Schaden genommen durch Kindertherapeutin

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HolyNameless
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Schaden genommen durch Kindertherapeutin

Beitrag Di., 20.06.2023, 16:44

Hallo Zusammen,

ich trage seit Oktober letzten Jahres ein großes Leiden mit mir herum und bin mittlerweile so weit das ich mich gerne mit anderen austauschen möchte und um Rat bitten will.

Es ist eine sehr lange Geschichte die mir sehr viel Kraft abverlangt um sie in Worte fassen zu können. Ich würde erstmal nur die Kurzgeschichte dazu schreiben und den Umfang bei Bedarf vergrößern.

Kurz zusammengefasst
Ich war über ein langes Jahrzehnt mit einer Frau zusammen die mir nicht sehr gut getan hat. Mit ihr habe ich zwei Kinder.
Sie leidet an Borderline und an einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung.
Irgendwann begriff ich durch meine eigene Psychotherapie sowie durch Bücher das ich es nicht schaffe sie gesund zu machen oder ihre schwere Kindheit zu heilen.

Auf Rat meines Therapeuten sowie der ehemaligen Therapeutin (um die es hier hauptsächlich gehen wird) trennte ich mich. Ich brauchte Hilfe wo es nur ging und beanspruchte viel Hilfe der Therapeutin meiner Tochter.
Ich denke das ich mich unterbewusst zu einem Tausch verpflichtete.
Ich ahnte nicht wer diese Frau ist.

Ich bemerkte durch meine neue Therapeutin das die Hilfe der Therapeutin meiner Tochter mir nicht gut tut.
Somit löste ich mich davon Schritt für Schritt. Das gefiel ihr nicht. (Es ist wirklich eine sehr umfangreiche Geschichte).

Im Oktober letzten Jahres fand dann ein Gerichtstermin bzgl. des Sorgerechts statt. Mir ging es sehr gut und ich ging gestärkt und selbstbewusst in diesen Termin. Ich verstand mich sehr gut mit der Richterin und kam zu dem Entschluss das ich vorerst das Sorgerecht für meine Kinder abgebe um meine eigene Heilung weiter voran zu treiben.
Bei dem Gerichtstermin erfuhr ich (meine beiden Kinder lebten und leben weiterhin in einer Wohngruppe) das meine Tochter seit Wochen nicht mehr zur Schule geht und Suizid Gedanken hat (sie ist 13).

Auf jeden Fall passte es der Verfahrensbeiständin und der Frau vom Jugendamt nicht das ich das Sorgerecht abgebe und mich auf mich konzentrieren möchte. Sie wollte unbedingt am nächsten Tag mit der besagten Therapeutin meiner Tochter sprechen.

Jetzt zu meinem Leiden welches die Therapeutin bei mir verursacht hat.
Sie übertrug über meine Tochter an meine Familie Sachen die zu vielen negativen Dingen in mir führten.
Die kurze Version ist ich wollte mich plötzlich umbringen und habe mich im Oktober letzten Jahres kurz vor knapp in die Psychiatrie einweisen lassen. Ich bekam die Diagnose "Wahnhafte Störung" was so etwas wie die Vorstufe von Schizophrenie ist.

Anfang des Jahres ging ich wieder in die Psychiatrie und bekam die Diagnose "Paranoide Schizophrenie".

Zurzeit plagen mich Gedanken das die ehemalige Therapeutin in meiner Seele wäre und dort viel Schaden anrichtet.
U.a. nimmt sie mir alles gute weg was ich noch besitze. Es fühlt sich an als wenn eine bösartige Nazi Frau in mir wäre.

Zurzeit denke ich drüber nach mich an die Therapeutenkammer zu wenden damit das untersucht werden kann was diese Frau bei anderen Menschen anrichtet.

Wie denkt ihr darüber und wozu würdet ihr mir raten. Ich jegliche Kritik vertragen und würde mich über einen umfangreichen Austausch freuen.

