Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?
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Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?
Hallo,
ich habe kürzlich eine Psychotherapie begonnen. Dazu war ich zuerst in einer Ambulanz, wo die Therapiebedürftigkeit festgestellt und ein Bericht geschrieben wurde. Wegen sehr langer Wartezeiten riet man mir aber, mich anderweitig nach einem Therapieplatz umzusehen. Das habe ich auch getan und eine Therapeutin gefunden, die mich bat, zur Ergänzung ihrer Diagnostik auch den Bericht aus der Ambulanz mitzubringen. Als ich den Bericht herausgesucht habe, fiel mir noch das Ergebnis eines (Gruppen-)Intelligenztests in die Hände, den ich vor einigen Jahren als Aufnahmetest bei Mensa gemacht und mit über 140 bestanden habe, also ziemlich am Rande der Gaußschen Normalverteilungskurve. Nun frage ich mich, ob ich diesen Test auch mitbringen sollte, d. h. ob er für die Diagnostik auch irgendeine Rolle spielen könnte oder nicht. Ich möchte auf keinen Fall in den Verdacht geraten, mit diesem Test angeben zu wollen, das wäre mir wirklich peinlich , deswegen tendiere ich eher dazu, nichts davon zu sagen. Andererseits habe ich schonmal gehört, dass ein extrem hoher IQ auch Einfluss auf die Entwicklung und Behandlung psychischer Störungen haben kann und möchte deshalb auch nicht, dass es womöglich irgendwann zufällig "herauskommt" und sie dann den Eindruck hat, dass ich vielleicht wissentlich etwas Wichtiges verschwiegen habe . Hat jemand Erfahrung mit sowas und kann mir einen Rat geben?
Herzliche Grüße
Dampfnudel
ich habe kürzlich eine Psychotherapie begonnen. Dazu war ich zuerst in einer Ambulanz, wo die Therapiebedürftigkeit festgestellt und ein Bericht geschrieben wurde. Wegen sehr langer Wartezeiten riet man mir aber, mich anderweitig nach einem Therapieplatz umzusehen. Das habe ich auch getan und eine Therapeutin gefunden, die mich bat, zur Ergänzung ihrer Diagnostik auch den Bericht aus der Ambulanz mitzubringen. Als ich den Bericht herausgesucht habe, fiel mir noch das Ergebnis eines (Gruppen-)Intelligenztests in die Hände, den ich vor einigen Jahren als Aufnahmetest bei Mensa gemacht und mit über 140 bestanden habe, also ziemlich am Rande der Gaußschen Normalverteilungskurve. Nun frage ich mich, ob ich diesen Test auch mitbringen sollte, d. h. ob er für die Diagnostik auch irgendeine Rolle spielen könnte oder nicht. Ich möchte auf keinen Fall in den Verdacht geraten, mit diesem Test angeben zu wollen, das wäre mir wirklich peinlich , deswegen tendiere ich eher dazu, nichts davon zu sagen. Andererseits habe ich schonmal gehört, dass ein extrem hoher IQ auch Einfluss auf die Entwicklung und Behandlung psychischer Störungen haben kann und möchte deshalb auch nicht, dass es womöglich irgendwann zufällig "herauskommt" und sie dann den Eindruck hat, dass ich vielleicht wissentlich etwas Wichtiges verschwiegen habe . Hat jemand Erfahrung mit sowas und kann mir einen Rat geben?
Herzliche Grüße
Dampfnudel
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Hallo Dampfnudel,
Allein aufgrund logischer Überlegungen wäre es ratsam, Deinen Therapeuten auf Deine intellektuelle Kapazität aufmerksam zu machen.
Hochintelligente Menschen haben z.B. häufig das Problem, für herausragende kognitive Leistungen nicht genügend entlohnt zu werden - allein das kann schon zu starken Verstimmungen führen (spreche aus eigener Erfahrung), abgesehen von der Ausgrenzung durch Andere. Deine Intelligenz ist ein Teil von Dir, entsprechend ist diese einzubringen. Ist zumindest meine Meinung, spiegelt auch meine bisherigen Erfahrungen wieder. Warum nicht? Ein niedriger IQ hat ja genauso Einfluß auf Diagnose und Therapie...
LG
Der Eremit
Allein aufgrund logischer Überlegungen wäre es ratsam, Deinen Therapeuten auf Deine intellektuelle Kapazität aufmerksam zu machen.
Hochintelligente Menschen haben z.B. häufig das Problem, für herausragende kognitive Leistungen nicht genügend entlohnt zu werden - allein das kann schon zu starken Verstimmungen führen (spreche aus eigener Erfahrung), abgesehen von der Ausgrenzung durch Andere. Deine Intelligenz ist ein Teil von Dir, entsprechend ist diese einzubringen. Ist zumindest meine Meinung, spiegelt auch meine bisherigen Erfahrungen wieder. Warum nicht? Ein niedriger IQ hat ja genauso Einfluß auf Diagnose und Therapie...
