint auf meinen Nerven trampolinspringen springen zu müssen oder mich mit ein paar konkreten Dingen triggert.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 17:32

Dysfunction hat geschrieben:Mit Sicherheit nicht. Aber ein solches mit und auf BPS-Patienten ausgerichtetes schon.
Das kannst du in einer allgemein orientierten Klinik vergessen, wo sie nicht für jedes Störungsbild speziell ein Behandlungsangebot haben.


Wenn du eine traumaspezifische Therapie machen willst ist eine darauf spezialisierte Klinik angesagt wo du dich von Anfang an für ein solches Programm anmeldest.

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Corumbra Myosotis
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Beitrag So., 24.04.2011, 17:51

Ja, ich habe auch nie etwas anderes behauptet.

Darum ging es mir ja auch nicht.
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chandelle
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Beitrag Sa., 30.04.2011, 10:35

Aus aktuellem Anlass: Ich mache kein Soziales Kompetenztraining. Therapeut und ich waren der gleichen Meinung, dass es für mich nicht notwendig ist.

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