Gibt es einen Weg das wieder aus der eigenen Seele heraus zu bekommen oder muss ich lernen damit zu leben?

Schöne Grüße

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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 20.06.2023, 17:14

Hallo HolyNameless,

vielleicht wäre es tatsächlich hilfreich, du würdest noch ein bisschen ausführlicher schreiben.

Weshalb hast du Hilfe von der Therapeutin deiner Tochter beansprucht? Sie war ja für deine Tochter zuständig, oder nicht? (Ich kenne mich nicht aus, inwieweit Eltern involviert werden.)

Warum hast du das Sorgerecht abgegeben? Das ist ja ein sehr großer Schritt.

Wenn du die Diagnosen hast – könnte es sein, dass die "bösartige Nazi Frau" ein Teil davon ist? Denn wie sollte sie über eine Tochter etwas auf dich übertragen – zumal ihr nicht mal zusammenlebt? Bist du denn medikamentös gut eingestellt und hast eine Ärztin, der du vertraust?

Ich denke, mit der nötigen therapeutischen und medizinischen Unterstützung kann sich viel zum Positiven verändern.

Alles Gute für dich und deine Tochter!
Kirchenmaus
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Candykills
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Beitrag Di., 20.06.2023, 17:21

Wenn du meine ehrliche Meinung willst: nimm erstmal Medikamente, um richtig aus dem Wahn rauszukommen.

Und dann macht es ganz sicher Sinn eine begleitende Therapie nochmal anzugehen. Aber solang du noch so wahnhaft bist und die Frau als eine Art Instanz in dir verstehst, die dir mutwillig dein Leben zerstört, wird jeglicher Austausch meiner Erfahrung nach nur noch mehr eskalierend wirken.

Nimmst du denn grade Medikamente (Antipsychotika?), wie schätzt dein Psychiater deine aktuelle Situation ein? Lässt sich da medikamentös noch etwas optimieren?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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HolyNameless
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Beitrag Di., 20.06.2023, 17:44

Hallo Kirchenmaus,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich beanspruchte viel Hilfe von der Therapeutin meiner Tochter da es mir wirklich nicht gut ging und meine Therapiestunden ausgelaufen sind. Zwischen mir und ihr war es so etwas wie ein Deal der in mir unterbewusst stattfand. Der Deal bestand daraus, sie hilft mir und meinen Kindern (die beiden blieben nach der Trennung bei mir. Ihre Mutter wurde zwei Monate nach der Trennung von einem neuen Partner schwanger der exakt einen Tag vorn dem ersten Gerichtstermin an einem Herzinfarkt mit ich glaube 37 verstarb) die Beziehung die ich mit meiner Ex Partnerin hatte zu verarbeiten und ich finde einen Weg das was sie in sich trägt zu heilen. Heute weiß ich das es nicht geht weil ihr Opa schwere Taten gegen die Menschheit begangen hat. Dazu kam ich durch meine eigene Therapeutin die ich später fand. Die Therapeutin meiner Tochter verhielt sich immer merkwürdiger. Einmal machte sie eine eigenartige Bewegung als wenn sie ihren Opa widerspiegeln würde der ich glaube ein Nazi war und Juden getötet hat. All dies sind nur Vermutungen ohne Beweise die ich durch meine Empathie die mehr und mehr durch meine eigene Therapie zurückkam wahrnahm.
Es gibt regelmäßig Elterngespräche bei den Kinder- und Jugendtherapeuten bei denen man sich austauschen kann.
Meine Ex Partnerin hatte mich seelisch so zugerichtet dass ich keinen anderen Ausweg sah und ihre Hilfe wirklich brauchte. Meine Ex Partnerin machte mit mir u.a. Gaslighting (ständiges Sachen umstellen damit man verrückt wird), ließ mich nicht schlafen indem sie Monate lang in meiner Einschlafphase durch die Wohnung trampelte, sich im Bett ruckartig wälzte, Sachen absichtlich fallen ließ, mit den Lichtschaltern und den Schubladen knallte etc. Ich begriff wirklich nicht das jemand so dermaßen bösartig sein kann und dies mit Absicht tut. Zu der Zeit war ich ein sehr naiver Mensch der immer an das gute im Menschen glaubte. Außerdem schaffte ich es nicht mich aus eigener Kraft zu trennen da alles so dermaßen über die ich glaube es waren fast 15 Jahre ineinander verzwickt war.