LG
Der Eremit
Hallo Dampfnudel,
ich bin mir sicher, die/der Thera wird ziemlich schnell merken, dass du intelligent bist.
LG Reh
ich bin mir sicher, die/der Thera wird ziemlich schnell merken, dass du intelligent bist.
LG Reh
Ich würde ihn mitbringen und genau so sagen wie es war: "Als ich den Bericht gesucht habe, fiel mir noch dieses Testergebnis in die Hände, ich weiß nicht, ob es aus psychotherapeutischer Sicht irgendeine Relevanz hat, aber zur Sicherheit habe ich es mal mitgenommen...
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.
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hi du,
ich glaub auch, dass deine intelligenz eine vielleicht wichtige info für die therapeutin ist.
v.a. wenn gleichzeitig eine tatsächliche hochbegabung vorliegen sollte (für diese genügt ja laut intelligenzforschung ein hoher IQ alleine nicht.)
unerkannt hochbegabte haben ja oft von früher kindheit an das als unangenehm erlebte gefühl "anders" als die anderen kinder zu sein, oft ecken sie ja auch an, weil sie sich überall langweilen und dann verhaltensauffällig werden. das kann prägen und sicher auch zur ausbildung einer psychischen erkrankung beitragen bzw. deren verlauf beeinflussen.
(übrigens durchaus auch in einem positiven sinne. ich las mal, dass z.b. hohe intelligenz , neben anderen faktoren, eine gewisse schutzwirkung hat nach einem traumatischen erlebnis keine posttraumatische belastungsstörung zu entwickeln)
aber ganz ehrlich: den test selbst mitbringen fänd ich glaub ich affig.
du bringst ja auch nicht deine zeugnisse mit. sag doch einfach, dass du einen hohen IQ hast. und wenn du hochbegabt bist, sag auch das.
lieber gruß
hh
ich glaub auch, dass deine intelligenz eine vielleicht wichtige info für die therapeutin ist.
v.a. wenn gleichzeitig eine tatsächliche hochbegabung vorliegen sollte (für diese genügt ja laut intelligenzforschung ein hoher IQ alleine nicht.)
unerkannt hochbegabte haben ja oft von früher kindheit an das als unangenehm erlebte gefühl "anders" als die anderen kinder zu sein, oft ecken sie ja auch an, weil sie sich überall langweilen und dann verhaltensauffällig werden. das kann prägen und sicher auch zur ausbildung einer psychischen erkrankung beitragen bzw. deren verlauf beeinflussen.
(übrigens durchaus auch in einem positiven sinne. ich las mal, dass z.b. hohe intelligenz , neben anderen faktoren, eine gewisse schutzwirkung hat nach einem traumatischen erlebnis keine posttraumatische belastungsstörung zu entwickeln)
aber ganz ehrlich: den test selbst mitbringen fänd ich glaub ich affig.
du bringst ja auch nicht deine zeugnisse mit. sag doch einfach, dass du einen hohen IQ hast. und wenn du hochbegabt bist, sag auch das.
lieber gruß
hh
Zuletzt geändert von hungryheart am Di., 04.08.2009, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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Wow, so schnell hatte ich gar nicht mit Antworten gerechnet. Danke!!! Sie spiegeln genau meine eigene Zerrissenheit wider. Zumindest weiß ich damit schonmal, dass nicht einer der Gedankengänge völlig abwegig ist...
Liebe Grüße
Dampfnudel
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
Hallo Dampfnudel,
falls du es noch nicht kennst, kann ich dir das Buch "Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel?" von Andrea Brackmann sehr empfehlen. Sie geht unter anderem auch auf die Besonderheiten der Psychotherapie mit hochbegabten Klienten ein.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
falls du es noch nicht kennst, kann ich dir das Buch "Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel?" von Andrea Brackmann sehr empfehlen. Sie geht unter anderem auch auf die Besonderheiten der Psychotherapie mit hochbegabten Klienten ein.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Doch. Wieso?Joy hat geschrieben:Na diese Frage ist doch nicht ernst gemeint, oder?
Ich habe das Buch von Frau Brackmann auch gelesen (auf jeden Fall trotzdem danke für den Tipp, ich fand es auch wirklich gut!), frage mich aber, ob man nicht auch Gefahr läuft, bestimmte Eigenschaften bei sich zu "suchen" und Stereotypen zu bilden, wenn man davon gehört hat. Deswegen versuche ich insgesamt eher, meine Eigenschaften und Verhaltensweisen nicht so sehr darauf zu beziehen, sondern sie so zu beschreiben, wie ich sie wahrnehme. Auf die kommt es ja an, weniger auf diesen abstrakten Testwert.
Alles hat seine Zeit.
