Therapiepause/abbruch als Selbstbestrafung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kiyoko
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Therapiepause/abbruch als Selbstbestrafung

Beitrag Mi., 05.11.2008, 17:24

Hi,

Ich bin gerade so verwirrt und verzweifelt, ich muss es einfach aufschreiben.
Seit ein paar Wochen kann ich in den Therastunden kaum noch etwas sagen. Es ist nicht so, dass ich nichts zu sagen hätte, aber mir hat es sozusagen die Sprache verschlagen. Wir haben versucht herauszufinden woran es liegen könnte, ob es vielleicht sogar die Therapie selbst ist. Auch dazu hab ich nicht viel sagen können und somit sind wir zur Frage gekommen, wie es weitergehen soll, immerhin geht es ja ohne Reden nicht. Meine Kurzschlussreaktion war Therapiepause ohne weiteren Termin, eigentlich ein unausgesprochener Abbruch.
Ich bin damit total überfordert. Es ist als wäre ein ganz wichtiger Mensch aus meinem Leben verschwunden, ein Abschied für immer, so fühlt es sich jedenfalls an. Es geht mir schlecht, aber andererseits „tut es gut“ mich damit bestrafen zu können. „Du hast es ja nicht anders verdient, sie war froh, dass du gegangen bist, sonst hätte sie etwas dagegen gesagt, du bist es nicht wert“ das ist das, was meine Entscheidung endgültig macht.


liebe grüße
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*AufdemWeg*
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 17:30

Liebe kiyoko,

mühsam lern(t)e ich:

es gibt ein Zurück, nicht für alles im Leben aber zumindest was meine Therapeutin anbelangt, denn genauso sagte sie es mir: es gibt für Sie immer ein Zurück bei mir.
Wenn du es also nicht aushältst: ruf sie an

Alles Liebe
*AufdemWeg*
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Sternenstaub
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 17:42

Hallo kiyoko,


ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, ich denke auch oft so (in anderen Bereichen, nicht Therapiebezüglich)

Objektiv betrachtet:

kiyoko hat geschrieben: „Du hast es ja nicht anders verdient, “
Das denkst allein DU, niemand sonst.

kiyoko hat geschrieben: „ sie war froh, dass du gegangen bist,“
Das ist Deine Interpretation.
Objektiv betrachtet hat sie lediglich Deine Entscheidung akzeptiert und ist Deinem Wunsch nachgekommen.

kiyoko hat geschrieben: „ sonst hätte sie etwas dagegen gesagt, “
Warum sollte sie?
Und: Was wäre geschehen, wenn sie etwas dagegen gesagt hätte? Hättest Du ihr geglaubt?

kiyoko hat geschrieben: „ du bist es nicht wert“
DEINE Interpretation.


Ich würde auch vorschlagen Du rufst sie an, aber das ist DEINE Entscheidung.

Viel Kraft und alles Gute

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zucker
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 23:08

Mir hat einmal eine meiner Ansicht nach sehr gute Psychotherapeutin erzählt, dass ein Patient von ihr ein halbes Jahr in der Therapie geschwiegen habe. Er habe einfach nichts sagen können und es habe ein halbes Jahr gedauert, bis er anfangen konnte zu erzählen.
Das ist jetzt sicher ein extremes Beispiel, aber was ich damit sagen möchte: Schweigen, nichts sagen können, das Gefühl zu haben, nichts zu erzählen zu haben, gilt es genau auszuhalten in einer Therapie. Um dann irgendwann auf den Grund zu kommen, warum es dir die Sprache verschlagen hatte. Einfach so wohl kaum. Und dieser Grund, warum es dir die Sprache verschlagen hatte, ist genau das, was du irgendwann in der Therapie anschauen kannst.
Ich würde sie auch nochmals anrufen und wieder hingehen und deine momentane Sprachlosigkeit versuchen auszuhalten.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 23:27