Das Sorgerecht habe ich auf Anrath meines Anwalts sowie meiner damaligen Therapeutin abgegeben um mich auf mich selber konzentrieren zu können. Es ist außerdem problemlos möglich das Sorgerecht wieder zurück zu bekommen sobald es mir wieder gut geht. Zusätzlich hat meine Ex Partnerin sehr sehr viel beim Jugendamt gelogen. Sie verdrehte alles wie ihre Mutter damals und hat damit überall so etwas wie Gehirnwäsche gemacht. Sie erzählte u.a. beim Jugendamt das ich sie in der Beziehung vergewaltigt habe. Damit habe ich sehr viel zu kämpfen gehabt da ich noch nicht so weit war das ich die ganzen 15 Jahre aufgearbeitet hatte. Heute bin ich so gut wie alles aus der Beziehung durch und bin mir sicher das es keine einzige Situation gab in der ich etwas gemacht habe was sie nicht wollte. Nur zu der Zeit war es wirklich ein großer Klumpen. Sie log beim Jugendamt sehr viel. Die Frau glaubte ihr denke ich zum Teil weil sie wirklich sehr gut dabei ist sich als Opfer darzustellen und zu lügen. Ihre Mutter verklagte in ihrer Kindheit eine 500k Einwohner Stadt bzgl. eines Erbes. Sie prellte dabei viele Anwälte. Zog 15 mal um und prellte die Vermieter um die Miete. Es gab sogar schon damals eine von ihrer Mutter inszenierte "Fastvergewaltigung" wonach sich ihre Mutter im Dorf präsentierte und herumstolzierte und damit herum prallte. Ihre Mutter wurde selber als Kind vergewaltigt und litt an diagnostizierter Schizophrenie. Hat mit 4 verschiedenen Männern ich glaube 8 Kinder. Meine Expartnerin kam übrigens nur zwei Wochen nach dem Tot ihres neuen Partners der an einem Herzinfarkt verstorben ist mit seinem Cousin zusammen und bekam mit ihm schon das zweite neue Kind.

Ich bin auf Olanzapin und Pipamperon eingestellt worden. Nehme es aber seit drei Tagen nicht mehr weil ich dadurch in nur 6 Monaten 15 Kilo zugenommen habe und es meine Persönlichkeit zu sehr dämpft. Habe ende Juli einen Termin bei meinem Psychiater und spreche mit ihm bzgl. einer Umstellung. Zurzeit suche ich nach einem neuen Therapeuten bzw. einer neuen Therapeutin da meine damalige Therapeutin keine Schulung für die Erkrankung hat die ich diagnostiziert bekommen habe.
Allerdings möchte ich einen Weg finden das Leid das ich in mir trage auf irgendeiner Weise zu heilen. Den Weg versuche ich zu finden. Dafür bin ich hier um mich mit Gleichgesinnten und Erfahrenen Menschen auszutauschen bzgl. Rat zu bekommen.

Wie sie das in meine Seele rein gemacht hat denke ich folgendermaßen. Bei Psychotherapiegesprächen tun die Therapeuten mit einem sprechen und sind in der Lage das was in deinem Unterbewusstsein ist zu heilen oder zu verändern. Ich denke das die Therapeutin meiner Tochter bei den Elterngesprächen Zugang in meine Seele gefunden hat und dort Dinge "reintherapiert" hat. Diese Dinge drückte/triggerte sie dann über meine Tochter.

