Kontakt nach dem Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sig22
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Kontakt nach dem Therapieende

Beitrag Sa., 25.04.2009, 18:32

Da bald meine Therapie zu ende ist, wollte ich fragen ob es möglich ist mich mit meiner Therapeutin
weiteren Kontakt haben darf. Also evt. kein Privat Kontakt nur Tele oder Email. Das man nicht völlig ein Schlussstrich zieht. Habt ihr nach dem Ende auch Kontakt zum Therapeuten/in?

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walli
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Beitrag Sa., 25.04.2009, 21:23

Huhuchen Sig22,
hm ob ein Kontakt nach Therapieende moeglich ist,haengt glaub ich sehr von deinem/er Therapeut/in ab.Frag doch einfach mal nach,ich denke nur er/sie kann es dir beantworten.Natuerlich ist es nicht gern gesehen,ich glaube in Deutschland ist sogar ein Gesetz,was beschliesst vorerst erstmal ein Jahr ohne Kontakt zu sein,oder sowas.
Bei meiner Therapeutin ist das anders,seitdem ich im Februar meine Therapie beendet habe,wusste ich schon lange vorher,dass wir danach in Kontakt bleiben.Schon waehrend der Therapie durfte ich sie gern anrufen und ihr SMS schreiben.Und auch nach dem Therapieende,telefoniere ich einmal die Woche mit ihr,und SMS'se ihr wenn mir so ist.Allerdings ist das meine Therapeutin,nicht jede spielt sowas mit.Ich muss dazu sagen,dass ich in einem anderem Land bin,zwar noch Europa aber nicht Dtl.,Schweiz oder Austria.Und ich auch wenn die Therapie vorerst erfolgreich abgeschlossen ist,ist es mehr eine Therapiepause,vielleicht werde ich in einem Jahr oder einem halben wieder bei ihr anfangen.
Auch wenn es viel gemunkel gibt,dass Therapeuten unprofessionell sind,weil sie einen Kontakt zulassen,so muss ich sagen,es ist das Beste was mir passieren konnte!
Ich wuerde dir raten einfach mal nach zu fragen,wie dein/e Therapeut/in dazu steht!
LG
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,dass etwas gut ausgeht,sondern die Gewissheit,dass etwas Sinn hat egal wie es ausgeht.

Meine Therapeutin ist ein Teil meines ♥

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Hamna
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Beitrag Sa., 25.04.2009, 23:41

ich glaube in Deutschland ist sogar ein Gesetz,was beschliesst vorerst erstmal ein Jahr ohne Kontakt zu sein
Das bezieht sich aber nur auf privaten Kontakt.

Ansonsten, sig22, musst du das wirklich mit deiner Therapeutin klären.

lg, die Rilke

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heissundkalt
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Beitrag So., 26.04.2009, 00:08

Rilke hat geschrieben:
ich glaube in Deutschland ist sogar ein Gesetz,was beschliesst vorerst erstmal ein Jahr ohne Kontakt zu sein
Das bezieht sich aber nur auf privaten Kontakt.
nach ende der therapie ist doch dann jeder kontakt "privat" ...sonst wär es ja DOCH wieder eine therapie?

mich würde aber derartiges auch interessieren...ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich therapeuten darauf einlassen, auch wenn es offiziell nicht verboten wäre. denn: dass ein therapeut einen klienten sympathisch findet mag wohl sein, und ich hoffe, es ist sogar meistens der fall
aber eben weil das sicher oft vorkommt, hätte doch der therapeut keine freie minute mehr, wenn er sich mit jedem ex-klienten trifft, den er nett findet. ich meine, ich selbst würde mir so etwas wünschen, klar, sehr viele wünschen sich das bestimmt, aber ich denke WENN es passiert. dann sind das eher "ausrutscher" und esmuß schon eine sehr große anziehungskraft/sympathie zw beiden bestehen.
auch wenn es vielleicht nur bei e-mail oder sms-kontakt bleibt...stellt euch mal die telefonrechung bzw den posteingang der therapeuten vor... völlig überflutet

LG, heissundkalt
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Hamna
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Beitrag So., 26.04.2009, 00:20

heissundkalt hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:ich glaube in Deutschland ist sogar ein Gesetz,was beschliesst vorerst erstmal ein Jahr ohne Kontakt zu sein
Das bezieht sich aber nur auf privaten Kontakt.

nach ende der therapie ist doch dann jeder kontakt "privat" ...sonst wär es ja DOCH wieder eine therapie?
Stimmt so nicht ganz, ich habe auch schon gehört, dass Therapeuten anbieten, sie im Notfall anrufen zu dürfen bzw. sich die letzten 3 oder 2 Stunden aufzusparen für akute Zeiten. Das meinte ich. Naja, du hast schon recht, das wäre dann wieder eher Therapie.