kiyoko hat geschrieben: Ich bin gerade so verwirrt und verzweifelt, ich muss es einfach aufschreiben.
Seit ein paar Wochen kann ich in den Therastunden kaum noch etwas sagen. Es ist nicht so, dass ich nichts zu sagen hätte, aber mir hat es sozusagen die Sprache verschlagen. Wir haben versucht herauszufinden woran es liegen könnte, ob es vielleicht sogar die Therapie selbst ist. Auch dazu hab ich nicht viel sagen können und somit sind wir zur Frage gekommen, wie es weitergehen soll, immerhin geht es ja ohne Reden nicht.
Das sehe ich anders. Sprechen ist nur ein Anteil an der Kommunikation..... Man kann auch ohne was zu sagen sehr viel sagen. Sitz mal ohne zu sprechen mit verschiedenen Menschen zusammen....Das kann von absolut wunderbar (weil es nix mehr zu sagen gibt weil es so offen und harmonisch ist) bis zu horrormässig sein. Oder siehe Gruppenmeditation. Das erzeugt eine bestimmte Stimmung und zwar ohne daß jemand was sagt. Oder gerade WEIL niemand spricht. Schweigen kann in der Tat auch was heiliges haben, weshalb es auch in vielen Religionen so geschätzt und empfohlen wird.
Die subtilen Sachen werden sowieso nonverbal kommuniziert, die Sprache allein transportiert nur den intellektuellen Anteil, aber ich denke der wird gerade in unserer Kultur im Wert überschätzt.

Könntet ihr einfach versuchen es über einen nicht-sprachlichen Ansatz zu lösen? Malen oder modellieren vieleicht?

Ich finde du/ihr setzt das ganze zu sehr unter Druck mit dem sprechen-müssen. Von daher ist dein Ansatz "ich kann ja nix sagen deshalb ist es sinnlos hinzugehen" nicht sinnvoll. Damit was passiert muss nix gesagt werden. Auch im Nichtsagen liegt eine Kommunikation. Und es liegt auch für dich eine Begegnung mit dir selbst. Mit dem Anteil in dir der aus irgendeinem Grund gerade nicht fähig ist zu sprechen. Und der Anteil ist genauso "du" und ist genauso wert gesehen zu werden wie dein Sprechen.

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Emma
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Beitrag Do., 06.11.2008, 07:46

Hallo,

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Ich gehöre zu den Leuten, die mehrere Monate in der Therapie fast nur geschwiegen haben (in manchen Sitzungen gut 30 Minuten am Stück). Ich konnte einfach nichts sagen, teilweise war mein Kopf einfach leer, teilweise konnte ich in den Stunden einfach nicht über mich hinaus. Die Zeit war total frustrierend. Ich hab mich immer über mich geärgert und mich auch selbst nicht verstanden.

Irgendwann ging es dann besser, wobei ich sagen muss, dass ich meinem Thera dann ab und an einen Brief geschrieben habe, wo ich gesagt hab, dass das Schweigen für mich problematisch ist. Mit der Zeit sind wir dann auch zu den Gründen vorgestoßen.

Heute läuft es viel besser. Ich bin noch immer kein flüssiger Redner, aber ich empfinde die Schweigepausen nicht mehr als belastend. Ich habe durch die Therapie gelernt, dass man auch entspannt schweigen kann, dass ich nicht immer etwas leisten muss.

Ich würde dir also auch raten, dich wieder bei ihr zu melden. Wenn du über diese Probleme nicht reden kannst, dann schreib sie auf und gib ihr den Brief. Für mich war das Schreiben die Lösung.

Liebe Grüße,
Emma

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kiyoko
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Beitrag Do., 06.11.2008, 09:44

Ich würde meine Entscheidung rückgängig machen, wenn ich wüsste, dass sich auch ohne Pause etwas ändern würde. Ich verstehs einfach nicht. Ich bin seit 1 1/2 Jahren in Therapie, habe Fortschritte gemacht (auch wenn ich sie nicht annehmen kann), gelernt zu reden und plötzlich ist alles aus. Ich kann einfach nichts mehr sagen genauso wenig wie ich ihr folgen kann wenn sie versucht mir dabei zu helfen oder wenigstens einen Ansatz zu finden.
Könntet ihr einfach versuchen es über einen nicht-sprachlichen Ansatz zu lösen?
Ich mach eine Verhaltenstherapie und weiß nicht inwiefern das mit malen oder modellieren funktionieren würde? Finde ich eine gute Idee, aber ich bin irgendwie so blockiert, dass wahrscheinlich nicht einmal das klappen würde.
dass das Schweigen für mich problematisch ist
genauso geht es mir auch. Es ist nur so. Wenn ich nichts sage, versucht sie einen Anfang zu finden und je mehr sie redet, ich würde schon sagen auf mich einredet, desto weniger schaff ich es auch nur irgendetwas zu sagen.

Ich denke es wird wohl bei der Pause bleiben, ich kann einfach nicht anders. Habt ihr eine Idee die Zeit gut zu nutzen z.b. sich zu beobachten. Wie geht es mir damit, wie geht es mir allgemein. oder ist es besser einfach die Monate an nichts therapiemäßiges denken?
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 06.11.2008, 10:51

Für mich hört sich das auch so an als ob du da in einen Teufelskreis reingeraten bist. Du setzt dich innerlich unter Druck doch "was sagen zu müssen" und je mehr Druck du dann empfindest desto schwerer wird es, was zu sagen... Und so weiter....