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HolyNameless
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Beitrag Di., 20.06.2023, 17:46

Hallo Candykills,

ich verstehe was du meinst. Die Therapeuten in der Klinik therapierten alle in etwa in die Richtung diesen "Wahn" nicht ernst zunehmen. Ich sehe das aber als Verdrängung eines Traumas das geheilt werden muss. Es ist so als wenn es ein Teil meiner Seele wäre der nicht einfach weggedacht werden kann. Ich möchte das es sich auflöst/geheilt wird.
Candykills hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 17:21 Wenn du meine ehrliche Meinung willst: nimm erstmal Medikamente, um richtig aus dem Wahn rauszukommen.

Und dann macht es ganz sicher Sinn eine begleitende Therapie nochmal anzugehen. Aber solang du noch so wahnhaft bist und die Frau als eine Art Instanz in dir verstehst, die dir mutwillig dein Leben zerstört, wird jeglicher Austausch meiner Erfahrung nach nur noch mehr eskalierend wirken.

Nimmst du denn grade Medikamente (Antipsychotika?), wie schätzt dein Psychiater deine aktuelle Situation ein? Lässt sich da medikamentös noch etwas optimieren?

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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 20.06.2023, 17:58

HolyNameless hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 17:44
Ich bin auf Olanzapin und Pipamperon eingestellt worden. Nehme es aber seit drei Tagen nicht mehr weil ich dadurch in nur 6 Monaten 15 Kilo zugenommen habe und es meine Persönlichkeit zu sehr dämpft. Habe ende Juli einen Termin bei meinem Psychiater und spreche mit ihm bzgl. einer Umstellung. Zurzeit suche ich nach einem neuen Therapeuten bzw. einer neuen Therapeutin da meine damalige Therapeutin keine Schulung für die Erkrankung hat die ich diagnostiziert bekommen habe.
Allerdings möchte ich einen Weg finden das Leid das ich in mir trage auf irgendeiner Weise zu heilen. Den Weg versuche ich zu finden. Dafür bin ich hier um mich mit Gleichgesinnten und Erfahrenen Menschen auszutauschen bzgl. Rat zu bekommen.

Wie sie das in meine Seele rein gemacht hat denke ich folgendermaßen. Bei Psychotherapiegesprächen tun die Therapeuten mit einem sprechen und sind in der Lage das was in deinem Unterbewusstsein ist zu heilen oder zu verändern. Ich denke das die Therapeutin meiner Tochter bei den Elterngesprächen Zugang in meine Seele gefunden hat und dort Dinge "reintherapiert" hat. Diese Dinge drückte/triggerte sie dann über meine Tochter.
Okay.
Das Allerwichtigste ist, niemals die Medikamente allein abzusetzen! Bitte nimm sie sofort weiter wie gewohnt und sprich mit deinem Psychiater, bevor du weitere Schritte unternimmst.

Die Therapie kommt dann später.
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Beitrag Di., 20.06.2023, 18:24

Die Reihenfolge ist halt in meinen Augen ausschlaggebend: Wahn in den Griff kriegen und dann mit Therapie schauen, wie es zur psychotischen Entgleisung kommen konnte.

Ich verstehe, dass deine Wahrnehmung da im Moment anders ist und du dich unverstanden fühlst, aber das ist halt ein spezifisches Problem der Schizophrenie und ich kenne es selbst als Erkrankter: man hat seine Vorstellung und durch die Erkrankung ist die Denkleistung und Kapazität des Gehirns so eingeschränkt, dass es nicht möglich ist anderer Möglichkeiten zuzulassen gedanklich.

Und wie soll so eine gescheite Therapie funktionieren?

Den Wahn wegmachen, hat nichts damit zu tun ihn nicht als Symptom ernst zu nehmen, sondern der Wahn ist hinderlich an das Trauma oder den Grund dahinter zu kommen.

Und es ist jetzt auch nicht so, dass du nächste Woche das Trauma gelöst haben musst. Warum also nicht dem Rat der Ärzte folgen, die Medikamente nehmen und schauen, ob es dann therapeutisch klappt.

