Hallo,
nach mehrmaligen Therapieversuchen und einem längeren Aufenthalt in einer Traumaklinik dachte ich nun die "Richtige Therapeutin" gefunden zu haben. Sie war sehr ehrlich und in meinen Augen auch kompetent, was ich als das Wichtigste empfand. Bei der letzten Sitzung sollte ich wenn möglich Alles erzählen was mich beschäftigt und quält (was meiner Ansicht nach gar nicht geht in nur einer Stunde). Sie setzte mich stark unter Druck und ich fühlte mich teilweise auch genötigt. Nach dem Motto, entweder Sie erzählen mir das jetzt oder Sie können gehen! Das hat mich anfangs schockiert, aber ich dachte Sie wüßte schon was tut, schließlich ist sie die Fachfrau. Ich empfand ihre Sticheleien zwar als schlimm und unangenehm, dachte aber, ok schließlich will ich ja weiterkommen. Ich versuchte mir ihr Verhalten also schönzureden und "gehorchte" soweit es ging.
Nun war ich gestern wieder bei ihr und sie sagte nach nicht mal 5 Minuten das ich unmotiviert wäre und sie so nicht mit mir arbeite könnte. Ich konnte das gar nicht fassen, zumal ich bisher noch niemandem so viel über mich erzählen konnte und auch froh war das zumindest ein paar "Geheimnisse" raus waren.
Sie beendete die Therapie mit mir und wünschte mir viel Glück. Vorher sollte ich ihr noch versprechen mir schnellstmöglich anderweitig Hilfe zu suchen. Sie sagte, jemand anderes wäre wohl besser für mich geeignet. Auch sagte sie, ich würde in ihr Wut und Zorn auslösen und sie hätte nicht die Kontrolle darüber und würde dies wiederum an mich zurückgeben, und das hätte ich wohl nicht verdient. Dann sagte sie noch ich würde sie wahrscheinlich an jemanden erinnern......und das hätte sie wohl auch noch nicht richtig verarbeitet.
Ich weiss gar nicht wie ich nun damit umgehen soll. Das alles nachdem ich mich ihr so geöffnet haben....oder besser mußte.
Ich habe einfach Angst das das wieder passiert.
Ich bin doch kein schlechter Mensch...und habe noch nie jemandem etwas getan
negative Gegenübertragung
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Hallo Silence, darum gehts ja gerade, dass du nichts dafür kannst für ihre Wut. Es wäre besser gewesen, wenn sie dir das nicht so detailliert erklärt hätte, denn nun fühlst du dich schlecht.silence17 hat geschrieben:Ich bin doch kein schlechter Mensch...und habe noch nie jemandem etwas getan
Es ist so, in der "normalen" Welt, können wir oft Leute nicht leiden und wissen oft gar nicht warum. Der oder die ist uns einfach unsympathisch, kommen mit der Art nicht klar etc. Oft ist es so, dass derjenige speziell gar nichts dafür kann, sondern einfach an eine Erfahrung von früher erinnert (meistens unbewusst).
Leider hatte deine Therapeutin genau dieses Problem mit dir. Und insofern ist es geradezu ihre Pflicht, die Arbeit mit dir zu beenden. Um deinetwegen.
Sie wollte dir offenbar genau erklären, dass es mit dir nichts zu tun hat, um dir eben nicht weh zu tun. Leider ist sie da übers Ziel hinausgeschossen. Es hätte genügt, wenn sie gesagt hätte, sie wäre nicht die richige Therapeutin für dich etc.
Versuch es doch so zu sehen, dass sie deinetwegen die Therapie beendet hat und nicht ihretwegen.
Wenn du dir eine neue Therapeutin suchst, dann muss dir klar sein, dass jeder Mensch eine andere Vergangenheit hat. Also die Gefahr, dass du wieder an jemanden gerätst, den ausgerechnet du an jemanden negativen erinnert, ist sehr sehr sehr klein.
Kopf hoch und Alles Gute
Flugente
Eisberg voraus!
