Durch meine Elternbeziehung unter umgedrehten Vorzeichen in der Kindheit und vor allem durch eine Mobbinggeschichte vor einem Jahr an meinem Arbeitsplatz habe ich den Zugang zu meiner Wut (und dadurch auch zu Freude) komplett verloren, ich verbinde damit nicht nur die Gefahr vor Liebesentzug sondern auch vor realer Boshaftigkeit. Mit Wut meine ich eine gesunde Kraft, mit der ich mich abgrenzen und (gesunde) Distanz von meiner Umwelt schaffen kann, eine Grundkraft, die wie von selbst als eine Art Schutzschild agiert und hinter der ich auf natürliche Weise ich selbst sein kann, die mich durch ihre Ausstrahlung in ihr ruhen und gelassen sein lässt. Ich weiß erst jetzt, wo ich sie nicht mehr spüre, was für eine wertvolle Aufgabe sie übernommen hat.
Ich renne seit einem Jahr praktisch als traumatisierter Mensch durch die Gegend, komplett wehrlos, die Angst vor der Öffentlichkeit ist für mich keine eingebildete Gefahr mehr, sondern real, in dem ich Gestalten anziehe, die meine Schwäche von 100m gegen den Wind riechen und in unterschiedlicher Weise übergriffig sind. Ich kann derzeit nichts entgegensetzen, komme noch mehr in eine Starre, habe das Grundvertrauen in Menschen verloren und isoliere mich immer mehr von der Welt. Die Wut staut sich gleichzeitig immer mehr in mir, sie zeigt sich nur in ihrer gegen mich selbst gerichteten Form, einer unglaublichen Angst.
Hat bereits jemand mit einer bestimmten Therapiemethode bereits gute Erfahrung mit der Verbindung zu eigenen Emotionen, vllt. speziell zur Wut, gemacht, bzw. was denkt ihr, was mir am besten helfen kann?
Ich bin aus Erfahrung recht unsicher, ob Wut durch eine reine Gesprächstherapie (im Gegensatz zu Trauer) wieder hergestellt werden kann. Für die Aufarbeitung meiner Kindheit ist eine tiefenpsycholofische Gesprächsterapie aber wohl wiederum das geeignetste, soweit ich mich eingelesen habe.
Ich bin für jede Information dankbar!!
lG blackwhite
Keine Wut - komplett wehrlos - welche Therapie?
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Bei der dbt geht es sehr viel um den Umgang mit Emotionen. Diese wird hauptsächlich bei Borderline-Patienten eingesetzt, enthält meiner Meinung nach aber viele Elemente, die nicht nur für Borderline-Patienten hilfreich sein können. Eventuell könntest du ja nach einem Therapeuten suchen, der im dbt-Dachverband ist, dann kämst du "in den Genuss", jemanden zu haben, der viel damit arbeitet auch wenn du keine Borderline-Diagnose haben solltest.
Ich nehme an, du hast eine Verhaltenstherapie gemacht? Wenn dir das aber nichts gebracht hat, kann man natürlich über ein anderes Verfahren nachdenken. Ich denke aber, man kann aus jeder Therapieform was für sich mitnehmen. Um den Umgang mit Emotionen geht's aber letztendlich eh in jeder Therapieform.
Ich nehme an, du hast eine Verhaltenstherapie gemacht? Wenn dir das aber nichts gebracht hat, kann man natürlich über ein anderes Verfahren nachdenken. Ich denke aber, man kann aus jeder Therapieform was für sich mitnehmen. Um den Umgang mit Emotionen geht's aber letztendlich eh in jeder Therapieform.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
Zugang zur Wut kannst du eventuell auch ohne Therapie erreichen, z.B. durch Boxtraining oder ähnliche Sportarten.
Die könnten auch das Gefühl der Wehrlosigkeit verschwinden lassen.
Die könnten auch das Gefühl der Wehrlosigkeit verschwinden lassen.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
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