Wenn nicht, hast du immer noch andere Optionen…
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Beitrag Di., 20.06.2023, 18:31

Vielen Dank für deine tolle Antwort.
Das der Wahn hinderlich ist um an das Trauma zu kommen dem stimme ich dir absolut zu!
Es ist wie eine stark neblige Mauer durch die es unheimlich schwierig ist hindurchzugucken um an die Traumatas aus der Kindheit zu kommen. Gottseidank habe ich schon vieles vor Oktober letzten Jahres aufgearbeitet/verstanden.

Wodurch wurde deine Schizophrenie ausgelöst oder wodurch ist sie bei dir entstanden?
Candykills hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 18:24 Die Reihenfolge ist halt in meinen Augen ausschlaggebend: Wahn in den Griff kriegen und dann mit Therapie schauen, wie es zur psychotischen Entgleisung kommen konnte.

Ich verstehe, dass deine Wahrnehmung da im Moment anders ist und du dich unverstanden fühlst, aber das ist halt ein spezifisches Problem der Schizophrenie und ich kenne es selbst als Erkrankter: man hat seine Vorstellung und durch die Erkrankung ist die Denkleistung und Kapazität des Gehirns so eingeschränkt, dass es nicht möglich ist anderer Möglichkeiten zuzulassen gedanklich.

Und wie soll so eine gescheite Therapie funktionieren?

Den Wahn wegmachen, hat nichts damit zu tun ihn nicht als Symptom ernst zu nehmen, sondern der Wahn ist hinderlich an das Trauma oder den Grund dahinter zu kommen.

Und es ist jetzt auch nicht so, dass du nächste Woche das Trauma gelöst haben musst. Warum also nicht dem Rat der Ärzte folgen, die Medikamente nehmen und schauen, ob es dann therapeutisch klappt.

Wenn nicht, hast du immer noch andere Optionen…

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Beitrag Di., 20.06.2023, 18:43

Viel Mist beim Heranwachsen.

Ich glaube nicht, dass es den einen Mist gibt, der dann Leute zwangsläufig psychotisch macht, deswegen hilft hier nicht, was bei mir ursächlich ist.
Für mich ist eine Schizophrenie häufig genauso eine Form von Folgestörung auf ein Trauma, wie jede andere Störung.

Damit will ich nicht sagen, dass immer ein Trauma ursächlich ist, aber häufig.

Das lässt sich auch ganz gut daran erkennen, dass seit dem Syrienkrieg die Psychose-Stationen voll von Flüchtlingen sind. Und was haben die ziemlich sicher erlebt? Traumata…

Die sind also nicht zwangsläufig nur auf den Trauma-Stationen zu finden.

Die Schwierigkeit besteht darin einen Psychotherapeuten zu finden, der mit einem richtig arbeitet trotz Schizophrenie. Aber die gibt es und die gibt es nicht selten unter Traumatherapeuten, denn die erleben es gar nicht so selten, dass Leute psychotisch reagieren durch die therapeutische Bearbeitung und fallen deshalb auch nicht gleich in Panik.
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Beitrag Di., 20.06.2023, 19:01

Candykills hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 18:43
Das lässt sich auch ganz gut daran erkennen, dass seit dem Syrienkrieg die Psychose-Stationen voll von Flüchtlingen sind. Und was haben die ziemlich sicher erlebt? Traumata…

Stressige Lebenssituationen sind für Menschen die für Psychosen anfällig sind die Situation wo das dann ausbricht. Und das sind ja keine seltenen Krankheiten, bei einer Prävalenz von 1% der Bevölkerung die im Leben daran erkranken. Plus gerade bei Männern bricht es massiv gehäuft im jungen Erwachsenenalter aus.

Wenn 1 Million junge (männliche) Flüchtlinge kommen kannst du davon ausgehen dass da mehrere tausend davon wegen der Veranlagung und konkret ausgelöst durch den Stress der Fluchtsituation dann daran erkranken.