Habt ihr es versucht, das Thema einfach mal auf Smalltalk oder was thematisch völlig anderes, sagen wir mal Umweltschutz oder was anderes total unverfängliches zu lenken, damit einfach mal ein Gespräch in Gang kommt, mit Hilfe eines Themas das dich inhaltlich interessiert?

Habt ihr mal versucht, Witze zu erzählen? Weil Humor und herzhaft lachen durchbricht angespannte Situationen recht zuverlässg.

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Emma
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Beitrag Do., 06.11.2008, 13:54

kiyoko hat geschrieben:
dass das Schweigen für mich problematisch ist
genauso geht es mir auch. Es ist nur so. Wenn ich nichts sage, versucht sie einen Anfang zu finden und je mehr sie redet, ich würde schon sagen auf mich einredet, desto weniger schaff ich es auch nur irgendetwas zu sagen.
Vielleicht würde es helfen, wenn du ihr sagst, dass dich das stört. Mein Thera hat immer mitgeschwiegen. Dafür hab ich ihn zwar immer wieder innerlich verflucht, aber heute sehe ich, dass mir gerade das geholfen hat.

Ich denke auch, dass du dich viel zu sehr unter Druck setzt. Ich kenne diese Situation nur zu gut und hab ich mich da auch sehr unter Druck gesetzt. Ich war sogar soweit einfach alles hinzuschmeisen, weil ich dachte, ich könne nie dort reden. Aber ich bin da zum Glück drüber weg gekommen und hab durchgehalten.

Eine Frage kam mir noch. Denkst du, es liegt vielleicht an der Thera selbst? Denkst du, es würde dir woanders leichter fallen?
Liegt es vielleicht auch an den derzeitigen Themen? Vielleicht würde es jetzt, da du schon länger da bist, an schwierigere Themen gehen, wozu du aber innerlich vielleicht noch nicht bereit bist?

Liebe Grüße,
Emma

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kiyoko
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Beitrag Sa., 06.12.2008, 14:46

Hallo!

Ich wollte mich kurz zu Wort melden. Es ist jetzt schon 1 Monat her, dass ich nicht mehr Thera hatte (hab sie doch nicht wieder angerufen und um weitere Stunden gebeten) Es geht mir damit zwar nicht gut, ABER- und das ist für mich das Entscheidende- auch nicht schlecht! Es tut zwar ein bisschen weh, aber ich fühl mich nicht mehr beeinträchtigt. Es ist fast so als hätte ich eine neue Erfahrung gemacht. Man kann liebe Menschen loslassen, sie gehen lassen oder selbst gehen ohne dass man daran zu Grunde geht. Immerhin besteht (zwar nicht in allen Fällen, aber doch) die Chance die/denjenige/n wieder zu sehen.
Vielleicht seh ich das in ein paar weiteren Monaten anders, aber jetzt fühlt es sich gar nicht mal so schlimm an.

liebe grüße!
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kiyoko
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Beitrag Do., 05.02.2009, 22:57

ich weiß nicht ob es Sinn macht noch einmal diesen Thread zu benutzen, aber ich hab, wie könnte es anders sein, wieder ein paar Probleme
Ich hab wider Erwarten die 3 1/2 Monate therafrei überstanden, besser gesagt bestanden. Ein Termin für die 1. Sitzung nach der Pause steht bereits und jetzt kommen Bedenken, Sorgen und Ängste hoch (neben dem klitzekleinen freudigen Kribbeln ) Was ist, wenn ich wieder so anfange, wie ich aufgehört hab? (wobei mir mein Bauchgefühl sagt, dass es so nicht sein wird- was aber wenn doch?) Sie wird hören wollen, was mir in Bezug auf unsere Gespräche und meine Gesprächsblockade eingefallen ist, wie mein Lösungsansatz aussieht. Das sind meine Ängste direkt auf die Therapie bezogen.
Was mich noch beschäftigt ist, wie man weiterverfährt. Eigentlich hab ich die Zeit gut ohne verbracht und ausgehalten, hab mich aus einer Abhängigkeit gelöst, die schon eher bedrückend als hilfreich war und hab weiter an mir gearbeitet. Ist es also hilfreich die Thera fortzusetzen oder eher hinderlich (von wegen "normales Leben" und so)? Allerdings würde es mir schon helfen wenn ich wieder mit jemandem reden kann (angenommen ich schaff es mal zu reden, was auch eine Zeit lang gut ging).