Private Kontakte werden eigentlich von Therapeuten abgelehnt bzw. unterbunden. Und wenn, gilt eigentlich (in Deutschland) die Regel von einem Jahr Kontaktsperre.


Lena
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Beiträge: 921

Beitrag So., 26.04.2009, 06:26

Hallo,

meine erste Therapie habe ich vor vier Jahren beendet. In unregelmäßigen Abständen schreibe ich ihr noch Mails (vielleicht zweimal im Jahr) und sie antwortet auch kurz. Da geht es aber nicht um konkrete Fragen, die ich an sie habe, sondern ich schreibe ihr, wie es sich so weiterentwickelt.
Zu einer Kliniktherapeutin habe ich auch noch Kontakt und wir schreiben uns alle paar Wochen Briefe.

Bei der Kliniktherapeutin hat es sich so ergeben, sie meinte am Ende auch, dass sie sich freut, wenn sie immer mal von mir hört, wie es mir geht.

Trotzdem handhabt das ja jeder Therapeut anders und deswegen musst Du, sig22, einfach fragen.

LG Lena

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karlei007
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Beiträge: 96

Beitrag So., 26.04.2009, 08:31

Wenn es kein privater und kein regelmäßiger Kontakt ist (i. S. v. wöchentlich, jeden zweiten Dienstag etc.), der nach Therapieende stattfindet, dann dürfte das doch in die Kategorie "Nachsorge" passen. Kann mir nicht vorstellen, dass sowas verboten ist.

D. h. bei Bedarf wäre der Therapeut noch als Ansprechpartner da - und nicht, wie während der Therapie, als Begleiter.

Ob ein Therapeut das macht oder eher nicht, liegt wahrscheinlich in seinem/ihrem Ermessen. Ist ja schließlich unbezahlt und kostet eben auch Zeit.

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Gärtnerin
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Beiträge: 1162

Beitrag So., 26.04.2009, 08:41

Ich bin seit meinem Therapieende vor 3 Jahren immer noch in gelegentlichem Briefkontakt mit meiner damaligem Therapeutin. Sie hat mir damals ausdrücklich gesagt, dass sie sich sehr freuen würde, wenn ich ihr schreiben würde. Ich schreibe ihr ca. 2x im Jahr und sie antwortet auch immer. Dabei geht es aber nicht mehr um Therapiedinge, sondern es sind einfach gegenseitige Lebenszeichen.

Natürlich ist dieser Briefwechsel ein bisschen einseitig, weil sie zwangsläufig von meinem Leben viel mehr weiß als ich von ihrem. So gehe ich in meinen Briefen mehr in die Tiefe, während sie mir z.B. von ihrem Urlaub oder einer interessanten Fortbildung erzählt oder mich auf dem Laufenden hält, was sich gerade bei ihr im Städtchen (= meine Heimatstadt) so Neues tut.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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walli
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Beiträge: 3

Beitrag So., 26.04.2009, 16:18

Ihr habt Recht,natuerlich waeren die Therapeuten ja nur noch am Mails und SMS beantworten...
Meine Therapeutin hat sich ganz bewusst dafuer entschieden,und nimmt sich diese Zeit um halt manchen Patienten telefonisch noch beizustehen.Ich glaube allerdings nicht,dass sie das bei allen macht.Aber sie erzaehlte mir es waere nicht nur bei mir so.Also gehe ich davon aus dass ich nicht die Einzige bin.
Aber ich denke einfach,dass es ihre ganz persoenliche Entscheidung ist,mit uns in Kontakt zu bleiben,und ich denke darauf hat nicht jeder Therapeut Lust...
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,dass etwas gut ausgeht,sondern die Gewissheit,dass etwas Sinn hat egal wie es ausgeht.

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Christine_Walter
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:48

hmmm...
die frage ist nur, ganz hart gesagt, ob deine thera das will. denn für therapeuten sind wir längst nicht so wichtig wie sie für uns, nennen wir das kind mal beim namen.

