Angst vor erster Sitzung

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clematis
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Angst vor erster Sitzung

Beitrag Mo., 15.12.2008, 00:38

hallo,

ich bin ganz neu hier und hoffe dass der ein oder andere vielleicht vor morgen nachmittag noch mal hier drinnen liest und mir einen tipp geben kann.

ich habe sehr kurzfristig diesen termin bekommen. es war das erste mal für mich überhaupt (am telefon) mit einem psychotherapeuten zu sprechen.

vielleicht kennt ihr meine ängste: zum einen, habe ich große angst, dass sie meinen zustand herunter redet. auf der anderen seite habe ich angst, dass sie vielleicht erkennt, wie schlecht es mir geht, aber mir erst mal nicht helfen kann (weil die eigentliche therapie erst ende januar beginnen könnte). oder aber, dass sie mich vielleicht einweist *huch*

symptome: ich weiß wirklich nicht, was ich habe. mir geht es körperlich z.t. nicht so gut (ich bekomme in völlig normalen situationen herzrasen und leichte angst und könnte einfach nur heulen); ich schwänze oft die uni, weil ich morgens nicht hoch komme. auf arbeit geh ich auch manchmal aufs klo und heule. ich mag gar nicht mehr groß weggehen, mir fällt es schwer sachen zu planen (mein chef fragte, ob ich über die firma konzertkarten haben möchte - ich hätte super gern welche genommen und dann doch nicht, weil ich nicht weiß, wie es mir im januar geht...) --> klingt erst mal nach depression (zumindest was man als laie so davon weiß), aber vielleicht ist es ja doch keine

ich weiß auch gar nicht, was ich der therapeutin morgen sagen soll, wenn sie mich fragt was ich habe: also es fällt mir schwer, meinen gefühlszustand in worten auszudrücken

noch etwas: ich bin mir nicht sicher, ob mir eine "alleinige" therapie helfen könnte. ich meine, vielleicht würden sich medikamente oder andere verfahren bei mir positiv bemerkbar machen. darf eine psychologische psychotherapeutin medikamente verschreiben oder darf das nur ein psychiater? darf man vom psychologischen psychotherapeuten krank geschrieben werden?

und zum schluß: habe ich vielleicht die falschen fragen zur 1. sitzung gestellt? ich meine, habe ich etwas ganz elementares vergessen?

lg, clematis

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chicheringrün
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 00:54

Hallo clematis,
clematis hat geschrieben:vielleicht kennt ihr meine ängste: zum einen, habe ich große angst, dass sie meinen zustand herunter redet. auf der anderen seite habe ich angst, dass sie vielleicht erkennt, wie schlecht es mir geht, aber mir erst mal nicht helfen kann (weil die eigentliche therapie erst ende januar beginnen könnte). oder aber, dass sie mich vielleicht einweist *huch*
Ich behaupte einfach mal, dass man wegen solchen Symptomen nicht eingewiesen wird.
clematis hat geschrieben:klingt erst mal nach depression (zumindest was man als laie so davon weiß), aber vielleicht ist es ja doch keine
Wenn es keine Depression ist, dann ist es etwas anderes. Fakt ist, dass du mit der derzeitigen Situation unzufrieden bist und alleine nicht weiter weißt. Da kann dir eine Psychotherapie helfen. Ein Außenstehender hat meist einen anderen Blickwinkel und dein Therapeut kann dich gut bei der Lösungsfindung unterstützen, so dass du dir am Ende selbst helfen kannst. D.h. er versetzt dich in die Lage dir später einmal selbst zu helfen.
clematis hat geschrieben:ich weiß auch gar nicht, was ich der therapeutin morgen sagen soll, wenn sie mich fragt was ich habe: also es fällt mir schwer, meinen gefühlszustand in worten auszudrücken
Wie wäre es mit aufschreiben? Stichwortzettel oder Listen bzw. ausformulierte Texte können da helfen. Aber schreibe keine Romane, du hast nur 50 Minuten. Beschreibe deine aktuelle Situation. Oder druck das von dir oben geschriebene aus. Dass du einfach nur heulen könntest etc.
clematis hat geschrieben:darf eine psychologische psychotherapeutin medikamente verschreiben oder darf das nur ein psychiater?
Das darf nur ein Psychiater.
clematis hat geschrieben:und zum schluß: habe ich vielleicht die falschen fragen zur 1. sitzung gestellt? ich meine, habe ich etwas ganz elementares vergessen?
Falsche Fragen? Ich sehe keine. Du hast geschrieben, was dich jetzt vor der Therapie bewegt und wovor du Sorgen hast. Ist das falsch? Ist das zu wenig?