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Ich würde das auch mitbringen, weil das sagt was über die Art aus wie du "Datenverarbeitung" betreibst. Also in welchem Bereich du genau hochbegabt bist.Dampfnudel hat geschrieben:Wow, so schnell hatte ich gar nicht mit Antworten gerechnet. Danke!!! Sie spiegeln genau meine eigene Zerrissenheit wider. Zumindest weiß ich damit schonmal, dass nicht einer der Gedankengänge völlig abwegig ist...
Liebe Grüße
Dampfnudel
Bei mir hat man das auch schon vermutet, allerdings ist mir ziemlich klar, daß ich eine mathematische "Flasche" bin, von daher brauch ich mit klassischen Intelligenztests garnicht anfangen.... Ich hab mir sowas mal angeschaut und saß davor und hab mir nur gedacht, "hä? Was wollen die da von mir" Hat mich letztlich null interessiert....
Ich hab auch schon immer "anders" getickt, schon als kleines Kind.
Ich bin zB ein extrem guter Beobachter und ich jage alle Informationen die ich so kriege durch mein Logikraster und schaue wo das bei schon vorhandenen Informationen andockt und sich zu einem Bild formt.
Das läuft so praktisch nebenbei.
Mir irgendwelche Stories erzählen zu wollen die kein Hand und Fuss haben ist völlig aussichtslos. Ich merke das sofort.
Und wenn ich jemandem gegenübersitze der irgendwie "langsam denkt" und ständig auf der Leitung steht finde ich das DERMASSEN ermüdend... Ich meine, ich bin ja ein höflicher Mensch... Aber das ist ja eigentlich nicht Sinn der Sache.... Wenn ich jemandem Bälle zuspiele und die quasi ständig im Aus landen...Nerv...
Aber meine Erfahrung ist auch, es ist nicht nur eine Frage von intellektuellen Fähigkeiten. Es ist auch eine Frage von emotionaler Intelligenz. Ich kenne auch ettliche Leute die erheblich weniger "verkopft intellektuell" sind vom Typ her, aber die vom Herzen her tolle Menschen sind, da hab ich überhaupt keine Problme.
Ich kann da nur für mich sprechen, meiner Meinung nach solltest du rausfinden, was diese Intelligenz für dich für Auswirkungen hat, wo du so "anders" bist daß es nötig ist daß jemand da speziell drauf eingeht.
Weil wie gesagt, auf der Ebene der Herzensbildung und der Menschlichkeit ist analytische Intelligenz eher zweitrangig.
Am schönsten ist es natürlich wenn beides vorhanden ist. Man ein tolles menschliches Miteinander erleben kann und noch einen anregenden intellektuellen Schlagabtausch führen kann. Wie ein gutes Tennisspiel. Das ist dann das Sahnehäubchen
Deine Befürchtung lautet ja, die Therapeutin könnte dich fürn Angeber halten, weil du einen IQ-Test mit 140 mitbringst.
Frag Sie das doch - ob sie dich in dem Fall für einen Angeber halten würde.
Genau so geht doch Therapie oder?
Frag Sie das doch - ob sie dich in dem Fall für einen Angeber halten würde.
Genau so geht doch Therapie oder?
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier
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Naja, kommt drauf an, es könnte zB auch passieren daß sie Minderwertigkeitskomplexe bekommttoday hat geschrieben:Deine Befürchtung lautet ja, die Therapeutin könnte dich fürn Angeber halten, weil du einen IQ-Test mit 140 mitbringst.
Oder dich tatsächlich für einen Angeber hält
Oder daß das für sie völlig okay ist, und sie mit dir gemeinsam überlegt, ob das für dich, dein Leben und die Therapie Auswirkungen hat..
Das musst du ausprobieren. Komme völlig drauf an, wie die Person so gestrickt ist. Aber im Fall 1 und 2 würde ich mir dann einen anderen Therapeuten suchen....
Auf so einem unreifen Kindergarten sollte man sich von vorne herein erst garnicht einlassen. Bringt nix...
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Keine Ahnung, ich hatte vorher noch nie ne Therapie.today hat geschrieben:Deine Befürchtung lautet ja, die Therapeutin könnte dich fürn Angeber halten, weil du einen IQ-Test mit 140 mitbringst.
Frag Sie das doch - ob sie dich in dem Fall für einen Angeber halten würde.
Genau so geht doch Therapie oder?
Ich überlege halt, ob dieses Testergebnis (leider steht wirklich nur dieser Gesamtwert drauf und nichts weiter über meine Art der "Datenverarbeitung") in irgendeiner Weise relevant ist oder ob es auch genügen würde, wenn ich einfach alles so beschreiben würde, als wenn ich nichts davon wüsste. Ich möchte einfach nicht damit "hausieren gehen", weil ich Menschen kenne, die mit einem Ergebnis von 130+ gern angeben (würden), und in die Schublade möchte ich einfach nicht gesteckt werden.
Alles hat seine Zeit.
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Bring ihn doch einfach mal mit und dann redet darüber. Es scheint ja was mit dir zu machen, sonst würdest du hier nicht schreiben.
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