Aber warum sagt sie dann ich wäre unmotiviert? Ich war motivierter denn je....aber wenn das nicht reicht wirds beim nächsten mal (wenn es das je wieder geben sollte) doch genauso. Besser konnte ich es im Moment eben nicht. Ich dachte Therapeuten wären irgendwie einfühlsamer...
s.
s.
Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.....
Ich würde sagen, sie hat die Notbremse ein paar Sekunden zu spät gezogen. Wenn es wirklich daran gelegen hätte, dass du unmotiviert wärst, dann hättest du ihr nicht versprechen müssen, dir anderweitige Hilfe zu suchen.
Ich hab deine Erzählung so verstanden, dass sie nach diesem Ausbruch erkannt hat, dass SIE das Problem ist nicht du.
Zweifle doch nicht so an dir, das war EINE Therapeutin, die aber sowas von daneben gegriffen hat. Wenn du nicht motiviert sein sollst dann weiß ich auch nicht. So wie du schreibst, bist du fest entschlossen an dir zu arbeiten.
Und du hast Recht, normalerweise sind Therapeuten einfühlsamer. Das war einfach Pech (menschliches Pech). Und ich sehe es positiv, dass es doch recht bald rausgekommen ist, dass eben IHR ZWEI nicht zusammenpasst.
Das ist aber keine Prognose für deine weitere Therapiekarriere.
Ich hab deine Erzählung so verstanden, dass sie nach diesem Ausbruch erkannt hat, dass SIE das Problem ist nicht du.
Zweifle doch nicht so an dir, das war EINE Therapeutin, die aber sowas von daneben gegriffen hat. Wenn du nicht motiviert sein sollst dann weiß ich auch nicht. So wie du schreibst, bist du fest entschlossen an dir zu arbeiten.
Und du hast Recht, normalerweise sind Therapeuten einfühlsamer. Das war einfach Pech (menschliches Pech). Und ich sehe es positiv, dass es doch recht bald rausgekommen ist, dass eben IHR ZWEI nicht zusammenpasst.
Das ist aber keine Prognose für deine weitere Therapiekarriere.
Eisberg voraus!
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Ja, vielleicht hast du Recht...wir passten einfach nicht zueinander.
Und dennoch hat es mich gekränkt und macht mich tieftraurig.
Ich weiß, Therapeuten sind auch nur Menschen. Aber warum führt jemand solch einen Beruf aus, wenn er selbst noch so viele "Baustellen" hat und scheinbar völlig überfordert wird mit manchen Situationen.
Es ging mir gestern noch gut....doch sie sagte mir ich wäre gekränkt, sauer und unzufrieden....
....jetzt bin ich gekränkt und sauer....und soviel war umsonst.
Und dennoch hat es mich gekränkt und macht mich tieftraurig.
Ich weiß, Therapeuten sind auch nur Menschen. Aber warum führt jemand solch einen Beruf aus, wenn er selbst noch so viele "Baustellen" hat und scheinbar völlig überfordert wird mit manchen Situationen.
Es ging mir gestern noch gut....doch sie sagte mir ich wäre gekränkt, sauer und unzufrieden....
....jetzt bin ich gekränkt und sauer....und soviel war umsonst.
Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.....
