Diagnostik, Diagnose und passende Therapie
Diagnostik, Diagnose und passende Therapie
Hallo,
um den anderen Thread nicht weiter zu stören, eröffne ich jetzt einen neuen Thread.
Ich hatte eine lange Zeit eine doch recht schwere Depression.
Irgendwann änderte sich das aber recht plötzlich, der Auslöser war klar, aber ich wußte nicht was ich für eine Diagnose ich habe und habe dann nachgefragt. Das war damals dann eine PTBS und als ich dazu nachgelesen habe, habe ich mich wirklich wiedergefunden. Insofern war für mich die Diagnose tatsächlich eine kleine "Erlösung". Eine Diagnostik in dem Sinne gab es nicht, kann mich aber erinnern, dass die Symptome, die ich angab, dann zu dieser Diagnose führten.
Den Kontrast von Depression zu PTBS fand ich damals schon echt stark und auch völlig unterschiedlich, so dass das was ich "gelernt" hatte um die Depression zu mildern, plötzlich nicht so wirklich funktionierten, wobei ich nicht sagen will, dass es nicht Überschneidungen gibt, was die Selbstfürsorge betrifft.
Und irgendwo hatte ich auch immer ein wenig Schwierigkeiten mit der Selbstfürsorge, weil ich etwas lernen mußte, was früher alles von "alleine" ging.
Ich werde diesen Thread dann mal "drüben" verlinken.
Viele Grüße
candle
um den anderen Thread nicht weiter zu stören, eröffne ich jetzt einen neuen Thread.
Ich hatte eine lange Zeit eine doch recht schwere Depression.
Irgendwann änderte sich das aber recht plötzlich, der Auslöser war klar, aber ich wußte nicht was ich für eine Diagnose ich habe und habe dann nachgefragt. Das war damals dann eine PTBS und als ich dazu nachgelesen habe, habe ich mich wirklich wiedergefunden. Insofern war für mich die Diagnose tatsächlich eine kleine "Erlösung". Eine Diagnostik in dem Sinne gab es nicht, kann mich aber erinnern, dass die Symptome, die ich angab, dann zu dieser Diagnose führten.
Den Kontrast von Depression zu PTBS fand ich damals schon echt stark und auch völlig unterschiedlich, so dass das was ich "gelernt" hatte um die Depression zu mildern, plötzlich nicht so wirklich funktionierten, wobei ich nicht sagen will, dass es nicht Überschneidungen gibt, was die Selbstfürsorge betrifft.
Und irgendwo hatte ich auch immer ein wenig Schwierigkeiten mit der Selbstfürsorge, weil ich etwas lernen mußte, was früher alles von "alleine" ging.
Ich werde diesen Thread dann mal "drüben" verlinken.
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs!
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Vielleicht magst du noch kurz schreiben worum es dir geht, für diejenigen die sich nicht durch den anderen Thread durchlesen mögen?
Das kann ich gar nicht beantworten.
Es ging ja viel um Borderline und dass das eine problematische Diagnose ist. Ich empfand das damals aber auch problematisch eine Depression zu haben, dabei ging es mir aber um meinen Arbeitsplatz. Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es anderen um Therapie- und Klinikplätze.
Worüber ich mir Gedanken mache ist gerade was die Alternative zu "Borderline" sein soll? Was wäre da eine mildere Diagnose, die einem nicht therapeutische Möglichkeiten "verbaut"? Und dann schwebt die "Komplexe PTBS" noch im Raum herum als Alternativmethode von Borderline. Wenn ich aber auf meine PTBS Problematik schaue, haben die Symptome nur wenige Schnittmengen.
Und bitte alles Ohne Gewähr. Ich bin ja kein Fachmann.
candle
PS: Mir ging es darum, dass ich unterstütze und den anderen Thread nicht kaputtmache und weil ich hoffentlich bald "grün" bin, habe ich die Möglichkeit ohne mich selbst jetzt einzuschränken.
Now I know how the bunny runs!
Zu borderline gibts die komplexe PTBS und da finde ich passender was Huber dazu geschrieben hat, nicht das alles von der PTBS erfüllt sein muss um eine komplexe „haben zu dürfen“
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Wieso alles? Das hat man bei Borderline auch nicht?
Naja, ich dachte eine komplexe PTBS entsteht, wenn die PTBS chronifiziert? Denkfehler?
candle
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das ist kein Denkfehler, sondern einfach falsch.
Lies es halt nach. So die Basics sind ja weder schwer zu googlen noch schwer zu verstehen.
Ich finds immer schwierig wenn Leute sich irgendeine Privattheorie entwickeln und die dann vertreten als wäre es wissenschaftlicher Standard
Nee, eine komplexe bedeutet das du mehrere kindheitstraumata hast. Zb Vernachlässigung, emotional und/oder sexuelle Gewalt….
Und es muss dabei nicht ein Ereignis von existenzieller Bedrohung im engeren Sinne dabei sein wie es oft verstanden wird
Denn für ein Kind zb ist physische Gewalt im Erleben, auch unter den Eltern, auch existentiell
Heutzutage wird auch davon ausgegangen das es bei komplexen Traumatisierungen auch mehr auf die Häufigkeit ankommt als auf die „Schwere“
Und es muss dabei nicht ein Ereignis von existenzieller Bedrohung im engeren Sinne dabei sein wie es oft verstanden wird
Denn für ein Kind zb ist physische Gewalt im Erleben, auch unter den Eltern, auch existentiell
Heutzutage wird auch davon ausgegangen das es bei komplexen Traumatisierungen auch mehr auf die Häufigkeit ankommt als auf die „Schwere“
Habe ich oben geschrieben: Ohne Gewähr.chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 03.09.2023, 16:37 Ich finds immer schwierig wenn Leute sich irgendeine Privattheorie entwickeln und die dann vertreten als wäre es wissenschaftlicher Standard
Ich habe mich vor Jahren damit ausführlich beschäftigt und bin damals schon nicht schlau daraus geworden. Ich fände es, wenn du Recht hast, sprachlich oder vom Wort "PTBS" beides abzuleiten eigentlich völlig falsch. Das heißt also zwei unterschiedliche Diagnosen.