Liebe Grüße und morgen viel Erfolg! Mach dich nicht fertig, falsch machen kannst du nichts. Geh hin und rede mit ihm bzw. ihr über deine Probleme. Wenn du dich verstanden fühlst und keine Abneigung gegen den Therapeuten spürst und er auch meint, dass du mit deinen Problemen bei ihm richtig bist (z.B. wird jemand, der auf Bulimie spezialisiert ist, niemanden nehmen, der Zwangsgedanken hat pädophil zu sein; aber danach wirst du sicher bei der Therapeutensuche geachtet haben), dann bleib bei ihm. Wenn du ein ungutes Gefühl hast, dann geh noch einmal zu einem anderen. Zu dem ersten könntest du ja immer noch zurück gehen.
chicheringrün
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lebenslust
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 01:13

Liebe clematis,

ich hatte mir auch viele Gendanken und Sorgen vor dem ersten Termin gemacht. Aber es war alles unbegründet. Ich glaube nicht, dass du eine spezielle Vorbereitung für den ersten Termin brauchst. Du kannst einfach hingehen und deine Situation schildern.

Erzähl morgen doch mal wie es war. Bin gespannt.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Lebenslust
Fast alle Fische legen Eier. Die russischen sogar Kaviar.

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MissionImpossible
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 10:45

Du brauchst keine Angst vor der ersten Sitzung haben.

Ich kann zwar zur von meiner Therapeutin ausgehen, aber es würde mich sehr wundern, wenn es bei anderen Therapeuten anders wäre (außer es sind schlechte Therapeuten). Diese Art von Personen haben extrem viel Geduld und Verständnis. Und eines wird garantiert nicht passieren, nämlich dass jemand dir deinen Zustand "runterredet". Glaube mir, deine Probleme werden dort sehr ernst genommen.

Schau erst einmal in den ersten paar Sitzungen (müssten sechs Stück sein), ob du mit dem Therapeuten gut klar kommst, ob ihr miteinander kommunizieren könnt. Wenn es nicht funktioniert, kannst du immer noch ohne jedes Problem wechseln.

Bei mir war es zum Glück schon in den ersten zwei Sitzungen so, dass ich gesagt habe: "Das isses.". Ich mag meine Therapeutin sehr und habe das Gefühl, dass ich ihr ALLES sagen kann, da ich weiß, dass sie mich nicht verurteilt. Das ging zwar auch nicht von Anfang an, aber als ich mal so einen richtigen Brocken, der mir auf der Seele lag, rausgelassen hatte und ich gemerkt habe, wie feinfühlig sie darauf reagiert hat, fühle ich mich außerordentlich wohl.

Du hast momentan ein Problem und du hast schon den wichtigsten Schritt gemacht, um es zu bekämpfen: Du hast es erkannt und gehst mit einer Therapie dagegen vor. Alles weiter ergibt sich hoffentlich von selbst. Vor der Therapie brauchst du wirklich keinen Bammel haben.