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heissundkalt
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Beitrag Mo., 27.04.2009, 10:50

Christine_Walter hat geschrieben:denn für therapeuten sind wir längst nicht so wichtig wie sie für uns, nennen wir das kind mal beim namen.
sehr oft mag das der fall sein. doch therapeuten lernen auch von "uns" patienten. und ich denke, habe auch shcon darüber gelesen (aus sicht der therapeuten), dass es auch sogar anders herum sein kann.
selten vielleicht, aber nicht ausgeschlossen.

ich denke jedoch, dass therapeuten lernen (müssen), ein arbeitsverhältnis aufzubauen, und bei aller sympathie usw versuchen, sich nicht zu sehr beeinflussen zu lassen - dazu gehört: abstand wahren. innerlich und äußerlich. im grund auch eine art spaltung
aber eine, die wichtig ist. glaube, therapeuten würden sonst zu grunde gehen.

ich weiß nicht, ob ein loser e-mail oder sms-kontakt nach der therapie überhaupt für mich persönlich wünschenswert wäre: denn ich wüßte, dass ich nicht mehr in therapie bin und nur sehr allgemeine antworten zu erwarten hätte. ich denke, mich würde das traurig machen. ich würde unabhängig sein wollen oder die therapie halten wollen. aber das ist schon wieder sehr typisch für mihc, merke ich gerade...alles oder nichts. muß davon loskommen...*seufz*

Lg, heissundkalt
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lamedia
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Beitrag So., 03.05.2009, 20:57

Bei mir gibt es einen privaten Kontakt mit einem Ex-Therapeuten. Nicht sehr oft, aber doch ab und an. Ich fand die Art, wie das zustande gekommen ist, sehr aufrichtig und stimmig. Allerdings ist die Therapie auch nicht sehr lang gewesen und tief gegangen.
Ich weiß auch, dass es eine Gratwanderung ist und dass es schon eine gewisse Arbeit bedeutet, ein freundschaftliches Gleichgewicht hinzubekommen. Berufsethisch vorbildlich ist das wohl nicht von ihm. Aber da denke ich halt, dass es sein Problem ist, wenn er Professionalitätsprobleme bekommt. Mir schadet es jedenfalls nicht.

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Hamna
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Beitrag So., 03.05.2009, 22:27

Berufsethisch vorbildlich ist das wohl nicht von ihm.
Lamedia, wieso, wenn alles stimmig ist zwischen euch und er ein Ex- Therapeut ist, dann ist das doch ok. Zumindest, wenn es wirklich dann privat ist und ihr nicht mehr über deine Problematik sprecht.

Hattet ihr eine Pause zw. Therapie und Kontakt, oder ist das ineinander übergegangen? Bin neugierig

lg, Rilke

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heissundkalt
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Beitrag So., 03.05.2009, 23:43

ja, bin auch neugierig
Rilke hat geschrieben:
Lamedia, wieso, wenn alles stimmig ist zwischen euch und er ein Ex- Therapeut ist, dann ist das doch ok.
ja, warum nicht, wenn es für euch beide ok ist..ist doch super. zeitgleich zu einer therapie wäre das wieder was anderes.

Rilke hat geschrieben:Zumindest, wenn es wirklich dann privat ist und ihr nicht mehr über deine Problematik sprecht.
naja, wenn man freundschaftlich miteinander umgeht, schließt das gespräche um private probleme ja mit ein...ok, vielleicht nicht im tiefenpsychologischen sinn...obwohl ich persönlich auch mit ein paar freunden über dieselben dinge rede, wie in der therapie - nur dass mir es bei der therapeutin mehr bringt

LG, heißundkalt
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Hamna
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Beitrag So., 03.05.2009, 23:57

heissundkalt hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:Zumindest, wenn es wirklich dann privat ist und ihr nicht mehr über deine Problematik sprecht.
naja, wenn man freundschaftlich miteinander umgeht, schließt das gespräche um private probleme ja mit ein...ok, vielleicht nicht im tiefenpsychologischen sinn...obwohl ich persönlich auch mit ein paar freunden über dieselben dinge rede, wie in der therapie - nur dass mir es bei der therapeutin mehr bringt
Also, mal rein hypothetisch - würde ich mit meinem jetzigen Therapeuten irgendwann in ferner Zukunft mal privaten Kontakt haben, würde ich mich ziemlich blöd dabei fühlen, noch irgendwas von meinen Problemen zur Sprache zu bringen, weil ich dann das Gefühl hätte, sofort wieder an dieses alte Thera-/Klienten-Verhältnis anzuknüpfen - bzw. mir kostenlosen Rat bei ihm einholen zu wollen. Also, das wäre dann für mich ein absolutes Tabu!

Genauso wie ich einen befreundeten Arzt nicht privat auf meine Wehwehchen anspreche oder einen befreundeten Rechtsanwalt nicht privat mit irgendwelchen juristischen Fragen belästige. Wenn es da was zu besprechen gibt, mache ich mit denen einen Termin!

Also, in dem Sinne meinte ich das o. g., dass es quasi nicht auf eine Therapie-Verlängerung auf privater Basis hinauslaufen sollte.

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