Da ich auch einmal in einer vergleichbaren Situation steckte, kann ich schon nachvollziehen, dass man diesen Abbruch von Therapeutenseite mit einer solchen Begründung als kränkend empfindet. Du hast dir Mühe gegeben, ihr von Dingen erzählt, obwohl es dir schwerfiel und dennoch kam so gut wie gar kein Verständnis und noch dazu musste sie dann auch noch die Therapie abbrechen, weil sie an eine andere Person erinnert wurde und es nicht schaffte, hier zu trennen. Klar sollten Therapeuten stabil sein, klar sollten sie rechtzeitig erkennen, ob sie in der Lage sind, mit einem zusammenzuarbeiten, doch sind auch Therapeuten, wie du selbst schreibst, nur Menschen und machen Fehler. Sie hat ihre eigenen Schwächen sicher nicht professionell gehandhabt, weil sie sonst sich früher hätte eingestehen müssen, dass dies alles nichts wird, weil sie dazu nicht imstande ist, doch ist es eben auch für Theras nicht immer leicht, sich Grenzen eingestehen zu können. Ich kann mir schon vorstellen, dass es dich traurig stimmt, man fragt sich, warum die Thera nicht mit einem arbeiten konnte, was sie in einem wiedergefunden hat, was sie an eine andere Person erinnert, die sie ja ganz offensichtlich ganz und gar nicht auszustehen vermochte usw. Es liegt nicht an dir persönlich, sondern ist bedingt durch ihre Assoziationen. Und nicht jede Baustelle wird einen davon abhalten, Therapeutin zu werden, da nun einmal einfach jeder Mensch irgendwelche Baustellen hat. Ich würde auch nicht einmal behaupten, dass diese das Problem war, sondern eher das zu späte Erkennen derselbigen.
Hat sie dir denn nicht angeboten, dich an einen anderen Therapeuten zu überweisen??? Auch wenn es nicht einfach ist, alles noch einmal von vorne zu erzählen und erst einmal jemand anderen zu finden und sich einzugewöhnen, so würde ich nicht behaupten, dass es umsonst war. Du hast es geschafft, traumatische Erlebnisse zu erzählen, obwohl es deinem Gegenüber an Einfühlungsvermögen mangelte: Ich finde, du kannst stolz auf dich sein! Und aus solchen Situationen lernt man auch einiges, auch wenn sie nicht schön sind und man verzichten könnte -
LG
Hat sie dir denn nicht angeboten, dich an einen anderen Therapeuten zu überweisen??? Auch wenn es nicht einfach ist, alles noch einmal von vorne zu erzählen und erst einmal jemand anderen zu finden und sich einzugewöhnen, so würde ich nicht behaupten, dass es umsonst war. Du hast es geschafft, traumatische Erlebnisse zu erzählen, obwohl es deinem Gegenüber an Einfühlungsvermögen mangelte: Ich finde, du kannst stolz auf dich sein! Und aus solchen Situationen lernt man auch einiges, auch wenn sie nicht schön sind und man verzichten könnte -
LG
danke für eure Antworten...
Trotzdem weiss ich nicht ob ich noch mal den Mut habe solch ein Risiko einzugehen. Denn wenn ein Therapeut die Situation erst nach mehreren Sitzungen einschätzen kann, bin ich ja noch mehr gehemmt etwas von mir preis zu geben....und das wiederum macht dann wieder den Eindruck von nicht genügend Motivation.
Ich scheine mich wiedermal im Kreis zu drehen und stehe mir nur selbst im Weg. Und ich dachte alles wäre vorbei und ich könnte wieder in die Zukunft schauen...
Trotzdem weiss ich nicht ob ich noch mal den Mut habe solch ein Risiko einzugehen. Denn wenn ein Therapeut die Situation erst nach mehreren Sitzungen einschätzen kann, bin ich ja noch mehr gehemmt etwas von mir preis zu geben....und das wiederum macht dann wieder den Eindruck von nicht genügend Motivation.
Ich scheine mich wiedermal im Kreis zu drehen und stehe mir nur selbst im Weg. Und ich dachte alles wäre vorbei und ich könnte wieder in die Zukunft schauen...
Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.....
Warum wirfst du alle Therapeuten jetzt in einen Topf? Das war EINE Therapeutin, die diesen Fehler gemacht hat.silence17 hat geschrieben:Denn wenn ein Therapeut die Situation erst nach mehreren Sitzungen einschätzen kann, bin ich ja noch mehr gehemmt etwas von mir preis zu geben.
Wenn du doch nochmal den Mut hast, eine neue Therapeutin zu finden, dann würd ich vorschlagen, du erklärst dieses Problem und erzählst was dir da passiert ist oder besser gesagt dieser einen Therapeutin, du wirst sehen, das hilft sicher.
Viel Mut
Flugente
Eisberg voraus!