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montagne
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 17:50

symptome: ich weiß wirklich nicht, was ich habe. mir geht es körperlich z.t. nicht so gut (ich bekomme in völlig normalen situationen herzrasen und leichte angst und könnte einfach nur heulen); ich schwänze oft die uni, weil ich morgens nicht hoch komme. auf arbeit geh ich auch manchmal aufs klo und heule. ich mag gar nicht mehr groß weggehen, mir fällt es schwer sachen zu planen (mein chef fragte, ob ich über die firma konzertkarten haben möchte - ich hätte super gern welche genommen und dann doch nicht, weil ich nicht weiß, wie es mir im januar geht...)
Wenn du ihr das sagst, dann ist das schon eine ganze Menge und daraus wird sich vllt. ein aufschlussreiches Gespräch (für beide) ergeben.
ich bin mir nicht sicher, ob mir eine "alleinige" therapie helfen könnte. ich meine, vielleicht würden sich medikamente oder andere verfahren bei mir positiv bemerkbar machen. darf eine psychologische psychotherapeutin medikamente verschreiben oder darf das nur ein psychiater? darf man vom psychologischen psychotherapeuten krank geschrieben werden?
Dann sprich das an. Medikamente verschreiben darf sie dir nicht, Krankschreibung weiß ich gar nicht. Aber frag sie am besten. Und wenn du denkst das Antidepressiva dir zusätzlich helfen können und die Therapeutin das auch so siehst, gehst du eben zu einem Psychiater.

Kurzum: Alles was du wissen willst und sagen möchtest, solltest du in der Therapie sagen. Nur so kannst du herausfinden ob sie die richtige für dich ist und nur so kann sie dir helfen.
amor fati

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clematis
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Beitrag Mo., 15.12.2008, 19:34

hallo,

erstmal lieben dank für eure antworten.

die thera war sehr nett. wir haben ja erstmal nur kurz angerissen, was alles in mir vorgeht. sie hat es vorläufig als depression (leichte oder mittelschwere) eingeordnet. eine genaue diagnose konnte sie natürlich nicht stellen.

ich muss sowieso zum psychiater, um einen konsiliarbericht zu holen. mit ihm soll ich dann wohl auch sprechen, ob ein antidepressivum sinnvoll ist, auch ob gewisse beruhigungsmittel über die weihnachtszeit angebracht sind. morgen früh werde ich dort anrufen, ich hoffe der arzt hat diese oder nächste woche noch einen kurzfristigen termin für mich (die thera machte mir mut, dass es oft noch notfalllücken im kalender solcher ärzte für konsilartermine gibt)

zur therapeutin: ich habe sie in einer internet-datenbank gefunden, mit foto. da hat sie mich gleich angesprochen. sie erinnert mich stark an eine meiner professorinnen an der uni, die ich sehr mag. ich kann noch nicht sagen, ob sie mir wirklich weiterhelfen kann. aber mein erstes bauchgefühl ist sehr gut. sie hat auch mehrmals betont, dass ich mir gern auch noch andere theras angucken soll. ich hoffe, dass sie das sagte, weil sie professionell ist und nicht, weil sie mich vielleicht nicht behandeln will.?. alles in allem macht sie auf mich einen sehr guten eindruck. wir haben auch ab und an gelacht. sie hat mich nicht unterbrochen und mir fragen gestellt, die ich auch irgendwie sinnvoll fand. sie sagt, sie möchte auf jeden fall meine vergangenheit in die thera mit einzubeziehen, sofern die punkte für meinen gesundheitszustand erheblich sind. aber sie will auch mit mir lösungen finden, aus diesem teufelskreis auszubrechen.

wir haben jetzt erst mal einen termin für ende januar gemacht. (leider ist sie wohl länger im urlaub). ich hoffe, bis dahin nicht den mut zu verlieren, wieder hin zu gehen.