Ich denke das setzt sich nicht durch.
Ich habe nur mitgeteilt bekommen komplex traumatisiert zu sein und habe mich gefragt, ob das eine Diagnose sein soll, aber die Begriffe sind falsch herum. Was habe ich nun?
Nun ein neues Sammelbecken mit nur einer Diagnose für Traumafolgestörungen ist ja auch nicht optimal, weder als Diagnostik noch als dass man gezielt behandeln könnte.
candle
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Das stimmt so aber auch nicht.
Die kPTBS wird aufgrund von SYmptomatik und nicht aufgrund von Erlebnissen diagnostiziert.
Und, laut Diagnosekriterien ist es leider so, dass eine kPTBS eigentlich nur diagnostiziert werden dürfte, wenn auch die Kriterien der PTBS erfüllt sind. Das wird allerdings schon kritisiert (z.B. von Reddemann) weil es eben auch sein kann, dass keine Flashbacks/Intrusionen vorliegen und sich nicht alle zwingend an traumatische Erfahrungen erinnern können.
Zur Diagnose und den Kriterien der kPTBS: https://www.degpt.de/hilfe-fuer-betroff ... ng-kptbs-/
Viele Grüße
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Das ist doch kein neues Sammelbecken, wie kommst du denn da drauf?
Das ist eine zusätzliche, differenzierte Diagnose, die zu einigen anderen im ICD 11 eingeführt wurde
Und was denkst du setzt sich nicht durch?
Das ist eine zusätzliche, differenzierte Diagnose, die zu einigen anderen im ICD 11 eingeführt wurde
Und was denkst du setzt sich nicht durch?
Die Diagnose "Komplexe PTBS".
Aber nach LovisTochter war ich nicht so ganz falsch, auf der Seite lese ich auch.
candle
Now I know how the bunny runs!
Ich kenn die Kriterien laut icd 11, die sind aber salopp gesagt, hirnrissig.
Schau dich mal auf den Traumastationen um und zeig mir die komplex traumatisierten , welche die erfüllen. Die Mehrzahl tut das nicht.
Darum ging ja auch lange die Fachdiskussion das viele nicht glücklich sind mit der neuen Einordnung weil es anders im Vorfeld diskutiert wurde von den Praktikern.
So erhalten jetzt immer noch viele komplex traumatisierte zig Diagnosen (Depression, Panikstörung, PTBS, Dissoziationen etc) statt einer.
Ich denke das sich der ICD da weiterentwickeln wird und in der nächsten Fassung eine Änderung bringen.
Schau dich mal auf den Traumastationen um und zeig mir die komplex traumatisierten , welche die erfüllen. Die Mehrzahl tut das nicht.
Darum ging ja auch lange die Fachdiskussion das viele nicht glücklich sind mit der neuen Einordnung weil es anders im Vorfeld diskutiert wurde von den Praktikern.
So erhalten jetzt immer noch viele komplex traumatisierte zig Diagnosen (Depression, Panikstörung, PTBS, Dissoziationen etc) statt einer.
Ich denke das sich der ICD da weiterentwickeln wird und in der nächsten Fassung eine Änderung bringen.
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Die hat sich doch schon längst durchgesetzt.
Die kPTBS wurde von Judith Hermann bereits 1992 erstmalig benannt. Dementsprechend wird diese Diagnose schon seit mehr als 25 Jahren gestellt, konnte bis zur Einführung der ICD 11 allerdings nicht codiert werden. Im Fließtext wurde bei Betroffenen dann oft das komplex zustäzlich zur Codierung der PTBS erwähnt.
@Shukria: Ja, das ist ja das, was ich damit meine, dass es an den aktuellen Diagnosekriterien bereits harsche Kritik gibt. Aber noch stehen die Kriterien eben leider so.
Mir gings allerdings auch mehr darum, dass man nicht einfach sagen kann: Mehrere Traumata = kPTBS
Komplextraumatisiert, das heißt ja in der Tat nix anderes als mehrere Traumata. Daraus folgt aber nicht automatisch eine kPTBs sowie nicht aus jedem traumatische Erleben eine PTBS resultiert.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Eine alternative Diagnose zur Borderline-Störung braucht man ja nur, wenn man eigentlich keine hat. Das könnte/sollte man mit entsprechender Diagnostik herausfinden. Dann erübrigt sich die „mildere Diagnose“. Wiederum braucht man bei einer tatsächlich vorhandenen Borderline-Störung auch keine andere Bezeichnung für das, was alle kennen, sondern Aufklärung und Entstigmatisierung.
Remember to leave pawprints on hearts.
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genau so! Und da sind wir wieder bei fundierter, korrekter Diagnostik.
Borderline wurde ja oft auf "Zuruf" verteilt und war so eine Art Resterampe.
Dabei braucht es gerade auch dann die genaue Diagnostik und eine gute, darauf abgestimmte Therapie. Und nicht "Boderliner sind alle so schlimm und manipulieren nur".
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