Welche Erfahrungen habt ihr in und mit einer Therapause gemacht? Hat sie euch geholfen oder zurückgeworfen? Wie seid ihr mit den Gefühlen umgegangen, die wahrscheinlich nach dem 1. Gespräch nach längerer Zeit hochkommen?

Ich bin echt nervös
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/Kim
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Beitrag Fr., 06.02.2009, 20:42

Hallo kiyoko,

ich hatte mal eine Therapiepause von fast drei Monaten und empfand es im Nachhinein als positiv. Durch das "Abschalten" für eine gewisse Zeit war ich viel lockerer und gelöster, als ich wieder in die Therapie kam. Die Probleme, die zu der Pause geführt hatten, waren natürlich nicht verschwunden, aber es war viel leichter sie anzugehen, weil eben weniger Druck da war als vorher und ich mich nicht mehr so in einem Gedankenkarussell ("alles dreht sich Tag für Tag nur um die Therapie und was alles nicht funktioniert") befand.

Lass dich von dem "freudigen Kribbeln" ruhig ein bisschen mitreißen. Mir hat die Wiedersehensfreude sehr geholfen, wieder etwas hoffnungsvoller zu sein und aktiver mitzuarbeiten. Ich wünsch dir alles Gute!

VG
~Kim~

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kiyoko
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Beitrag Di., 10.02.2009, 22:28

Hi Kim!
Es war genauso wie du es beschrieben hast- viel lockerer mit weniger Druck. Bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben, auch wenn ich jetzt schon die wieder beginnende Abhängigkeit spüre.

Was mir allerdings aufgefallen ist: Ich lege jedes Wort noch mehr in die Waagschale als vor der Pause. Jeder "verdächtige" Satz wird umgedreht, auseinander- und wieder zusammengebaut,...
z.b. "Wie verfahren wir weiter- hast du noch Gründe die Therapie fortzusetzen?" -> oh mein gott, ich habs immer gewusst, sie war froh, dass ich nicht mehr gekommen bin und will mich loswerden
z.b. "Vl wäre es besser Medikamente zu probieren" -> wieder die Bestätigung, dass sie nicht will, dass ich wieder komme. Medis statt reden.

das Gedankenkarussell beginnt sich erneut zu drehen...
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kiyoko
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Beitrag Di., 14.07.2009, 17:44

Hallo!
Habt ihr auch schon vorzeitig die Stunde beendet und die Praxis verlassen?

Ich wollte es schon ein paar Mal machen, aber habe mich immer dazu "überwunden" es bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Heute allerdings nicht...ich wollte nicht mehr und bin gegangen.

Jetzt bin ich ziemlich durcheinander. Einerseits schäme ich mich furchtbar (was denkt sie jetzt wieder über mich ) und andererseits bin ich stolz. Ich bin stolz, weil ich es nicht wieder "allen Recht gemacht habe" und meinen Sturkopf bewiesen habe. Ich habe nicht ja und Amen gesagt sondern mich "gewehrt" (wobei es nichts gegeben hat und gibt wogegen ich mich bei ihr wehren müsste).

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich seit vielen Stunden provoziert, unterlegen und in die Ecke gedrängt fühle. Rational überprüft, ist sie weder provokant noch überheblich. Oft ist sie so bzw glaube ich, dass sie so ist, wenn ich nicht reden kann/will.

Jetzt habe ich mich also getraut und bin (unterschwellig provokativ) gegangen. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke auch nach dem Motto "Sie werden schon sehen was sie davon haben", trotzig wie ein kleines Kind.

Was denkt ihr was sie mit "Wollen Sie überhaupt wiederkommen?" gemeint hat? Mag sie mich nicht mehr? Mag sie nur brave Schäfchen?

liebe grüße!
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Laura13
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Beitrag Di., 14.07.2009, 17:49

Hallo,

du, ich glaube, sie möchte, dass du dein verhalten reflektierst, dir Gedanken machst, was du willst.

Du machst diese Therapie ja DIR zuliebe und wegen sonst niemand. Du tust also DIR keinen Gefallen, wenn du dich benimmst wie ein trotziges Kind.

Vielleicht hat sie mit dieser Frage bezweckt, dass du über dich nachdenkst und dir darüber klar wirst, dass weglaufen keine Lösung ist.

Es ist immer deine Entscheidung.

Liebe Grüße
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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