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clematis
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Beitrag Di., 16.12.2008, 22:54

hallo, ich noch mal.

habe heute morgen einen termin beim psychiater gemacht. oh wunder - schon am freitag!!! also, ich hätte nicht gedacht, dass das alles so schnell geht. *puh*

heute habe ich einen recht guten tag. und nun tun sich wieder zweifel bei mir auf. brauche ich wirklich eine therapie? wird mich der psychiater vielleicht als "normal" wegschicken? mal ernsthaft, davor habe ich wirklich angst. ich komme mir gerade wieder so klein vor: nach dem motto: andere brauchen das alles viel dringender. hm...

ich habe bereits 2 freunden von meinem gang zum therapeuten erzählt (im vorfeld schon), natürlich auch meinem partner. die reaktion war 3x die gleiche "na endlich" - was soll man denn davon halten? hm.
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis."
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MissionImpossible
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 01:21

clematis hat geschrieben:heute habe ich einen recht guten tag. und nun tun sich wieder zweifel bei mir auf. brauche ich wirklich eine therapie? wird mich der psychiater vielleicht als "normal" wegschicken? mal ernsthaft, davor habe ich wirklich angst. ich komme mir gerade wieder so klein vor: nach dem motto: andere brauchen das alles viel dringender. hm...
Diese Zweifel hatte ich auch. Und das ist wohl leider "normal" und liegt an mangelndem Selbstbewusstsein. Auch ich hatte am Anfang Schuldgefühle, ich würde die Zeit der Therapeutin verschwenden, etc.

Mittlerweile, weit genug in der Therapie sage ich mir, warum habe ich den Schritt nicht 10 Jahre früher gewagt. Es sind im Laufe der Therapie ganz andere Dinge hochgekommen, wegen denen ich ursprünglich gar nicht in Therapie gegangen bin, aber von denen ich vermute, dass sie der Auslöser des ganzen sind.

Überlasse dem Therapeuten die Beurteilung, er wird einige Tests mit dir machen, um herauszfinden, was dir fehlt. Er ist dazu ausgebildet und er wird eine Diagnose stellen.

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clematis
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 02:02

MissionImpossible hat geschrieben: Diese Zweifel hatte ich auch. Und das ist wohl leider "normal" und liegt an mangelndem Selbstbewusstsein. Auch ich hatte am Anfang Schuldgefühle, ich würde die Zeit der Therapeutin verschwenden, etc.
eigentlich sehe ich das ganz objektiv (glaub ich zumindest ganz fest). gerade wenn ich hier im forum quer lese, komme ich mir irgendwie lächerlich vor.
MissionImpossible hat geschrieben:Mittlerweile, weit genug in der Therapie sage ich mir, warum habe ich den Schritt nicht 10 Jahre früher gewagt.
komisch, genau die frage stelle ich mir auch. ich meine, warum haben meine ach so "aufgeklärten" eltern mich nicht früher mal irgendwo hingeschickt? damals hätte es vielleicht einen größeren nutzen als jetzt. ich meine, ich bin erwachsen. und mit meinem leben müsste ich ja eigentlich mal selber langsam klar kommen. wieder der vergleich zu anderen.
MissionImpossible hat geschrieben:Überlasse dem Therapeuten die Beurteilung, er wird einige Tests mit dir machen, um herauszfinden, was dir fehlt. Er ist dazu ausgebildet und er wird eine Diagnose stellen.
ich weiß irgendwo, dass du recht hast. trotzdem wehren sich meine gedanken gerade ganz stark dagegen. hach, das ist voll sch****. ich zick hier rum, wie ein kleinkind.

die gedanken um das ganze stimmen mich gerade wieder sehr traurig.

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clematis
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Beitrag Do., 18.12.2008, 04:19

ich habe mir gerade zeit genommen, einen fragenbogen der thera zu meinem bisherigen leben + soziale beziehungen + beschwerden + schon versuchte änderungsmaßnahmen auszufüllen. das ganze hat mich jetzt richtig runter gezogen. ich habe viel geweint dabei. durch das schreiben ist mir noch mal viel bewusst geworden, natürlich dinge, die ich schon wusste - aber es tut trotzdem weh, das noch mal zu lesen. zeitweise kam es mir so vor, als lese ich da was von einem anderen menschen. so als sei gar nicht ich diejenige, die da die verschiedenen erlebnisse hatte. ich habe auch gemerkt, dass meine ängste und gefühle an einigen stellen total begründet sind, an anderen stellen wieder nicht - weil ich einfach gefühle aus bestimmten situationen auf andere aktuelle situationen projeziere, wo sie gar nichts zu suchen haben. irgendwie mache ich mir gerade alles selber schwer.

