Verarbeitung von Erstgesprächen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Thread-EröffnerIn
Yoni
Helferlein
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Verarbeitung von Erstgesprächen

Beitrag Sa., 04.10.2008, 09:09

Hallo zusammen!

Mich würde mal interessieren, wie lange ihr braucht, um ein irgendwie negatives Erstgespräch zu verarbeiten.

Ich war Mitte Mai zum Erstgespräch bei einer Therapeutin, die mich wohl abwimmeln wollte. Ich war innerhalb einer halben Stunde derartig verunsichert, daß ich nichts mehr sagen mochte und dann auch vor Ablauf der Stunde gegangen bin.
Anschließend habe ich das was sie mir gesagt hat, vor allem, daß ich wohl falsche Vorstellungen von den Möglichkeiten einer Therapie hätte, viel zu sehr zu Herzen genommen. Ich hätte das nicht so ernst nehmen sollen was sie mir gesagt hat, konnte aber nicht anders und war völlig verzweifelt. Ich bin von Therapien schon weitgehend desillusioniert und denke, daß sich bei mir ohnehin nicht mehr viel machen läßt. Trotzdem meine ich, daß meine Erwartungen einigermaßen realistisch sind.

Jedenfalls hat mich diese negative Erfahrung in den folgenden Monaten derartig verunsichert, daß ich kein weiteres Erstgespräch mehr durchführen konnte, weil ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich wollte und was ich denken sollte.

So langsam werde ich wieder klarer im Kopf, offenbar ist es mir mittlerweile gelungen diese Verwirrung zu verarbeiten und Abstand zu finden. Und jetzt bin ich auch soweit einen neuen Versuch zu starten.

Nun würde mich mal interessieren, ob das bei euch auch so lange dauert (mein Gespräch ist 4 1/2 Monate her), bis ihr wieder Mut fassen könnt, um weiter nach dem richtigen Therapeuten zu suchen. Wenn das so weitergeht, dann suche ich noch in Jahren.

Danke schon mal,
Yoni

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AmoK
sporadischer Gast
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männlich/male, 27
Beiträge: 18

Beitrag Sa., 04.10.2008, 11:39

hallo yoni,

etwas keck gefragt: wie lange brauchst du um dir einen neuen wecker zu kaufen, wenn der erste nicht richtig funktionierte oder nicht so läuft wie du es gerne hättest?

ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es etwas anderes ist. aber etwas hat nur soviel bedeutung wie wir es ihm beimessen.

wenn du dich von etwas demotivieren lässt.. dann wird es immer wieder so sein... und dann wirst du sicherlich jahre brauchen.. bis du einen therapieplatz gefunden hast.. es sei denn, du hast glück und dein nächstes erst gespräch läuft hervorragend...

ja in gewisser weise kenne ich das ja leider selbst dieses verhalten.. die bäckerin sagt etwas unangebrachtes und schon geht man nie wieder in diese bäckerei...

dabei könnte das leben so einfach sein...

das gute an unserem gehirn, wir steuern es selbst.. ein schlechtes erstgespräch kann abgehakt werden unter: ist niemals gewesen..

ja das sagt sich vielleicht, alles leichter als es ist.. aber es gibt da diesen spruch, "wenn du vom pferd fällst steig gleich wieder auf"..

das ist wie bei einem gespräch in dem man länger nichts gesagt hat, umso länger man nichts sagt umso schwieriger wird es mit der zeit sich zu wort zu melden..

kratze all deinen mut zusammen, und mach dir ein neuerliches erstgespräch aus.. sollte das schlecht laufen.. nimm dir einen moment und denke drüber nach.. und dann hake es ab.. und begib dich weiter auf die suche

ich wünsche dir viel kraft und glück

cya amok
Am Ende ist alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Offy
Forums-Insider
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weiblich/female, 38
Beiträge: 470

Beitrag Sa., 04.10.2008, 11:54

Hallo yoni,

ich finde es sehr gut nachvollziehbar, dass es so lange dauert. An sich selbst zweifeln und sich verunsichern lassen können wir richtig gut, oder?
Ich hatte zwar noch kein so mieses Vorgespräch, aber dafür eine sehr schlechte Therapeutin. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nach den wenigen Stunden bei ihr aufgegeben, jemals eine Therapie durchzuziehen. Nach ca. 5 Monaten ging es dann doch wieder irgendwie. Es dauert anscheinend ziemlich lange, ehe wir in der Lage sind, einen neuen Anlauf zu wagen. Einfach abhaken ist nicht drin. Ich kann dich gut verstehen, wirklich.


Gruß, Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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teufelchen2407
sporadischer Gast
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weiblich/female, 31
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 20.10.2008, 23:45

hallo

na ist das nicht irgendwie verständlich wenn man bei jedem neuen therapeuten einen haufen geld ins blaue hinlegt? wer kann sich das denn leisten?

tut mir leid dass du so negative erfahrungen machen musstest, ist mir auch schon öfter passiert.
mittlerweile erklär ich das schon am telefon und frag nach einem kostenlosen erstgespräch.
wers nicht machen will zu dem geh ich auch nicht.

ist ja auch eine frechheit, schliesslich bin ich kunde und muss mir auch mal ein bild machen.

ich red jetzt nicht von therapie auf krankenkasse, da muss man eh nehmen was man bekommt (wann man mal was bekommt)

wünsch dir noch viel glück bei deiner suche

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some_diffrend
sporadischer Gast
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weiblich/female, 28
Beiträge: 21

Beitrag Di., 21.10.2008, 11:33

Hallo!

War so im Feb. bei einer, die mir Empfohlen wurde. Man danach hatte ich noch über ein bis zwei Wochen das Vorgespräch im Kopf und war deshalb ziehmlich scheiße drauf. Was ich wieder bin wenn ich mich daran erinnere.
Zum Glück kam bei ihr gleich raus was sie über mich dachte und ich wurde in ein Rasta gepresst...(das kennt ihr glaube ich alle) bei der anderen war ich auch einige Monate, bis ich merkte, dass sie den Theraplan den wir am Anfang besprochen haben einfach umgedreht hat...

Würde ja gerne gehen, aber wenn wieder so etwas auf mich wartet. Beim Erstgespräch oder in der laufenden Thera, würd es mir (glaube ich), nicht mehr zu helfen sein und ich tue mir noch etwas an. Davor habe ich echt Angst und deshalb halte ich lieber Abstand.

Lg
Träume sind nicht unerreich bar. Du mußt nur den Weg finden um sie zu realisieren!

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