Hallo,
ich denke auch, dass du dir schon vor Augen halten solltest, dass wenige Therapeuten derart gravierende Fehler machen. Es kann passieren und man kann in der ersten Therapiestunde nicht immer gleich wissen, ob man miteinander arbeiten kann, doch denke ich, dass du auch nicht unbedingt in den ersten Therapiestunden die dich am meisten belastenden Themata ansprechen musst. Fang doch einfach klein an und wenn du dich sicher fühlst und denkst, dass es auch für dich ok ist, kannst du ja auch schwierige Themen in der Therapie besprechen.
Traumata in den ersten Therapiestunden gleich durchzusprechen ist sowieso eher ungewöhnlich, da Therapeuten sich eher erst einmal ein Bild davon machen, wie stabil du bist. Wenn du natürlich gleich davon erzählen möchtest, weil Intrusionen ständiger Begleiter sind, dann wird es dir zwar nicht verboten, doch Vorwürfe, wie die werte Dame sie machte, wird man dir auch nicht machen, wenn du dich schwer tust, darüber zu sprechen.
Klar ist es schwierig, sich erneut dazu aufzurappeln, eine Therapie zu machen, nachdem so eine struppige Bürste daherkam, die Einiges falsch machte und damit einem ziemlich schadete, doch ich denke, nicht allzu falsch in der Annahme zu gehen, dass du momentan dich eher durch deine Angst lähmen lässt: Aus der Sorge, wieder einen Fehlgriff zu landen, die ersten Therpaiestunden nicht zu überbrücken wissen, wieder enttäuscht zu werden, Vorwürfe mangelnder Kooperation und Motivation gemacht zu bekommen etc. pp. und es ist aus meiner Sicht falsch, dieser Angst nachzugeben. Du willst doch im Grunde Hilfe und Unterstützung erhalten und ich denke, dass dies zwar ab und an einiger Anläufe bedarf, doch auch wenn diese Suche kraftzehrend ist, so ist sie letztlich oft lohnenswert -
LG
ich denke auch, dass du dir schon vor Augen halten solltest, dass wenige Therapeuten derart gravierende Fehler machen. Es kann passieren und man kann in der ersten Therapiestunde nicht immer gleich wissen, ob man miteinander arbeiten kann, doch denke ich, dass du auch nicht unbedingt in den ersten Therapiestunden die dich am meisten belastenden Themata ansprechen musst. Fang doch einfach klein an und wenn du dich sicher fühlst und denkst, dass es auch für dich ok ist, kannst du ja auch schwierige Themen in der Therapie besprechen.
Traumata in den ersten Therapiestunden gleich durchzusprechen ist sowieso eher ungewöhnlich, da Therapeuten sich eher erst einmal ein Bild davon machen, wie stabil du bist. Wenn du natürlich gleich davon erzählen möchtest, weil Intrusionen ständiger Begleiter sind, dann wird es dir zwar nicht verboten, doch Vorwürfe, wie die werte Dame sie machte, wird man dir auch nicht machen, wenn du dich schwer tust, darüber zu sprechen.
Klar ist es schwierig, sich erneut dazu aufzurappeln, eine Therapie zu machen, nachdem so eine struppige Bürste daherkam, die Einiges falsch machte und damit einem ziemlich schadete, doch ich denke, nicht allzu falsch in der Annahme zu gehen, dass du momentan dich eher durch deine Angst lähmen lässt: Aus der Sorge, wieder einen Fehlgriff zu landen, die ersten Therpaiestunden nicht zu überbrücken wissen, wieder enttäuscht zu werden, Vorwürfe mangelnder Kooperation und Motivation gemacht zu bekommen etc. pp. und es ist aus meiner Sicht falsch, dieser Angst nachzugeben. Du willst doch im Grunde Hilfe und Unterstützung erhalten und ich denke, dass dies zwar ab und an einiger Anläufe bedarf, doch auch wenn diese Suche kraftzehrend ist, so ist sie letztlich oft lohnenswert -
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