ich nehme mir jetzt vor, morgen aufzuwachen und mich zu freuen. an den dingen, die objektiv gesehen gut laufen. wenn man ehrlich zu sich ist, sind das ja auch nicht wenige. verdammte axt, ich will nicht mehr weinen.
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Beitrag Do., 18.12.2008, 19:49

Ich hatte auch einige (unangenehme) Momente der Erkenntnis bei der Ausfüllung dieser Fragebogen und war emotional danach auch sehr mitgenommen. Allerdings sehe ich das positiv, denn es bedeutet, dass die Therapeuten wissen, was sie tun und dass sie dich verstehen werden.
Als ich meine Diagnose bekam und dort dann einen Zettel mit der Beschreibung der Symptome, habe ich beim Durchlesen das erste mal seit über 10 Jahren geweint.

Sehe das ganze also positiv, du nimmst jetzt Hilfe in Anspruch und MAN KANN DIR HELFEN!

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clematis
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 17:53

so erste diagnose: dysthymie + depressive episoden ^^ bekomme auch ein antidepressivum. erstmal kleinste dosis, um wieder "reinzukommen". (steigeruing bei bedarf)

eigentlich habe ich dieses thema geschrieben, weil ich eine frage hatte. mitlerweile schreibe ich hier weiter, weil vielleicht einige der leser so wie ich lange zeit (15 jahre!!!) nicht den schritt zu einem arzt oder/und therapeuten gewagt haben. (vielleicht aus den gleich ängsten wie ich sie hatte/und habe).

habe heute auch noch mal die "bestätigung" bekommen, dass eine therapie sehr sinnvoll ist.

dysthymie war für mich bis vorhin ein fremdwort (ich habe mich nie mit psychischen erkrankungen auseinander gesetzt - auch zum thema depressionen hatte ich bisher nur eine laienhafte vorstellung). langsam wird alles klarer. auch dank google. ich fühle mich erleichtert, dass es einen begriff für meinen "zustand" gibt, dass ich quasi nicht einfach "rumspinne".

habe jetzt vermehrt gelesen, dass sich dysthymie oft "von selbst" heilt - wieso hab ich das dann schon so lange? ich hoffe, dass sich jetzt mein leben von grund auf ändern wird. das problem hat jetzt einen namen. ich wünsche mir so sehr, dass ich der mensch sein werde, der ich eigentlich sein möchte. dass meine partnerschaft ins hohe alter reicht und ich nicht vorher alles kaputt mache.

noch mal ganz lieben dank, an alle die geantwortet oder einfach nur still gelesen haben.

es würde mich freuen, wenn sich ab und an vielleicht jemand in diesem thread zu wort meldet - sei es bezüglich der eingangsfrage, vielleicht aber auch zum austausch über dysthymie oder sonst irgendwas.

lg, clematis
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 21:26

Welches Antidepressivum bekommst du denn?

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clematis
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 21:56

wahrscheinlich das "einsteiger-medikament" *lol*: fluoxetin 20 mg

ich muss zugeben, dass mich der beibackzettel schon etwas "verunsichert" hat. ich fang erst mal ganz klein an (halbe tablette/tag - also 10mg). in 4 wochen muss ich dann wieder hin und dann reden wir über nebenwirkungen und ob eine dosiserhöhung notwendig ist.

hast du erfahrung mit fluoxetin?


lg, clematis
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Beitrag Sa., 20.12.2008, 01:05

Nein, ich nehme Paroxetin. Und mit denen habe ich definitiv Nebenwirkungen. Da ich aber (noch?) keine Freundin habe, kann ich damit leben...

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