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Candykills
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Beitrag Di., 20.06.2023, 19:11

Klar, ist Veranlagung ein Faktor, weshalb andere eben eher eine PTBS bekommen oder Depression. Ändert aber nichts daran, dass das selbe erlebt wurde, nur bei Psychotikern dann als Stress bagatellisiert wird und bei PTBS Patienten als Trauma.

Muss ich mich jetzt aber auch nicht drum streiten, denn es lässt sich nicht jeder individueller Fall erörtern.
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Beitrag Di., 20.06.2023, 19:11

Mir erzählte meine Therapeutin in der Klinik das bei vielen Traumata in der Kindheit irgendwann die ?Resilienz? das nicht mehr packt und quasi das Fass zum überlaufen gebracht wird. Dadurch ist die eigene Psyche nicht mehr in der Lage den Ausbruch zur Schizophrenie zu bewerkstelligen. Glaube habe das in etwa richtig ausgedrückt.

Danke für deine Mutmachend. Ich habe wirklich ziemlich Angst nicht den Richtigen Therapeuten zu finden weil ich denke das sich viele nicht an das Thema richtig herantrauen.

Ja man spürt in der Gesellschaft das die Traumata die die Flüchtlinge mitbringen Einfluss darauf haben.

Was mich zur Zeit beschäftigt ist das große Trauma das die Deutschen (natürlich auch andere Länder) durch den Nationalsozialismus haben. Würde schrecklich gerne mit jemanden darüber sprechen der viel über das Thema weiß.
Das was vor über 77 Jahren passiert ist ist nicht einfach wie weggeblasen. Alles wirkt nach. Die Verhaltensmuster der Nazis kann man in der heutigen deutschen Gesellschaft wieder finden. Es wurden nicht alle Nazis gehängt. Viele Nazis haben den Krieg überlebt und ihre Weltanschauung an ihre Kinder weiter gegeben. Diese Menschen leben unter uns.

Was ich bei mir eigenartig finde ist das ich in der Familie niemanden habe der an Schizophrenie erkrankt ist, nur in der Familie meiner Ex Partnerin finde ich dieses Krankheitsbild. Als wenn das alles von ihr auf mich übergeschwappt wäre.

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Beitrag Di., 20.06.2023, 20:07

HolyNameless hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 16:44 Zurzeit plagen mich Gedanken das die ehemalige Therapeutin in meiner Seele wäre und dort viel Schaden anrichtet.
U.a. nimmt sie mir alles gute weg was ich noch besitze. Es fühlt sich an als wenn eine bösartige Nazi Frau in mir wäre.

Gibt es einen Weg das wieder aus der eigenen Seele heraus zu bekommen oder muss ich lernen damit zu leben?


Das ist einfach ein typisches wahnhaftes Erleben. Das hat nichts mit der Frau zu tun. Und da es eben teil deines subjektiven und durch die Krankheit hervorgerufenen Erlebens ist kann es auch wieder weggehen. So wie jemand der akut depressiv ist eben keine Freude empfinden kann, aber wenn die Depressivität abgeklungen ist wieder Freude empfinden kann.

Da ist nichts "in deiner Seele", das ist eine Missempfindung die durch die Krankheit hervorgerufen wird.

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Beitrag Di., 20.06.2023, 20:55

Candykills hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 18:43
Das lässt sich auch ganz gut daran erkennen, dass seit dem Syrienkrieg die Psychose-Stationen voll von Flüchtlingen sind. Und was haben die ziemlich sicher erlebt? Traumata…


Die stressige Situation die das Ausbrechen der Psychose anschiebt kann auch komplett nicht-traumatisch sein, zB ein anstrengendes Studium wo man noch nebenher arbeiten muss, oÄ.

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Beitrag Di., 20.06.2023, 22:26

Es ist für mich ausgeschlossen das ich mir das einbilde. Es gibt einfach viel zu viele Dinge die zusammenpassen und mein denken bestätigen. Das ist das Problem. Deswegen kann ich das nicht einfach ablegen.

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